THEMA: Nam das halbe Dutzend-der (ganz alte) Südwesten
08 Mai 2014 18:28 #336257
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24.Januar:

Im ersten Morgengrauen stehe ich auf und starte nach einer Tasse Tee aus der Thermoskanne direkt dem Numis-Rivier folgend meine Bergtour.Mal im trockenen Bachbett,mal oberhalb in den Felsen geht es weglos immer bergan.


frühmorgendlicher Blick in die Ebene


die Sonne beleckt die Felsen oberhalb


die gibt´s hier reichlich-schon wieder Klippspringer

Als der Fluss seinen Lauf ändert in -eigentlich aus-Richtung des Massivs,steige ich nach links aus,immer in Richtung eines vor mir aufragenden Gipfels,der von einem Steinmann gekrönt ist,und-so mutmaße ich-eine gute Aussicht versprechen sollte.


Köcherbäume haben es mir schon immer angetan.Und dieser hebt sich genial als Scherenschnitt vor den schon sonnenumfluteten Felsen ab.


kleine Spielerei,die bei dem blauen Himmel und dem schönen Morgenlicht einfach sein muss.


Blick zurück,das Rivier liegt noch tief im Schatten.Ich aber muss jetzt meinen weiteren Weg in der von der Sonne ausgemergelten Felsenzone suchen.Aber rund zweidrittel des Wegs sind geschafft,so hat sich der frühe Start im noch kühlen Morgen gelohnt.


als ich dieser blühenden Euphorbie fürs Foto zu Leibe rücke,quittiert diese den Kontakt mit der Kamera direkt mit Milchfluss,was ich aber gleich bemerke und vorsichtig allen giftigen Milchsaft mit einem Taschentuch abwische.Ich wusste nicht,das diese Pflanzen auf einfache Berührungen-keine Verletzungen- so direkt reagieren.

Nach rund drei Stunden Aufstieg ist es geschafft,ich stehe auf dem Granitgipfel und werde wie vermutet mit einer grandiosen Aussicht belohnt.Auf der Westseite,der Namib zugewandt,gibt es noch lange Schatten,die zu ein paar Bildern animieren.




Blick in die Wüste,der Berg im Hintergrund ist wiederum der "dicke Willem",diesmal aber von der anderen Seite.


Blick vom Gipfel mit Steinmann ( nachdem ich ihn noch etwas aufgepeppt habe,vorher war´s nur ein Steinmännle )nach unten.Irgendwo dort im Rivier stehen unsere Zelte.


alte Berge,alte Wüste

Nachdem ich die Aussicht genossen habe,und mit dem Fernglas lange die Felsen nach Tieren abgesucht habe,wird es Zeit,sich wieder auf den Weg zurück ins Camp zu machen.


unterbrochen von Fotostopps wegen kleiner Blüten,oder


weiteren Klippspringern,oder


einem Tok-Tok-Käfer,oder


dem für mein von der nördlichen Hemisphäre geprägten Empfinden irgendwie komisch daliegenden Halbmond,bin ich so gegen Mittag wieder zurück.Jetzt ist erstmal Frühstück angesagt.Das volle Programm,mit Joghurt,dann Spiegeleier mit Speck,dazu reichlich Tee.Nachdem ich Hilde von meiner Bergtour berichtet habe,halten wir Siesta und verschlafen gepflegt die heisseste Zeit des Tages.
Als die Sonne langsam hinter der vor uns liegenden Bergkette-noch am frühen Nachmittag-verschwindet,wird es angenehm,und wir bereiten uns das "Abendessen" zu,um nicht später-nach dem obligaten Sundowner-Programm-in der Dunkelheit kochen zu müssen.Dabei beobachten wir zwei Bokmakiries,die plötzlich lauthals zu zetern anfangen.Unter ihnen am Boden taucht eine einfarbig graue Manguste mit dunkler Schwanzquaste auf-deshalb die ganze Aufregung.Leider gelingt mir kein Bild.
Dann genehmigen wir uns eine Dusche aus dem umgekehrt aufgehängten Wassersack,und so gestärkt und erfrischt fahren wir ein Stück in die Ebene,um heute den Sonnenuntergang von hier -mit ein paar dekorativen Kameldornbäumen inklusive Webervogelnest-zu machen.









Das restliche Abendprogramm besteht aus Tee,Bier,Wein trinken,gelegentliches Nachlegen von Feuerholz unterbricht nur kurz unsere Gespräche,und immer wieder erhebe ich mich,um mir den Sternenhimmel anzusehen.Lange sitzen wir so in der warmen afrikanischen Nacht,die mit dem "Gesang" der Zikaden und dem Bellen der Geckos untermalt wird.I love it!

Der nächste Tag sieht uns wieder auf Pad in Richtung Sesriem.

Viele Grüsse,
Matthias


@Lukas:Danke Dir.
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11 Jun 2014 23:00 #340694
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Hallo,

nach längerer Pause ein weiteres Kapitelchen,extra für Guggu: :blush: :whistle: :kiss:

25.Januar:
Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir unser Lager in Numis ab und fahren zurück zur Farm,um den Schlüssel abzugeben und unsere Trinkwasservorräte wieder aufzufüllen.Hier erfahren wir dann,dass es auf der D 707 etwa in Höhe der Farm Kanaan eine tiefsandige Stelle auf der Pad geben soll,erst die Woche zuvor sind wohl deutsche Touris mit einem 4x4 gestrandet und sind bis zur Farm ein paar Kilometer gelaufen,um Hilfe zu holen.Mit dem Rat,doch besser aussen herum zu fahren,kann ich mich aber nicht recht anfreunden-die Pad sind wir ja auf der Hinfahrt schon gefahren,und ich will schliesslich Namibias "schönste Pad" nicht verpassen.Mit dem Versprechen,von Betta aus-dort sollte unser Handy wieder Empfang haben-anzurufen,brechen wir schliesslich auf und nehmen die 707 in nördlicher Richtung unter die Räder.


zurück auf Sand in Richtung Norden


Farm "Kanaan"


ein scheinbar mutterloses Oryx-Kalb in der sengenden Mittagshitze.Hoffentlich landet es nicht wie manch anderes Stück Wild im Zaun.um dann elendig zu verrecken.Haben wir leider ein paar Mal gesehen entlang der 707.Die Geier und die Schakale freut es wohl.

Die Tiefsandstelle auf der Pad nehme ich mit etwas mehr Gas im zweiten Gang,und ohne Probleme kommen wir durch.Später geht es bergauf über einen kleinen Pass,und hier stehen sehr dekorativ Köcherbäume auf einem Bergrücken in der hitzeflirrenden Luft.





Schwarzbrust-Schlangenadler

Etwa gegen Mittag erreichen wir Betta.Hier tanken wir,dann erledigen wir den Pflichtanruf.In dem kleinen,angeschlossenen Shop mit "Restaurant" steht auf der Tafel mit Kreide was von "Bratwurst mit Kartoffelsalat".Das ordere ich,dazu einen eiskalten Milkshake.
Am Nachbartisch sitzt eine Gruppe jüngerer Männer,dem Nummernschild ihres Vans nach aus Südafrika,die einen langen Hals machen,als mein Essen gebracht wird-und umgehend bestellen sie auch das Tagesmenu.Nachdem die Truppe weg ist,gibt´s auch keine Bratwurst mehr-ausverkauft.
Das Essen übrigens war sehr lekker,ich habe selten einen so "schlonzigen" Kartoffelsalat gegessen.
Nach der Pause geht es weiter auf der D 831/C 27 Richtung Sesriem.
Immer wieder beobachten wir "Sandhosen",also Windhosen, welche jede Menge Sand in die Höhe reissen.





Das wenige Wild,das zu sehen ist,steht im mickrigen Schatten von Bäumen und wartet auf den Abend-so wie dieser Oryx.


in Höhe des privaten Reserves von Wolwedans geradewegs immer nach Norden

In Sesriem angekommen,checken wir für den Campingplatz ein und bekommen Nr.11 (oder 12-weiss ich nicht mehr) zugeteilt.Der Platz ist soo gar nicht nach dem Geschmack von Hilde-keine Steinmauer aussen rum,keine Aussicht,so halb auf der Zufahrt zum nächsten dahinter liegenden Platz.
Also steigen wir ins Auto und fahren die gesamte Anlage ab,um uns ein paar zusagende Sites,die noch frei sind,anzusehen.Dann zurück zum Office,und Hilde kommt zufrieden lächelnd mit einer passenden Nummer wieder zurück.
Wir fahren zur neuerlich zugeteilten Campsite und stellen das Auto davor ab.Nun folgt ein Schauspiel,das einen zufällig der Szenerie beiwohnenden Zuschauer durchaus verleiten könnte,sich so ein paar Gedanken über unsere geistige Verfassung zu machen.Während Hilde den Platz innerhalb der Mauer,unter einem grossen Kameldorn,mit tief gesenktem Blick nach dem besten Platz absucht,ein Zelt aufzustellen,umrunde ich ebenfalls den Baum,allerdings den Blick steil nach oben gerichtet-und wie ich etwa dreiviertel rum bin,komme ich nicht umhin,meiner Freude Ausdruck zu verleihen.Den fragenden Blick Hildes quittiere ich,indem ich nach oben zeige.Und da sitzt er-unser Camp-Uhu.( Habe ich übrigens mal hier im Forum gelesen,dass die grossen,alten Bäume gerne von Eulen als Tagesversteck genutzt werden.)





Spotted Eagle Owl (Fleckenuhu)

Wir stellen-immer unter strenger Beobachtung durch die Eule-unsere Zelte auf und gehen dann in der Bar einen eiskalten GinTonic trinken.Dann werden die Temperaturen langsam erträglicher,die Schatten länger und das (Foto)Licht besser,und wir fahren zum nahen Sesriem Canyon.





Auch hier gibt es Vögel.Neben Felsenschwalben einen Turmfalken-Rock Kestrel sowie einige


Guineatauben-Rock Pigeons

Als wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück zum Camp kommen,hat sich "unser" Uhu nach unten auf die Mauer bequemt,um von hier aus die nächtliche Jagd zu koordinieren.Wir stellen das Auto in die Einfahrt,etwa dreieinhalb bis vier Meter vom Uhu entfernt und bleiben sitzen und beobachten ihn-wie er uns.


Wir warten,bis es stockdunkel ist,und nach ein paar Blitzbildern macht er sich auf in die Nacht.



Nach diesem Erlebnis brutzeln wir ein Abendessen mit den in Betta erworbenen Steaks,und nach ein paar kalten Bieren gehen wir ins nunmehr verlassene Schwimmbad,das unserer Site direkt gegenüber liegt.Es ist herrlich erfrischend,so auf dem Rücken zu liegen in dem angenehm kühlen Wasser und nach oben in den gigantischen Sternenhimmel
zu schauen.Ein einzelner Springbock kommt vorbei und frisst am hier grünen Gras.Das macht ihn wohl mehr an als das verdorrte Zeugs ausserhalb des Camps.


Viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 12 Jun 2014 11:24 von fotomatte.
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16 Jun 2014 21:23 #341108
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26.Januar:

Sodele.Jetzt also.Im sechsten Anlauf soll es endlich soweit sein.Denn bislang hiess es ja bei mir : Und immer noch kein Sossusvlei.
Diese Scharte-so sehen es viele,mit denen ich über diese Top-Notch-Must-Do-Touri-Attraktion gesprochen habe-wird also heute ausgewetzt werden.
Nachdem in stockdunkler Nacht überall fette Motoren irgendwelcher hubraumstarker Boliden gestartet werden,ist es mit dem Schlaf vorbei,auch wir verlassen Schlafsack und Zelt,und nach einer Katzenwäsche fahren wir rund fünf Minuten nach der Karawane los durchs offene Tor.Noch immer ist es schwarze,afrikanische Nacht,und ich versuche,das Tempolimit nicht zu unverschämt zu missachten-aber weniger wie achtzig fährt hier niemand.Nach einer Weile nähert sich ziemlich flott ein breites Fahrzeug von hinten,und ein Shuttle von NWR blässt mit deutlich jenseits der einhundert km/h vorbei-Respekt.
Langsam wird es etwas heller,man kann zumindest sehen,ob Tiere neben der Fahrbahn stehen,oder diese kreuzen wollen,und als wir auf den Parkplatz fahren,steht der erste Shuttle bereit,um Fahrgäste aufzunehmen.Nachdem sechs Passagiere an Bord sind,machen wir uns auf den Weg Richtung "Big Daddy"/Dead Vlei.Schon bald passieren wir einen Hilux,der sich schon bis zu den Achsen eingebuddelt hat-und immer noch weiter versucht,mit Vor-und Zurück-Schaukeln frei zu kommen.Unser Fahrer ruft dem glücklosen Allrad-Piloten zu,dass er ihn auf dem Rückweg rausziehen wird.

Am Parking vom Dead Vlei stehen schon vier ,fünf Autos,und ein weiterer Shuttle hat seine Gäste auch schon ausgespuckt.So stapfen wir hinter zwanzig,fünfundzwanzig Leuten her.So ein Auflauf ist so gar nicht nach meinem Gusto.Aber gleich bessert sich meine Laune wieder,als die allermeisten geradewegs auf die Düne "Big Daddy" losstürmen,während wir uns rechtshaltend dem Dead Vlei,mit nur einem weiteren Paar,zuwenden.
Über eine ganze Stunde sind wir unter uns hier,bevor dann die ersten Leute von der Düne herunter kommen ins Vlei,und so kann ich diesen schon ganz besonderen Ort mit seinen Baumleichen auf mich wirken lassenUnd das tue ich ausgiebig,was in über einhundertfünfzig Bildern resuliert--von denen ich nun ein paar zeigen werde.


die Karawane entert die Düne


Licht-und-Schatten-Dünen


Dead Vlei


toter Kameldorn


gegen die Sonne


mit der Sonne


toter Wald




bodennah





heulender Wolf


auf dem Vleiboden

Auf der Suche nach dem besten Licht und einem mich inspirierenden Motiv durchquere ich das Vlei,und dann beginne ich den Aufstieg auf die Düne,um mal zu schauen,wie es denn dahinter ausschauen mag.


deine Spuren im Sand...


auf´m Grat


Selbstbildnis


Blick zurück


da geht´s lang,immer schön direkt auf dem Grat.
Da ich mittlerweile die Schuhe ausgezogen habe,laufe ich also rechts im von der Sonne schon angewärmten Sand,während ich links im Schatten und damit noch kühlen Sand laufe.Noch so früh am Morgen,und schon so ein deutlicher Temperaturunterschied--das wird sich noch deutlich verstärken.Wie deutlich,das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht....


Blick übers Vlei,dahinter zieht sich Big Daddy nach rechts hoch


endlich wieder abwärts( ist nämlich ganz schön anstrengend,dieser Eieruhrensand )


es gibt auch noch lebende Bäume im Dead Vlei


noch mehr tote Bäume





freigelegte Wurzel

Nachdem ich diesen Tag wegen der Vielzahl der Bilder ohnehin splitten muss,ist dieser trockene,weil sandige Part Bele gewidmet ( Sorry,der musste sein :P ),während im nächsten Teil ziemlich viele Vögel diverser Arten zu zeigen sind-und dieser Teil dann speziell für mutsel-Annette ist.

Beste Grüsse,
fotomatte
Letzte Änderung: 16 Jun 2014 21:59 von fotomatte.
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26 Jun 2014 19:56 #342327
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Weiter geht´s,es ist immer noch der 26.Januar:

Auch wenn wir im Dead Vlei sind,so gibt es durchaus Leben hier.Neben den wie gesehen lebenden Kameldornbäumen haben Schildraben ihren Horst in einen der toten Bäume gebaut,und zwei noch nicht flügge Jungvögel warten auf Futternachschub.





kein Vogel,aber durchaus auch lebendig:eine Schaufelnasen-Eidechse Wedge-snouted Desert Lizard

Mit dem nächsten Shuttle fahren wir noch ins Sossus-Vlei.Es hat aber schon lange kein Wasser mehr,und so fahren wir gleich weiter zurück bis zum Parkplatz.Kurz bevor wir diesen erreichen,habe ich rechterhand in den Dünen einen Straussenhahn gesehen,der dort nach Futter sucht.Ich pirsche mich,immer auf Deckung durch Gebüsch achtend,an ihn ran.Und da ist er nun,der obligate Strauss.Wie er mich auf die kurze Distanz dann bemerkt,verfällt er in den straussen-typischen Trab.






Als er in den Dünen verschwunden ist,gehe ich zurück zum Auto.Während wir einen kleinen Imbiss nehmen,bleibt genug Zeit ,um den Kap-Sperlingen ein paar Bilder zu widmen.Leider hocken sie alle im Schatten,denn in der Sonne ist es jetzt schon richtig heiss.



Wir fahren dann,da es schon auf Mittag zu geht,zurück Richtung Sesriem.
Unterwegs entdecken wir noch zwei Ohrengeier,leider ziemlich weit weg.Aber es wabert sowieso,also mit tollen Fotos ist jetzt nichts mehr.



Und noch ein Vogel kommt auf die Liste:schon von weitem habe ich gesehen,dass sich da ein grösserer Greif vor uns in die Luft schraubt.Der Blick durchs Fernglas verrät--Sekretär.Schnell aufs Gas gedrückt,bis wir genau unter ihm sind,und ich mache ein paar Sequenzen Flugbilder.



Im Camp nehmen wir erst mal einen eiskalten Gin-Tonic.Dann begeben wir uns in die Zelte in die Horizontale,denn der Pool ist ziemlich überfüllt.Nach einem geruhsamen Mittagsschlaf gehen wir zurück ins Restaurant,wo die Chefin der Küche unsere Steaks auf den Punkt-innen rosa-brät,denn leider ist unser Gas aus.Und der Versuch,an der Tankstelle die Flasche zu befüllen,war leider erfolglos.
Derart gestärkt,wollen wir nun eine Runde schwimmen gehen,und ich nehme den kurzen Weg von dem Sani-Gebäude über die Fahrspur zum Pool barfüssig-ist ja nicht weit. Aber nach nur drei,vier Metern geht nichts mehr,ich schmeisse meine Schuhe in den kochend heissen Sand und springe drauf.Die nächsten zwei Tage jedenfalls brennen meine Fußsohlen wie Feuer.Was für ein Unterschied gegen den kühlen Sand von heute morgen auf der Düne!
Jetzt aber nichts wie ins kühle Nass,der Pool ist erfreulicherweise nun fast leer.Nach ein paar Runden hin und her schwimmen sind wir herrlich erfrischt,das Fotolicht wird auch langsam besser.
Durch den Campingplatz trippelt eine zwölfköpfige Truppe von Nama-Flughühnern,und weil die Sonne schon schräg steht,pirsche ich ihnen eine ganze Zeit hinterher.






Wir fahren Richtung Düne 45,kommen aber nicht weit,denn ich bemerke neben mir eine Wildkatze,die durchs niedrige Gras schleicht.Ich lasse das Auto neben einem Busch stehen und schleiche mich an,die Katze hat mich nicht bemerkt und ist auf etwas fixiert,das ich wiederum nicht sehen kann.





Dann kommt aus Richtung Sossus-Vlei ein Auto und hält natürlich,weil der Fahrer wissen will,was ich da fotografiere.Das aber hält die Katze nicht aus,und verschwindet wie ein Blitz.
Ich freue mich trotzdem sehr,denn ich habe Wildkatzen zwar schon ein paar mal gesehen,aber noch nie habe ich ein Foto von ihnen machen können.



zu diesem Piepmatz fällt mir nichts ein



im schönsten Fotolicht kreuzt dieser Springbock unseren Weg



Aussicht bei Sossuspoort


Sandriffel

Für den Sonnenuntergang fahren wir noch ein paar Kilometer nach Westen,und gerade rechtzeitig kommen wir an einen schönen Fotopunkt.








Nach dem finalen Sonnenuntergangsbild fahren wir gemütlich zurück,wo wir nach einem weiteren GT an der Bar dann auf unserer Site ein Feuerchen starten,Tee trinken und Sterne Kucken.Die Eule übrigens ist heute nicht da.
Bevor wir dann schlafen gehen,gibt´s aber nochmals eine Runde schwimmen im Pool.

Morgen dann geht es weiter zur Blutkoppe.

Bis dahin,
Matthias
Anhang:
Letzte Änderung: 26 Jun 2014 23:55 von fotomatte.
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29 Jun 2014 20:23 #342812
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27.Januar:

Während Hilde heute liegen bleibt und ausschläft,will ich zum Sonnenaufgang zur Elim-Düne,und so mache ich mich im ersten Morgengrauen,aber doch nach der allmorgendlichen Vlei-Ralley,auf den Weg.





man hat von der Düne einen tollen Blick nach Osten auf die Naukluft-Berge


windgetriebener Sand


eine einzelne Gemsbock-Kuh passiert mich auf kurze Distanz


alter Kameldorn gegen die Morgensonne


dieser allein ziehende Oryx inmitten des gelben Grasmeeres war mir auch mehrere Bilder wert

Nachdem also der Sonnenaufgang zur Zufriedenheit-trotz einiger Wolkenfelder-abgearbeitet ist,fahre ich zurück ,und wir frühstücken erst mal ganz gemütlich.Es dauert schon deshalb länger,weil wir ja Feuer machen müssen für´s Teewasser,denn das Gas ist leer.Dafür ergibt sich nochmals ein neuer Vogel für die Liste Sesriem/Sossusvlei,denn direkt vor unserer Campsite spaziert in aller Ruhe ein Schwarzkopf-Reiher vorbei.



Dann packen wir zusammen,ein Abschiedsbild vom Eingangsschild mit Morgensonne muss noch sein,dann tanken wir nochmals voll,und über die C19 rollen wir in nördliche Richtung.



Bei der Namib Desert Lodge machen wir einen Stop und schauen uns die Anlage an,werfen einen Blick auf die versteinerten Dünen und erstehen ein paar Souvenirs,denn hier gibt es diese tollen,aus Metall gefertigten Warzenschweine für den Garten-so eines steht schon lange auf meiner Wunschliste- und fahren dann zur nächsten Station,nach Solitaire.
Dort kommen wir so gegen 11.30 Uhr an und wundern uns über die vielen Autos,die hier stehen.Erst dann bemerken wir die vielen Menschen im Innenhof,es wird gesungen,und wir denken,da ist eine Hochzeit im Gange.Nein,bald merken wir,es ist ein Begräbnis.Ich habe im Thread über "Moose" Mc Gregor schon darüber berichtet,darum spare ich mir die Bilder und die Beschreibung-wen es interessiert,kann es ja nachlesen.




In der Bäckerei,die von den Angestellten weiter geführt wird,kaufen wir uns ein paar Meat Pies sowie ein paar Schweineohren--vom Apfelkuchen war ich nie so richtig überzeugt--und machen unter der riesigen,neuen Lapa Mittagspause.Mir war ja die alte Lapa mit den nun gerodeten Bäumen lieber,war einfach stimmiger.
Dann gibt es noch ein paar obligatorische Fotos von dem Oldtimerschrott,der über die ganze Anlage verteilt ist,bevor es weiter in nördliche Richtung geht.



da war noch nichts zu ahnen von einer guten Regen-Saison 2014



Weiter fahren wir über das trockene Gaub-Rivier und den Kuiseb-Pass bis zum Aussichtspunkt Aruvlei.


Blick Richtung Kuiseb-Canyon

Bald biegen wir von der C 14 ab,und fahren über Ganab und an Hotsas vorbei bis zur Blutkoppe.Diese umrunden wir,und stellen unsere Zelte -schon traditionell- auf die site Nr.7,die einzige auf der Nordseite,die man auch ohne Allrad erreichen kann.

Dann gibt es zuerst eine kleine Wanderung in die untergehende Sonne.








leider haben die Hoodias schon ausgeblüht,aber auch die Fruchtstände sind sehr dekorativ.


junger Köcherbaum vor der Blutkoppe

Dann gibt es noch einen ganz passablen Sonnenuntergang,was eigentlich bei der heute tagsüber vorherrschenden Bewölkung gar nicht vorhersehbar war.



Anschliessend sind wir zum Camp zurück,und während Hilde sich um ein veritables Nachtessen kümmert-ich meine mich an Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Eintopf im Pootjie zu erinnern-bemühe ich mich um ein anständiges Feuer.Dabei entdecke ich,wohl angelockt vom Feuerschein,eine Walzenspinne.Normalerweise sieht man die ja nur als Strich in der dunklen Landschaft,so schnell sind sie,aber diese hier bleibt ruhig sitzen.Nach dem ersten Blitzbild schiebt sie sich rückwärts in ein kleines Loch,und es gelingen mir nochmals ein paar Bilder von diesem eigenartigen,aber harmlosen Tier.






Nach dem Essen sitzen wir noch eine ganze Weile am Feuer in der warmen,afrikanischen Nacht und beobachten die Blitze,die weit im Osten zu sehen sind,während es hier bei uns komplett aufgerissen hat,und wir wiederum mit einem grandiosen Sternenhimmel über uns den Tag ausklingen lassen.


Liebe Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 29 Jun 2014 21:12 von fotomatte.
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07 Jul 2014 17:58 #343978
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28.Januar:

Nach einer herrlich erholsamen Nacht-hier wird es deutlich frischer als es in Sesriem war-beginne ich den Tag mit einer kleinen Fotorunde,denn ich will heute,mit Sonne,eine Aloe fotografieren,die ich gestern entdeckt habe,da war aber die Sonne schon "rum".


morgendlicher Ausblick aus dem Zelt,das gestern gekaufte Schweinchen markiert praktisch meinen Vorgarten B)


unser Camp zu Sonnenaufgang


der Pale-winged Starling sitzt in der Morgensonne und betreibt Gefiederpflege,vielleicht spekuliert er auch auf unser Frühstück :S


überm "Langen Heinrich" wabert noch der Nebel


auch ein Spatz setzt sich über uns in den Kameldorn und putzt sich erst mal


nun also mit Sonne-eine ( gerade noch ) blühende Aloe





ein Pärchen Ruppel-Trappen gackert in den frühen Morgen.Die haben wir öfter gesehen,aber von den Ludwigs-Trappen,die letztes Jahr hier so zahlreich waren,sehen wir nicht Eine.Wahrscheinlich sind sie weiter gezogen.Da es so lange nicht geregnet hat,gibt es fast kein Gras mehr-und deshalb wohl auch kaum noch grössere Insekten.

Zurück im Camp gibt es erst mal ein ausgiebiges Frühstück mit Eiern und Speck und was unser "Engel" sonst noch zu bieten hat,denn heute geht es nur noch das kurze Stück bis nach Swakopmund.Und da wir dort bei Hildes Schwester und ihrem Mann zu Besuch sein werden,können wir also den Fridge leer machen.



Nachdem das Frühstück verputzt und das Lager abgebrochen ist,umrunden wir die Blutkoppe und schauen uns die anderen Sites auf der Südseite an.Nr.1 und 2 sehen auch recht nett aus,man hat dort aber halt keine Morgensonne.





bei der Site 1 liegt ein fetter Klippschliefer auf einem Felsen und wärmt sich in der Morgensonne


"the Voice of Africa"-die Kapturteltaube


auf unserer langsamen Fahrt in Richtung C 28 entdecken wir ein zwölfköfpiges Rudel Erdmännchen,die auf und um ihren Bau herumwuseln,leider etwas weit weg.Aber zum Beobachten herzallerliebst.


nochmals zwei Ohrengeier,sie werden wohl bald mit der nun aufkommenden Thermik aufsteigen und nachschauen,wo ein Tier die Nacht nicht überlebt hat.


wir kommen an zahlreichen "Rhino-Garagen" vorbei,die gerade Früchte tragen.Diese giftige Wolfsmilch wird gerne von Black Rhinos als Tagesversteck genutzt,sie können sie aber auch fressen,ohne dass ihnen das Gift etwas anhaben kann.


die Früchte en detail

Über die C 28,welche schon wieder ein Stück mehr geteert ist wie noch letztes Jahr,geht es ziemlich flott in Richtung Küste.Kurz vor Swakop rumpelt ein langer Güterzug nach Walvis Bay.



In Swakop statten wir zuerst dem Seewasser-Aquarium einen Besuch ab.Hier wollte ich schon so lange mal hin,aber jahrelang war geschlossen wegen Renovierung,oder es war Ruhetag ( Montag ,so glaube ich ).
Heute aber ist ja Dienstag,und da werden die Fische gefüttert.Wir entrichten den Obulus von 30.-Nam$,können unsere Rucksäcke an der Kasse hinterlegen und können uns so ganz unbeschwert all die Fischarten ansehen,die es vor der namibischen Küste gibt.Einige Arten leben separiert in kleineren Aquarien,viele aber in einem recht grossen Becken,welches man via eines Tunnels unterqueren kann,und so die Fische von unten studieren kann.








zwei etwa menschengrosse Haie leben auch in dem Becken-absolut elegante Schwimmer


ein ( Stachel-)Rochen





Thunfisch?

Leider steigen zur Fütterungszeit keine Taucher ins Becken,sondern man kippt einfach von oben diverse Fischbrocken in unterschiedlicher Grösse ins Wasser.Trotzdem sehr interessant,wie sich die verschiedenen Arten ihr Futter schnappen,ohne sich gross ins Gehege zu kommen.

Fazit:Mir hat es gut gefallen,denn diese ( Unterwasser-)Welt wäre mir sonst verschlossen geblieben.Sollte also mal jemand zwei,drei Stunden Luft haben in Swakop,finde ich das hier absolut eine empfehlenswerte Destination.Man kann sich dann wenigstens vorstellen,wie der Fisch zum Filet aussieht. :whistle:

Anschliessend fahren wir zur nahen Wohnung von Hilde´s Schwester,die zentral direkt vor der Mole-natürlich mit Seeblick-liegt.Wir laden den Condor aus,nur mein Krempel bleibt drin.Dann fahre ich flugs zum "Alte-Brücke-Resort" und stelle dort auf grünem Gras mein Zelt auf.Nach einer Dusche fahre ich zurück,und es gibt ein lekker Abendessen.Schon nicht schlecht,wenn man so in der Fremde Beziehung zu einer schwäbischen Hauswirtschafterin hat. ;)
Der Sundowner fällt dem heimtückischen Seenebel zum Opfer,macht nix,das Getränk geht auch ohne sinkende Sonne den vorbestimmten Weg.Dabei sitzen wir auf der Terrasse,lauschen der Brandung und den Seevögeln,und wir erzählen natürlich ausgiebig von unserer Tour durch den Südwesten.
Ziemlich spät für hiesige Verhältnisse,so gegen halbelf, fahre ich zurück zu meinem gemachten Bett.

Hier endet nun die Tour zu zweit,denn Hilde wird die nächste Zeit bei ihrer Schwester und ihrem Schwager bleiben.Ich werde also von morgen ab alleine unterwegs sein.

bis dahin,viele Grüsse,und herzlichen Dank allen Klickern und Kommentatoren
Matthias
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