THEMA: A coldfront is coming... Namibia im Winter 2011
02 Nov 2011 17:48 #211579
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30. Juni 2011 Fortsetzung

Nach gut 5,5 Stunden Fahrzeit für 246km erreichen wir um 14.40 bei 22° die Farm. Hier gefällt es uns auf Anhieb. :)



Die Häuser sind zwischen die Granithügel gebaut und ziehen sich den Berg entlang. Johanna begrüßt uns herzlich, sie muss jedoch unsere Buchung heraus suchen. Wir haben das Gefühl, dass man uns nicht erwartet... Während Johanna unser Zimmer checkt sehen wir uns ein wenig um. Und es gefällt uns ausnehmend gut hier! :cheer: Alles wurde mit viel Liebe zum Detail entworfen: Lichteinfall, Ablagen, Regale, Kleinigkeiten. An der Tür zum Restaurant wurde die Schwelle passend zum Versatz in der Tür gearbeitet, so dass die Tür wirklich schliesst und es nicht die üblichen dicken Spalten gibt. Hut ab! :)

Unser Zimmer Nr. 2 ist sehr groß, hell und gut ausgestattet. Schade, das wir nur 1 Nacht bleiben! Ich hatte es ja nach dem Lob hier im Forum fast befürchtet...



Wir packen schnell aus und gehen dann hoch zum Restaurant.



Ich hatte Johanna um Kaffee und Kekse gebeten. Wir hoffen, die Lebensgeister damit für heute noch einmal beleben zu können. Das wird ein voller Erfolg: Auf uns wartet eine große Kanne guter Kaffee und frische Pfannkuchen mit Erdbeer- und Vanillesauce! Oh, wie lecker!!! :cheer: Danach geht es uns deutlich besser und wir gehen mit Kameras und Tagebüchern hoch zum pool und genießen die Aussicht.



Es ist eine sehr friedliche Stimmung hier. Bis auf dem Campingplatz einige lärmende Familien ankommen, die quer durch das ganze Tal schreien: „Dad give me... Mike, don‘t do that...“

Der Sonnenuntergang bietet wieder ein Schauspiel an Farbenpracht



Es wird schnell kalt hier und ich ziehe mir gleich das ganze Equipment an. Lecker warm ist es jetzt!
Beim Dinner sind wir mit einem weiteren Paar die einzigen Gäste. Es gibt Tomatensalat auf Toast mit hausgemachtem Biltong, Oryx-Geschnetzeltes mit gemischtem Gemüse und Reis und „Butterfly Fruits“. Gute Portionen aus frischen Zutaten, die lecker schmecken. Hier gibt es Nichts zu meckern, wir sind zufrieden! :cheer: Und Johanna und ihren Kolleginnen macht es ganz offensichtlich Spass, uns zu verwöhnen. Sie strahlen um die Wette. :)

Auf dem Rückweg bewundern wir noch den tollen Sternenhimmel. Es herrscht absolute Stille draußen.
Nach dem harten Tag fallen wir wieder früh in die Betten. Die sind lang und gut.


01.Juli 2011

Um 6.45 wachen wir nach einer sehr guten und ruhigen Nacht auf. Die Sonne kommt gerade über die Berge und taucht unser Zimmer in ein warmes Licht. Die Dusche ist gut und heiss.
Auf dem Weg zum Frühstück machen wir noch einmal Fotos im Morgenlicht



Für uns ist ein ganz liebevoller Frühstückstisch gedeckt. Außer Müsli und Obst ist alles vorhanden und schmeckt wieder sehr gut. Und Johanna strahlt... :)

Nach einiger Zeit kommt Roland, der Betreiber der Lodge, zu uns und wir unterhalten uns angeregt. Er entschuldigt sich, dass er gestern Abend nicht hier sein konnte. Sie wären doch überrascht gewesen, als wir gestern vor der Tür standen... Aber da Platz war und die Küche auch bestückt war, hat ja Alles geklappt. Kein Problem!

Das „Fest Inn Fels“ gehört für uns zu den schönsten Unterkünften auf unserer Reise. :) Wir bedauern es wirklich, dass wir hier nur 1 Nacht gebucht haben. Dies wäre genau das richtige Fleckchen um einen ruhigen Tag einzuschieben. Nächstes Mal... :whistle:

Beim Begleichen der Rechnung gibt es dann doch noch einen Wermutstropfen: Außer eine Kanne kalten Rooibos-Tee gibt es keine Getränke mit im Übernachtungspreis. Unser Kaffee gestern Nachmittag war ja sehr gut - aber extra zu zahlen. Und Kaffee & Pfannkuchen schlagen dann mit 45 NAM$ pp zu Buche. Es wäre einfach schön gewesen, das vorher zu wissen.

Um 9.20 kommen wir endlich los und holen die Fotostopps nach.



Anhang:
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:02 von Beate2.
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06 Nov 2011 13:29 #212056
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01. Juli 2011 Fortsetzung, 1. Teil

Der heutige Teil der D707 ist relativ gut zu fahren, auf jeden Fall besser als gestern. Die Farben der Landschaft gefallen uns wieder ausnehmend gut, leider ist es für gute Fotos zu diesig. Viele kleine Raubvögel sitzen auf den Masten: Falken, Goshawk, ein Jakkal Bussard fliegt über uns hinweg. Und dann sehe wir zwei riesige Vögel hoch über uns kreisen. Geier? Wir halten an und verrenken uns die Hälse. Man fliegen die hoch! Es ist gar nicht einfach, sie mit dem Fernglas oder der Kamera einzufangen. Schließlich gelingt uns eine verwackelte Videoaufnahme und mit Hilfe unseres Vogelbuches wissen wir dann definitiv, dass es sich um zwei Secretary Birds handelt.



Wir können ihre Flughöhe nicht schätzen, aber sie sind sehr hoch und immer noch riesig. Am Boden haben wir sie ja schon oft gesehen, aber noch nie im Flug. Wir sind begeistert! :cheer:

Die C13 ist anfangs auch recht gut zu fahren, sie wird dann aber ruppiger. Alles in Allem aber kein Vergleich zu gestern. Zum Glück! :)

Um 12.30 erreichen wir die Tankstelle in Aus. Dort herrscht Hochbetrieb und wir warten eine gefühlte Ewigkeit, bis wir an der Reihe sind. Die Touri-Info ist wegen Mittagspause geschlossen, also fahren wir weiter nach „Klein Aus Vista“, unserer Unterkunft für die nächsten beiden Nächte. Um 13.00 kommen wir dort nach 158km und bei angenehmen 21° an.

Wir werden sehr freundlich begrüßt und das Einchecken geht zügig. Es ist kein Problem, dass ich vor einigen Tagen per email den Sundowner Drive abgesagt habe. Die fröhliche Mitarbeiterin versteht, dass es uns zu kalt ist. Auf die Frage „is there anything you don‘t eat?“ erwähne ich wieder die Geschmacksverstärker. Sie kennt sich damit nicht aus, will meinen Wunsch aber an die Küche weiter geben.

Unser Chalet Nr. 8 liegt im hinteren Teil der Anlage und wir richten uns ein. Das Zimmer ist schlicht aber ok, groß und „solide“ gebaut.



Die Doppel-Chalets liegen an einem leichten Hang mit gerade genug Abstand zueinander. Die Anlage macht einen netten Eindruck, um die Häuser herum blühen viele Blumen. Und das Rot des Sandes wird sehr schön in der Farbe der Häuser reflektiert.

Als erstes gönnen wir uns eine Hot Chocolate mit Keksen auf unserer Terrasse und genießen die Aussicht und die Wärme. Danach folgt die geliebte Siesta. Leider wird diese frühzeitig von lärmenden Neuankömmlingen beendet. So können wir aber um 15.00 zu den Wildpferden fahren und haben ungeahntes Glück: Schon von der Straße aus sehen wir etliche Pferde. Sie stehen direkt neben dem Weg, dann auf dem Weg. Sie fressen entspannt und beäugen uns ganz gelassen. Wow! :cheer:



Es gibt eine kleine Kabbelei



Als wir weiter zum hide fahren, sehen wir hinten in der Ebene eine riesige Gruppe Pferde, die gerade auf dem Weg zu den Wasserlöchern sind.

Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:04 von Beate2.
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06 Nov 2011 13:52 #212059
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01. Juli 2011 Fortsetzung, 2. Teil

Vom hide aus haben wir eine hervorragende Sicht in die Ebene und die Pferde lassen sich durch uns überhaupt nicht stören. Außer uns ist nur 1 Familie im hide. Die drei kleinen Jungs bestaunen ehrfürchtig die so viel größeren Pferde. Die Insassen eines weiteren Wagens fahren wieder weg, ohne auszusteigen. Auch gut... Die Pferde sind heute eindeutig in der Überzahl. Sie stehen direkt an der Mauer, gucken uns mit großen Augen an und es stellt sich die Frage: Wer beobachtet wen? :dry:



Oder sie zeigen uns die Kehrseite.





In den Trögen, die neben dem hide aufgestellt werden, sind offensichtlich noch Reste eines Leckerchens. Denn überall wird heftig darin geleckt. Es ist ein Kommen und Gehen am hide. Mütter mit ihren Fohlen sind da.



Die Herren tragen Schaukämpfe aus.



Alles in Allem ist es eine wunderschöne Atmosphäre, ruhig und friedlich. Und es sind so schöne Tiere! Ich versuche die Pferde zu zählen und schätze, dass es ca. 150 Tiere heute sind. Über eine Stunde genießen wir dieses Schauspiel und sind danach völlig entspannt. Was für ein Genuss! :cheer: Erst als die Tiere wieder weiter ziehen machen wir uns auch auf den Rückweg nach Klein Aus Vista.

Unterwegs färbt sich schon Alles im Abendlicht. Das Rot wird noch viel intensiver. Wir erreichen unsere Terrasse rechtzeitig zum Sonnenuntergang.



Im Zimmer ist es kalt. Und hellhörig - wir haben Nachbarn. Schnell duschen, solange es noch heißes Wasser gibt und hinein in die warmen Klamotten. Aus soll ja der Kältepol Namibias sein - na, abwarten und Tee trinken... :whistle:

Im Restaurant ist es mollig warm, große Gazheizer glühen. Können wir nicht hier übernachten, wir sind auch rechtzeitig vor dem Frühstück wieder weg?! Die Lodge scheint heute recht gut besucht zu sein: 3 mittlere Reisegruppen und einige Einzelreisende füllen das Restaurant. Die Lautstärke ist absolut OK, die Gruppen halten sich sehr zurück.
Das Essen ist als Buffet aufgebaut: Linsensuppe, 3 Salate in ungewöhnlichen Zusammenstellungen, gebratene Hähnchenteile, Oryx Stir Fry, 5 Sorten frisches Gemüse, Malay Rice, Käsesauce. Und als Dessert pochierte Birnen in Rotwein. Wir sind schon mal sehr angetan von der Auswahl. :) Und die Teller sind so heiss, dass wir aufpassen müssen uns daran nicht die Finger zu verbrennen.
Aus der Küche kommt dann der Hinweis für mich, dass ich bitte den Reis, die Sauce und das Stir Fry nicht essen solle! Ich würde von diesen Gerichten eine extra Portion bekommen. Da bin aber platt!!! :cheer: Hier kennt man offensichtlich Geschmacksverstärker! Die Küche und der Service bekommen von uns ein ganz dickes Lob - sie sind an Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ein echtes Highlight. :kiss: Es ist ein klasse Team, in dem die Arbeitsteilung sehr gut klappt.
Und das Essen schmeckt sehr gut!!! Schön finde ich auch, dass es überhaupt kein Problem ist meine halbe Flasche Weißwein für morgen Abend hier in den Kühlschrank zu stellen. Bei der Größe der Lodge hatte ich dies nicht erwartet. Dieser Abend ist ein voller Erfolg. Davon hätten wir gerne mehr gehabt.

In unserem Zimmer erwartet uns dann der Kältepol. :S Schnell die Wärmflaschen fertig machen und hinein in die kalten Betten. Die sind außerdem im wahrsten Sinne des Wortes bretthart, denn die Matratzen liegen auf Spanplatten. Gute Nacht! ;)
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08 Nov 2011 17:10 #212381
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02. Juli 2011

Um 6.40 stehen wir auf, nachdem wir schon vorher oft wach waren. Im Zimmer ist es kalt, die Nacht war „na ja“ und eine Katzenwäsche muss wieder reichen, da das Wasser nur noch lauwarm ist.
Im Restaurant sorgen die Gasheizer für eine angenehme Wärme und die Auswahl am Buffet ist sehr gut und reichlich. Wir lassen es uns schmecken und machen uns um 8.00 auf den Weg nach Kolmanskop.

Die Sonne lacht von einem makellos blauen Himmel, es ist ein schönes sanftes Licht und das Thermometer zeigt 5°. Nichts Neues...
Auf den Masten am Straßenrand sitzen viele Greater Kestrel und Rock Kestrel in der Sonne. Westlich von Aus wird das Gras schon spärlicher. Westlich des Wildpferdegebietes gibt es kaum noch Gras. Dafür blühen hier Teppiche winziger gelber und lila Blumen. Es bläst ein heftiger Südwestwind und wir fahren zügig weiter. Etliche Kilometer vor Kolmanskop wird die Landschaft dann ziemlich trostlos. Für keine Diamanten der Welt möchte ich hier leben! :S



Wir kommen rechtzeitig für eine der geführten Touren an. Dank der Busgruppen findet die in Deutsch statt. Das ist ok, die Teilnehmer unserer Tour sind gut drauf und interessiert. Und im Vergleich zur englischen Gruppe sind wir ein Grüppchen.

Wir sehen alle aus, als ob wir zum Südpol wollen - dick vermummt mit Mützen, Schals und Handschuhen. Bei 12°, eisigem Wind und Sandsturm geht es dann los. Gisela, unsere Führerin, erklärt sehr interessant und anschaulich die Geschichte und Entwicklung der Stadt. Nach der Führung können wir überall noch einmal allein herumlaufen und Fotos machen. Da sind die Busse alle schon wieder weg und wir haben freie Bahn... :)

Es ist schon beeindruckend, was man hier damals alles in die Wüste gebaut hat. Den Häusern können wir trotz ihres reichlich verfallenen Zustandes ansehen, dass sie früher schmucke Heime für Arzt, Lehrer, Minenverwalter und Ladenbesitzer waren.











Bis 12.30 stapfen wir durch den Sand, dann sind die Schuhe voll davon und wir sind froh, wieder im warmen Auto zu sitzen. Bei immer noch 12° fahren wir weiter nach Lüderitz.
Fanden wir die Landschaft bisher ziemlich trostlos, so finden wir sie kurz vor Lüderitz ganz trostlos.

Es ist Samstagmittag kurz vor 13.00 und die Stadt rüstet sich für das Wochenende. Nach einem Blick auf den Hafen haben wir Lust auf Kaffee & Kuchen, finden aber kein offenes Café. Also entscheiden wir uns für ein Restaurant an der „Waterfront“. Was für eine Übertreibung! Das Essen ist nicht der Rede wert. Da der Wind immer mehr zunimmt schenken wir uns den Stadtspaziergang und fahren nur kurz hoch zur Felsenkirche. Hier weht der Wind uns fast um. Na, dann eben nicht, dann fahren wir halt zurück.
Auf der B4 werden wir ordentlich durchgerüttelt und die Fahrbahn verschwindet teilweise im Sand. Was für ein unwirtlicher Ort! :(

Bei den Wildpferden ist der Wind zum Glück viel schwächer und da wir von der Straße aus schon wieder einige Pferde sehen können, biegen wir ab. Heute ist hier mehr Betrieb, 4 Autos stehen am hide.
Unsere Freude ist groß, denn es sind wieder so viele Pferde da wie gestern! Aber was ist das? :huh: Es herrscht eine enorme Unruhe heute bei den Pferden. Und dann sehen wir es: Die Leute müssen doch wirklich zwischen die Pferde gehen! Nein, nicht nur dazwischen, sondern so dicht heran, dass sie ihnen die Nüstern streicheln können! :angry: Sie knien neben ihnen, sitzen auf dem Rand des Wasserloches und lassen die Speicherkarten glühen. Bin ich ein toller Typ, kann ich klasse Fotos machen... :sick:
Wir sind stinksauer und finden es einfach respektlos. :evil: Zeitweise tummeln sich 8 Leute zwischen den Pferden, die heute ganz aufgeregt herum rennen, beissen, ausschlagen und sich kabbeln. Ich sehe schon die Schlagzeile „Tourist vom wilden Pferd getreten“. :woohoo: Sorry, aber da könnte ich nur sagen „selber Schuld“. Die steigen bestimmt auch in der Etosha für das ultimative Foto aus dem Auto aus. Ein Vater ist mit seiner ca 12jährigen Tochter immer mittendrin. Die Mutter des Mädchens steht im hide kurz vor dem Herzinfarkt und schreit immer wieder „come back, come back...“ :S
Unsere Laune ist weit unter dem Nullpunkt und wir beeilen uns, hier weg zu kommen, bevor uns der Kragen platzt. Bei der Durchsicht unserer Fotos stellen wir dann fest, dass auf mehr als der Hälfte immer ein Zweibeiner mit drauf ist. Grrrrrr. :angry:
Daher gibt es von heute nur dies Bild



Um 16.30 kommen wir bei 11° wieder in Klein Aus Vista an und gönnen uns eine heiße Dusche und einen Tee. Bis zum Dinner sichten wir die Fotos des Tages, schaffen Platz auf den Speicherkarten und schreiben Tagebuch.
Vor dem Essen erkundigen wir uns noch nach unserer Etappe für morgen: Die C13 am Orange River war vor unserer Abfahrt noch eine Baustelle... Ja, sie sei wieder hergestellt, es seien gerade Wohnmobile dort entlang gefahren. Super, das spart uns den Umweg über Seeheim und Grünau! :)
Im Restaurant ist es heute voller und lauter, 2 große Gruppen sind da. Aber das Essen ist wieder lecker: Onion Tortelet, 3 Salate, Oryx-Kebab, Lamb-Braai-Vleis, Mielie Pap, Butternut, Green Bean Stir Fry und Apple Crumble mit Custard. Ich bekomme heute für alle Gerichte grünes Licht aus der Küche und das lasse ich mir nicht zweimal sagen... Lecker! :cheer: Angenehm überrascht bin ich auch, als ich unserem waiter sage, dass ich noch einen Rest Weißwein im Kühlschrank habe. „I know, Madam! I‘ll bring it right now.“ Wow, von soviel Umsicht ist man auf manch anderer Lodge meilenweit entfernt! :cheer:

Den Weg zu unserem Zimmer legen wir im Laufschritt zurück - der Wind ist eisig. Der Kältepol Namibias... Drinnen ist es frisch und bald zittern wir uns in den Betten warm.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:05 von Beate2.
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09 Nov 2011 17:53 #212535
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Hallo Strelitzie,

gern geschehen :)
So gegensätzlich wie das Land ist, so gegensätzlich erleben wir es scheinbar auch ;)

Die Einrichtung ist aus dem Haus des Ladenbesitzers. Da gibt es auch noch
Schlafgemächer





Und alte Bekannte aus Omas Küche





Und diese Dinger waren damals bestimmt schon genau so staubtrocken wie sie heute noch sind :whistle:



Hoffen wir, dass die Wetterkapriolen von diesem Jahr nicht zur Gewohnheit werden...

Liebe Grüße
Beate
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14 Nov 2011 14:58 #213141
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03. Juli 2011

Die letzte Nacht war wieder heftig. Beim Umdrehen war das Kopfkissen so kalt, dass ich es an der neuen Position immer erst einmal anwärmen musste oder wieder auf die alte Position zurück rutschen musste. Bis dahin war ich wach... Und dann lief die Nase...
Um 6.45 stehen wir auf, wie meist im Schnelldurchgang. Noch im Halbschlaf und im Halbdunkel fange ich an, den kleinen Trolley zu packen. Irgendetwas, das ich nicht eingepackt habe, rutscht mir über die Hand. Ein Gecko? Ich ziehe den Vorhang auf, blinzele und versuche am Fenster das Etwas zu identifizieren. Hm? Nein, kein Gecko - ein Skorpion! :woohoo: Liegt er da, klein zusammen gerollt, im Kälteschlaf. :woohoo:
Nun kommt Leben in ihn und er zeigt seine Größe: Gut Damen lang ist er und rötlich braun. Kurz entschlossen wird das Tier entsorgt, raus aus dem Fenster. Nun bin ich wach, mir klopft das Herz, denn fast hätte ich eben in ihn hinein gefasst... Äh, vielleicht hätte ich ein Foto machen sollen? Zu spät, schon weg! :whistle:
Ich überlege, wo er wohl in den Trolley geschlüpft ist. Mir fallen nur 2 Nächte ein, in denen ich den Reißverschluss nicht geschlossen habe: Auf der Sossus Dune Lodge und hier in der letzten Nacht. Die letzte Nacht ist der wahrscheinlichere Einzugstermin. Waschzeug, Apotheke, Schlafanzüge, Wärmflaschen habe ich immer wieder ausgepackt - da wäre er mir sicher vorher schon mal aufgefallen. Zum Glück ist er mir nicht in den Pullover gekrabbelt, der im Trolley war und den ich gerade trage. Na, das wäre ja das I-Tüpfelchen gewesen! :dry: Vorsichtshalber wird heute Alles sehr gründlich ausgeschüttelt. Aber das war wohl unser einziger Gast auf der Suche nach einem warmen Plätzchen. Ich kann es ihm nicht wirklich übel nehmen...

Um 7.40 packen wir bei eisigem Wind und 1° das Auto und fahren nach vorne zum Restaurant. Im Restaurant ist heute der Bär los! Die Camper und die Gäste aus dem Eagle‘s Nest bitten um Asyl in der Wärme. Sie sehen alle ziemlich durchgefroren aus. Ich höre, dass man im Eagle‘s Nest das Feuerholz gestern bereits am frühen Abend verbraucht hatte und die Nacht wohl not amusing war. :( Für die Angestellten sind die zahlreichen weiteren Gäste kein Problem, einige müssen halt ein wenig warten. Aber dann werden alle versorgt. Das Buffet ist wieder sehr reichhaltig und gut. Es wird laufend nachgelegt, so dass auch bei den vielen hungrigen Mäulern keiner zu kurz kommt. Der Service klappt mit viel Humor wieder 1A! :cheer:

Zugegeben, gestern Abend und heute Morgen ist es sehr voll hier. Aber unter dem Strich haben wir uns in Klein Aus Vista sehr wohl gefühlt. Das Essen war gut und reichhaltig und der Service sehr angenehm und aufmerksam. Wir würden wieder kommen! :)

Um 8.45 fahren wir bei immer noch 1° in den Ort. An der Tankstelle ist schon wieder Stau. Um kurz nach 9.00 kommen wir endlich los.
Die C13 wurde oft als langweilige Strecke beschrieben. Aber wir sind überrascht und empfinden die 90 Minuten Fahrt nach Rosh Pinah als ganz schön. Vielleicht liegt es auch hier an dem Gras und den Blumen, die der Landschaft Leben geben. Das Verkehrsaufkommen ist gleich Null, wir begegnen 2 Autos an diesem Sonntagmorgen. Dafür sitzen auf den Masten am Straßenrand ganz viele Turmfalken und wärmen sich. Und dann sehen wir diesen Riesen von Martial Eagle auf halbem Weg



Wir rollen ganz langsam an ihn heran um ihn nicht zu verscheuchen und können ihn für einige Minuten beobachten. Ist der schön! Leider zeigt er sich nicht von vorne und wir trauen uns auch nicht weiter. Aber das war ein Erlebnis! :)

Kurz hinter Rosh Pinah geht es steil hinunter zum Orange River. Vor uns liegen wunderschöne Berge.



An der Einfahrt zum Ai-Ais Richtersveld NP müssen wir uns in eine Liste eintragen. Dann liegt eine traumhaft schöne Strecke entlang des Orange River vor uns. Eingerahmt von hohen Bergen (auf unserer Seite Namibia, auf der anderen Seite Südafrika) fließt der Orange River schnell dahin.



Am Ufer stehen viele Bäume und Büsche, und dazwischen blüht es in weiß, gelb und lila.







Die pad ist frisch gehobelt und repariert. Dort, wo sie fast auf Höhe des Wasserspiegels verläuft, ahnen wir, wie viele Schäden es hier durch den Regen gegeben hat. Es wurde in den letzten Monaten viel Erdreich bewegt und die pad wurde mit großen Felsbrocken gesichert. Manche Stellen sind dort nur 1-spurig zu befahren, dies aber völlig problemlos.
Wir sind froh, dass wir hier entlang fahren können - wir hätten wirklich etwas verpasst! :cheer:



An der Einmündung des Fish River verstehe ich nun, warum diese Brücke bei starken Regenfällen regelmäßig beschädigt wird.



Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:07 von Beate2.
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