THEMA: 18 Nights in the Bush - Ha-Ha-Ha
27 Nov 2012 13:51 #264802
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24.7. Anib Kalahari Lodge

Vor der Weiterfahrt will ich noch schnell die Perlhühner fotografieren, die vor dem Haupthaus herumlaufen. Das findet eins der beiden Warthogs, die ebenfalls zum Inventar gehören, gar nicht witzig und macht massiv darauf aufmerksam, dass er das lohnendere Fotomotiv wäre. Leider kann ich ihm nicht klar machen, dass ich erstens einen gewissen Mindestabstand brauche, um ihn ganz auf Bild zu bannen und zweitens ruhiger fotografieren könnte, wenn er mir seinen Schädel nicht dauernd gegen die Beine hauen würde. :whistle:



Also flüchte :blush: ich ins Auto und wir fahren los, und zwar zum Giant’s Playground. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Gelände: richtig schwer beeindruckt sind wir nicht. Da gibt es anderswo beeindruckendere Riesenspielplätze. :huh:













Unser Tagesziel ist die Anib Kalahari Lodge. Eigentlich wollten wir dort zelten, aber Zeltplätze gab es dort nicht. Man bietet uns aber den Bungalow ganz am Ende mit viel Privatsphäre für ca. 120 € (DBB) an, also bleiben wir. Nach dem Dinner beschließen wir, noch eine 2. Nacht zu bleiben, das Essen war einfach zu gut! :laugh:

25.7.
Nach dem Frühstück besorgen wir uns eine Skizze des Geländes der Lodge und machen eine schöne vierstündige Wanderung. Wir sehen viele Springböcke, Oryx und Gnus, aber, wegen der größeren Fluchtdistanz, in ziemlicher Entfernung.



(Das müsste mir mal jemand erklären: Warum sind die Tiere viel scheuer, wenn man ihnen zu Fuß statt mit dem Auto auf die Pelle rückt?)

In der Nähe einer Wasserpumpe nebst künstlichem Wasserloch verzehren wir unser mitgebrachtes Essen.







Die Atmosphäre ist einfach schön.



Sociable Weaver





Den Nachmittag bis zum Sonnenuntergang sitzen wir vor unserem Bungalow und freuen uns aufs Dinner. B)



Wir werden wieder nicht enttäuscht. :laugh: (Nett ist auch die Präsentation des Menüs in diversen Sprachen, u.a. einer mit Klicklauten.)
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28 Nov 2012 12:57 #264932
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Heute stelle ich gleich mehrere Tage auf einmal ein. Leider ohne Fotos! :(

26.7. Kalahari Arms, Ghanzi
Nach dem Frühstück brechen wir auf. Unterwegs sehen wir Paviane, Kudus und Strauße, also nichts, was uns fototechnisch zu einem Stopp zwingen würde. B) Ziel ist eigentlich, irgendwo bei Gobabis zu übernachten. Ich fühle mich aber richtig gut, das Autofahren macht Spaß, und so bekomme ich von Véro die Erlaubnis, weiter zu fahren. (Das Geheimnis einer glücklichen Ehe ist, wie Ihr ja wisst, eine vernünftige Aufgabenverteilung. Bei uns ist das folgendermaßen geregelt: Die wichtigen Dinge im Leben entscheide ich, die unwichtigen Véro! Beispiele für die unwichtigen Dinge: Ob wir weiterfahren, wohin es im nächsten Urlaub geht, ob wir Kinder haben oder nicht usw. B) Beispiele für die wichtigen Fragen im Leben gefällig, die ich entscheide? Gibt es ein Leben nach dem Tode, existiert Gott usw. :P )
An der Grenze gibt es auch keine Probleme. Wir fahren durch bis Ghanzi (ca. 600 km). Eigentlich hatten wir nicht vor, wieder wie 1999 im Kalahari Arms zu übernachten, aber ich bin jetzt doch ziemlich kaputt und habe keine Lust, noch die Tautona Lodge zu suchen. Die Wildwestatmosphäre, die den Laden damals prägte, ist leider (?) nur noch in Ansätzen vorhanden, das Essen aber nicht besser geworden. Wir waren durch die Anib Lodge aber schon sehr verwöhnt! Kleine Anmerkung am Rande: dies Jahr sind wir wieder im Kalahari Arms gelandet, das Essen war immer noch schlecht. Was lernen wir daraus? 1. Wenn sich etwas ändert, dann selten zum Besseren! 2. Dass der Mensch aus Erfahrung klug wird, gilt jedenfalls nicht für mich!

27.7. Sedia River Lodge Maun
Auf der Fahrt nach Maun ist außer Straußen nichts zu sehen. Wir beschließen, weiter in Nostalgie zu machen und die gleiche Unterkunft wie 9 Jahre zuvor zu nehmen: die Sedia River Lodge (55 € Zimmer mit Frühstück). Hier hat sich so gut wie nichts verändert.
Am schwarzen Brett sehe ich einen Zettel: Flug übers Delta für wenig Geld. Ich bin begeistert – das machen wir. Wir fahren zur Agentur und verabreden einen Flug für den nächsten Abend 17 Uhr. Der Preis (1300 Pula für eine Stunde für uns beide) ist ein Schnäppchen. :laugh:

28.7. Sedia River Lodge, Maun
Da wir einen Tag gewonnen haben, können wir heute in aller Ruhe unsere Vorbereitungen für die Fahrt durch Moremi und Chobe treffen. Also zuerst zum DWNP-Büro und die Parkgebühren bezahlt. „18 nights in the bush, ha-ha-ha!“ Die Angestellte kriegt sich gar nicht wieder ein. „I don’t believe it! 18 nights in the bush!“ Ich verstehe überhaupt nicht, was sie hat :S – das sollte sich ändern! :whistle:

Kleiner Exkurs:
Wie gesagt, 1999 hatten wir die Tour ohne Buchungen für Chobe und Moremi gemacht. Das Ergebnis: Wir hatten Schwierigkeiten in den Chobe rein zu kommen und mussten betteln, um eine 2. Nacht auf der Ihaha CS bleiben zu können. :angry: Am nächsten Tag am Gocha Gate hat man uns nicht rein gelassen, weil man nicht glaubte, dass wir die Strecke bis zum Mababe Gate an dem Tag noch schaffen würden. :evil: (Gut, dass hatten wir ja auch gar nicht vor, wir wollten natürlich in Savuti übernachten. :whistle: ) Wir mussten also am Gate zelten. Am nächsten Tag in Savuti haben sich dann südafrikanische Safari-Guides beim Warden beschwert nach dem Motto: Wir habe lange vorher gebucht und die kommen hier ohne Buchung an … :evil: :evil: :evil:
Nach einer aufregenden Nacht – Véro wurde von einem Skorpion gestochen – mussten wir weiter fahren. Wir hatten dann die Nase voll von der Bettelei und der Unsicherheit und haben deshalb darauf verzichtet, unser Glück in Linyanti und im Moremi zu versuchen. Stattdessen sind wir nach Maun durchgefahren. Da wir jetzt einige Tage „tot zu schlagen“ hatten, haben wir uns 5 Nächte in Oddball’s Camp gegönnt. Fanden wir damals zwar teuer (war aber spottbillig im Vergleich zu dem, was man heute zahlen muss :laugh: ), aber nach dem Motto: "Once in a lifetime!" haben wir es uns gegönnt. Es war die beste Geldanlage meines Lebens! B) Véro und ich hatten das Glück, das Baumhaus zu bekommen. :woohoo: Einfach ein Traum. Morgens von der direkt gegenüber aufgehenden Sonne an der Nasenspitze gekitzelt zu werden – toll!
Exkurs Ende

Ich wollte nun das nachholen, was uns damals entgangen ist, und zwar mit Zinsen! Obwohl ich früh gebucht hatte, haben wir folgende Camps bekommen (man achte auf die Reihenfolge):
South Gate 1 x
3rd Bridge 2x
North Gate 3x
Xakanaxa 3x
North Gate 1x
Savuti 1x
Linyanti 2x
Savuti 1x
Ihaha 4x
Ich habe noch gefragt, ob man die Reihenfolge nicht noch sinnvoll ändern könne, insbesondere 3x North Gate und 3x Xakanaxa tauschen, aber, leider, nicht möglich !
Dann galt es, Vorräte für die 19 Tage zu fassen, bis wir wieder in der Zivilsation (nun gut, Kalizo Lodge, aber alles ist ja bekanntlich relativ!) ankommen. Wir tanken insgesamt 180 l Diesel. Dann zum Alkoholfassen, und da mache ich den ersten großen Fehler: Wir kaufen 12 Flaschen Wein und 36 Flaschen Bier! Na, hat der aufmerksame Leser den Fehler bemerkt?
Nein, nicht die Menge ist der Fehler, Véro ist ja billig im Verbrauch ;) , sondern die Flaschen Bier. Im Kühlschrank sind uns auf den Holperpisten einige kaputt gegangen. Aus dem Fehler habe ich immerhin gelernt, dieses Jahr wurden Dosen gekauft! B)
Anschließend zum großen Spar und eingekauft. Und schon mache ich den zweiten Fehler: Wir haben u.a. knapp 130 l Trinkwasser gekauft. (Nein, auch hier ist nicht die Menge der Fehler, wir kamen mit ca. 3 l in der Kalizolodge an! :) ) Beim Einpacken unserer Vorräte hilft uns ein Angestellter. Ich lasse mich natürlich nicht lumpen und mache fleißig mit. Beim Hochheben so eines 20 l Gebindes macht es plötzlich – AUA! Eine Hexe hat mir ins Kreuz geschossen! :evil: :evil: :evil: Das sollte noch Konsequenzen haben. Erst mal warte ich, bis der Schmerz etwas abgeklungen ist, dann beschließe ich, nicht zum Arzt zu gehen! :dry: Schließlich wartet der Rundflug übers Delta auf uns! :woohoo:

Und mit dem Rundflug soll es dann weiter gehen, dann gibt es auch wieder Fotos, versprochen!
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28 Nov 2012 20:44 #265008
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28.7. Nachmittag, Sedia River Lodge, Maun

Im Hotel versuche ich, meinen Rücken zu entlasten, ohne wirklichen Erfolg. :sick: Egal, wir fahren ja erst morgen, den Flug werde ich schon durchstehen.
Wir fahren überpünktlich zur Agentur, um unseren Flug anzutreten. Man begrüßt uns mit einem: „Oh, wir dachten, Sie kommen nicht mehr!“ Ich habe schon bessere Scherze gehört. :unsure: „Wieso?“ - „Sie sind 30 min zu spät!“ Häh??? :S Es dämmert mir langsam: wir haben unsere Uhren nicht auf Botswana-Zeit umgestellt. :pinch: :whistle: Mist! Es wird hektisch telefoniert und wir haben mehr Glück als Verstand, der Pilot ist noch in der Nähe. :) Wir werden schnell zum Flughafen gebracht, eine Art Sicherheitscheck und Einweisung gab es wohl auch B) , und dann gehen wir mit dem Piloten über das Flugfeld zu unserer Maschine.



Es handelt sich um eine kleine 4-sitzige, ich sitze neben dem Piloten, Véro hat den Rest des Flugzeugs für sich allein. Einziger Wermutstropfen: die Kunststoffscheiben sind an einigen Stellen blind, etwas störend zum Filmen (V.) und Fotografieren (ich).
Maun von oben:



Und das Delta: wunderschön!

















Die eine Stunde vergeht wirklich wie im Flug! :woohoo:



Kleine Preisfrage: Ist dies Foto von Véro und dem Piloten vor oder nach dem Flug aufgenommen worden? :silly:
Der Gewinner darf heute ohne Schuhe ins Bett! :woohoo:
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06 Dez 2012 16:22 #265994
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Und weiter geht's:

29.7., South Gate CS, Moremi
Am nächsten Morgen geht es mir nicht wirklich besser, aber ich beruhige Véro: doch, klar kann ich fahren. Leider (für uns damals, schön hingegen für Euch Spätgeborene, die Ihr jetzt auf Teer gen Norden gleiten könnt ;) ) wird die Straße erneuert. Wir (bzw. ich, Véro ist ja überzeugte Beifahrerin) kämpfen uns durch den zusammengeschobenen Sand und das Geröll, schlimmer als Tiefsandfahren. Eine Quälerei, vor allem für meinen Rücken. Aber irgendwie erreichen wir South Gate. Zum Einchecken will ich aussteigen. Das stellt sich als schwieriger heraus als gedacht. Ich muss mich mehr oder weniger aus dem Auto fallen lassen und verharre dann erst mal in einer Taschenmesser-Position, zugeklappt. Nur langsam gelingt es mir, mich soweit aufzuklappen, dass man halbwegs von aufrechtem Gang reden kann. :evil: Wir checken ein und fahren auf die CS – es erwartet uns eine große Enttäuschung. Nicht nur, dass die CS völlig im Busch liegt, ohne jedweden Ausblick, es finden zu allem Überfluss auch noch Bauarbeiten statt. Es werden neue Ablution Blocks errichtet. (Was wir damals noch nicht wissen: auch auf den anderen CS wird gebaut. Man will ja den künftigen privaten Betreibern was bieten!) Überall liegen Baumaterialien herum – ein Umstand, den wir überraschenderweise noch werden schätzen lernen!
Na, jedenfalls kein Wunder, dass wir fast alleine sind, bis auf 3 junge Männer (2 Namibier und ein Norweger), von denen 2 ebenfalls so ein kleines Bodenzelt haben, der dritte schläft ohne Zelt auf dem Autodach. Wir schlagen unser Zelt in gehörigem Abstand auf, machen Feuer, essen und genießen anschließend den ersten Rotwein in der Wildnis. Véro ist allerdings müde und geht früh ins Zelt. Ich bleibe mit dem Rotwein noch am Feuer. Irgendwann leuchte ich mit unserem Riesenscheinwerfer (eine kräftige Leuchte mit Bleiakku) die Umgebung ab und erblicke eine Hyäne. Ich versuche, sie zu verscheuchen, indem ich auf sie zugehe und mit den Armen wedele, aber sie will sich nicht verscheuchen lassen. :unsure:
Nach dem Motto "der Klügere..." bin ich dann auch ins Zelt, nachdem ich noch aufgeräumt habe. Tisch und Stühle lasse ich allerdings stehen.

30.7.
Plötzlich (gegen Mitternacht) werde ich wach, weil sich etwas in meinen Arm krallt - Véro, der es vor Schreck die Stimme verschlagen hat. Ich mache die Taschenlampe an und höre, wie ein größeres Tier vom Zelt wegspringt. Meine Frau erzählt mir, dass das Tier sich gegen die Zeltwand gelehnt habe, am Zelt gezogen und schließlich bei ihren Füßen mit der Schnauze unter das Zelt zu kommen versucht habe. Ich bin dann mit dem Scheinwerfer aus dem Zelt und sehe besagte Hyäne. In der Nähe des Zeltes lag glücklicherweise eine liegengelassene Eisenstange. Mit dieser in der einen und der Taschenlampe in der anderen Hand bin ich dann zu unseren Nachbarn (im Schlafanzug ), die anscheinend auch auf sind. Sie erzählen, dass ihr Zelt auch angegriffen wurde und sie nun beschlossen haben, in die neuen Ablution Blocks zu ziehen. Sie waren schon dabei, ihr Zelt einzupacken. Zurück zu Véro und den Beschluss gefasst, den Südafrikanern zu folgen. Allerdings war mir die Strecke (ca. 100m) zu weit, um mit Schlafsäcken und Luftmatratze in den Händen der Hyäne zu trotzen. Also haben wir die Schlafsäcke und Matratzen ins Auto geschmissen und sind zu den Ablution Blocks gefahren. Im Scheinwerferlicht sehen wir, dass es sich um eine Gruppe von insgesamt 5 Hyänen handelt, von denen allerdings nur eine so unerschrocken ist.
Bei den neuen Ablution Blocks angekommen, stellen wir fest, dass sie abgeschlossen sind. Allerdings haben die Arbeiter ein kleines Fenster auf gelassen. Die 3 jungen Männer sind schon durch. Mir ist allerdings nicht klar, wie meine kleine Frau zum Fenster hoch kommen soll, und - wie sie mir später sagte – sie quälte der Gedanke, ob ich es mit meinem Rücken durchs Fenster schaffen würde. Aber ich kann Euch versichern, eine aggressive Hyäne ist eine starke Motivationsquelle! :laugh: Die Nacht auf den Fliesen und dem oben offenen Dach war die kälteste, an die ich mich erinnern kann.
Am nächsten Morgen begutachten wir die Schäden: eine durchgebissene Abspannleine und angeknabberte Schaumstoffummantelungen der Armlehnen unserer Campingstühle. Wir hatten schlimmeres befürchtet! :whistle:
Egal, ich bin todmüde und will noch `ne Mütze Schlaf nehmen und lege mich ins Zelt. Kaum eingeschlafen, werde ich durch eine barsche Stimme geweckt: „I want to speak to the driver of this car!“ Der Ranger (wir werden ihn noch mal treffen) will mich zur Schnecke machen, weil ich nachts mit dem Auto gefahren bin. Unsere Rechtfertigung will er erst glauben, als wir ihm die durchgebissene Abspannleine und die angeknabberten Campingstühle zeigen, und auch die anderen 3 die Geschichte bestätigen. (Die Stühle kamen von da an abends immer aufs Auto.) Er hatte so etwas noch nie gehört, seine Erklärung: die Hyäne war wohl besoffen oder unter Drogen. :dry: :silly: :whistle: Wir finden auch noch einen angeknabberten Stiefel, der aber weder uns noch den Südafrikanern gehört. Nein, von einem verschwundenen Arbeiter wisse er nichts! :woohoo: B)
Er erzählt uns dann noch, dass die Brücke bei North Gate unter einem LKW zusammengebrochen sei. Wie lange die Reparatur dauern würde … who knows? Eventuell müssten wir also wieder zurück nach South Gate und von da nach Savuti.
Nach dem Frühstück machen wir uns an die Fahrt nach 3rd Bridge. Da ich damals das Forum noch nicht kannte, wusste ich nicht, dass man im Tiefsand den Reifendruck erniedrigt. Außerdem fahre ich, wann immer es geht, im2x4, um kostbaren Diesel zu sparen. :blush: (Inzwischen weiß ich, dass die Ersparnis wegen des Schlupfes auf Sand zu vernachlässigen ist.) Also bleiben wir von Zeit zu Zeit stecken, Véro springt aus dem Auto, um die Difflocks an der Vorderachse zu sperren, springt wieder hinein und wir fahren im 4x4 weiter. Immer, wenn ich den Eindruck habe, dass die Strecke es erlaubt, springt Véro wieder nach draußen, Difflocks entsperren, und wieder zurück. Leider sind die Bedingungen hinter der nächsten Kurve wieder so, dass … Von der Kondition zehrt sie heute noch. :laugh: B)

Noch einige Fotos von der Fahrt nach 3rd Bridge:




Lechwe





Ground Hornbills




So, Ihr müsst jetzt alle ganz stark sein, denn morgen geht es für uns auf die Kanaren. :woohoo: Die erste Zeit sind wir auf La Gomera. Dort haben wir zwar Internetzugang, ich hoffe aber, dass ich nicht dazu komme, weiter am Bericht zu schreiben! :P Anschließend sind wir auf Teneriffa, unsere Pension dort hat keinen Internetzugang. Also wird es wohl erst Mitte Januar mit dem Bericht weitergehen. B)

LG noch aus Hamburg,

Karsten
Anhang:
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15 Jan 2013 23:19 #270642
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So, nun soll es doch auch in meinem RB weitergehen, allerdings heute ohne Fotos, da sich das Geschehen im wesentlichen des Nachts zugetragen hat:

Noch immer 30.7., 3rd Bridge, Moremi
In 3rd Bridge angekommen suchen wir erst mal unseren Stellplatz. Gar nicht so einfach, da die Nummern größtenteils nicht mehr vorhanden sind :pinch:. Einzig die Stellplätze 1 - 3 am Wasser sind (über-)belegt, alle anderen leer. Trotzdem versuche ich, den „korrekten“ (No. 5) zu finden (wozu war man schließlich deutscher Beamter B) ), und bin dann der Meinung, es müsste der direkt bei den Ablutions sein. (Hier im Forum habe ich ab und an Meinungen gelesen, diese Plätze seien die besten wegen der kurzen Wege, unsere Ansicht ist das nicht, ganz im Gegenteil! Wir wollen möglichst weit weg sein von jedem Diarrhöe-induzierten Durchgangsverkehr. Wir haben im Laufe der Reise aber auch noch jemanden kennen gelernt, der massiv anderer Meinung war. Doch davon später! :dry: ) Der Platz hatte aber den (scheinbaren!) Vorteil, unter einem mächtigen Baum zu stehen.
Nach Zeltaufbau und Abendessen wollen wir uns am Lagerfeuer von den Strapazen der letzten Nacht und der Fahrt bei einer Flasche Rotwein erholen. Doch daraus wird leider nichts, denn es erscheint – eine Hyäne! Aber nicht irgendeine gewöhnliche Tüpfelhyäne, sondern ein Riesenmonstrum von der Größe eines Junglöwen, deutlich größer jedenfalls als das aggressive Biest von letzter Nacht! Véro ist sofort im Auto. Auch ich bin in Alarmbereitschaft, aber – sie geht vorbei. „Véro, kannst rauskommen, sie geht weg!“ Das hat sie wohl gehört (nicht Véro – doch, natürlich auch Véro – die Hyäne – nein, nicht Véro), dreht sich um und kehrt zurück. Schon bin auch ich im Auto :blush:. Die Hyäne geht zum Feuer und steckt ihre Schnauze hinein. Jawohl, die Hyänen müssen verrückt sein! Sie schnüffelt herum, aber da wir unsere Essensreste sorgfältig verbrannt haben und sie weder Interesse an der halbvollen Flasche Rotwein (Ich sag’s ja, die Hyänen müssen verrückt sein!) noch an unseren Campingstühlen hat, zieht sie doch ab. Puuuh!
Wir beschließen, dass es doch ein langer Tag war, packen den Rest Wein sorgfältig weg, die Stühle aufs Dach und uns ins Zelt. Wir lauschen noch ein wenig der nächtlichen afrikanischen Geräuschkulisse, immer wieder faszinierend, das Rascheln der Blätter im Baum, das Knacken der Äste, das … Was ist denn das für ein Lärm? Und die Schreie, sie gehen durch Mark und Bein, unglaublich laut und bedrohlich. :evil: (In meinem Guidebook steht: „Baboons are very vocal“ – british understatement at it’s best!) Unsere Überzeugung: ein Leopard auf Pavianjagd in unserem Baum.
31.7.
(Am nächsten Tag sind wir eher der Meinung, dass es sich um „innerpavianische“ Auseinandersetzungen gehandelt haben muss, 2 Gruppen, die um unseren tollen Baum streiten, oder Rangkämpfe innerhalb einer Gruppe.) Jedenfalls dauert der Lärm Stunden, an Schlaf ist wieder nicht zu denken. Wir beide fassen in seltener Einmütigkeit den Entschluss: „Nächstes Jahr besuchen wir alle Freunde in Frankreich!“ (Einer der wenigen Vorsätze in meinem Leben, den ich auch umgesetzt habe! :laugh: )
Irgendwann ist dann aber doch Ruhe, und wir schlummern selig ein … bis, ja, bis wir von Geräuschen geweckt werden – Puff, Bumm, Patsch, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, es klingt als ob … „Véro, die verdammten Paviane beschmeißen uns!“ Glücklicherweise bekommt das Zelt keine direkten Treffer ab, aber die Einschläge kommen immer näher. Gegen Sonnenaufgang hört der Beschuss auf und wir hören die Horde abziehen. Ich will mich nach den Wurfgeschossen umgucken, traue mich aus dem Zelt, aber meinen Augen nicht: Was ist das denn, die haben uns ja gar nicht beschmissen, die haben uns besch… das „m“ geklaut! :laugh: Paviane scheinen eine sehr geregelte und koordinierte Verdauung zu haben, so dass alle gleichzeitig kurz vor Morgengrauen… :sick:

LG aus dem mitternächtlichen Hamburg,

Karsten
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So eine Nacht wollen wir nicht noch einmal erleben. B) Da außer den beliebten Plätzen 1 – 3 alle anderen leer geblieben sind, ziehen wir um auf die am weitesten entfernte CS Nr. 7, nachdem Véro sie sorgfältig inspiziert hat (auf :sick: ):



Hier noch 2 Fotos der CS auf den vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame! ;)





Fotos bitte merken, sie spielen später noch eine Rolle.
Hier übrigens die namengebende Brücke:



Da mich der Hexenschuss immer noch – und auch die nächsten Tage – behindert, verzichten wir auf Game-drives und begnügen uns mit dem, was uns so vorbeigeschickt wird: ein Bushbuck, der resident zu sein schien, weil er sich immer wieder mal kurz sehen ließ. Trotzdem gelang mir kein vernünftiges Foto, genauso wenig wie von dem Vervet Monkey. Dafür hielt der Elefant schön still, der sich im Ried vergnügte.



Auch Kudus haben wir in der Ferne gesehen, ebenfalls kein Foto.
An Vögeln habe ich Heuglin’s Robin identifizieren können (ohne Foto) und dies Redbilled Francolin:



Nachmittags habe ich zu Fuß eine kleine Fotosafari gemacht, als hätte ich damals schon geahnt, dass es ein Namibia-Forum mit neugierigen Teilnehmerinnen gäbe, die wissen wollen, wie es da so aussieht:
Die benachbarte CS 6:



Wo der Weg mal hinführte?



Tümpel:



CS 7 aus der Ferne:



Abends bleibt es relativ ruhig, sieht man davon ab, dass die Pavianbande (wohl auch resident) wieder erscheint, aber glücklicherweise nicht bei uns: Wir hören von den anderen Zeltplätzen Geschrei und Gefluche! (St. Florian hat unsere Gebete erhört!) :evil: :whistle:
Auch die Riesenhyäne (ebenfalls resident) kommt wieder vorbei, schenkt unserem Feuer diesmal aber keine Beachtung.
Dann kehrt aber wirklich Ruhe ein, denke ich, denn Véro: „Moment mal, ich hör was!“ ist schon wieder in Alarmbereitschaft. (Habe ich schon erwähnt, dass Véro für uns beide das Hören übernimmt, ich hingegen das Sehen? :silly: ) Ich leuchte mit unserem Riesenscheinwerfer in die Richtung, in die sie gezeigt hat: Tatsächlich sehen wir nicht allzu weit weg ein Hippo friedlich grasen.
Das war es dann aber für diese Nacht!
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