THEMA: Mit "Safari" auf Safari (Namibia 2014)
05 Aug 2014 13:10 #348405
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Kapitel 13: "Zu Besuch bei Freunden"

03.05.2014
Wie schon am Vortag, so stand auch an diesem Morgen die Otjibamba Lodge für Ausspannung und Gemütlichkeit. So schliefen wir zur Freunde des grauen Löwen nicht nur eine gute Runde länger, sondern ließen uns auch alle Zeit der Welt beim Frühstücksbuffet. Da wir unser Mindestreiseziel "mindestens einen wilden Löwen zu sehen" ja schon mehrfach erreicht hatten, stand für heute nur der gestern spontan gefasste Beschluss auf dem Plan, Christians Farm "Otjikoko" zu besuchen. Neben vielen anderen hier im Forum, wie z.B. "Tiggi" und Christian/"travelNAMIBIA", hat uns vor allem Christian/"Otjikoko" bei unserer Planung sehr viele Tipps und Ratschläge per Email und am Telefon gegeben, weswegen wir uns zumindest mit einem Besuch auf seiner Farm bedanken wollten.

Da Christians Farm (okay, eigentlich gehört die Farm seinem Onkel) wirklich direkt neben Erindi liegt, war der geplante Umweg eigentlich überhaupt nicht erwähnenswert. Von Otjibamba startend, fuhren wir zunächst die B1 Richtung Süden und biegten dann auf die D2187 Richtung Westen und Erindi ab. Am Eingangstor von Erindi hatte dann der schwarze Löwe zunächst ein unheimliches Erlebnis mit dem Torwächter, welcher steif und fest behauptete unserem "Kanu" am Steuer schon einmal begegnet zu sein. Aber da unser schwarzer, genau wie ich, das erste Mal in Namibia war, konnte es sich hier nur um eine Verwechslung handeln. Wir jedenfalls fuhren weiter und folgten den Wegweisern nach Otjikoko und "Kanus" Orientierungssinn über die teils ausgewaschenen Feldwege. Als wir gegen 10 Uhr auf der Farm ankamen, wurden wir zunächst überschwänglich von "Bonny" dem Farmhund und danach auch von Christian begrüßt.



Nach einer kleinen Erfrischung mit gekühlten Getränken ließen wir uns gerne zu einem kleinen Farmrundgang überreden. Durch die noch eingezäunte Zitrusplantage (welche sogar mit Stacheldraht vor den Pavianen beschützt werden muss), kletterten wir zunächst auf einen kleinen Hügel, um einen Überblick über die Weite des Farmgeländes zu bekommen.



Von dort aus sehen wir dann auch die ersten Tiere, erst in echt…



… und dann auch als Felsenmalerei.



Danach führte uns Christian dann noch zum nahegelegenen Stausee und zeigte uns den daran anschließenden Canyon und weitere Felsmalereien.



Zurück bei der Farm bekamen wir vor dem Mittagessen dann auch noch eine Führung über die Farm selber, mit ihrem Farmladen, der Schlachterei und den verschiedenen Lagerräumen und –Hallen. Da die Otjikoko-Farm in erster Linie eine Jagdfarm ist, sahen wir natürlich auch die verschiedensten Trophäen und trafen dann auch beim Mittagessen auf drei weitere Jagdgäste aus Deutschland.



Gelegentlich kann es ja verbal kritisch werden, wenn normale Touristen auf Jagd-Touristen treffen. Aber da wir ja auch Foto- und Souvenirjäger waren, stimmte die Mischung aus Badisch, Fränkisch, Sächsisch und Kölsch genauso gut, wie das Mittagessen, nämlich wunderbar. :)

Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns dann auch schon wieder von Christian und der Otjikoko Farm. Einem Tipp von Christian folgend, fuhren wir über die wesentlich kürzere und schnellere Lieferantenzufahrt (immer den "No Entry"-Schildern folgend :D ) zur Old Traders Lodge auf Erindi. Dort kamen wir dann auch noch so rechtzeitig an, so dass wir beim Einchecken auch gleich noch den Game-Drive am Nachmittag mitbuchen konnten. Unsere anderen Wunschbuchungen für den Cheetah-Walk und den Private-Photo-Game-Drive konnte man uns allerdings noch nicht versprechen, da die Lodge an diesem Wochenende voll ausgebucht war.

Im Vergleich zu unseren anderen Unterkünften, war unser Standard-Zimmer auf der Old Traders Lodge das offensichtlich luxuriöseste noch vor Dolomite.



Dafür war allerdings die voll ausgebuchte Lodge von der Atmosphäre her eher mit einem Hotel zu vergleichen und daher bei weitem nicht so persönlich wie bei Christian auf Otjikoko oder bei Hans-Jürgen in Swakopmund. Und auch bei den Gästen merkte man schnell, dass man sich hier gleich in einer ganz anderen sozialen Schicht bewegte. Bis auf die Dame an der Rezeption waren jedoch alle Bedienstete und auch alle Gäste der Lodge sehr freundlich, weswegen wir uns keine Sorgen machten es die letzten Tage hier nicht auszuhalten. Dass wir aber dennoch in einer Touristenhochburg gelandet waren, merkten wir schnell auf unserem ersten Game-Drive. Neben unserem Guide und Fahrer, war unser Wagen mit 10 Personen aus aller westlichen Welt und allen Alters voll besetzt, weswegen uns natürlich auch eine Standard-Tour gezeigt wurde. Neben Zebras, sahen wir Giraffen, Gabelracken und diesen Raubadler.



Doch wider Erwarten, sollte die Tour dann noch interessanter werden, als ein kleines Mädchen mit ihren Adleraugen doch tatsächlich zwei Milchuhus hoch oben auf einem Baum entdeckte.



Das kleine Highlight für mich an diesem Tag war aber natürlich dieser knuffige Kerl hier.





Bedingt durch sein GPS-Halsband musste er wohl schon öfters als Fotomotiv für die Touristen auf Erindi herhalten, was er, wie man ja an den Bildern sieht, mittlerweile sehr gut konnte. Dies war dann, vor dem etwas verspäteten Sundowner, auch unsere letzte Station, bevor es zurück zur Lodge ging.

Zurück in der Lodge wartete dann nicht nur auf uns schon das reichhaltige Abendbuffet im Restaurant. Auch ein paar Wildhunde und Tüpfelhyänen labten sich an den Resten einer Giraffe beim beleuchteten Wasserloch, direkt in bequemer Sichtweite unseres Tisches. Zumindest so lange, bis sie von einer kleinen Herde Elefanten verscheucht wurden. Vollgefressen wankten wir danach in unser Zimmer, machten es uns in unserem Bett gemütlich und träumten von ganz viel Afrika!



Eure Safari =^.^=
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09 Aug 2014 23:25 #349043
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Ich hoffe ihr wisst es zu schätzen, dass ich den vorletzten Teil meines Berichtes mit meinen großen Tatzen nur für euch auf einem kleinen Smartphone hier eingestellt habe. XD


Kapitel 14: "Auf der Pirsch"

04.05.2014
Irgendwie musste der graue Löwe es geahnt haben, dass dieser Tag noch einmal etwas Besonderes werden würde. Denn anders könnte ich es mir nicht erklären, warum "s-tlk" an diesem herrlichen Morgen freiwillig mit uns und der Morgendämmerung um 5:45 Uhr aufgestanden ist. Schon fast wie bei der Armee, machten wir uns fertig und packten unsere Ausrüstung für den morgendlichen Game-Drive. Für alles bereit, gingen wir ins Restaurant zum Frühstück und wurden dort gleich von einer ebenfalls speisenden Braunen Hyäne abgelenkt.



Vor diesen Morgen hatten wir gestern schon einen "Cheetah Walk" reservieren wollen. Da aber die Old Traders Lodge an diesem Wochenende wirklich bis auf das letzte Zimmer ausgebucht war, konnte man uns nicht versprechen, dass ein Guide und ein Wagen für unsere Tour übrig bleiben würden. Dabei hatten doch gerade diese etwas außergewöhnlichen Angebote unser Interesse an Erindi geweckt. Aber wir hatten Glück, denn es blieb genau ein Wagen und "JP" als Guide übrig. Und da sonst niemand unsere Tour gebucht hatte, waren wir auch unter uns. =^.^=

Kurz nach Halb-Sieben fuhren wir los, in die doch recht frische Morgenluft hinein. "JP" erklärte uns, dass wir erst einmal ein gutes Stück würden fahren müssen, da die Geparden in einem anderen Teil von Erindi zuletzt gesehen wurden. So wurde unsere Fahrt dann zu Beginn zu einem morgendlichen Game-Drive, bei welchem wir kämpfende Antilopen, Gnus, ein Oryx und eine ganze Horde Perlhühner sahen, welche wild gackernd eine ganze Weile vor uns her liefen und uns bei der Weiterfahrt behinderten.



Da Erindi ja bekanntermaßen mit das größte private Reservat in Namibia ist, musste unser Guide die Geparden zunächst von einem kleinen Hügel aus mit einem Signalempfänger orten. Und wir nutzten natürlich sogleich die wunderbare Aussicht für ein paar Landschaftsfotos. :)



Nach ein paar weiteren Ortungsversuchen, wurde die Spur dann immer heißer, bis wir schließlich die beiden Geparden in einer offenen Ebene aus der Ferne entdeckten. "Kanu" wollte mit seinem Supertele schon gleich Fotos schießen, aber "JP" fuhr erst einmal noch ein kleines Stück weiter zu einem Wasserreservoir, wo er den Wagen abstellte. Während "JP" sich für den Notfall mit Pistole und Gewehr bewaffnete, rüsteten sich meine beiden Löwen nur mit ihren Paparazzi-Kameras und einer Wasserflasche aus. Dann ging es, so der Name unseres Ausfluges ja schon erahnen ließ, zu Fuß in den Busch. Und es dauerte nicht lange, bis wir zu den beiden Geparden aufgeschlossen hatten.



Auf deren Patrouille durch den Busch, legten sich die Zwei immer mal wieder in den Schatten. Zu diesen Gelegenheiten kamen wir dann auch recht nah ran.



Unser Guide "JP" erzählte uns, dass die Beiden damals jungen Männchen als Problemfälle in eine Aufzuchtstation kamen. Obwohl sie keine Brüder sind, haben sich die Beiden dort sosehr aneinander gewöhnt, so dass sie nun auch in Freiheit gemeinsame Wege gehen. Und es war auch die Aufzuchtstation, wo sie sich an den Menschen gewöhnt haben, so dass wir sie nun nicht wirklich störten, solange wir genügend Abstand hielten.

Die herrliche Natur und die Gemeinschaft mit den Geparden genießend, folgten wir den Beiden bis zum "Ende der Welt" und dessen Rand entlang. Zumindest war dies so aus der Sicht der beiden Geparden. Für uns stellte der große Wildtierzaun lediglich die Grenze von Erindi dar.



Entlang des Kontrollweges, entdeckte unser Guide in der "Buschzeitung" auch die Spur eines Löwen. Aber mehr als ein Pfotenabdruck war von dem Guten nicht zu sehen. Erst Abends erfuhren wir, dass wir vermutlich in Hörweite an dem Löwen vorbeigelaufen sind. Aber auch so gab es neben den Geparden auch noch ein paar andere, kleinere Dinge zu sehen.



Wir folgten den beiden Geparden noch gute eineinhalb Kilometer dem Weg entlang, bis diese sich dann wieder in den Schatten legten und dann auch keine weiteren Anstalten machten, sich wegen der größer werdenden Hitze auch nur eine Pfote weiter zu bewegen.





Auch auf unserem Rückweg querfeldein durch den Busch zum Wagen unterhielten wir uns mit unserem Guide "JP" noch über alles Mögliche, wie z.B. das beste Fluchtverhalten gegenüber Nashörnern (100m sprinten und dann verstecken) oder sein gefährlichstes Erlebnis. Aber auch ein wenig Humor hatte der Gute, als er einen von mir gefundenen Warzenschweinschädel schon fast künstlerisch auf einem Termitenhügel in Szene setzte.



Als wir dann am Wagen ankamen, waren wir immer noch früh in der Zeit, so dass unser Guide noch versuchte einen Leoparden für uns aufzuspüren. Geklappt hat dies leider nicht, aber dafür haben wir eine Klippschlieferfamilie, Ohrengeier und Weißschwanzgnus gesehen.



Auf unserem langen Rückweg zur Lodge hatten wir dann noch ein anderes interessantes Erlebnis mit einer Straußenfamilie. Diese hatte es sich mitten auf unserem Fahrweg gemütlich gemacht, bis wir plötzlich um die Ecke kamen und sie aufscheuchten. Was ich richtig klug fand war, dass der Vater und die Mutter der kleinen Küken versuchten uns Raubtiere dadurch in die Irre zu führen, indem sie sich wild mit den Flügeln wedelnd immer wieder zu Boden fallen ließen. Sie versuchten dadurch, sich als leichte Beute zu präsentieren in dem sie quasi uns mit ihrer gesamten Körpersprache signalisierten, "Ich bin verletzt, lahm und schwach. Friss mich!".



Dumm war allerdings nur, dass die Küken auf ihrer Flucht immer den Weg des geringsten Widerstandes folgten, was in diesem Falle genau unserem Fahrweg entsprach. Unser Guide musste die Kleinen gezwungener Maßen fast einen ganzen Kilometer weit verfolgen, ehe sie es dann doch noch in die Büsche geschafft haben.

Bis wir dann kurz vor dem Mittagessen in der Lodge ankamen, haben wir dann auch noch einen Zwergfalken (?) gesehen, welcher einen Raubadler verfolgte, sowie einen jungen Wasserbock.



Und natürlich auch nicht zu vergessen eine große…



… und eine kleine Giraffe. =^.^=



Zurück in der Lodge ergaben wir uns dann unseren Ur-Instinkten und taten das was man von Löwen um diese Tageszeit nur erwarten kann, nämlich Dösen, Chillen und Ausruhen. =^^=
Wahlweise auf dem Bett oder auf der Veranda mit schöner Aussicht auf eine kleine Wasserstelle / auf die nächste Mahlzeit. 8P



Das ganze wäre richtig schön gewesen, wenn der schwarze Löwe nach einer Weile nicht schon mit dem Packen angefangen hätte. Aber da seine 120l Reisetasche schon auf dem Hinflug bis zum Bersten voll war, musste natürlich alles genauso penibel für den Rückflug wieder eingepackt werden, inkl. zusätzlicher Souvenirs.


(Heuschrecke vor unserer Zimmertür)

Aber auch ich bekam nach einer Weile Hummeln in den Hintern, so dass der schwarze Löwe und ich mal das Wasserloch beim Restaurant kontrollierten. Und trotz der warmen frühen Nachmittagszeit, gab es da einiges zu sehen. Zum einen die typischen und einheimischen Vertreter, wie z.B. Giraffen, Elefanten, Marabus, Nilgänsen…



… aber auch hier in dieser Gegend nicht ganz einheimische Arten, wie z.B. Wildhunde…



… oder Krokodile…



… und auch die Flußpferde.



Kurz vor Beginn des Game-Drive am Nachmittag, durchstöberten wir dann auch noch den Souvenir-Shop beim Restaurant, bevor wir dann alle zusammen wieder überpünktlich am Eingang auf die Zuteilung der Gäste auf die Guides warteten. Ähnlich wie am Morgen, so hatte man uns auch für den Nachmittag nicht versprechen können, dass wir unsere Fotografen-Spezial-Tour bekommen würden. Aber nachdem noch eine Handvoll Touristen vom einen Auto auf die anderen Wagen verteilt wurden, so dass diese mit 10 Personen voll besetzt waren, hatten wir wieder einen Wagen ganz für uns alleine. Der wahre Knüller, aus der Sicht der anderen Gäste, muss dann aber noch gewesen sein, als wir dann auch noch einen zweiten Guide bekamen. *fg*
Dieser zweite Guide war allerdings noch im Training und musste, Aufgrund eines liegengebliebenen Jeeps, uns dann auch schon gleich am Anfang wieder verlassen. Das Schöne an dieser Privaten Foto-Safari war, dass wir unserem Guide "Rudi" frei sagen konnten, was wir sehen wollten. Und das war…, na wer kann es Erraten,… natürlich Löwen! Bei "Rudi" waren wir mit unserem Wunsch auch genau an der richtigen Stelle, da er erst am Vormittag ein kleines Rudel entdeckt hatte. Zuvor machten wir uns zunächst aber auf die Suche nach einem Breitmaulnashorn, da diese Foto-Trophäe uns noch fehlte. Leider war von Nashörnern weit und breit nichts zu sehen. Dafür sahen wir aber eine Zebramanguste, eine Reisentrappe und ein Monteirotoko.



Da die Sonne schon am Untergehen war, machten wir uns dann auch bald schon auf den Weg zu den Löwen, welche erst einmal wieder gefunden werden mussten. Zwar mussten wir dann noch ein paar Minuten warten, bis eine andere Gruppe in einem anderen Fahrzeug genug von den Löwen gesehen hatte. Aber als wir dann dran waren, wichen wir den zwei Löwinnen und dem Löwen nicht mehr von der Seite. =^.^=





Was für meine beiden Löwen-Foto-Jäger besonders toll fanden war, dass sie unseren Guide "Rudi" genau anweisen konnten, wo er für die schönsten Motive hinfahren sollte. Und da dies ja ein privates Reservat ist, musste man sich dabei auch nicht an Wege halten (Anm.: Die Guides auf Erindi achten darauf eine Gegend nur gelegentlich Offroad zu befahren, um der Vegetation Regenerationszeit zu geben.). Als dann zum Sonnenuntergang noch eine dritte Löwin auftauchte, war es einfach wunderschön dem Rudel noch ein wenig hinterherfahren und bei der Wiedervereinigung beobachten zu können.





Was für ein Abschluss an diesem letzten Abend! Besser hätte es eigentlich nicht mehr laufen können, was sicherlich auch unser Guide bei unserem Sundowner in der späten Abenddämmerung unter den ersten funkelnden Sternen zu spüren bekam. Der Platten danach im Dunkeln, sowie die etwas rasante Fahrt durch die Nacht waren da nicht weiter von Belang. Und selbst beim Abendessen konnte ich mir eine gewisse Freude nicht verkneifen. Glücklich und zufrieden ließ ich mich ein letztes Mal in das weiche Bett fallen und träumte davon irgendwann mal wieder nach Namibia zu kommen. Dem Land wo ich mein Löwenherz gelassen hatte.

Eure Safari =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:37 von Black Lion.
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13 Aug 2014 12:04 #349602
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Kapitel 15: "Lebe Wohl, Namibia!"

05.05.2014
Unser letzter Tag unserer Reise ist leider recht schnell erzählt. Mit der Vorahnung, dass wir in der kommenden Nacht im Flieger nicht wirklich viel Schlaf bekommen würden, drehten wir uns im Bett noch einmal auf die andere Seite, um noch eine Stunde länger faul rumdösen zu können. Wir waren gerade aufgestanden, als völlig unerwartet ein Touristenpaar vor unserer Veranda stand. Neugierig ging der schwarze Löwe nach draußen und fragte die Beiden, was sie denn gesehen hätten, da sie offensichtlich angestrengt in den Busch schauten. Als "Kanu" wieder rein kam und mit einem Griff zu seiner Kamera uns sagte, dass der Mann angeblich jagende Löwen gesehen hätte, waren wir natürlich auch sofort auf der Veranda. Aber sosehr wir auch jede Lücke im Busch absuchten, zu sehen gab es nichts. Und auch mein Gefühl sagte mir, dass es sich hier wohl um einen falschen Alarm gehandelt hat. Jagende Löwen direkt vor meiner Höhle? Dass hätte ich doch selbst im tiefsten Tiefschlaf mitbekommen!

Nach dem Frühstück begannen wir dann unser Auto auszuräumen und unsere restlichen Sachen in die Reisetaschen zu verpacken. Da ich ja selbst zum erweiterten Handgepäck zählte, konnte ich es mir auf der Veranda gemütlich machen. Dabei beobachtete ich ein paar Wasserböcke im Busch, welche sich sehr nah an der Stelle aufhielten, von welcher der Mann am Morgen behauptet hatte, dass dort die Beute liegen müsste.



Ich vermute mal, es war meine schiere Löwinnen-Präsenz, welche die Wasserböcke plötzlich aufschrecken und davonrennen ließen. Im Lauf machten sie dabei so "ähnliche" Geräusche wie Löwen beim Fressen und sahen mit etwas Phantasie auch einem rennenden Löwen ähnlich, wenn man sie nur für einen Augenblick zwischen den Bäumen sah. Somit war wohl auch dieses Rätsel um die Geisterlöwen gelöst.




Gegen 10:30 Uhr verließen wir dann Erindi auf dem sehr viel längeren Besucherweg, welcher von seiner Streckenführung einem kleinen Game-Drive ähnelt, und fuhren über die D2328 zurück zur B1. Auf dem Weg dorthin sahen wir dann auch zum Ersten und zum Letzten Mal eine kleine Horde Paviane an einer Wassserstelle.



Gegen 13:30 Uhr erreichten wir dann auch schon Windhoek und den Hof der ASCO-Autovermietung. Nach einem letzten leerräumen der Fahrerkabine, verlief die Rückgabe weitestgehend schnell und problemlos. Da wir sehr früh in der Zeit waren, hatte der schwarze Löwe dann noch die Idee sich die Innenstadt von Windhoek anzusehen. Da aber der graue Löwe die Idee überhaupt nicht gut fand und uns mit kriminellen Horrorszenarien doch etwas einschüchterte, warteten wir doch gleich auf den Fahrer, welcher uns zum Flughafen bringen sollte. Dies taten wir dann auch zur Freude unseres Fahrers, welcher uns schon um 15 Uhr am Flughafen abliefern und für den nächsten Morgen etwas früher ins Bett gehen konnte.



Da unser Flug ja erst um kurz nach 20 Uhr startete hatten wir noch viel Zeit, um in Ruhe unsere letztes Savannah-Light zu trinken und um jeden Souvenir-Shop zweimal zu durchsuchen. Etwas Stress gab es dann nur noch beim Check-In, da die riesige Reisetasche des schwarzen Löwen mit 23.8kg genau 300g zu schwer war. Also schnell noch einen Stromadapter und ein Objektiv in der Reisetasche des grauen Löwen untergebracht und alles war wieder in Ordnung. Nach der Sicherheitskontrolle mussten wir dann natürlich auch am Gate noch einmal eine ganze Weile warten, was aber diesmal nicht so schlimm war. Während ich für kleine Löwinnen ein letztes Mal auf der Toilette verschwand, durchstöberten meine beiden Löwen die wesentlich interessanteren Souvenir-Shops beim Gate. Während die Gattin des schwarzen Löwen ein weiteres schickes T-Shirt bekam, kaufte "s-tlk" für mich einen kleinen Plüschlöwen als Reisebegleiter und für sich als Andenken.

Für den Rückflug hatten wir am Tag zuvor von Erindi aus über das Internet unsere Plätze strategisch in der letzten und vorletzten Reihe vor der mittleren Toilette reserviert. Und da dies genau die Plätze sind, welche sonst niemand haben möchte, hatten wir den Platz neben uns sogar frei, was die Nacht diesmal etwas erträglicher machte. Besonders der große schwarze Löwe konnte jeden zusätzlichen Zentimeter zum Querlegen gebrauchen. Zuvor genossen wir jedoch noch etwas das Entertainment-System und schauten uns den Film "Gravity" an.

06.05.2014
Nach etwa 10 Stunden Flug landeten wir im Morgengrauen wieder in Frankfurt, holten unser Gepäck und unser Auto ab. Nach weiteren 2 Stunden Eingewöhnung in den Rechtsverkehr, waren ich und der schwarze Löwe dann wieder Zuhause, wo wir auch schon sehnsüchtig erwartet wurden. Der schwarze Löwe von seiner weißen Löwin und seiner kleinen Tochter, und ich von meinem Plüschlöwenrudel. =^.^=



Nach etwas Ruhe, vielen Erzählungen und etwas zum Essen, ist dann auch der graue Löwe wieder nach Hause gefahren.


Tja, hier endet nun leider auch meine Reise. Und was soll ich noch groß sagen, außer dass diese Reise nach Namibia für mich etwas ganz besonderes war. Von meiner Sicht aus, haben wir auch viel mehr gesehen und erlebt, als ich es mir im Vorfeld hätte erträumen können. Angefangen von dem schönen Morgen am See in der Wildnis von Düstenbrook, über die Boots- und Wüstentour, die Wanderung zur White Lady, die berührenden Erlebnisse auf der Cheetah Farm, die vielen schönen Tage und Sichtungen im Etosha-Nationalpark, bis hin zu der letzten Löwen-Foto-Safari auf Erindi. Und wer hätte gedacht, dass aus unserem Ziel "mindestens einen wilden Löwen zu sehen", gleich 43 werden. =^.^=
Was bleibt sind viele unvergessliche Erinnerungen und der nun tief verwurzelte Wunsch, irgendwann man wieder zurück nach Afrika zu kehren. Nur leider wird das für die kommenden Jahre auch erst einmal nur ein Wunsch bleiben. Und, denn wer weiß schon was die Zukunft bringt, im schlimmsten Fall sogar für immer.

Aber, hey, was solls! Ich war einmal in AFRIKA! =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:38 von Black Lion.
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