THEMA: Die Märchen-Tour
30 Mär 2015 23:42 #379651
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weiter der 22. Januar :

An der frisch geteerten C 49 gibt es rechts und links noch viele offene, sandige Stellen von den Bauarbeiten, und in einigen Fahrspuren hat sich Regenwasser gesammelt. An den Pfützenrändern und auf feuchtem Sand sitzen zahllose Schmetterlinge, sodass wir gleich mal wieder halten müssen.



Angola White Lady



zwei Veined Swordtails. Dass ich hier gleich zweierlei Arten geschossen habe, ist mir auch erst jetzt aufgefallen.

Etwas weiter südlich fahren wir ein kurzes Stück durch den Mudumu NP, was man daran merkt, dass es neben der Strasse nun Zebras, Gnus, Impalas und Baboons hat anstelle von Bokkies und Nguni-Rindern.




Wir folgen der C 49 durch eher unspektakuläres Gelände, ein Dorf folgt auf das Nächste. Alle paar Kilometer kommt wieder eine Vet-Control mit Desinfection.

In Katima gehen wir mal wieder reell einkaufen, vor allem soll es endlich wieder ordentlich Fleisch geben, nachdem wir seit Divundu ja eher spartanisch gelebt haben.
Dann versuche ich vergebens, mit meiner EC-Karte Geld abzuheben. Letztlich bleibt mir nur der Bargeldtausch, der Euro hat ziemlich verloren seit Dezember.

Dann fahren wir noch ein paar Kilometer Richtung Osten und biegen dann zur Caprivi Houseboat Safaris Lodge ab, die direkt oberhalb des Zambesi Rivers liegt.
Ein Mädel aus Südafrika, die seit einem Jahr hier jobt, zeigt uns die Anlage sowie die drei Campsites. Bei der Nr. 3 erwähnt sie ganz beiläufig, dass in dem Gestrüpp hier ein Pärchen Schalow´s Turakos wohnen würden. Sofort steht fest, wo wir unsere Zelte aufbauen werden, denn der Turako ist für mich ein Vogel meiner Top-Five-Liste, auf der sonst noch der African Finfoot, Pel´s Fishing Owl, der African Harrier-Hawk sowie der Ground Hornbill stehen.
Kaum dass wir unser Lager aufgebaut haben, hören wir den Turako gleich nebenan krächzen.
Foto geschnappt, und etwas durchs Gebüsch gekrabbelt, und dann habe ich ihn vor mir: Schalow´s Turako. Ich bin schwer begeistert und muss mich ziemlich zusammenreissen mit dem Bildermachen, um sie nicht zu verwackeln. Ausserdem hockt er ziemlich verdeckt, auf jeden Fall im Schatten.



egal, so also sieht er aus. Ist er nicht ´ne Beauty.



Afrikanischer Tulpenbaum ( Spathodea campanulata )





Passionsblume. Hier habe ich ziemlich lange gewartet, weil ich gesehen hatte, dass ein paar Nektarvögel die Blüten angeflogen hatten--aber nicht, solange ich schussbereit da stand.



so muss halt der Hagedasch-Ibis dran glauben



Yellow-bellied Bulbul

Nachdem wir in der Lapa mit herrlichem Blick auf den Zambesi und rüber nach Sambia endlich wieder einen Sundowner geniessen können, brennt zwischenzeitlich unser Feuer runter, und als es eine schöne Glut hat, werfe ich eine ordentliche Portion Fleisch auf den Grill-endlich wieder.
Derweil bändigt Basti die hungrige Hundemeute, aber betteln iss nich, das macht ein braver Hund doch nicht.




Nach unserem opulenten Mahl nehmen wir noch einen Gin-Tonic überm Fluss, lauschen den Hippos in Selbigem und freuen uns auf den morgigen Tag, den wir mit einer Birding-Tour auf dem Zambesi starten wollen.

bis dahin,
gefiederte Grüsse
Matthias
Letzte Änderung: 30 Jun 2015 17:23 von fotomatte.
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02 Apr 2015 18:14 #380120
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23. Januar :

Für heute Morgen haben wir eine Birding-Tour auf dem Zambesi gebucht, um sieben Uhr soll´s losgehen. Schon vor der Zeit bin ich am Bootssteg. Auf dem Wasser schwimmt ein Finfoot in der schönsten Morgensonne, ist auch gar nicht weit weg. Dumm nur, dass die Kamera noch im Auto liegt, ich wollte ja nur mal schaun, was so geht.
Also flugs zurück gerannt, aber bis ich bewaffnet wieder am Steg bin, schwimmt der Finfoot schon weit draussen und zeigt mir (s)eine lange Nase.






ein Paar der äusserst hübschen Pygmy Geese- Afrikanische Zwerggänse fliegt vorbei, aber ich bin mal wieder zu langsam und erwische nur noch die Nachhut.



Sonnenaufgang auf dem Zambesi

Pünktlich erscheint unser Guide und Bootsführer und wir starten unseren Game-Drive per Aluboot. Und kaum dass wir abgelegt haben, geht es Schlag auf Schlag.



wir starten gleich mal mit einem Giant Kingfisher, der auch noch dekorativ einen Fisch im Schnabel hält, aber auch hier bin ich zu langsam.



als nächstes überraschen wir dieses Finfoot-Männchen an Land. Das bekommt man nicht oft zu sehen, sagt unser Guide. Ausserdem ein weiterer Vertreter von meiner Top-Five-Liste.



dann finden wir diesen Half-collared Kingfisher. Eine neue Art für mich, so kann es weiter gehen.



Water-Dikkop oder Wassertriel



Zur Abwechslung gibt es dann ein Krokodil zu sehen, welches sich ganz ruhig im Wasser liegend ein Sonnenbad gönnt.



einen Hamerkop habe ich bislang auch noch nicht gezeigt--nun gut, hier ist er.



Black-crowned Night Heron



Green-backed Heron oder Mangrovenreiher



Common Sandpiper oder Flussuferläufer



Brown-hooded Kingfisher



auf der sambischen Seite finden wir diesen Trupp Ruffs-Kampfläufer.



Cattle Egret-Kuhreiher



wiederum auf sambischer Seite liegen diese White-faced Ducks auf einer Sandbank.



Dann entdecke ich diesen Water Monitor, der äusserst lässig mit nach oben gedrehter Vorderhand Sonne tankt. Wir fahren immer näher heran, und nur deshalb bemerken wir zwei Vögel gleich nebenan im dichten Uferbewuchs, denen es offensichtlich nicht gefällt, dass wir sie entdeckt haben.



was für Augen!



es sind White-backed Night Herons, also Weissrückennachtreiher, die nicht gerade häufig sind und dazu eher heimlich leben. Ich habe in vorher erst einmal gesehen, und drum freue ich mich tierisch, dass ich diesmal ein paar Bilder machen kann.



da der Hagedasch-Ibis im schönsten Sonnenlicht steht, wird er auch verewigt.



die hätte ich wahrlich hier auf Sand nicht vermutet. Die Rock-Pratincole-Weissnackenbrachschwalbe lebt eigentlich auf Felsen in Stromschnellen, etwa bei Popa Falls. Dort habe ich sie auch schon gesehen, aber sie waren immer viel zu weit, um ein Bild machen zu können. Umso besser, dass es hier klappt.

Auf einer Insel legen wir an, hier können wir aussteigen und ich versuche gleich, an ein paar Southern Red Bishop-Männchen ranzukommen. Die habe ich zwar schon mal gesehen, aber auch noch nie fotografiert. Da diese Vögel höchst aktiv sind und selten zwei Sekunden ruhig sitzen, brauche ich eine ganze Weile und viel Geduld von meinen Mitreisenden, aber letztlich landen einige brauchbare Aufnahmen auf dem Chip.



Dann tuckern wir langsam zurück, denn es wird mittlerweile auch hier auf dem Fluss trotz kühlendem Fahrtwind ganz schön heiss. Wir genehmigen uns ein, zwei Drinks, sogar ein Gin-Tonic ist dabei. Ist zwar noch vormittags, aber auf diesen überaus erfolgreichen Game-Drive müssen wir einfach anstossen.



Nochmals finden wir einen schön aufgeplusterten Half-collared Kingfisher-Kobalteisvogel.

Nach etwa vier Stunden docken wir wieder am Steg der Caprivi Houseboat Safaris Lodge an, und wir nehmen erst mal ein verspätetes Frühstück mit Spiegeleiern, Speck, Bohnen und getoasteten Brötchen ein.

Schöne Ostern,
Matthias
Letzte Änderung: 02 Apr 2015 18:55 von fotomatte.
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01 Mai 2015 11:32 #383602
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weiterhin 23. Januar :

Nach dem späten Frühstück-es geht auf Mittag zu- ist erst mal eine Siesta angesagt, dann fahren wir nochmals nach Katima rein um einzukaufen, und wieder zurück setzen wir uns in die Lapa direkt über dem Fluss und lesen ein bisschen bei anregenden Getränken, die man sich selbst an der Bar holen kann. Man trägt sich dazu auf einer Liste ein-fertig. Alles super entspannt hier.



Lapa der Caprivi Houseboat Safaris Lodge direkt über dem Zambesi



die Bar ist in zahllosen ausgemusterten Mokoros Mekoro (Danke Bele) untergebracht. Die Einbäume werden nur gut ein Jahr gebraucht, bevor sie anfangen zu reissen und dann irgendwo verrotten, so dienen diese hier wenigstens noch einem guten Zweck.



auch einen dieser märchenhaften, jedenfalls sagenhaften Tigerfische gibt es hier. Wegen diesem Fisch, der wohl ein grosser Kämpfer sein soll, kommen viele Angler aus der ganzen Welt in den Caprivi, um so Einen an Land zu ziehen.
Basti ist schwer beeindruckt, so einen will er auch an der Leine haben.

Im schönen spätnachmittäglichen Licht mache ich mich auf die Suche nach Fotomotiven und entdecke direkt bei der Lapa oben in einem Baum einen



Woodford- Kauz, oder African Wood Owl. Er sitzt den ganzen Tag da oben und quittiert meine Bemühungen, ihn zu fotografieren mit einem müden Blinzeln, manchmal nur mit einem geöffneten Auge.



direkt neben unseren Zelten steht ein grosser Baum mit einem abgebrochenen, hohlen Ast, den sich eine Familie Buschhörnchen als Domizil rausgesucht hat, und hier ist immer Action angesagt.



das letzte Bild des Tages gilt wiederum den Turakos, aber sie wollen sich einfach nicht in einen noch von der Abendsonne beschienenen Bereich setzen. Sind wohl ausgesprochene "Schattenparker".

Mit Kurt, dem Besitzer der Lodge, beobachten wir noch einen Kampfadler auf der sambischen Seite. Die sind eher selten hier zu sehen laut Kurt. Beim scrollen durch seine Vogel-App auf dem Handy ( oder wie das heisst ) fällt mir auf, dass der deutsche Namen bei den Milanen vertauscht wurde, der lateinische und der afrikaanse Namen aber stimmen. Kurt will den Verlag darauf aufmerksam machen.

Gemütlich am Feuer sitzend lassen wir den Tag ausklingen.
Morgen soll es weiter gehen bis direkt an die botswanische Grenze.

24. Januar :

Unser letzter Morgen hier in Katima bricht an mit weiterhin traumhaft schönem Sommerwetter, und so nutze ich wieder den frühen Morgen, wenn fast alle im Camp noch schlafen, um den morgendlichen Frieden vom Bootssteg aus zu geniessen.



auch die Hippos, die die Nacht auf Hippo-Island zum Grasen zugebracht haben, liegen jetzt ganz entspannt im Wasser und geniessen den Morgen.



Sonnenaufgang über dem Zambesi-wer da nicht eine gewisse Sentimentaliät zeitigt, ist wohl ein ganz harter Hund...



mit diesem Bild verabschieden wir uns von dieser Oase der Ruhe. Hier hat es uns ausgesprochen gut gefallen, und der nächste Besuch ist schon fest eingeplant.

Nach einem ganz entspannten Frühstück packen wir gemütlich zusammen und nehmen dann die rund siebzig Kilometer in südöstlicher Richtung nach Ngoma Bridge unter die Räder. Basti glaubt, im Flug einen Trumpeter Hornbill gesehen zu haben, aber bis ich angehalten habe, ist von dem Vieh nichts mehr zu sehen. Schade, der wäre auch neu gewesen...
An der Bridge können wir leider nicht auf selbige gelangen, denn der namibische Grenzposten liegt davor. So gibt es keinen Blick von der Brücke. Auch der Curio Shop der lokalen Community ist geschlossen, obwohl laut Öffnungszeiten offen sein sollte. Nun, wir kommen ja auf dem Rückweg wieder hier vorbei.
Dann rumpeln wir über eine ziemlich ausgefahrene Spur--Pad kann man das nicht nennen--mit zahllosen, grossen und noch immer vom letzten Regen gefüllten Löchern voller Wasser in Richtung Camp Chobe. Wir landen in einem Dorf und müssen nach dem Weg fragen, denn die Ausschilderung ist sehr spartanisch, und wegen der miserablen Zufahrt sind zahllose Varianten entstanden, sodass man nicht weiss, wo´s eigentlich lang geht.
Am Gate angekommen, ist dieses abgeschlossen. Ein Schild sagt: Lodge closed. Nee jetzt, das geht gar nicht, hier am Chobe wollen wir doch Basti zum Mann machen.
Nach einer Weile kommt ein hübsche, jüngere und hochschwangere Frau und erzählt uns, dass die Lodge offiziell für drei Wochen geschlossen sei, und nur Opi-der Senior- sei anwesend, im Moment aber in Katima. Sie ruft Opi via Handy an, und er sagt, er sei auf Rückweg und in einer halben Stunde da.

Wie´s weiter geht, und wie es um die Mann-Werdung von Basti steht, gibt es ( hoffentlich) in Bälde hier zu lesen... :whistle: :)

Schönen Tag der Arbeit allseits,
Matthias
Letzte Änderung: 20 Mai 2015 17:29 von fotomatte.
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20 Mai 2015 18:35 #385446
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weiter der 24. Januar :

Während wir uns mit der jungen Frau unterhalten und nebenbei ein bisschen nach den Vögeln schauen, die hier so rumfliegen, tuckert bald Senior Liebenberg in seinem bakkie ums Eck und steigt aus.
Und dann passiert etwas, was zumindest mir noch nicht so oft passiert ist. Wir sehen uns an, und im selben Moment weiss ich, dass wir hier im Camp Chobe mit Opi eine grandiose Zeit haben werden. Irgendwie sind da Schwingungen in der Luft, ich kann es nicht erklären, aber mit Opi verstehen wir uns von der ersten Sekunde an, als ob wir uns schon ewig kennen würden.



"Opi" Liebenberg

Er sagt uns, dass das Camp zu sei, das Restaurant auch geschlossen habe, da ja auch die Leute Urlaub hätten, aber wenn wir auf Selbstverpflegung eingerichtet wären, könnten wir gerne bleiben. Na, und ob wir wollen.
So haben wir das gesamte Campareal für uns alleine. Wir können unsere Zelte unter einem riesigen Baum auf einer Rasenfläche aufstellen.
Wir richten uns häuslich ein, und während Hilde etwas lesen und ruhen will, erkunde ich mit Bastian das weitläufige Gelände, das direkt am Chobe River liegt. Nun ja, River ist zu dieser Jahreszeit etwas hoch gegriffen, viel mehr als ein kleiner Channel ist nicht übrig geblieben. Dahinter erstreckt sich eine grosse, offene Graslandschaft, um dahinter dann als lückiger Wald mit einzelnen, riesigen Baobabs anzusteigen--der Chobe National Park.

Es ist brüllheiss, wir versuchen, uns möglichst im Schatten von Bäumen zu halten und beobachten die hier vertretene Vogelwelt.






Elsterwürger



Kingfisher mit erbeuteter Libelle



Trauerdrongo






Blue Waxbill



Maskenweber



Blauwangenspint, wohl ein immaturer. Auch ihm ist heiss.



Klaffschnabel mit erbeuteter Dickpans






"surfender "Skink

Dann beenden wir das birden, denn zum Einen ist das Fotografieren wenig erfolgreich mit der steil von oben scheinenden Sonne, zum Anderen gelüstet uns nach einem Kaltgetränk, welches wir bei Opi in der zweistöckigen Lapa einzunehmen gedenken.
So sitzen wir dann im Obergeschoss im Schatten und schauen genau auf den bewaldeten Hang des Chobe NP, ergänzen unseren Flüssigkeitshaushalt und beobachten dabei rund zwanzig Giraffen, zwei Herden Elefanten, Impalas sowie zwei grosse Clans Baboons. Dazu unterhalten wir uns angeregt mit Opi, der als gebürtiger Südwester über dreissig Jahre in Südafrika gelebt hat und jetzt hier am Chobe sein Paradies gefunden hat.

Bastian wird das irgendwann zu langweilig, und er will die Angelruten ausprobieren.
Dauert gar nicht so lange, und er hat den ersten Biss. Der Fisch liefert einen ordentlichen Kampf, und bald kann Basti seinen ersten "Tiger" anlanden. Kein Vergleich mit dem Präparat, aber Basti ist stolz.




Nach ein paar Erinnerungsfotos lassen wir den Fisch wieder ins Wasser gleiten, denn hier gilt "catch-and-release".

Der nächste Biss ist wiederum ein Tigerfish, diesmal ein noch Kleinerer. Aber auch er wird verewigt, bevor er wieder zurück gesetzt wird.



Zwischenzeitlich habe auch ich mir eine Rute startklar gemacht, und mit einem Blinker habe ich bald einen Biss. Das Vieh geht ab wie ein Hai, und nach längerem Drill kann ich erstmals meine Beute sehen. Es ist kein Tiger, sondern ein etwa 1,20 Meter langer Wels. Jedes Mal, wenn ich ihn endlich längsseits des Boots habe, geht er wieder mit einem langen Ruck ab ins tiefe Wasser. Basti eilt mir mit einem Käscher zu Hilfe, aber das Tier ist zu groß, er passt einfach nicht in das zu kleine Netz. Und als er gerade mal wieder neben dem Boot liegt, springt er mit einem enormen Satz aus dem Wasser und ist frei. Drum gibt´s auch kein Foto von dem Monster, aber bald darauf gelingt es Bastian, ebenfalls einen Wels zu fangen. Da dieser den Haken weit hinten im Schlund hat und wir ihn nicht ohne Verletzungen entfernen können, wird der Wels getötet. Ein Arbeiter freut sich sehr über das unvermittelte Nachtessen.



nicht ganz so gross, aber runde siebzig Zentimeter hat der Fisch gemessen.

Nach einem Sundowner mit Opi gehen wir zurück zu den Zelten, wo wir ein Abendessen kochen, und dann sitzen wir noch eine ganze Weile in der lauen afrikanischen Nacht. Leider hört man keine Löwen, das hatte uns Opi eigentlich angekündigt.
Aber irgendwann in der Nacht wache ich auf, weil auf der botswanischen Seite eine Hyäne "lacht". Auch keine schlechte Geräuschkulisse.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 21 Mai 2015 18:01 von fotomatte.
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24 Mai 2015 21:56 #385828
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25. Januar. Heute ist Basti´s grosser Tag--er wird -endlich- 18 Jahre alt. Happy Birthday.

Im Morgengrauen gehe ich vors Zelt, um das Wetter zu checken, aber das ist wie immer-einfach schön.
Also schnell angezogen und die Ausrüstung geschnappt und immer am Ufer längs des Chobe spaziert, geradewegs der Sonne entgegen. Die legt sich auch, schliesslich ist Sonntag, ordentlich ins Zeug und bietet ein schönes Szenario.






Sonnenaufgang am Chobe "River", der Schwabe würde sagen "Riverle"



Blick zurück auf das Camp



die Floodplains auf namibischer Seite



Blick über den Chobe nach Botswana

Dann widme ich mich den vielen Vögeln, die hier überall dekorativ gegen den sattblauen Himmel auf irgendwelchem Geäst sitzen und meist gefiederpflegend die frühe Morgensonne geniessen.



etwa dieser Seidenreiher mit langen Schmuckfedern,



der dann aber doch die Biege macht.

Auf der botswanischen Seite kommen plötzlich vier im Flug Schwarz-weiss scheinende Vögel angeflogen und landen am Fuss des Abhangs, leider ziemlich weit weg. Es sind vier Ground Hornbills, also Hornraben. Es sind meine Ersten und zudem eine weitere Sichtung von meiner Top-Five-Liste, deshalb das folgende Bild, auch wenn es nicht mehr als Doku-Charakter hat.






Klaffschnabel sind recht häufig hier.



mit der tiefstehenden Sonne sehen die Elsterwürger auch gleich besser aus.



hier noch mit bettelndem Jungvogel.



der Kingfisher ist schon auf seinem luftigen Ausguck.



ebenso der Blauwangenspint, diesmal ein adultes Tier.



eine winzige Lilienblüte vertritt die Flora.



zum guten Schluss finde ich noch ein Paar Zimtracken. Die habe ich zwar schonmal gesehen, aber ein Foto ist mir bislang nicht gelungen.

Dann schlendere ich wieder zurück zu den Zelten, und mit einem schönen, gemütlichen Frühstück feiern wir Basti´s Geburtstag. Endlich achtzehn, endlich offiziell Autofahren dürfen, nicht nur auf der Farm.

Dann, bei den mittlerweile wieder Richtung vierzig Grad marschierenden Temperaturen, ist etwas Lesen im Schatten angesagt, auch ein Nickerchen kommt zu seinem Recht. Danach geht Basti wieder die Angelrute ausprobieren, und nach einem kleinen Imbiss gehen wir gegen 16.00 Uhr Richtung Lapa.
Anlässlich des Freudentags habe ich Opi gefragt, ob denn eine Boatcruise auf dem Chobe möglich wäre. Und Opi hat gemeint, mit dem Jetboat sollte es trotz des Niedrigwassers gehen.

Das gibt es dann beim nächsten Mal.

Bis dahin,
schöne Pfingsten,
Matthias
Letzte Änderung: 24 Mai 2015 22:15 von fotomatte.
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26 Mai 2015 17:26 #386042
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weiterhin 25. Januar :

Pünktlich um 16.00 Uhr stechen wir in See, also will sagen, schippern wir auf den Fluss hinaus, der manchmal durchaus breit und tief ist, an manchen Stellen aber nur ein enger Kanal, der zudem mit allerlei Wasserpflanzen zugewuchert ist. Zwar hat das Boot keine Schraube, die sich ständig zusetzen kann, aber auch der Jetantrieb muss immer wieder mal von allerlei Grünzeug befreit werden.



on the river.

Unser Guide ist durchaus fit in Sachen Ornithologie, und als er bemerkt hat, dass wir in dieser Hinsicht nicht ganz unbeleckt sind, überlässt er uns das Vogelentdecken und reagiert sofort auf unsere Wünsche, indem er das Boot in gute Fotopositionen bringt.

Und Vögel sind viele zu entdecken, es geht Schlag auf Schlag.



wir starten mit einem Water Dikkop.



Grünschenkel



Pied Kingfisher, ein Männchen



Rallenreiher


Lesser Moorhen-Zwergteichhuhn



Reed Cormorant



unser Skipper beherrscht das Boot perfekt, nur selten muss mal gestakt werden, und nur einmal müssen wir ins Wasser springen und das Boot über eine flache Sandbank schieben.



wir sind nicht alleine unterwegs, ein Fischer stakt sein Mokoro durchs seichte Wasser--leider just in dem Moment, wo wir uns an einen Malchiteisvogel ranpirschen. Und so gibt es von dem kleinen Kerl leider kein Bild.



Chobe NP



wir sehen nichts wirklich Aufregendes, Zebras halt, und einige Giraffen, dazu Impalas, und weiter oben am Hang ein paar Elefanten. Wir geniessen die Bootstour mit dem herrlich kühlenden Fahrtwind, und-hey, wir feiern doch Geburtstag, also geniessen wir ein paar kühle Bierchen, dadurch wird die Stimmung noch relaxter.



Redwinged Pratincoles-Rotflügelbrachschwalben, links ein diesjähriger Vogel, rechts ein adultes Exemplar.



Abendfriede am Chobe



das Geburtstagskind geniesst offensichtlich die Tour



fehlt nur noch das "Finale grande", der Sonnenuntergang. Er steht dem Aufgang heute morgen nicht nach, und unser Guide hat das Boot an einer breiteren Stelle auslaufen lassen, damit wir den sunset auch gebührend würdigen können.






praktisch mit der einfallenden Dunkelheit legen wir wieder am Steg an der Lapa an und trinken mit Opi noch einen Geburtstags-Absacker, bevor wir dann zu den Zelten zurück gehen und noch ein Nachtessen kochen. Anschliessend sitzen wir wieder in der warmen Nacht, starren ins Feuer oder in den Sternenhimmel, und auch heute meldet die Hyäne wieder von der anderen Flussseite.
Was für ein cooler 18ter-Geburtstag. Davon habe ich damals, früher, in grauer Vorzeit, nur von träumen können--de facto war es ein normaler Schultag damals.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 26 Mai 2015 17:52 von fotomatte.
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