THEMA: From dawn till dusk - Namibia im Mai 2012
20 Nov 2012 20:24 #263844
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  • Steffi82 am 20 Nov 2012 20:24
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...



Nachdem uns unser Pilot bereits ausgiebigst im Cessna-Wackeln getestet hatte und wir den Test scheinbar bestanden hatten :) , ging es nun an der Küste entlang in atemberaubender Nähe zum Wasser... manchmal hatten wir fast die Befürchtung, dass wir gleich an einer Wasserlandung teilhaben dürfen ;) , aber letzten Endes bogen wir dann doch wieder Richtung Wüste ab...

Dort wieder Dünen, Dünen, Dünen :) ...









Noch mehr Dünen gefällig ;) ? Gerne :laugh: ...





Nach etwas über einer Stunde und zwanzig Minuten war das Dünenspektakel dann leider auch schon wieder vorbei :( ...

Noch ein letzter Blick aus dem Fenster ...



... und wir landeten!

Ich hoffe, ihr habt den Flug ebenso genossen wie wir! Bevor es im nächsten Teil wieder mit mehr Text und weniger Fotos weitergeht, dürft ihr nun erst einmal Eindrücke verarbeiten ;) .

Bis bald!

LG
Steffi
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14 Mär 2013 16:54 #280950
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  • Steffi82 am 20 Nov 2012 20:24
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Hallo zusammen,

ja, öhm... :blush: .. die Sache mit "ich werde 2012 noch fertig", war dann doch etwas optimistisch *hust*.

Zuerst kam Weihnachten dazwischen, dann die nächsten Urlaubsvorbereitungen, dann der nächste Urlaub, dann die Arbeit, ab und zu auch mal die Unlust :blush: und zu guter letzt, mein Vorsatz, hier erst weiter zu machen, wenn ich den ganzen Text fix und fertig habe und auch tatsächlich garantieren kann, dass das hier mal ein Ende finden wird ;) .

Also, wer noch Lust hat: Es geht (wieder mal B) ) weiter:

19. Mai 2012
Sossus Dune Lodge und Umgebung
oder auch: Tag der Highlights!
Teil 3: „Beef is out“


Pünktlich zum Sonnenuntergang setzten wir wieder Fuß auf namibischen Boden … beigeistert von den Eindrücken und naja … dank der zurückliegenden „Strapazen“ des Tages mit kräftig knurrendem Magen.



Also zurück zur Lodge, in der Hoffnung, dass das Essen an diesem Tag etwas übiger als am vorherigen ausfallen könnte. … hätten wir zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass sie die große Frage des Abends nicht um „wieviel“, sondern um „ob überhaupt“ drehen würde – ich glaube wir wären geflohen und hätten in der Sossusvlei Lodge um Essen gebettelt. :whistle:

Und so trabten vier hungrige deutsche Mäuler beschwingt den Weg zur Sossus Dune Lodge hinauf, nur um festzustellen, dass gerade richtig Aktion im Camp war: Die Mafia war nämlich eingezogen :woohoo: . Die Mafia bestand auf ca. 12 Mann osteuropäischer Herkunft – alle, das muss ich vorweg schicken, zu uns sehr höflich und nett. Allerdings fielen sie schon recht überfallartig über die Lodge her und die Geldscheine schienen von Anfang an recht locker zu sitzen und so ein bisschen hatten sie einfach die Aura ;) … deswegen war’s für uns einfach die Mafia :) . Das Personal der Lodge fand die Sache mit den locker sitzenden Scheinchen natürlich super und so sich schon bald einen recht lustig anzusehender Servicebulk um die Mafia gebildet.

Wir fanden es irgendwie amüsant, dachten uns aber noch nichts dabei, gingen ins Zimmer, machten uns frisch und trafen uns zu viert wenige Zeit später zum Abendessen.



Problem war nur: Die Mafia war uns zuvor gekommen :blink: . Und der Servicebulk war mit ihr gezogen. Bzw. hatte der mafiöse Servicebulk die für uns und alle anderen Leute im Restaurant die nachteilige Auswirkung, dass wir keinen Service mehr hatten. :S

Das Essen aufgenommen wurde noch recht schnell. Diesmal mit Chicken oder Beef zum Hauptgang zur Auswahl. Wir bestellten drei Mal Beef, einmal Vegetarisch (was dann hieß Beef ohne Beef :pinch: ) … doch dann … kam …nichts :blink: … weder für uns, noch für die anderen Gäste. Dafür durften wir neidisch in Richtung Mafiatisch blicken, die all das hatten, was wir uns gerade wünschten: ESSEN. Und es schien zu schmecken …. wie gemein … :unsure:

Irgendwann kam dann doch der Salat und die Suppe, die Brötchen „klauten“ wir uns selbst von der Theke und dann harrten wir der Dinge die da vielleicht noch kommen sollten… und …nicht kamen... :S ! Die Mafia schlemmte derweil glücklich weiter, musikalisch begleitet von dem Knurren der Mägen der anderen Gäste. :pinch:

Nach etwas über einer Stunde wurden dann langsam aber sicher auch die Hauptgerichte für die anderen Gäste serviert. Wir hatten derweil schon den zweiten Brotkorb gemopst, wofür wir böse Blicke aus Richtung des mafiösen Servicebulks ernteten. Die Quittung für das Mopsen des Brotkorbs gab es dann auch postwendend: Während alle anderen nun doch noch Essen bekamen, gab es für uns …nichts. :angry:

Nach anderthalb Stunden kam eine sehr verschüchternte Bedienung zu uns an den Tisch geschlichen: Es tät ihr ja sehr leid, aber „Beef is out!“ :woohoo: . Wir sollten uns doch überlegen, was wir nun machen wollten, das Beef neu zuzubereiten würde sehr, sehr lange dauern.

Öhm ja, … :dry:

Als die Bedienung drei Minuten später wieder bei uns vorbeikam um unsere Entscheidung aufzunehmen, verkündeten wir zu ihrem Entsetzen, dass wir gerne auf das Beef warten würden. Dass wir an diesem Abend noch etwas zu Essen bekommen würden, das hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben zu hoffen – da blick uns nur trotziger Widerstand in der Wüste :whistle: B) .

Und nun geschah das wirklich Verwunderliche: Innerhalb von 10 Minuten hatten wir unser Beef vor uns auf dem Teller liegen. Und es war wider Erwarten gut. Zwar abermals weit entfernt davon eine üppige Portion zu sein, aber es war echt genießbar. :)

Was die ganze Aktion mit „Beef is out“ zu bedeuten hatte, war uns ein großes Rätsel. Scheinbar war ja doch noch eins da gewesen…warum man es uns zuerst nicht hatte geben wollen …???

Nicht wirklich satt, aber zumindest nicht mehr mit knurrenden Mägen bestückt, fielen wir hundemüde gleich nach dem Essen in unsere Betten, zu müde um uns noch zu fragen, was der nächste Tag bringen würde…

Liebe Grüße
Steffi
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14 Mär 2013 17:06 #280955
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und es geht gleich noch weiter :)

20. Mai 2012
Sossus Dune Lodge – Farm Kanaan (D 707)
oder auch: Noch mehr Highlights (der ein wie auch der anderen Art ;) )!
Teil 1: „Bibbern inklusive“


Nachdem wir dank des ausgegangen und dann doch noch vorhandenen Rinds vom Vorabend doch etwas später als gedacht in die Federn fielen, wollte wir diesen Tag ruhiger angehen.

Also anstatt zum Sonnenaufgang im Deadvlei zu sein, nur zum Sonnenuntergang auf einer Düne entlang der Straße sitzen. Macht immerhin mindestens 20 Minuten Mehr-Schlaf-Unterschied. :P

Dachten wir uns so… Dummerweise nur hatte an diesem Morgen unser Nachbar in Zelt No. 12 den frühmorgendlichen Weckdienst der Lodge bestellt, um seine Tour ins Deadvlei pünktlich beginnen zu können. Dank der quietschenden Stege vor den Zelten und der sehr motivierten „Good Morning Sir!“-Ansage des menschlichen Weckers waren die Zelte 11 und 10 und wahrscheinlich auch 8, 7, 6 usw. auch gleich mit wach. :pinch:

Einmal wenn man ausschlafen will … B)

Im Dunkeln tuckerten wir mit unserer Peggy langsam los und wunderten uns zusehends, was für eine Ralley auf der Straße zu den Dünen bereits vor Sonnenaufgang stattfand. Die Richtgeschwindigkeit schien mit mind. 80 km/h die eigentlich vorgeschriebene Höchstgeschwindikeit von höchstens 60km/h weit zu übertreffen :blink: . Ein wenig unpassend fanden wir das schon und nicht ganz ungefährlich aufgrund kreuzender Hasen, Schakale und dem ein oder anderen Springbock sowieso.

Tja und dann machten unser noch leicht verschlafenen Gehirne den Fehler des Tages … wir beschlossen den Sonnenaufgang auf Düne 45 mitzunehmen. Gaaaaanz dumme Idee! :S

Ich bin ja wirklich ein unglaublicher Fan von Wüsten und die wunderschönen Dünen in Namibia haben es mir besonders angetan. Und ich finde, es gibt kaum was Schöneres als die Ruhe und Stille eines Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs auf einer dieser Dünen so verbringen. Die Düne 45 an diesen Morgen jedoch hatte nichts von alldem: Die Auto-Rallye auf der Straße setzte sich nahtlos in eine Menschen-Rallye auf der Düne fort :unsure: . Zeit zum Innehalten und Genießen (ja und ich geb’s zu: auch um nach Luft zu schnappen :whistle: ) gab es da nicht. Und außerdem war es kalt. Richtig, richtig kalt!

Bislang hatten wir in unserem Urlaub unglaubliches Glück mit Wetter und Temperaturen gehabt – aber an diesem Morgen merkte man den nahenden afrikanischen Winter temperaturtechnisch schon gewaltig. Gabi war – wie sie das immer ist – für solche Fälle vorbereitet und saß irgendwann eingemummelt mit Schal vor mir auf der Düne. Und mich – unvorbereitet und schusselig wie immer – verwandelte der kalte Wind langsam in einen Eiszapfen. :whistle: :pinch:



Nichtsdestotrotz war es recht witzig und schon fast bizarr der Trottel-Ralley der vorbeizischenden Autos und Busse in Richtung Sossuvlei zuzusehen.





Durchgefroren - und in meinem Fall wieder mit der halben Düne an Sand in meinen Schuhen :whistle: - machten wir uns kurz nach Sonnenaufgang wieder auf den Weg zur Sossusvlei Lodge, wo wir noch kurz frühstückten (war in Ordnung…) und uns von Thorsten und Frau verabschiedeten.

Dann packten wir unsere sieben Sachen, trafen noch diesen lustigen Gesellen...



... und machten uns auf den Weg zur nächsten Station: Der Farm Kanaan an der D 707.

An dieser Stelle und bevor es weiter geht noch ein kurzes Zwischenfazit zur Sossus Dune Lodge und dem Sossusvlei als solchem:

Sossus Dune Lodge:
Die Lodge hatte sicherlich mit Abstand das schönste Zimmer / Zelt während unserer Reise, jedoch dadurch dass die Zelte sehr nah beieinander stehen und über die knirschenden Holzstege verbunden sind, ist das Ganze schon sehr hellhörig. Einen schnarchenden Zeltnachbarn wünsche ich hier niemanden. ;)
Hinsichtlich des Service fanden wir die Lodge eigentlich recht enttäuschend :dry: . Dass Essen war geschmacklich okay, aber die Portionen – gerade für namibische Verhältnisse – recht mickrig :( . Unsere Sossusvlei-Tour am ersten Tag war für 500 Nam-$ völlig überteuert und wir würden sie definitiv nicht mehr buchen – auch wenn man außen vor lässt, dass wir einfach Pech mit unserem Guide hatten.
Dank Nebensaison haben wir pro Nacht und Nase mit Halbpension 116 Euro gezahlt, wenn ich mich recht entsinne. Mehr ist es aber definitiv auch nicht wert.

Wirklich unbezahlbar macht die Lodge, dass man früher in den Park darf und – vor allem – länger drin bleiben darf :) . Gerade am späten Nachmittag war bei uns der Park wunderschön leer, sodass der Aufenthalt dort ein echter Genuss war. Alles andere war uns persönlich aber dann einfach zu voll. Mit Wüste verbinde ich eine gewisse Einsamkeit und Ruhe und weniger Alm- Auf- und Abtriebatmosphäre. :unsure:
Namibia wird uns sicher wiedersehen, das Gebiet rund um den Sossuvlei – so schön die Natur dort auch sein mag – aus diesem Grund nicht mehr.

Liebe Grüße
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:36 von Steffi82.
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15 Mär 2013 18:39 #281104
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Hallo,

@Nane: Schön, dass du noch immer mit dabei bist :) ! Die Service-Flaute an der Sossus Dune Lodge fanden wir eigentlich recht schade - die Unterkunft hat ja alleine wegen der Lage unglaubliches Potential. Aber uns schien, dass man sich zusehr auf der einmaligen Lage ausruhte und alles andere schleifen ließ. :dry:

Und nun: Weiter geht's!

20. Mai 2012
Sossus Dune Lodge – Farm Kanaan (D 707)
oder auch: Noch mehr Highlights (der ein wie auch der anderen Art)!
Teil 2: „Geschrottete Reifen inklusive“


Nachdem wir die Sossus Dune Lodge verlassen hatten, machten wir uns auf zu unserem nächsten Ziel: Der Farm Kanaan an der D 707.

Vor der D707 hatten wir im Vorfeld einen richtigen Respekt. Einige Mitreisende hatten uns während der vorangegangenen Tage lustige Geschichten von davonfliegenden Felgen, platten Reifen und in der Gesamtheit nicht so guten Straßenverhältnissen berichtet. :woohoo:

Aber wir hatten ja Zeit, unsere Peggy an der Seite und dachten uns: „Naja, wenn’s langsam vorangeht, können wir die Landschaft an der D 707 intensiver genießen!“

Jaaaa … wir sollten all das bekommen und noch viel mehr! B)

Aber zuerst einmal losgetuckert. Für den Hinweg hatten wir uns entschlossen, die C27 durch das NamibRand Nature Reserve zu nehmen.





Ich mag die Strecke … :)



Hier ein noch paar Impressionen…





In Betta angekommen tankten wir unsere Peggy noch einmal auf. Betta besteht – zumindest soweit wir dies sehen konnten – aus einer Tankstelle mit Campingplatz und Sanitäranlagen (sehr, sehr sauber übrigens) und aus einer Flut an „Tire Repair“-Schildern und der dazugehörigen Werkstatt.

Oh wei – uns schwante Übles… :S

Die Straße blieb jedoch erst einmal nett befahrbar, auch wenn es hier „unten im Süden“ schon ein paar Seltsamkeiten gab:

Die Strommasten trugen hier beispielsweise Hüte ;) :



Okay, so ein bisschen schlechter und holpriger wurde die Straße dann schon irgendwann, aber nichts was unsere Peggy nicht ohne irgendwelche Probleme gebacken bekommen hätte,…

Den obligatorischen Mittags-Thunfisch (yap, der war anders als das Rind gestern tatsächlich (noch) nicht aus B) ) gab es dann am Rande der Pad vor schöner Kulisse der D 707.



Die D 707 … ja, wir fanden sie landschaftlich schon sehr nett, aber jetzt als Strecke kein „Must see“ … aber ich bin auch – selbst fast ein Jahr später – noch ein bisschen geblendet von dem, was neben der Strecke an Landschaft lag … insofern ist meine Einschätzung da einfach von noch eindrucksvolleren Bildern abseits überlagert.



Aber ich will mal nichts vorweggreifen… :)
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:37 von Steffi82.
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15 Mär 2013 18:49 #281106
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...

Nach dem Essen tuckerten wir gemütlich weiter die menschen- und autoleere D 707 weiter. Das erste Auto, was wir auf der Strecke sahen, war ca. 40 Kilometer hinter Betta ein am Straßenrand parkender Land Rover … mit zwei platten Reifen auf der linken Seite und einem ratlosen südafrikanischen Ehepaar danebenstehend. :ohmy:

In ihrem Fall hatte eine falsche kleine Steinplatte im falschen Winkel in der falschen Geschwindigkeit erwischt beide Reifen samt Felgen im wahrsten Sinne des Wortes geschrottet :S . Die beiden hatten noch das Glück, dass sie nicht allzu schnell unterwegs waren und das Auto kontrolliert zum Stehen bekommen haben … aber die Reifen … die waren hinüber. Sowas von. Und es gab nur noch einen heilen Reservereifen im Wagen … der zweite war ihnen nämlich auch schon kaputt gegangen. :pinch:

Und – um das Ganze noch schlimmer zu machen: Die Reifen, das wussten die beiden, gab es in ganz Namibia nur in Windhoek und Swakopmund zu kaufen, weil es irgendeine spezielle Reifengröße war… :S

Mittlerweile war es kurz nach 13 Uhr … in vier Stunden würde die Sonne untergehen… die beiden waren zwar mit voller Campingausstattung unterwegs, aber das Campen hatten sie sich dann doch anders vorgestellt.

Wir beratschlagten uns kurz: Unser Ziel, die Farm Kanaan war noch gut 20 Kilometer entfernt – wir versprachen dorthin zu fahren und Hilfe – welcher Art auch immer – zu organisieren.

Den Rest des Weges legten wir dann nicht mehr ganz so flott zurück … die beiden aufgeschlitzten Reifen hatten einen nachdrücklichen Eindruck hinterlassen … und so kann… okay, eigentlich muss man es sagen :whistle: : Wir schlichen die letzten Kilometer auf der D707 bis zur Farm dahin, paranoid auf der Suche nach heimtückischen Steinen, die unserer Peggy nach den Reifen trachteten… :S

Auf der Farm-Pad angekommen begrüßte uns erst einmal die riesigste Herde Oryx, die ich bislang gesehen habe, in der Ferne und wir holperten die letzten Kilometer zu unserem Ziel.

Ich befürchte, der arme Hermi, der die Farm sein Eigen nennt, muss geglaubt haben, zwei leicht durchgeknallte Touritanten überfallen ihn da :whistle: . Denn zum einen blieben wir mal wieder beim Aussteigen mit dem Ellbogen an der Hupe hängen und taten unsere Ankunft damit reichlich lautstark kund :blush: , zum Anderen erzählten wir dem Armen gleich von zwei aufgeschlitzten Reifen und dass wir ihn eigentlich schon zur Rettung verplant hatten … irgendwie zumindest… :whistle:

Doch Hermi behielt die Ruhe. Zuerst einmal wurden wir herzlich willkommen geheißen, durften ausladen und unser Zimmer aussuchen (wir waren an diesem Tag die einzigsten Gäste und hatten insofern freie Auswahl).

Kanaan ist eine reine Gästefarm ohne Viehbetrieb und Hermi hat das alte Farmhaus in liebevoller Arbeit wunderschön verkünstelt hergerichtet. Und es gab zwei Kater :woohoo: … nach fast zwei Wochen auf Katzenentzug, endlich wieder etwas zum Knuddeln (…die Löwen im Etosha durfte ich auf Anweisung von Gabi ja nicht hinterm Öhrchen zu kraulen… :P ). Ein wirklich schöner Ort, nicht nur das alte Farmhaus, sondern auch das Drumherum…

Aber zum Verweilen hatten wir erst einmal keine Zeit. Während wir uns kurz frisch machten, gab Hermi kurz dem anwesenden Camper-Paar Bescheid, dass die abendliche Farmrundfahrt an diesem Tag später anfangen würde und evtl. auch ganz ausfallen würde, holte dann seinen Landrover aus der Garage, verzog schmerzhaft das Gesicht als wir ihm erzählten, um was für ein Auto mit welchen Reifen es sich beim verunglückten Fahrzeug handelte, schmiß trotzdem ein paar Reifen aus seiner Sammlung ins Auto und verlud zum Schluss uns auch noch hinein. Und los ging’s… :)

Autofahren mit Hermi zählt definitiv zu einem Highlight dieses Urlaubs, denn das war einfach nur cool B) . Hermi kennt sein Auto, Hermi kennt seine Pad und Hermi kann’s einfach. Und so flogen wir gefühlterweise über die Pad und genossen die Fahrt und Hermis Erzählungen.



Bei den beiden Südafrikanern angekommen, bestätigte sich schon das Befürchtete. An den Reifen war wirklich nichts mehr zu retten, selbst kurzfristig ging da gar nichts mehr. Und andere Reifen gingen nicht drauf – auch übergangsweise nicht. Nach kurzer Überlegung versteckten wir den Land Rover der Südafrikaner etwas abseits der Straße unter einem großen Baum (das klingt jetzt leichter als es war, mit zwei Totalplatten 200m Auto bewegen ist keine Freude für Auge und Ohr :S ). Hermi schlug den beiden Südafrikanern dann vor die Nacht bei ihm zu verbringen, damit am nächsten Tag alles koordiniert werden könne. Die beiden waren darüber unglaublich dankbar – außer uns war in der Zwischenzeit wohl nur ein Motarradfahrer des Weges gekommen und die Aussicht auf schnelle Hilfe hatten sie eigentlich schon aufgegeben.

Also zurück zu Hermis Farm. Kaum angekommen, setzten die beiden sich mit ihren Bekannten in Lüderitz in Verbindung um mitzuteilen, dass sie feststeckten – nur um mitgeteilt zu bekommen, dass alles schon geregelt sei. Der Motarradfahrer hatte die Bekannten nämlich bereits verständigt und die hatten bereits einen Abschleppwagen organisiert, der in 3 Stunden da wäre.

Sowas nennt man dann wohl Überschneidung von Hilfeleistungen! :laugh:

Aber irgendwie auch beruhigend zu wissen, dass in Namibia zwar etwas länger dauert, bis jemand vorbeikommt, wenn man Hilfe braucht – aber wenn einem dann mal jemand über den Weg läuft die Hilfstrefferquote derart hoch ist. :)

Also die zwei Südafrikaner zurück zu ihrem Auto gebracht! Gabi und ich beschlossen derweil am „Haus“ zu bleiben und bekamen – nachdem nun klar war, dass es heute keine Farmrundfahrt mehr geben würe - von Hermi den Tipp doch ein paar hundert Meter den nächsten Hügel hinaufzuwandern, von dort aus hätte man einen ganz netten Sonnenuntergangsstandort…

Öh ja … was man alles unter nett verstehen kann… :laugh:



Auch wenn dir Farmrundfahrt an diesem Tag ausgefallen war, dass was wir bisher von der Farm Kanaan gesehen und hier erlebt hatten, machte definitiv gewaltig Lust auf mehr…





Denn eines war uns an diesem Abend schon sicher, als wir auf unserem Hügel saßen und den – auch recht passablen – Sonnenuntergang genossen: Dies hier war wirklich ein wunderschöner Fleck Erde. :)







Nachdem Hermi zurück kam, machte er sich sofort ans Abendessen. Und ich sag euch: Mann, war das lecker! :woohoo: Nach zwei Tagen mittelmässiges Essen in kleinen Portionen in der Sossus Dune Lodge stürzten Gabi und ich – wahrscheinlich ganz und gar nicht ladylike ;) – auf das uns dargebotene Oryx-Curry samt Bei- und Nachspeißen und rollten nach dem leckeren Essens zur Sofaecke, wo wir uns noch lange mit Hermi unterhielten.

Zum Schluss durften wir uns für den kommenden Tag noch wünschen, was wir sehen wollten? Huh? :blink: Im Angebot hatte Hermi Dünen, Berge, Köcherbäume, tote Bäume, lebendige Bäume und so weiter und so fort :) … okaaaay….Nachdem er gar nicht locker ließ, wünschten wir uns also Köcherbäume, Dünen und einen Oryx.

Sollten wir kriegen – aber das und abermals noch viel mehr, gibt’s dann im nächsten Teil… :)

Liebe Grüße
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:38 von Steffi82.
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16 Mär 2013 17:07 #281190
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21. Mai 2012
Farm Kanaan (D 707)
oder auch: Von toten Bäumen mit Namen und hauseigenen Dünen

Der Wecker klingelte mal wieder weit vor Sonnenaufgang. Mittlerweile waren wir, was das morgendliche Frühaufstehen anging, echt ein gestähltes eingespieltes Team ... :) .

Bevor es zur Farmrundfahrt losging bekamen wir von Hermi schnell noch Heiße Schokolade und Kaffee gereicht und dann machten wir uns zusammen mit dem netten Camper-Paar auf um ein schönes Plätzchen für den Sonnenaufgang zu suchen.

Nachdem wir alle vier recht interessiert an Fotografie waren, stand die morgendliche Ausfahrt ganz klar unter einem Fotoschwerpunkt. Am vorhergehenden Abend hatten wir uns ja tote Bäume gewünscht - und die bekammen wir dann auch prompt geliefert :) .

Interessant - und vor allem Dingen recht aussagekräftig über die Beziehung von Hermi z "seinem Land" fanden wir, dass hier mind. die Hälfte der Bäume einen Namen hat: Das hier ist etwa die "Waltzing Mathilda" :) :



Und hier macht Gabi die "Waltzing Mathilda" B)



Guten Morgen :)



... für solche Anblicke lohnt sich das frühe Aufstehen allemal ...



Nachdem wir uns von den toten Bäumen loseisen konnten, fuhr uns Hermi weiter über die Farm und zeigte uns noch ein paar schöne Stellen.

Hier die versprochenen Köcherbäume (meine ersten :) )



Die Zeit verflog wie im Flug und auf dem Rückweg zur Farm konnten wir auch noch zwei Löffelhunde beobachten (die hielten aber nicht so brav still, wie die Bäume - daher kein Foto ;) ) ... ja und dann liefen uns zwei Strauße über den Weg...

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich ja, dass Hermi mit den Tieren auf seiner Farm so eine Art "Nichtangriffspakt" geschlossen hat. Hermi schießt nur das was als leckeres Oryx-Curry oder dergleichen auf den Tellern der Gäste landet und dafür stellt sich ein Teil der Tiere für 2 Minuten am Tag für fotogene Dienstleistungen zur Verfügung ;) . Zumindest kann ich es mir anders nicht erklären, wieso Hermi immer zwei oder drei Tiere fand, die zielgenau auf sein Auto zusteuerten ... B)

Drei Vögel :laugh:



Hier hat Strauß No. 2 gecheckt, dass er eigentlich nur abdrehen musste..., Strauß Nr. 1 hat für die Erkenntnis noch eine Minute länger gebraucht ;)



... also noch ein Foto geschossen :) . Ehrlich gesagt: Bei den Hauern an den Füßen möchte ich niemals einen mies gelaunten Strauß begegnen :S ...



...
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