THEMA: Nam das halbe Dutzend-der (ganz alte) Südwesten
09 Jul 2014 16:55 #344359
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29.Januar:

Heute will ich wieder wie jedes Jahr einen Tag zum Birden in die Lagune von Walvis Bay.Nach dem Frühstück in trauter Runde also flugs in die AZ gekuckt wegen der Tide.
Da gerade ablaufendes Wasser ist,kann ich mir Zeit lassen,denn bei Ebbe stehen die ganzen Limikolen draussen im Watt.Wenn dann aber das Wasser wieder aufläuft,drückt es auch alle Watvögel Richtung Hochwasserlinie,also ganz nahe an die Strasse,und so kann man sie dann in aller Ruhe beobachten.
Zuerst mache ich einen Stop knapp südlich von Swakop,um mir ein bisschen das pralle Leben in den tidal pools anzusehen,die bei Ebbe zugänglich sind.



Blick Richtung Swakopmund



Tidal Pool mit Seeanemonen,Seesternen,Seeigeln,kleinen Fischen,Krabben,Krebsen....



ablaufendes Wasser gibt die Felsen frei

Dann fahre ich nach Walvis.In der Lagune vor der Esplanade ist immer noch Wasser,und Tausende Zwergflamingos stehen hier im seichten Wasser auf der Suche nach Nahrung.Dabei kommen sie bis direkt an die Steinmauer und lassen sich entspannt beobachten.












Weiter geht es an den Salzwerken vorbei Richtung Westen bis zum Parkplatz direkt am Atlantik.Dort setze ich mich in den Sand und beobachte das Meer,in der Hoffnung auf ein paar Delfine.Da habe ich heute aber kein Glück.




Ganz langsam steigt das Wasser wieder höher,und ein Trupp Sanderlinge kommt immer näher.Sie patroullieren im flachen ,auslaufenden Wasser und schnappen nach kleinen Lebewesen,die von den Wellen an den Sand geworfen werden.



Sanderling

Neben einigen toten Robben finde ich auch einen



Giant Petrel Jungvogel-Riesensturmvogel.Diese Tiere leben in subantarktischen Gewässern,man sieht sie normalerweise nur auf hoher See.
Dann drückt das Wasser mit Macht wieder in die Bucht zurück,und ich fahre ganz langsam die Salzpad zurück.Die linke Scheibe ist runtergekurbelt,und bei jedem interessanten Tier halte ich und versuche ein paar Bilder zu schiessen.Etwa vierhundert sind so entstanden,ein paar davon kommen jetzt.



Curlew Sandpiper-Sichelstrandläufer



Cape Gull,die Leute hier nennen sie Dominikanermöwe,was aber nicht ganz richtig ist-das wäre die Kelp Gull.



ein Ringed Plover- Jungvogel,also ein Sandregenpfeifer



ein Potpourri von Chestnut-banded Plover,Curlew Sandpiper,Ruddy Turnstones und einem Sanderling (von links)



Avocets-Säbelschnäbler



Black-winged Stilts-Stelzenläufer



ein White-fronted Plover-Weissstirnregenpfeifer Altvogel



sowie sein wohl gerade geschlüpftes Chick.Es waren zwei Junge,und die waren schon sowas von schnell,dies ist das einzige scharfe Bild,das von einer ganzen Serie übrig geblieben ist.


noch ein Bild von den kristallinen Salzausflockungen,
dann fahre ich langsam zurück nach Swakop.Das (späte) Mittagessen ruft.Nach einer Pause gehe ich durch den Garten über den Parkplatz und bin schon am Strand vor der Mole.Laut Kreideanschrift auf der Tafel hat das Wasser -wie letztes Jahr-warme 21 Grad,und so schwimme ich zweimal quer durch.Dabei sehe ich,dass auf den aufgeschütteten Felsblöcken bei dem boat slip jede Menge junge Seelöwen in der Sonne dösen.
Nachdem ich also fertig mit Schwimmen bin,gehe ich zurück und hole die Kamera.Man kommt bis auf zwei Meter an die kleinen Stinker ran,ohne dass sie auch nur einmal blinzeln.









das ist mir als Kletterer nicht fremd-hoch geht noch,aber wie soll man da wieder runter kommen?



die Aufsicht wartet im Wasser



nochmal ein Heuler,dann habe ich genug.

Der Sundowner verläuft genauso unspektakulär wie gestern schon,und nach einem gediegenen Abendessen spielen wir noch eine Runde Karten,bis ich mich wieder in mein Zelt verabschiede.

bis demnächst,
Matthias
Letzte Änderung: 09 Jul 2014 17:45 von fotomatte.
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11 Jul 2014 18:01 #344776
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30.Januar:

Dieser Tag ist so ein bisschen ein "day off".Ich habe nichts Grosses vor ausser ein paar Besorgungen.
Nach einer Dusche in meinem tollen Ablution Block erscheine ich pünktlich gegen halbacht Uhr am gedeckten Frühstückstisch.Anschliessend gehen wir frischen Fisch einkaufen für das Mittagessen,im Superspar ergänze ich ein paar Vorräte.
Bei der Nedbank ziehe ich mal wieder Bares aus dem Automat,der Kurs ist mittlerweile bei 1:15,1--je länger ich bleibe,umso billiger wird´s. :laugh:
Dann besuche ich,ist schon Tradition,die Swakopmunder Buchhandlung,wo ich neben zwei CD´s und zwei Büchern endlich das Schlangenposter von Johan Marais finde,ebenso einen Reptilienführer vom selben Autor.
Nachdem ich meinen schweren Einkauf abgeladen habe,mache ich noch telefonisch eine Reservierung für "Wüstenquell" klar.
Dann gibt es den leckeren Fisch,der hier Kabeljau genannt wird,mit frischen Farmkartoffeln.
Zum frühen Nachmittag habe ich mich mit Konny im "Village Café" verabredet,und ich erkenne sie auf Anhieb wieder (das ist bei meinem schlechten Namens-und Gesichtserkennungsprogramm nicht selbstverständlich :blush: ).Wir haben einen netten Plausch,und wenn ich nicht noch satt wäre von dem lekkeren Fisch,hätte ich auch so einen tollen Salat mit Fleischstreifen geordert,den Konny verspeist hat.
Auf dem Heimweg hole ich noch schnell ein Permit für die morgige Fahrt durch die Moonlandscape.
Dann schwimme ich wiederum eine Runde,heute hat das Wasser sogar 22°.
Anschliessend fahre ich mit Hilde raus zu "Karakulia Weavers",ich will mir mal anschauen,wie die Teppiche aus Karakulwolle produziert werden.Und natürlich geht das nicht ohne einen Teppichkauf vonstatten.So wechselt ein Läufer mit zwei meiner Lieblingsvögel drauf--Perlhühner halt--den Besitzer,obwohl ich lange geschwankt habe,ob es nicht derjenige mit den Tokos werden soll.Der ist halt nächstes Mal dran.












Liesken.Sie hat meinen Perlhuhn-Teppich gewebt.

Mein letzter Abend in Swakop verläuft in etwa gleich wie die zwei Abende zuvor.Erstmals seit ich von zuhause weg bin,schauen wir Nachrichten in der ARD.Alles wie immer--hätte ich mir auch sparen können.

Der nächste Tag sieht mich wieder auf Pad.
Bis dahin,
Matthias
Letzte Änderung: 11 Jul 2014 18:05 von fotomatte.
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21 Jul 2014 20:00 #346155
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31.Januar:

Nachdem ich mein Zelt abgebaut und die Rechnung bezahlt habe,verlasse ich das "Alte-Brücke-Resort" und setze mich wiederum an den gedeckten Frühstückstisch.Dann heisst es Abschied nehmen von lieben Menschen,die ich nun wieder ein Jahr lang nicht mehr sehen werde.Hoffentlich bleiben sie soweit gesund.
Dann verlasse ich nach einem Tank-Stop Swakop,und über die C 28 steuere ich in östliche Richtung,um schon bald Richtung "Moonlandscape" abzudrehen.Das erste Ziel ist die Oase Goanikontes,wo es neben ein paar Fotos einen lekkeren,eiskalten Milkshake gibt,denn die Temperaturen sind hier im Swakoptal so am späten Vormittag schon hochsommerlich.








Weiter fahre ich in Richtung der Welwitschia Plains.Der Verkehr hier hat dank einiger neuer Prospektorentätigkeiten massiv zugenommen,und jetzt am Freitagnachmittag fährt ein Auto ums andere von den Minen raus Richtung Stadt.
Ich bin jetzt zum vierten Mal hier,aber vermutlich wird das meine letzte Tour auf der D 1991 sein--zuviel Staub,Lärm,Verkehr.Dafür muss ich nicht nach Namibia! :sick:



Mondlandschaft



wiederum im Swakoptal mache ich eine Pause,und an einem blühenden Dollarbusch finde ich ein paar dieser langschwänzigen Bläulinge,die hier Nektar saugen.
Weiter fahre ich die Sackgasse bis zur Riesen-Welwitschie.Hier gibt´s wenigstens keinen Minen-Verkehr-und entsprechend keinen Staub und keinen Lärm.So mache ich eine kleine Wanderung,und entdecke ein paar unbekannte Tiere und Pflanzen.Über Bestimmungshilfe freue ich mich sehr! B) :) :kiss:



Welwitschia mirabilis,benannt nach dem Entdecker Friedrich Welwitsch und mit dem Artnamen die "Wundersame" versehen.



Wanzen ( oder doch Käfer? )



eine weitere Wanzenart



ein Winzling.Was das wohl mal werden soll-keine Ahnung



auch diese reichliche bedornte Pflanze kenne ich nicht



zur Abwechslung mal wieder ein kleiner,brauner Vogel.Ich tendiere zu Lerche,könnte aber auch ein Pieper sein.So richtig befriedigend habe ich im Führer nichts gefunden.

Dann geht es weiter in Richtung Nordosten über zunächst eine Minenpad,die zur privaten Farmpad von "Wüstenquell" mutiert.Nachdem man das Farmtor passiert hat,stellt sich endlich wieder ein schönes Gefühl von Einsamkeit ,Weite und Ruhe ein.Hier zeigen sich auch wieder ein paar grössere Tiere wie Springböcke,Oryx sowie weit entfernt ein Trupp Bergzebras.
Schliesslich erreiche ich die Gebäude der Gästefarm "Wüstenquell".Ein paar Lodge-Gäste liegen am Pool,und meinen,dass Olli,der Hausherr,irgendwo auf dem Gelände sein müsste.Rufend mache ich mich auf die Suche durchs Haupthaus,und tatsächlich finde ich Olli irgendwo in einem Hinterhof beim Schrauben--es gibt immer was zu tun.
Nachdem ich eingecheckt habe,genehmige ich mir einen Gin-Tonic,dann fahre ich zum Campingplatz "Aussicht" und stelle mein Zelt unter einen ausgehöhlten Felsen.Der Platz trägt seinen Namen zu Recht.
Schon bald muss ich aber wieder zurück zur Lodge,denn ich habe mich für einen Scenic Drive und ein anschliessendes Abendessen angemeldet.Mit vier weiteren Gästen schaukeln wir bald darauf mit Olli über das riesige Farmgelände,und sichtbar stolz präsentiert uns Olli ein paar sehr dekorative Felslandschaften.



mit "Betsy" auf Tour



den Namen der Verwitterungsform habe ich vergessen,es waren irgendwelche chemische Prozesse,die diese Felsen so charakteristisch ausgehöhlt und durchlöchert haben.



auf dieser Granitkoppe machen wir einen Stop,von oben hat man einen fantastischen Rundumblick,und bei einem Kaltgetränk aus dem Cooler geniessen wir das Farbenspektakel,welches die nun schnell sinkende Sonne in die Landschaft und an den Himmel zaubert.





eine Konzertmuschel--oder doch ein UFO?




Olli fährt dann mit den anderen Gästen zurück zur Lodge,ich aber will zurück laufen,denn der Sonnenuntergang verspricht spektakulär zu werden.Schnell suche ich mir eine kleine Anhöhe mit dekorativem Vordergrund,und das Schauspiel kann beginnen...













Die Vorstellung war gut,ich begebe mich zurück zum Haupthaus,wo die anderen Gäste schon an den dekorativ gedeckten Tischen sitzen.Bald wird das dreigängige ,sehr leckere Menu serviert,ich erinnere mich an Kürbissuppe,Schweinefilets mit Spätzle und diverse Gemüse oder wahlweise irgendwas mit Huhn und Reis,abschliessend Götterspeise mit Vanillesosse.
Nach einem kalten Bierchen fahre ich die paar Kilometer zurück durch die stockdunkle Nacht zu meiner Anhöhe.Als ich zur Dusche laufe,die um den Felsen rum im Rücken liegt,passiere ich einen weiteren Campsite,wo zwei Hiluxe stehen,und vier Leute sich bei Rotwein angeregt in einem mir sehr vertrauten Dialekt unterhalten: Schwiizerdütsch.
Ich frage,wo die Truppe denn so her kommt,und gleich laden sie mich ein auf ein Gläschen Wein.Es stellt sich heraus,dass die vier hauptsächlich auf der Suche nach Reptilien,und hier besonders nach Schlangen,sind.Hoppla,das trifft sich aber mal gut.So vergeht der Abend ziemlich schnell,und da die Vier auch den morgigen Tag hier auf der Farm bleiben werden,wollen wir uns mal ein Stück weit zusammen auf die Suche machen,und der nächste Abend sollte wohl auch wieder recht kurzweilig werden.
(Hallo Kathrin,Max,Hans und Hans:solltet ihr das hier lesen,ganz liebe Grüsse in die Schweiz!!! ) ;)

Der nächste Tag also steht ganz im Zeichen professioneller Schlangensuche :whistle: .Bis dahin,
liebe Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 21 Jul 2014 21:14 von fotomatte.
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22 Jul 2014 14:56 #346292
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01.Februar:

Im ersten Morgengrauen beginne ich eine erste Erkundungsrunde zu Fuß,ich lasse mich einfach der Sonne entgegen ziellos treiben.Leider hängt ein ziemliches Gewölk am Himmel,so wird das nix mit einem tollen Sonnenaufgang.






Sonnenaufgang ohne Sonne







diese Granitkoppe musste ich besteigen,dabei findet sich ein sich sonnender


Namib-Day-Gecko




auf dem Heimweg gefunden: wohl ein Schmetterlingsblütler

Dann gibt´s erst mal Frühstück,das ich im Schatten meines überhängenden Felsens einnehme,denn mittlerweile haben sich die Wolken aufgelöst,und die Sonne heizt schon wieder mächtig ein.

Die Schweizer rüsten sich aus,in kompletter Schlangenfängermontur streifen sie durchs Gelände.Einer der Hans´ stösst ziemlich bald mit seinem Reptilienstock zu,er bleibt aber ohne Erfolg.Nachdem ich fertig bin mit meinem Müsli,schnappe auch ich mir Kamera und Fernglas und inspiziere erst mal den Spot,wo Hans irgendwas gesehen,aber nicht gefangen hat.
Vorsichtig bewege ich mich durchs schüttere Gras,und direkt neben mir explodiert plötzlich eine Peitsche-so jedenfalls sieht es aus-und ich kann gerade noch sehen,wie die Peitschen-oder Grasschlange in ein Erdmännchenloch flüchtet.Vorsichtig nähere ich mich dem Loch,das scheinbar nicht weiter führt,sondern dead end ist.Toll,hier kommt sie nicht mehr raus,ohne dass sie an mir vorbei kommt.
Ich setze mich vorsichtig etwa einen guten Meter mit der Sonne im Rücken auf den Boden,und warte mit der Kamera im Anschlag.Nach etwa fünf Minuten taucht plötzlich am linken Rand der Kopf der Schlange auf,und sie sondiert die Lage.Lange fixiert sie mich,und taucht langsam wieder ab.









So geht das ein paarmal,aber mehr als 20 cm kommt die Schlange nicht raus.Einige Male setze ich mich um wegen dem Licht,aber die Namib-Sandsnake bleibt sehr vorsichtig.Nach rund eineinhalb Stunden in der prallen Sonne habe ich genug und gebe auf.Ich muss in den Schatten und brauche was Kaltes zu Trinken.Auch die Schweizer trudeln wieder ein,und zusammen nehmen wir einen Mittagssnack und erzählen uns unsere Erlebnisse.
Dabei fallen noch ein paar Bilder einer vorwitzigen männlichen Rock-Agama ab,die in den Felsen direkt neben uns herum klettert.






Nachdem wir wieder restauriert sind,mache ich mich abermals auf den Weg,diesmal in Richtung Süden.
Neben einer mutmasslichen Long-billed Lark



finde ich eine blütenbesuchende Wespe



sowie eine flinke Eidechse aus der Gruppe der Sand/Desert Lizards.




Was es sonst noch zu sehen gab,zeige ich demnächsthier in diesem Theater--bis dahin.

LG Matthias
Letzte Änderung: 22 Jul 2014 15:57 von fotomatte.
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26 Jul 2014 12:15 #346894
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noch immer 01.Februar:

Über diverse Granit-Kügelkuppen,von denen sich immer wieder tolle Aussichten ergeben,komme ich auch an der Papierbaum-Campsite vorbei.Hier sind gerade neue Gäste dabei,ihre Zelte aufzustellen,und da ich nicht stören will,umschlage ich die Site grossräumig.


Granitrücken







Wiederrum auf einer Kuppe sitzend,glase ich die Gegend ab nach irgendwelchen Tieren,und dabei habe ich plötzlich einen Vierbeiner im Fernglas,mit dem ich hier nun wirklich nicht gerechnet hätte.Schnell pirsche ich mich geduckt an bis auf rund hundert Meter,aber das Vieh zieht ziemlich schnell von mir weg.



Später erzählt Olli mir,dass der Gnubulle irgendwo auf einer Jagdfarm ausgebüchst ist,und nun schon eine ganze Zeit hier lebt.Eigentlich waren sie mal zu zweit gewesen.
Auf dem Rückweg komme ich auch bei den beiden Mountain Chalets vorbei,die liegen wirklich fantastisch auf einer Anhöhe mit einer Top-Aussicht.







Schlange finde ich leider keine mehr,obwohl es hier ziemlich viele Horned Adders geben soll,aber von den lustigen Namib Day Geckos hängen einige in und an den Felsen in der Sonne.




Ansonsten lasse ich die Landschaft und die skurril verwitterten Felsen auf mich wirken.












Als ich gerade zurück bei meinem Zelt bin und mir ein kühles Bier aus dem Engel geangelt habe,kommen zwei Jungs mit einem Bakkie angefahren,um mich abzuholen,denn das Abendessen findet heute als Braai draussen im Busch statt.Dafür bin ich immer zu haben.
Zuerst machen wir an der Grillstelle noch einen Erkundungsspaziergang mit Olli und den anderen Gästen,während fleissige Helfer derweil das Braai vorbereiten.



Sukkulenten-Blüte






Tafoni-Verwitterung Danke,Bele. :kiss:



oder doch ein dreiäugiges Monster?



Olli als Braai-Master.Dasnenne ich mal ein Steak.

Es gibt jede Menge Fleisch in Variationen,natürlich auch Boerewors,und zum Abschluss ganz traditionell Schafsrippen,dazu diverse Salate.Das Gelage unterbreche ich nur kurz,um der sinkenden Sonne den gebührlichen Respekt zu erweisen,und wir sitzen eine ganze Weile hier am Lagerfeuer unter einem wiedermal bombastischen Sternenhimmel.






Nachdem ich wieder an meinem Zelt abgesetzt worden bin,besuche ich noch die Schweizer Snake-Gang,und wir sitzen noch eine ganze Weile bei einem Glas Roten und lassen den Tag Revue passieren.

02.Februar:

Ich will heute weiter nach "Omandumba" im Erongo.Diesen Tipp habe ich von den Schweizern erhalten,eigentlich wollte ich nochmals nach Ameib oder an die Spitzkoppe,plane aber direkt um,da die Vier so begeistert von der Führung bei den San-Buschleuten im dortigen Traditionel Village erzählt haben.
So gibt es ein Frühstück ohne vorherigen Morning Walk.Den holen wir aber zu fünft nach dem Frühstück nach,wenn auch nur für eine gute Stunde,denn auch die Schweizer fahren heute weiter.Sie wollen nach Mirabib.
Der Walk erbringt aber nur das frisch gestreifte Hemd einer Kobra,zum Abschied gibt es aber noch ein paar Abschiedsbilder und die Zusicherung,dass wir uns in der Heimat wieder treffen werden.



Da ich nicht weiss,ob es OK ist,wenn ich die Konterfeis hier öffentlich mache,habe ich sie unkenntlich gemacht.Aber wenigstens kann man einen Eindruck von der Ausrüstung erhalten.

Dann fahre ich zum Büro, bezahle meine Rechnung und verabschiede mich von Olli und Verena mit der Zusicherung,bald wieder vorbei zu kommen.



Ground Agama




Nachdem mir Verena versichert hat,dass die Pad Richtung Usakos momentan völlig problemlos auch für mein Auto zu fahren ist,mache ich mich auf den Weg.
In Usakos tanke ich auf,dann geht es weiter westlich am Erongo-Gebirge vorbei und nach rechts ab auf die D 2315.

Schönes Wochenende,
Matthias
Letzte Änderung: 26 Jul 2014 13:15 von fotomatte.
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noch immer 02.Februar:

Auf der Farm "Omandumba" angekommen,melde ich mich bei Harald Rust,übrigens der Cousin von Olli,für den Campingplatz an.Dort angekommen,stelle ich nur das Auto ab,und laufe zu Fuss bis zum "Living Museum" der Ju/´Hoansi.Diese stammen aus dem Buschmannland im Nordosten Namibias,dürfen hier auf der Farm aber Touris ihr traditionelles Leben näherbringen und dabei etwas Geld verdienen.Hier kommen halt mehr Leute durch als im Buschmannland selbst.Finde ich eine tolle Idee.
Dabei dürfen die einzelnen Gruppen,während meines Besuchs aus vier Familien bestehend,drei Monate bleiben,dann müssen sie wieder zurück,und eine neue Gruppe darf kommen.
Es gibt verschiedene Touren zu buchen,je nach verfügbarer Zeit.
Ich entscheide mich für eine Kombi aus Jagd sowie Dorfleben.Dauert rund drei Stunden.
Nachdem sich die drei Jäger umgezogen haben,geht es los,und quasi auf einem Parcours erläutern sie mir die verschiedenen Jagdarten.



Zuerst schleichen sie sich zu zweit an fiktives Wild an,und beschiessen es mit einem Giftpfeil.



Passend dazu kommen wir an ein paar Rock-paintings vorbei,die eben Jagdszenen zeigen.





Diese Felszeichnungen befinden sich unter grossen Felsüberhängen,wo früher gelagert wurde,und die drei Jäger zeigen mir,wie Feuer gemacht wird.Die benötigten Hölzer führen sie in ihren Köchern immer mit sich.





Nachdem der kleine Grasbüschel glimmt und durch Pusten zum Brennen gebracht wurde,nutzt man die Gunst und entzündet eine Pfeife,die dann reihum gereicht wird,und alle dürfen mal kräftig ziehen.





Als nächste Station kommt das Fallenstellen für "bääds".Erst nach zweimaligem Nachfragen wurde mir klar,dass es nicht um Fledermäuse ,sondern um Vögel,also wohl um Frankoline und Perlhühner ,geht.



Eine Station weiter wurde der Fang von kleineren Antilopen demonstriert.Nachdem die Falle scharf ist,muss der Jüngste als Wildersatz herhalten und die Falle auslösen.



Dann geht es über einen schönen Aussichtspunkt,der auch als solcher zur Jagd benutzt wurde,wieder zurück zum Camp.



Dort wurde mir dann gezeigt,wie die Schnüre für die Fallen hergestellt werden,sowie der Schmuck aus Straussen-Eischalen.Ausserdem wurden fünf verschiedene Tänze vorgeführt.
Davon gibt´s dann weitere Bilder in Kürze.

Gruss,Matthias
Letzte Änderung: 12 Aug 2014 12:10 von fotomatte.
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