THEMA: Die Märchen-Tour
16 Feb 2015 12:05 #373608
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04. und 05. Januar :

Da ich nur relativ selten den Foto aus seiner wasserdichten Verpackung rausgeholt habe, fasse ich die beiden auf dem Fluss zugebrachten Tage zusammen.

Wir werden Rapids mit solchen Namen wie "Rollercoaster", "KingKong", "Dead Man´s Rapid" oder "Sjambok" durchfahren. Und diejenigen, die es nicht trocken und aufrechten Bootes geschafft haben, müssen halt durchschwimmen, was aber dank Schwimmweste auch kein Problem war, das Wasser jedenfalls war ja warm. Dazu haben wir extra an einer gemässigten Schnelle die Boote verlassen und sind ein paar Mal durch geschwommen, d.h. man hat sich treibenlassen mit möglichst angewinkelten Beinen, um nicht einen der vielen Felsen unter der Wasserlinie zu "küssen".

Diese versteckt unter der Oberfläche lauernden Felsen haben dann auch zwei Boote gekillt, eines musste ausgetauscht werden, ein anderes konnte behelfsmässig wieder geflickt werden.






in den Rapids





die meisten Passagen aber sind sehr ruhig


Vollmonduntergang



das zweite Nachtlager



Morgenidyll



Goliathreiher



Graureiher



drittes Nachtlager






der sich spiegelnde Vollmond verleitet wiederum zu ein paar Fotis.


Feldküche

Im nächsten Kapitel stelle ich die Guides vor, die wirklich ein tolles Team waren, und die den Trip für eine so grosse, nicht gerade homogene Truppe ( was die Erfahrung mit Kanufahren generell und den Rapids speziell angeht ) wirklich souverän gemeistert haben.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 16 Feb 2015 12:17 von fotomatte.
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17 Feb 2015 18:39 #373853
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06. Januar :

Heute steht nach den Frühstück nur eine kurze Passage, zurück auf die Namibia-Seite, auf dem Plan, und so bleibt Zeit, ein paar Bilder von den Guides zu machen und nochmals eine Runde im Oranje schwimmen zu gehen.



Chief-Guide Syabonga


Zach(arias)











mit "Bessie", einem uralten Bus, werden wir zurück geschaukelt ins Camp, wo vor vier Tagen dieser wunderschöne Ausflug begonnen hat. Nach dem Abladen des Gepäcks und dem ganzen Verstauprozedere in den einzelnen Autos gibt es noch ein gemeinsames Braai, anschliessend werden noch Urkunden ausgeteilt über das erfolgreiche Bestehen eines der letzten grossen Abenteuer auf dieser Welt- die Befahrung des Oranje Riviers. :blush: :S B)

Nach dem Essen fahren wir das kurze Stück zurück zur B 1, und dann geht es in nördlicher Richtung über Grünau nach Keetmanshoop. Dort suchen wir erstmal den Bahnhof auf, denn ich weiss, dass hier eine Dampflokomotive als Denkmal stehen soll.



die Class 7A mit der SAR-Nummer 1011 wurde schon 1896 bei der Firma Neilson in Glasgow hergestellt und fuhr bis zur Verdieselung anno 1961 in SWA.



sie steht jetzt schon seit einigen Jahren hier aufgestellt vor dem sehr schönen, erst 1928 erbauten Bahnhof



auf den Gleisen rangiert diese bis zur Unkenntlichkeit versiffte sechsachsige Diesellok.



das hübsche Bahnhofsgebäude

Dann fahren wir in die Stadt, um unsere Vorräte zu ergänzen und zu tanken.
Anschliessend fahren wir das kurze Stück auf der C 17 bis zum Campground vom "Giant´s Playground". Dort checken wir ein, und besuchen dann noch die zahme Erdmännchen-Truppe, die hinter dem Gehege einer Gepardin wohnen. Aber weder die Surikate noch der Cheetah animieren mich zu Fotos--Tiere gehören einfach nicht hinter einen Zaun.

Im Camp stellen wir die Zelte auf, ausser uns ist nur ein weiteres Fahrzeug da.
Hatte es sich seit Grünau immer mehr zugezogen, war es in Keetmanshoop komplett trübe, und ich hatte eigentlich keine Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang im vielgepriesenen Köcherbaumwald. Aber irgendwie lösten sich pünktlich zum Abend die Wolken mehr und mehr auf, und ich habe mich regelrecht in einen Bilderrausch geschossen.
Die Fotos dazu gibt´s demnächst hier in diesem Theater.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 17 Feb 2015 18:57 von fotomatte.
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18 Feb 2015 18:25 #373975
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Nun also der Köcherbaumwald.
Man verstehe darunter nicht einen Wald in deutschen Dimensionen eines Fichtenforstes, es ist mehr eine lockere, für namibische Verhältnisse durchaus ansehnliche Ansammlung von Aloe dichotoma -eben Köcherbäumen, die aber streng genommen gar keine Bäume sind - in allen Altersstufen.



war es zu Beginn noch ziemlich bewölkt und die Aussicht auf einen grandiosen Tagesabschluss eher bescheiden, änderten sich die Lichtverhältnisse gegen Sunset geradezu dramatisch.



der "Wald"



Hoffnung keimt auf



die Farben werden kräftiger





Sunset





Scherenschnitt



nach Sonnenuntergang werden die Farben immer bombastischer. Ich eile mit leicht panischen Anflügen, um ja nichts zu verpassen, von Stein zu Stein, von Aussicht zu Aussicht, während der Rest der Truppe schon auf einem Hügel sitzt und das zur Tageszeit passende Getränk schlürft.









dann gönne auch ich mir einen Gin-Tonic, bevor es dann an die Zubereitung des Nachtmahls geht.



da muss ich mich aber auch noch einmal ausklinken, um noch einige Bilder vom Vollmond zu machen.



Hier "bellen" die Barking Geckos aus allen Richtungen, aber unsere Versuche ihrer ansichtig zu werden, scheitern allesamt. Kaum fällt der Schein der Taschenlampe auch nur in die Richtung, verstummen sie sofort.

Gute Nacht,
Matthias
Letzte Änderung: 18 Feb 2015 18:43 von fotomatte.
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19 Feb 2015 12:02 #374096
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07.Januar :

Noch im Dunkeln stehen wir fünf Erwachsenen auf und fahren das kurze Stück zum "Giant´s Playground", um noch vor Sonnenaufgang ein paar Impressionen zu knipsen, und natürlich rechtzeitig die Magie der ersten Sonnenstrahlen einzufangen.



noch schnell den untergehenden Mond bei den Köcherbäumen verhaftet, dann aber schnell weiter.



Sonnenaufgang



Spielplatz der Riesen



wie überdimensionierte Dominosteine liegen die Blöcke auf- und neben einander.






auch Köcherbäume gibt es hier. Allerdings nur Einzelexemplare, keinen "Wald".












Lerchenammer-Lark-like Bunting ( hier bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, wer eine andere Idee hat-- immer her damit )

Nach nur zwei Stunden geht es zurück zum Camp, denn es wird schnell lekker heiss an diesem wiederum wolkenlosen Morgen. Komisch, mir kam es sehr viel länger vor.
Die Kids schlafen noch, und wir bereiten ein letztes gemeinsames Frühstück vor. Mein Bruder mit Anhang fährt heute über Hauchabfontein weiter nach Swakop, während ich mit Farmers zurück auf die Farm fahre.
Die Fahrt über sandige Nebenstrecken ist ereignislos, die meiste Zeit döse ich sogar weg, das grelle Licht strengt meine Augen ziemlich an, und die Sonnenbrille nervt mich einfach. Gegen 15.00 Uhr sind wir zurück, und ich lege mich direkt hin. Die Fahrt hat mich mehr geschlaucht, wie wenn ich selbst gefahren wäre.
Bilder sind heute keine mehr entstanden, deshalb weiss ich auch nicht mehr, was noch so vorgefallen ist. Viel kann´s nicht gewesen sein.

Die nächsten zehn Tage fasse ich wieder thematisch zusammen, denn die habe ich urlaubend auf der Farm verbracht.
Ohne grosse Action, einfach so. Bikkie im Veld rumspazieren, fotografieren, "echte" Erdmännchen beobachten, Posten fahren, im Pool liegen. Sowas halt.

Bis dahin.

Matthias
Letzte Änderung: 19 Feb 2015 12:36 von fotomatte.
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21 Feb 2015 11:53 #374339
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Auf der Farm :

Während unserer Abwesenheit hatte es nicht wie erhofft geregnet. Alles war nach wie vor trocken, staubtrocken.
Aber laut Wettervorhersage sollte es schon bald Gewitter geben.
Es bauten sich auch schon am nächsten Tag mächtige Türme auf, manchmal hat es auch für ein paar Schauer gereicht, aber es wollte und wollte nicht wirklich durchdringend regnen. So als Initialzündung, damit das Gras endlich anfängt zu wachsen. Damit die bislang spärlich fliegenden Schmetterlinge schlüpfen, und endlich die Schlangen rauskommen und aktiv werden. Nichts der Gleichen.
Nur ein paar kleinere Schauer mit maximal acht Millimeter. Immerhin hat das gereicht, um ein paar kleine Wasserlöcher im Veld zu füllen, wo man mal Schakale finden konnte, oder schlammbadende Schweine. Und ein paar invasive Vögel tauchten plötzlich auf, die man sonst nicht auf der Farm findet.









Gewitterstimmungen






Pferde gibt es natürlich auf der Farm. Sie werden zum Viehtreiben geritten, haben aber die meiste Zeit ein sorgenfreies Leben hier.


mein Ansitz an dieser kleinen Pfütze wird belohnt mit einem schöpfenden Schakal. Leider nicht wie erhofft mit den "Suicide-Chicks", den Perlhühnern. Die sind erst gekommen, als das Licht rum war.



viele Bachen führen zu dieser Zeit ihre noch kleinen Frischlinge. Für diese wäre das Leben auch einfacher, wenn der Boden nicht so hart wäre.


Abdimstörche tauchen plötzlich an Stellen auf, wo man sie sonst nicht findet--sofern es geregnet hat.

Eines meiner grossartigsten Erlebnisse aber betrifft eine Falkenart, die in Südeuropa brütet und den Winter hier in Afrika verbringt. Dabei tauchen sie überall urplötzlich in Massen auf, wo es geregnet hat, und in Folge dessen die Termiten schwärmen. Rotfussfalken, manchmal noch gemischt mit Amurfalken.
Leider sind sie sehr scheu, und sitzend habe ich sie nicht näher als sechzig, siebzig Meter erwischt.
Zuerst waren es nur fünf Vögel, die ich immer wieder habe fliegen sehen.
Am Freitagnacht hatte es geregnet, und am nächsten Morgen lagen überall die abgestossenen Flügel von schwärmenden Termiten. Und abends dann flogen, niedrig über die Bäume jagend, hunderte von Rotfussfalken, die im Flug die Insekten gefangen haben und diese gleich in der Luft verspeist haben. Begleitet wurden sie von einigen Blauracken, sowie tausenden von Seglern, alle wie im Rausch der plötzlich im Übermass vorhandenen Beute.
Für eineinhalb Stunden stand ich nur da und habe den Vögeln zugesehen, die teilweise nur wenige Meter über mir kreisend ihr Futter verspeist haben. So etwas habe ich noch nie erlebt, und erst als es komplett dunkel war, bin ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht heimwärts marschiert. Für einen Birder ein absolut fantastisches Erlebnis.






meine etwas kläglichen Versuche, die sitzenden Rotfussfalken zu fotografieren. Hier ein adultes Männchen sowie ein Jungvogel.



drei Männchen


hier sieht man ein paar wenige der hübschen Falken jagen.

Auch wenn ich von dem Spektakel selbst keine Fotos gemacht habe, ist dieses Erlebnis eines der eindrücklichsten der ganzen Reise gewesen.

bis demnächst,
Matthias
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23 Feb 2015 17:01 #374671
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Nix als Vögel .

Da ich im letzten Kapitel mit Vögeln aufgehört habe, werde ich heute dieses Thema fortsetzen und abschliessen.

Bei den Greifen ist mir immer wieder ein Adler aufgefallen, den ich im Veld nicht eindeutig identifizieren konnte. Dachte ich zunächst an einen Raubadler, tendierte ich dann zu einem Wahlberg´s Adler. Aber irgendetwas hat nicht gestimmt, und erst jetzt beim Betrachten der Bilder am Bildschirm fielen mir die nicht gelbe Wachshaut sowie die unbefiederten Ständer auf.
Deshalb kann das hier nur ein Brown Snake Eagle sein.



Bei den Hühnervögeln sind hier auf dem Gelände die Perlhühner recht häufig, das heisst aber nicht, dass sie einfach zu fotografieren wären, ganz im Gegenteil. Sie sind sehr scheu, lediglich vor Autos scheinen sie keine Angst zu haben, weshalb ich sie nur kurz "S.C." nenne--Suicide Chicks.



Limikolen, also Watvögel, habe ich neben den schon gezeigten Caspian Plover noch zwei weitere Arten gefunden. Neben den allgegenwärtigen Kronenkiebitzen-Crowned Plover





die ziemlich scheuen Temminck´s Courser, also Rennvögel, welche ihrem Namen alle Ehre machen.

Bei den Tauben ist neben den überall zu hörenden Kapturteltauben und den Senegaltauben besonders das Kaptäubchen-Namaqua Dove zu nennen.





Ein überaus lautstarker Vogel ist der Go-away Bird oder Grey Lourie, der hier auch Kakadu heisst. Der offizielle Name ist Graulärmvogel.



Kuckucke gibt es einige Arten hier, der grösste Vertreter ist der Häherkuckuck.


hier ein Altvogel mit grauer Kopfplatte,


da ein Jungvogel mit noch schwarzer Kopfplatte.

Bei den Bienenfressern sind neben den Europäern die hübschen, kleinen Schwalbenschwanzspinte anzutreffen.



Neben der einheimischen Gabelracke, die dieses Jahr aber fast nicht zu sehen war hier auf der Farm, verbringt auch die Blauracke ihren Urlaub hier.



Von den Hornbills gibt es nur einen Vertreter, den Southern Yellow-billed H. oder Gelbschnabeltoko.





Spechte habe ich gefunden in Form von


Golden-tailed Woodpecker, sowie


Bearded Woodpecker.

Dann kommt die ganze Korona der kleinen, oftmals recht unscheinbaren Singvögel.


der Erdschmätzer ist noch einfach zu bestimmen,



was man von seinem Verwandten Rotschwanzschmätzer-Familiar Chat nicht sagen kann.



auch der Kalahariheckensänger-Kalahari Robin ist eher unscheinbar.

Zwei weitere Europäer habe ich regelmässig gesehen,


neben dem Schwarzstirnwürger seinen kleineren Vetter,


den Neuntöter.

Waschechte Afrikaner dagegen sind die Sunbirds,


hier ein junges Männchen vom Marico Sunbird-Bindennektarvogel,


da ein adultes Männchen derselben Art.

Auch ein ziemlich bunter Vertreter ist der Violet-eared Waxbill-Granatastrild.





Wiederum eher unscheinbar kommen die Angolagirlitze-Black-throated Canarys daher.





Im nächsten Kapitel gibt es wieder ein paar Insekten und meine diesjährige Ausbeute an Schlangen zu sehen, bis dahin.

liebe Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 23 Feb 2015 17:45 von fotomatte.
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