THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
23 Jul 2011 09:55 #197057
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  • Champagner am 23 Jul 2011 09:55
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Montag, 9.Mai 2011 – unser Tag im Etosha-NP

Geplante Abfahrt von beiden Gruppen ist 6.45 Uhr. Zu nachtschlafender Zeit erscheinen wir daher zum Frühstück. Und wieder gibt es keine Enttäuschung: auf dem Büffet findet man genug Dinge, die schmecken – und vor allem die Stelle, wo man sich frische Eier, Omelettes oder Rührei in verschiedenen Varianten zubereiten lassen kann, hat es uns angetan. Selbst ich, die eigentlich Eierspeisen zum Frühstück hartnäckig verweigert, wird schwach und gönnt sich ein buntes Omelette. Schließlich braucht man für die Begegnung mit Elefanten, Nashörnern und Raubkatzen ja viel Kraft! :laugh:

Leider kommt das Fahrzeug, das Tulivu von einer Lodge außerhalb des Parks geordert hat, etwas später als geplant, aber irgendwann sind alle verstaut und es kann losgehen. Der Wagen ist nur die 5 Leutchen aus unserer Gruppe reserviert und so hat jeder einen guten Platz – das wurde von Tulivu vorab so klargemacht. Die Freiluftfahrer winken nonchalant bei der Abfahrt - und hinterlassen eine Staubfahne.

Wir restlichen Sechs richten es uns gemütlich in unserem Bus ein – meine Schwester übernimmt den Platz von Achim ganz vorne neben dem Fahrer.

Und los geht's zu der langersehnten Pirschfahrt!

7.31 Uhr: ein Wasserloch – Tulivu sucht mit seinem Fernglas den Horizont ab, während wir gebannt auf die Elefantenherde warten, die sicher gleich auf halb zwei auftauchen wird. Fehlanzeige!



8.09 Uhr: Ein Wasserloch – wir warten und spähen – nichts!



8.41 Uhr: Ein Wasserloch - Tiersichtung:Fehlanzeige!



Martin sächselt von hinten: "Nuuu guud, dann fodografier isch mal die scheeene Landschafd, neexde Woche geh isch donn in den Laibzischer Dierbarg und fieg die Elefonden und Nosherner schbäder mid Foddoschob in die Wosserlecher ein."

Ich liebe seinen trockenen Humor! (Und das meine ich jetzt ganz ernst!)

Wir kommen gut voran - weder Elefantenherden noch lästige Löwenrudel blockieren die Pad oder wollen die Straße überqueren. Think positiv! ;)

Dummerweise sind aber einige Strecken immer noch auf Grund der Regenzeit XXL 2011 gesperrt, so dass wir öfters umdrehen und die einsamen Pisten wieder zurückfahren müssen. Okay, so sieht man die Tiere eben aus einer anderen Perspektive nicht :blush:

Tulivu scheint das alles auch ein bisschen zu nerven, er wendet den Bus recht ruppig, wenn es nicht mehr weitergeht oder entscheidet sich an Kreuzungen im allerletzten Moment für eine Richtung. Dabei passiert etwas Unerfreuliches: Herbert, der seinen Platz quasi gegenüber des Treppenabgangs hat, passt bei einem Manöver unseres Guides nicht auf und wird aus seinem Sitz geschleudert! :woohoo: Das ist ganz schön viel Masse, was da in Bewegung kommt und ich – die ja direkt hinter der Treppe sitzt - kann ihn nur noch knapp davor bewahren, dass er die Treppe komplett hinunterrollt. Puhh, wir haben alle einen Riesenschreck bekommen!! :ohmy:

Der Gute ist ja jenseits der 70 (schätze ich mal – Schwesterherz, was meinst du?) und in diesem Alter sind die Knochen doch schon etwas spröde.... Offensichtlich hat er sich aber nicht ernsthaft verletzt – nur ist ihm das alles schrecklich unangenehm und peinlich... Seine Frau, die sich besorgt um ihn kümmert macht es ihm damit nicht leichter. Unwirsch winkt er ab ....bloß keine Aufmerksamkeit erregen. :S

Leider wird Birgits Redeschwall, der seit der Abfahrt am Morgen über Tulivu und leider auch über uns, die im vorderen Bereich sitzen, niedergeht, durch diesen Schreck nur kurzzeitig unterbrochen. :angry:

Anscheinend fehlt das Regulativ Achim, der ja selber oft die Konversation neben Tulivu übernommen hat, und Birgit weiß diese Lücke sehr effektiv mit ihren sinnerfüllten Redebeiträgen und Fragen auf Hochbayrisch zu füllen. So erfährt man mehr oder weniger interessante Details :whistle: aus dem südlichen und auch östlichen Afrika, ("woast, Tulivu, letzdes Joahr im Krüüüger.... domols in der Serrrrengeeetiiii..... Tuliivuhu, am Vigdoria See..."). Außerdem teilen wir – ob wir wollen oder nicht - ihr erneutes Staunen über den bedauerlichen Mangel an namibischen Schirmakazien.:blink:

Noch schwerer zu ertragen sind aber ihre Versuche, nichts ahnende Tiere am Wegesrand auf uns aufmerksam zu machen. Sie versteht sich offensichtlich als Vogelflüsterin: um den Weißbürzelsinghabicht (danke, dass es dich hier auch gibt – ich liebe bekanntermaßen deinen Namen!) dazu zu bewegen, direkt in unsere Kameras zu schauen, gurrt, säuselt und trällert sie aus dem geöffneten Schiebefenster. Wahhhh, muss das sein? Man weiß nicht so recht: soll man drüber lachen oder sich ein bisschen fremdschämen?? Wie gut, dass keine anderen Fahrzeuge in Hörweite sind....:P

Sie selbst bemerkt unsere Mienen überhaupt nicht und macht unbeirrt weiter - dabei verdrehen Schwesterlein und ich gemeinsam doch heftig die Augen und können uns ein Grinsen nicht verkneifen. Und ich meine sogar, ein unterdrücktes Kichern von Tulivu an dieser Stelle zu hören.... :silly:



Der Habicht schaut übrigens erst in unsere Richtung, als Tulivu seinen Vogelstimmen-I-Pod in Gang setzte: "Das wäre jetzt die Gesang von die Weißbürzelsinghabichtmännchen – okeee?"

Aber genug gelästert – und nebenbei bemerkt werde ich an den letzten beiden Tagen auch noch zwei positive Seiten an Birgit entdecken!

Warum sind wir gleich noch mal hier? :unsure: Ach ja, Tiere, Big Five, da war doch was! Wir sehen unterwegs immer mal wieder die üblichen Little Thousand:

Jede Menge Gnus



Viele schöne Oryxe – und endlich mal Zeit, sie genau zu studieren. Wir bewundern eine große Herde von diesen stattlichen Tieren mit den spitzen Hörnern, die mir etwas überdimensioniert erscheinen. Und ich frage mich einmal mehr: wozu brauchen sie die nur?







Später sehen wir eine Oryx-Mama mit ihrem Baby



Bei meinen ausgiebigen Oryx-Studien stelle ich fest, dass diese Tiere mir immer mehr gefallen und solch eine Antilope auch sehr gut zu meiner Giraffe im Garten passen würde!:laugh:

Wir bewundern schön gemusterte Hinterteile und Köpfe







Die Schabrakenschakel jagen mit Erfolg nach irgendetwas Fressbarem – sie lecken sich genüsslich mit geschlossenen Augen die Lippen!






Ein Steenbock





Zwei verschiedene Raubvögel (hmm, Mike, kannst mir helfen?)Edit: danke Maddy und Nenette! (Siehe unten in ihrem Beiträgen)





Ein Huhn, dessen Namen mir nicht mehr einfallen will (wer kann mir hier helfen? Auch Mike?)



Ein süßes Zebrafohlen mit Mama und Freund Springbock



10.24 Uhr: Und wieder ein Wasserloch – uns fallen beinahe die Augen aus dem Kopf vor lauter Suchen - Tiersichtung:Fehlanzeige! Martin zückt seine Kamera..... ;)



Das Highlight des Vormittag bildet das erfolglose Werben eines Schwarznasenimpala-Bocks :kiss: .





Die Dame (O-Ton Tulivu) mag wohl nicht so recht.



Er röhrt sich seinen Frust lauthals von der Seele



Dann eben nicht, denkt Herr Schwarznasen-Impala und tritt den Rückzug an.:blush:




Dann eben nicht – das denken nun auch wir, denn Tulivu erklärt lapidar, dass auch wir den Rückzug antreten. Wir können nicht bis nach Halali zum Mittagsessen fahren, denn er weiß angeblich nicht, welche Straßen befahrbar sind. Hmmm???? :dry: Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass die Hauptstrecken frei sind. Außerdem quatscht er doch ständig mit den anderen Guides, die müssen das doch wissen. Leichter Groll steigt in mir hoch und ich frage nach, warum das nicht möglich sein soll. Allerdings bekomme ich keine klare Antwort.

Später hält ihm auch meine Schwester die Etosha-Karte unter die Nase und fragt nach. Auch sie bekommt nur die Auskunft, dass unklar sei, wo man fahren könne und dass man nun ins Quartier zurückkehrt. Mir kommt es eher so vor, als ob er die Mittagspause lieber in seinem Zimmer im Camp halten möchte... Zum erstenmal auf der Reise bin ich so richtig schlecht gelaunt und bruddel vor mich hin. :angry:

Ich will jetzt nicht zurück nach Okaukuejo auf den selben Wegen – die Fahrerei heute früh war schon unergiebig genug, ich möchte wenigstens ein anderes Camp sehen, wenn schon keine aufregenden Tiere! Meine leises Gemecker bringt nichts – wir werden in Okaukuejo abgesetzt und haben Pause bis um 14.30 Uhr.

Ja super! Zwei Stunden – wie sollen wir die rumbringen? SOA Traumreise..... :(

Wir drei kaufen uns am Kiosk etwas zum Essen und setzen uns damit auf die Liegen am Pool. Wenigstens ist schönes Wetter und wir faulenzen ein bisschen rum.



In mir grummelt es: sicher ist die Achim-Truppe jetzt in Halali, sieht dort 10 Elefanten, 2 Nashörner und 5 Löwen. Oder so ähnlich.... Während ich meinen finsteren und mit Neid erfüllten Gedanken nachhänge beobachte ich eine Gruppe, die aus einem Geländefahrzeug aussteigt und sich in einem der Pavillions in der Nähe des Pools niederlässt. Komisch, dass Detlef hier im Etosha einen Doppelgänger hat.... ups, Achim auch, und Sabine mit ihren langen Haaren .... kann das Zufall sein? B)

Mooooment, das sind doch unsere 5 Abtrünnigen! Aha, also scheint es tatsächlich eher unüblich zu sein, bis nach Halali und zurück zu fahren. Und vielleicht macht es tatsächlich Sinn, über Mittag eine Pause einzulegen? Meine schlechte Laune macht sich langsam vom Acker. Die Frischluftfahrer werden von Ihrem Guide verköstigt und hängen dann auch ein bisschen in der Gegend herum.

Einigermaßen mit meinem Schicksal versöhnt schaue ich noch schnell beim Wasserloch vorbei – still und schwarz ruht der See - Tiersichtungen Fehlanzeige! (Hatte ich aber auch nicht wirklich erwartet - ich wollte mir nur hinterher nichts vorwerfen müssen :laugh: )

Um 14.30 Uhr steige ich wieder in unseren Bus – voller Optimismus, dass jetzt sicher alles anders wird! :silly:

Der Rest ist schnell erzählt: wir fahren zum Sprokieswoud (Märchenwald) und bestaunen die ulkig wirkenden Moringa-Bäumen, die bei Nacht sicherlich wie Geister wirken.



Auf der Fahrt dorthin sehen wir große Zebraherden auf endlos scheinenden Grasflächen



und eine Gruppe, die sich abwechselnd ausgiebig am Straßenrand im Staub wälzt.



Hier wird Birgit wieder aktiv, auch mit Huftieren scheint sie gerne zu kommunizieren: "Geehhh du Hübscher, drah die mol um, schau här, ja so is er brav, bist a Feiner."



Grrrr, :angry: meine Toleranzfähigkeit wird auf eine harte Probe gestellt. In meiner Erinnerung hat Birgit an diesem Tag ununterbrochen entweder mit Tulivu oder mit den Tieren am Wegesrand geplaudert..... wie viele Wörter hat eine Frau gleich noch mal pro Tag zur Verfügung? Habs vergessen, aber Birgit hat ihren Vorrat garantiert schon am Vormittag aufgebraucht. Aber warte, klar, sie bekommt ja noch Herberts Kontingent noch dazu, der schweigt ja den ganzen Tag (Anmerkung der Verfasserin: da können jetzt nur Leute lachen, die das Theaterstück "Caveman" gesehen haben! B) ).

Die niedlichen Erdhörnchen lenken mich ein wenig von meinem Kummer ab.(Die würden mir im Garten auch gut gefallen - wir hätten sogar noch ein paar Gänge für sie, die damals unsere "Gott-hab-sie-seelig"-Kaninchen gegraben haben ;))







Auf der Rückfahrt genieße ich noch mal kurz das Etosha-Feeling meiner Träume: mehrere Tierarten grasen dort in friedlicher Koexistenz, ja, sogar Giraffen sind dabei!





Und eine kreuzt sogar unseren Weg – na bitte, geht doch!



Ja, so habe ich mir das vorgestellt – nur eben viel öfter ...und vielleicht zur Abwechslung auch mal mit ein paar Elefanten (an das Wort Nashorn denke ich nicht mal ;-) ). Aber nein - jetzt wird es Zeit, ins Camp zurück zu kehren – rien ne va plus... Unterwegs sehen wir noch riesige Herden von Springböcken, die ihrem Namen alle Ehre machen und in riesigen Sätzen dem Sonnenuntergang entgegen hüpfen - leider gibt es keine Fotos davon.

Ganz zum Schluss entdeckt unser Guide noch zwei verschiedene Geier-Arten für uns (nur eine Art konnte ich noch einigermaßen fotografieren).



Dann muss er aber ordentlich auf die Tube drücken, dass wir noch rechtzeitig ins Camp zurück kommen!

Als wir aussteigen, falle ich erst mal meiner Schwester um den Hals und wir trösten uns gegenseitig ein bisschen: die Ausbeute war doch nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Dies war also der langersehnte Tag im Etosha-Park – wir sind enttäuscht, das gebe ich ehrlich zu! Jetzt werden viele sagen: ihr wart ja auch viel zu kurz dort. Ja, klar, das weiß ich – aber ich denke, wir hatten außerdem ziemliches Pech mit der langen Regenzeit, das war so nicht geplant - und keinesfalls hatte ich mir die Wasserlöcher so leergefegt vorgestellt!


Beim Abendessen gleichen die beiden Gruppen die Tiersichtungen sowie die Streckenführung ab – viel Unterschied gab es nicht (außer dass unsere Tour nichts gekostet hat :P ). Die anderen hatten wohl noch ein paar Erdmännchen gesehen, worum ich sie sehr beneide - falls es wirklich stimmt (Erdhörnchen wurden nämlich des Öfteren gerne mit Erdmännchen verwechselt). Außerdem gab es Sekt und Mittagessen – das war’s dann auch schon.

Tulivu gibt uns nach dem Essen mit geheimnisvoller Stimme den Tipp, nach 22 Uhr noch ans Wasserloch zu kommen. B) Aha, ich vermute mal, dass an den Vortagen doch Tiere gesichtet worden waren. Also verteile ich mein No-Bite großzügig auf meinem Körper, ziehe mich warm und mückendicht an, drapiere ein großes Halstuch um den Kopf und setzte mich derart vermummt voller Erwartung auf eine Bank.

Sabine, Elke und Birgit erscheinen kurz darauf ebenfalls, allerdings erkennen sie mich in meiner Verkleidung nicht. Ich höre, dass sie auf Tulivu warten? Häää, wieso das? :ohmy: Ich warte auf Elefanten und Co.! Ungern gebe mich zu erkennen, aber die Neugier lässt mir keine Ruhe: "Wieso wartet Ihr auf Tulivu?" Kichernd erklären sie mir: Na das ist doch klar, er hat uns ans Wasserloch bestellt, um zusammen den restlichen Alkohol aus dem Buskühlschrank zu vernichten!" :cheer:

Wie bitte?? Ich versteh überhaupt nichts mehr.... Um diese Zeit geht Tulivu normalerweise schon lange seinem Privatvergnügen nach, außerdem ist das hier ein Wasserloch und keine Bar – da braucht man alberne Touris mit Plastikbechern in der Hand wirklich nicht. Oh Mann, wo bin ich da nur hineingeraten? :ohmy: Sogar Detlef und Andrea tauchen noch auf und haben den gleichen Verdacht. Sie kichern aber wenigstens nicht wie liebestolle Teenager.....

Es ist nun schon lange nach 22 Uhr und das Damen-Trio macht sich enttäuscht auf den Weg zurück aufs Zimmer – da hat Tulivu ihnen doch tatsächlich einen Korb gegeben! :P

Nun gut, warum soll es ihnen anders gehen als mir? Ich bin sehr müde und nicke immer wieder auf meiner Bank ein, dann schrecke ich wieder auf, weil ich irgendwo weit weg Tierlaute höre. Aber Nashorn, Elefant und Co. geben MIR einen Korb! Also ab ins Bett – und wenn ich irgend etwas Positives zu meinem Wasserloch-Sit-In sagen soll, dann fällt mir nur dies ein: mich hat kein einziges der unzähligen Moskitos gestochen!!


Fazit des Tages: dazu zitiere ich einfach mal nur den Dialog von Gerd und mir im August 2010:

Champagner schrieb:

Echt, dort gibt es so viele Tiere [....] ? Sicher nicht Anfang Mai! Ich gehe mit der Erwartung nach Namibia, ein paar Zebras, vielleicht noch einige Giraffen und wenn wir viel Glück haben, einen Elefanten am Horizont zu sehen - alles was dann mehr wird, betrachte ich als ein großes Glück und Geschenk. [...]

Bele /Schampus

gglink schrieb:

Hallo Bele,

dann würde ich gerne Deine Augen sehen, wenn Ihr in der Etoscha [...] ward.

Schade, dass ich da nicht dabei bin.

Viel Spaß [...]

Liebe Grüße von der sonnigen Atlantikküste
Gerd

Gerd, hast Du schon mal was von weiblicher Intuition gehört???
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:52 von Champagner.
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27 Jul 2011 19:39 #197800
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Dienstag, 10. Mai 2011 – Von Okaukuejo nach Erindi - Teil 1

Wir frühstücken wieder früh – ich beginne mich an Omelette zu gewöhnen, zumal der Koch, der es zubereitet, ein fröhlicher Kerl am frühen Morgen ist.:) Davon könnten sich einige bei uns am Tisch eine Scheibe abschneiden.... Man merkt deutlich, dass wir nun schon über zwei Wochen zusammen sind: von Tag zu Tag treten die einzelnen Charaktere deutlicher hervor – und dies ist bei einigen nicht unbedingt von Vorteil.:dry:

Dazu kommt natürlich, dass die Nerven ein bisschen blank liegen – die Enttäuschung über den vergangenen Tag steckt uns allen noch in den Knochen und der Wüstenelefanten-Flop ist auch noch nicht verdaut. So fehlt uns die Euphorie, die über einiges hinweg helfen würde. :(

Ich bekomme die Aufgabe zugeteilt, den Bewertungsbogen auszufüllen. Da ich eigentlich nichts zu Meckern habe, schreibe ich dies auch so nieder. Die anderen sind damit einverstanden. Eine gute Tat pro Tag....:P

Die Schlüssel sollten schon ganz früh abgegeben sein, weil die Kaution erst herausgerückt wird, wenn alle Zimmer gecheckt sind. Ups, Sabine hat ihren noch in der Hosentasche.:ohmy: Egal, Tulivu klärt auch dies und das Übergabe-Kautionrausrück-Prozedere klappt einwandfrei. Obwohl wir uns ja beim Check der Inventarliste noch mächtig Gedanken wegen einer Kleiderbügelunterzahl und einem Duschvorlegerabmangel gemacht haben...:huh:

Um 7.15 Uhr sind wir am Start: "Alle da?" - "Jaaaa!" - "Alle gut geschlafen?" - "Naja." - "Alle gut gefrühstückt?" - "Ja." - "Alle Schlüssel abgegeben?" - "Klar, war doch schon vorm Frühstück!" "Haha, war Spaß für Sabine!"

Diesen täglichen Morgen-Check werde ich vermissen – soll ich ihn vielleicht zuhause einführen? :silly:

Kurz vor der Fahrt durchs Anderson-Gate sehe ich noch zwei Giraffen-Popos.



Besser als nichts.... An dieser Stelle wird es Zeit für ein Etosha-Fazit: die Unterkunft in Okaukuejo fand ich okay, ich hatte aber auch eine sehr geringe Erwartungshaltung. Dass uns das Wetter einen solchen Streich spielt, konnte ich bei der Buchung nicht ahnen.

Das Wasserloch war dadurch eine Null-Nummer – und dabei hatte es in meinen Überlegungen eine solch riesengroße Rolle gespielt.:(

Dumm gelaufen..... Mehr Zeit hätte für die Fahrten im Park sicher gut getan – ich hatte immer gedacht, man solle mehr Zeit einplanen, damit man die Fülle an Tieren auch richtig verarbeiten und genießen kann.;) Aber es war wohl eher so gemeint, dass die Chance, irgendwas zu sehen, dann ein bisssssschen größer wird. :P

Landschaftlich gab bei unserer Fahrt einige recht öde Ecken, aber wenn ich richtig gelesen habe, sieht das nach Osten hin besser aus. Die Fotos von einigen von Euch machen auf jeden Fall Lust auf mehr!

Für uns wäre Etosha wirklich DIE große Enttäuschung gewesen, wenn wir die Löwen am ersten Nachmittag nicht gesehen hätten. Aber auch da muss man sagen: meine Fotos täuschen. Meine Bridgekamera hat einen 35fachen optischen Zoom und half mir somit, die Löwen hinterher gut zu sehen, bzw. mir quasi als Fernglas zu dienen. Anstrengend aus dem Busfenster raus war es aber allemal... Und ein Face-to-face-Feeling kam definitiv nicht auf!:blush:

Trotzdem ist das Jagdfieber in mir erwacht und ich sehe mich irgendwann in den nächsten Jahren selber durch den Park fahren – und dann werde ich garantiert bis Halali (und noch weiter) kommen!!! :cheer:

Die Karte, die ich mir im Shop in Okaukuejo gekauft hatte, ist prima – die Streckenführung ist super nachzuvollziehen und die vielen Wegweiser im Park machen das Ganze narrensicher. Etosha – ich komme wieder!:silly:

Weiter geht’s. Hinter dem Anderson Gate machen wir bereits wieder einen Stopp – was ich ganz und gar nicht nachvollziehen kann. :angry: Aber Tulivu hat wohl gute Connections zum Etosha Safari Camp und so lädt er uns dort zum Shoppen ab. Hmmm, das wäre jetzt aber nicht nötig gewesen – wir hatten doch schon auf der Herfahrt ausgemacht, dass wir dies in Outjo machen werden. :blush:

Ich fühle mich wie auf einer Kaffeefahrt und werde langsam stinkig – eigentlich will ich keine Zeit bei einem sinnlosen Einkaufsbummel verlieren, sondern so schnell wie möglich nach Erindi fahren. Dieses Shoppen geht mir schon zuhause auf den Geist – das brauch ich im Urlaub nicht auch noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit, auch wenn der Laden ja ganz nett ist. Gezieltes und geplantes Beutemachen in Outjo ist okay, mehr nicht (in dieser Beziehung fehlt mir eindeutig ein Frauengen).

Und dieses Mal wird es auch noch besonders nervenaufreibend:Birgit jagt zum ich weiß nicht wievielten Male einem "Bluserl" nach – ein Hin- und Her wegen der Größe, fragt mich besser nicht...:woohoo:

Andere brauchen unbedingt Schals, Ketten und was weiß ich. Meine Schwester und ich nutzen die Zeit wohl oder übel, um unserer Patentante ein Halstuch auszusuchen. So was geht aber doch schnell! Also habe ich auch noch Zeit, um ein Armband für die Freundin meines älteren Sohnes zu finden, denn aus dem Augenwinkel sehe ich, dass bei den anderen Damen (meine Schwester nehme ich natürlich aus) nichts voran geht. :unsure:

Die zielführende Modeberatung deren Ehegatten, respektive Väter ("Jetzt nimm doch des Tuch, des isch doch okay") hilft auch nicht wirklich weiter, denn wer hört in solch einem Fall denn schon auf die Männer? "Moinsch echt? Ach nö, die Farb schdehd mir ned, was moinsch du, Andrea?" "Herbäärt, Schatzi, moanst i soll's Bluserl a Numma grrrößer nehma? Woart, i frog amol ob des a in Grün do is!" Bluserl an, Bluserl aus – ich krieg die Krise :woohoo: !

Leider schaffe ich es nicht, mich in den Matze Kleinschen Gemüsemodus zu versetzten. Schlechtes Karma.... Leise vor mich hinmaulend verlasse ich gefolgt von meiner Schwester, der es nicht anders geht, den Saal. In diesem gibt es zu allem Überfluss auch noch irgendein Kreditkartenproblem, was nachher als einzige Entschuldigung für die Verspätung herangezogen wird. Puh, bin ich genervt! B) Aus Protest gibt es auch keine Fotos - wobei die Lage der Lodge eigentlich recht nett ist und das was man davon sieht, auch. Die anderen merken meine Verärgerung und denken sich sicher ihren Teil über mich und meine Ungeduld....Ich werde damit leben können! :P

Einzig die Tatsache, dass es kurzfristig auch zwischen Detlef+Andrea und mir kriselt, betrübt mich :( . Detlef versucht mich mit dem Argument, dass solche Einkäufe eben auch schöne Erinnerungen darstellen, zu besänftigen. Jaaaa, ich weiß, er hat Recht! Aber ich bin jetzt einfach schlecht drauf.... :angry:

In Outjo werde dann auch ich endlich fündig, zumindest zum Teil – eine kleine Tischdecke, eher eine Mitteldecke oder wie man das nennt, hat es mir besonders angetan. Die warmen Gelb- und Erdtöne (etwa wie diese Kissen hier auf dem Foto)



an sich sind ja schon genau das, was ich suche – aber in der Mitte ist auch noch eine Giraffe!! YES!! Ich muss nicht lange überlegen - gekauft! :cheer: (Dieses Teil wird zuhause von Sohn Nr.1 als Wandbehang annektiert).

Total happy kaufe ich noch ein paar Kleinigkeiten - die Giraffe im Hintergrund des Fotos lasse ich aus Vernunftsgründen stehen - und wechsle dann zum deutschen Bäcker über. Wir haben Order uns etwas für ein Picknick zu kaufen. Dort gibt es eine riesige Auswahl leckerer Sachen, Andrea lotst mich dann auch noch auf das schöne Klo und dann müssen wir auch schon wieder in unseren Bus einsteigen. Auf der Weiterfahrt um 10.15 Uhr bewundern wir erst mal gegenseitig unsere Einkäufe und leeren auf Befehl von Tulivu endlich mal die Sherryflasche. Die Stimmung ist wieder recht gut.:cheer:

Weiter geht’s nach Otjiwarongo – dort gibt es einen Superspar, der größte von Namibia, wenn ich mich richtig erinnere (Foto erspar ich euch). Schnell noch tanken und...Ihr ahnt es schon – auch hier gibt es Shops!:blink: Diesmal zieht sich das aber mangels Angebot nicht so lange hin und wir machen uns auf nach Erindi.



Um 12 Uhr gibt es ein Picknick an der B1 – selten so idyllisch gegessen in Namibia!:blush:



Wenn man auf die Karte schaut, denkt man, dass man sich eigentlich schon kurz vor Erindi befindet. Aber weit gefehlt – wir rumpeln noch einmal starke 2 Stunden durchs Land. Sobald man von der B1 auf die D2414 abbiegt, verwandelt sich die Straße in eine Zumutung.



Auf den guten Passagen gibt es eine Spur, die einigermaßen fahrbar ist (im Vordergrund), auf den schlechten muss Tulivu mit dem Bus auf den Spurrillen balancieren (im Hintergrund). Unterwegs sehen wir eine Giraffe in der hohen Umzäunung einer Jagdfarm.



Innerhalb sind die Zäune nur halb so hoch und wir erleben, wie die Giraffe mal eben über den Zaun zu den Rindern steigt, die einen großen Schreck bekommen. Leider erfahre ich von Tulivu, wozu sich die Giraffe auf der Jagdfarm befindet: als Trophäe... :(



Trotzdem genießen wir die schöne Landschaft unterwegs.



Nachdem wir das Tor zur Erindi Game Reserve passiert haben, biegen wir nach kurzer Zeit nach Süden ab – weitere 20 km sind zu bewältigen.



Diese Pad ist in einem besseren Zustand, allerdings sehr schmal, so dass wir uns überlegen, was bei Gegenverkehr zu tun wäre. Die Gefahr ist gering, denn ist ja schon Nachmittag und da wird wohl niemand mehr Erindi verlassen. Die Landschaft ist wunderschön, sehr grün und hügelig.



Letzteres führt natürlich dazu, dass der Weg sehr kurvig ist, so dass wir wieder nur langsam voran kommen. Zu meiner großen Freude sehen wir Erdhörnchen





und endlich auch Warzenschweine in echt – auf den Schildern waren sie uns ja schon lange angekündigt worden. Sie rennen in einer Herde von Antilopen herum (Impalas waren es wohl)).




Sie kommen her,



schauen neugierig



und düsen dann davon





Ich könnte mich schieflachen über ihre hochaufgereckten Schwanz-Antennen!!

Kurz vor unserem Ziel sehen wir eine einsame Giraffe



und unser Guide gibt uns wie immer ein paar Informationen über unsere Unterkunft – allerdings kann er sich dieses mal einen süffisanten, ja sogar leicht bissigen Ton nicht verkneifen. Der "stinkreiche Südafrikaner" (O-Ton Tulivu), der sich das Land für Erindi zusammengekauft hat, scheint nicht zu seinen besten Freunden zu zählen.;) Die Mischung von Tieren, die hier angesiedelt wurden, findet unser Guide etwas sonderbar. Naja, schaumermal...:dry:

Beim Einchecken um kurz vor halb drei müssen wir eine Erklärung unterschreiben, dass wir uns der Gefahren bei den Game Drives durch die freilaufenden Wildtiere bewusst sind. :woohoo:

Dann beziehen wir unsere Zimmer in den Reihenbungalows am Eingang des Geländes:



Boah – das sind ja tolle Zimmer!:silly: Riesengroß, alles da was frau braucht - sie sehen in echt besser aus als auf dem Foto! Und das Bad – ein Traum!





Die Terrasse ist nett dekoriert und es stehen zwei gemütliche Ledersessel und ein Tischchen darauf.



Der Blick geht nach rechts zur Rezeption, alles ist schön grün,



und nach links zum kleinen Wasserloch, von dem man allerdings wenig sieht (dafür kann man den Reihenhauscharakter gut erkennen ;) )




Ich mache es mir kurz mal auf der Terrasse gemütlich – viel Zeit ist leider nicht, denn in einer knappen Stunde beginnt schon unser Game Drive. Man kann im Sitzen viele Vögel beobachten,



leider ist der Grey Lourie hyperaktiv und lässt sich schwer fotografieren. Graulärmvogel heißt er auf Deutsch – aber ich kann mich nicht erinnern, dass er laut war - nur sehr sehr schnell!





Wir machen nun noch einen kurzen Spaziergang übers Lodge-Gelände – es gefällt uns sehr gut, auch wenn es irgendwie unwirklich scheint, inmitten dieser einsamen Landschaft so viel Luxus vorzufinden.



Am Wasserloch, das eher ein See ist, chillt eines, nein zwei der Hauskrokodile.





Alles wirkt hier sehr ruhig und friedlich, bis...ja, bis wir unterwegs Achim treffen. :S

Fortsetzung folgt! ;)
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:53 von Champagner.
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28 Jul 2011 19:45 #197975
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Champagner schrieb:

Alles wirkt hier sehr ruhig und friedlich, bis...ja, bis wir unterwegs Achim treffen. :S

Fortsetzung folgt! ;)

Dienstag 10. Mai 2011 – Game Drive auf Erindi


Ja, Achim läuft uns in der Nähe unseres Bungalows über Weg - und mein Mann meint ganz ohne Hintergedanken zu ihm: "Na, das ist jetzt aber mal eine Unterkunft nach unserem Geschmack, oder? So könnte es immer sein!"

Wer jetzt mit Begeisterung von Seiten Achims gerechnet hat, liegt komplett daneben! Mit sauertöpfischer Miene erwidert er recht aufgebracht: "Von wega! Ward Ihr driba beim Pool? Hen Ihr dess gsäa? Jetzt wissa mer, dass mer Gäschde zweiter Klasse sen!"

Hääää????? :blush: :blush: Erstens weiß ich bis heute nicht, was er eigentlich gemeint hat – ich vermute mal, Zimmer die von außen und von der Lage her besser aussahen als unsere – denn er wird wohl von niemandem eingeladen worden sein, das Interieur zu begutachten.

Nun dürfte ja jedem gebildeten Mitteleuropäer klar sein, dass man als Busgruppe nicht die nobelsten Zimmer bekommt – schon mal alleine aus dem Grund, weil es gar nicht so viele gleichwertige gibt. Außerdem ist die Reise vom Preis her keine 5-Sterne-Angelegenheit (es gab durchaus vom selben Anbieter Reisen, bei denen man Luxusquartiere wählen konnte, es einem beim Blick auf den Preisteil dann aber schwarz vor den Augen wurde). Wenn man sich mit Erindi ein bisschen beschäftigt hat, weiß man, dass es ein paar Häuser zum großen Wasserloch hin gibt – die befinden sich aber doch nicht beim Pool? Was also könnte er gemeint haben? Vielleicht kann mir Gerd oder sonst jemand, der sich auskennt, weiterhelfen?

Sei es wie es will – seine Reaktion finde ich komplett daneben – dafür fällt meine Antwort eigentlich recht normal aus: "Also mir gefällt unser Zimmer und ich finde es völlig ausreichend. Gäste zweiter Klasse – was soll das? Und was erwartest du? " Höchst übellaunig bruddelt er nur irgendwas vor sich hin, das sei unverschämt, was einem da geboten wird, und macht sich vom Acker.

Ich bin perplex – ist der Typ jetzt vollends durchgeknallt? :woohoo: Oder lässt er in den letzten Stunden des Urlaubs seine Maske nun fallen? Wir gehen kopfschüttelnd auf unser Zimmer, um uns für den Game Drive fertig zu machen. Mein Mann, der ja eher zu der schweigsamen Sorte gehört und bis dato noch keine Bewertung über die Mitreisenden abgegeben hat, meint nur: "Also wenn das eine gute Reisegruppe sein soll, dann will ich keine schlechte kennen lernen!" (Es ist seine erste Gruppenreise!).
Was genau er über Achim in diesem Zusammenhang sagt weiß ich nicht mehr und will ihn daher nicht falsch zitieren, aber was Nettes war es garantiert nicht....:whistle:

Naja, was soll’s , wir freuen uns auf den Game Drive – das letzte Event der Reise! Frohgemut schlendern wir zum Treffpunkt, Abfahrt ist für 15.30 Uhr geplant. Auf dem Parkplatz stehen einige sehr gepflegte Geländewagen – und ein Angestellter der Lodge, der die Besucher verteilt.

Nun soll es für uns eine ganz sonderbare Aufteilung geben: 9 Leute in einem Wagen und 2 in einem anderen. :ohmy: Das gefällt uns nicht, zumal die beiden Fahrzeuge, so wie wir das verstehen, für uns alleine sein sollen und dies also keinen Sinn macht. Auch Birgit protestiert, sie erinnert daran, dass sie alleine mit ihrem Mann in einem Fahrzeug beim Wüstenelefanten-Track unterwegs war – und das will sie nicht noch mal haben.

Wenn ein Afrikaner aber mal eine Idee im Kopf hat, so ist ihm die schwer wieder auszureden. Ich fange auf Englisch eine Diskussion mit ihm an - das alles verwirrt ihn aber mehr als dass es zur Klärung beiträgt, er holt einen zweiten Mitarbeiter hinzu, Tulivu mischt sich auch noch ein und dann zieht sich Afrika zur Beratung zurück. ;)

Wir stehen rum und warten, Sabine und Elke schauen sich ein bisschen weiter weg in der Umgebung um – und Achim flachst in seinem bekannt forschen Ton: "So, jetzt deil i mol die Fahrzeig ai." Wir lachen und ich erwidere grinsend (und in Wirklichkeit wäre es mir fast noch wichtiger, nicht bei Birgit zu sitzen, denn ich kann ihre süßliche Art nicht so gut ab – das hatte ich im Rüberlaufen auch Elke so gestanden): "Okay, dann mich bitte nicht in deinen Wagen!"

Huch, was hab ich getan??? :woohoo: Achims Gesicht verzerrt sich und er zischt mich an: "Ssssso, desss war jetzd aber des ledschde Mol dass du was zu mir gsagd hasch auf der Raise!"

Boing!!!! Was ist denn nu los????? :unsure: Die ganzen zwei Wochen lang hat man, nicht nur ich und Achim, hin und her geflachst, Späßle gemacht, alles im Rahmen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Die Umstehenden weichen erschrocken zurück und alle machen ein betretenes Gesicht. Ich sage nur: "Oh, sind wir heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?" (Und denke mir: das kannst du gerne haben – ich sage nichts mehr zu dir! Du bist ab jetzt für mich nicht mehr existent! :P )

Es gibt ihn aber noch und er zieht sich in Richtung seiner Familie zurück. Dort beklagt er sich offensichtlich über mich, denn plötzlich kommt Tochter Sabine wie eine Furie auf mich zu: "Was hasch denn du zu maim Vadder gsagd?" Ich wiederhole den kleinen Dialog und füge hinzu: "Aber weißt du was? Wenn ich es mir genau überlege, stimmt das sogar, ich hab nämlich keine Lust, mir wieder die ganze Fahrt über das Genörgel von deinem Vater anzuhören!"

"Waaaas? Mai Vadder nörgelt doch ned!" Haha, und was war das beim Wüstenelefanten-Trip? :blush: Und auch sonst immer mal wieder? Hat sie nicht selber mal bei einer solchen Gelegenheit über ihren Vater gestöhnt?? Jetzt reichts mir aber und ich zitiere sein letztes Gemaule: "Was war denn dann das mit den Gästen zweiter Klasse?" Sie: "Ja, aber da muss i ihm irgendwo Rächt gäba!"

Wie bitte? Das Ganze wird immer bizzarer! Jetzt kommt nämlich auch noch Gattin Elke und mischt sich mit einem völlig abstrusen Beitrag ins Gespräch ein: "Und überhaupt, mir sen immer do hinda auf de schlechde Plätz gsässa, des muss I jetzd mol saga, die ganze zwoi Wocha."

Hallo – was hat das denn jetzt damit zu tun? Ich bin völlig überfordert von der Logik dieser Familie!! Nun mischt sich Birgit ein – und zwar mit viel Elan und recht sachlich - und dafür bekommt sie 10 Pluspunkte von mir: "Jetzt sog i dir amol wos, Elge: jeden Dog homma aufs Naie gfrogd, ob jemand onderes vorn sitzen will und immer hots ghoaßa: na!" Hmm, da fällt Elke nichts mehr ein. Andrea weist sie auch noch mal darauf hin, dass sie immer nach vorne ist, wenn ihr die Fahrt zu ruppig war und dass das überhaupt kein Problem war, weil es ja genug Platz gab – warum hat Elke das nicht gemacht?

Ich verweise euch, liebe Fomis, noch mal auf Seite 6 meines Berichtes, ziemlich weit unten – vielleicht wisst ihrs auch noch so: Elke und Sabine wollten bewusst da hinten sitzen!!! Von daher kann keiner nachvollziehen, was Elke eigentlich will und man lässt die Familie B. ein bisschen auf der Seite stehen - vielleicht beruhigen sie sich ja wieder, bis der Drive beginnt.

Endlich kommt auch die afrikanische Delegation und siehe da – man hat eine Möglichkeit gefunden: wir dürfen uns auf zwei Wagen verteilen, 6 in den einen, 5 in den anderen. Hui, das ist jetzt aber mal eine innovative Lösung! Da wären wir alleine vermutlich nicht drauf gekommen! :lol: :whistle:

Die Gruppe teilt sich recht schnell auf: Wir drei plus Martin, Detlef und Andrea steigen in den einen, Familie B. sowie Birgit und Herbert in den andern Wagen. Tulivu, der sieht, dass es noch Platz hat, fährt spontan bei den anderen mit.

Uff, jetzt kann’s also losgehen zu unserem letzten Drive – und das auch noch mit den Mitreisenden, die mir am liebsten sind! Da freu ich mich doch glatt! :cheer: Hinzu kommt, dass uns als Fahrer Sahneschnittchen Nr.3 zugeteilt wird :kiss: – Mike, ein netter Kerl aus Australien, der dort irgendwas in Richtung Naturschutz oder so studiert hat. Er erzählt uns, wie glücklich er darüber ist, dass er die Anstellung auf Erindi bekommen hat.



Die Fahrzeuge – ich schätze mal, es sind fünf oder sechs Stück, verteilen sich recht schnell über das Gelände, nur ein Wagen mit einem Bushman als Tracker verfolgt uns noch eine Weile. Mike meint augenzwinkernd, dass wir keinen Tracker bräuchten – wir hätten ja ihn.



Er fragt uns, was wir denn gerne sehen würden – aber was antwortet man da? Ehrlicherweise müssten wir sagen: 10 Elefanten, 3 Nashörner, 2 Leoparden, und Löwen und Geparden wären auch was Nettes. Aber wir sind ja bescheiden und murmeln irgendwas von Elefanten vor uns hin und dass es uns aber eigentlich egal sei. Außerdem: sind wir hier denn im Lokal, wo man sich irgendwas von der Speisekarte bestellen kann? Wir wissen inzwischen nur zu gut wie das läuft – also erwarten wir......NICHTS!!

Die Fahrt an sich ist sehr schön,



Mike weiß sehr viel, wenn auch nur auf Englisch, er steigt immer mal wieder aus, erklärt uns die Spuren



und wir genießen die letzte Naturfahrt



– wann werden wir so etwas wieder erleben? Nicht so bald, soviel ist sicher....


Das Wetter ist herrlich - vom Regen der letzten Zeit sieht man nur noch die Reste



und ab und zu entdeckt man sogar ein Tier.

Nilpferd und Krokodil in einem recht großen See (es handelt sich hierbei nicht um das Wasserloch direkt bei der Lodge):






Wiedehopf, leider im Gegenlicht



Ein müder Strauß



Ein unscharfer Klippschliefer



Kuhantilope



Giraffe :kiss:



Familie Frankolin





Nach 1,5 Stunden steht die Sonne recht tief




und uns wird klar – das war’s dann mit Elefant und Co. Mike funkt eifrig mit seinen Kollegen – wir kennen das Prozedere ja von der Anib Lodge: es wird wohl ein gemeinsamer Platz für den Sundowner gesucht. Uns ist allerdings nicht klar, warum wir uns immer weiter von der Lodge (so haben wir zumindest das Gefühl) entfernen und warum in einer solch hohen Geschwindigkeit? Naja, Mike ist noch nicht lange hier, vielleicht kennt er sich noch nicht so gut aus....:dry:

Irgendwann entdeckt er auf dieser Strecke



einen winzig kleinen Steinhaufen: er redet über Funk mit einem Kollegen und ich höre, dass er ihm den Fund des Steinhaufens meldet. Juhu, wir haben uns also doch nicht verirrt! Wir biegen ins Gebüsch ab – jetzt wird Offroad gefahren. Komisch, ein Fahrzeug der Lodge (aber nicht mit unseren Leuten) kommt uns entgegen, der Fahrer zeigt den erhobenen Daumen. Aha, die anderen sind wohl auch froh, dass sie Mike gefunden haben!;) Aber hallo, warum fährt der Wagen an uns vorbei und verschwindet Richtung Straße? Die Sonne ist doch am Untergehen – was ist mit unserem gemeinsamen Sundowner?


Mike holpert weiter durchs Gebüsch und funkt mit einem Kollegen, der ihn irgendwohin zu lotsen scheint. Wir sehen wieder ein Fahrzeug, dass sich aber auch von uns entfernt. Nun sind wir alleine mitten in der Wildnis.... Schaut man nach links, sieht man dies:




Schööön!

Sieht man nach rechts, sieht man – recht unscharf, weil es schon ziemlich dunkel ist - das:



Aber Moment mal, dieser Erdhaufen, da steht doch noch was in derselben Farbe daneben? Sieht nicht wie ein zweiter Erdhaufen aus, oder?... Ich zoome ran:




Das gibt’s wohl nicht – ein Gepard! Steht da einfach so rum, beleuchtet von der Abendsonne! Darum ging’s also bei der ganzen Aktion!

Wir verfolgen ihn langsam und da sehen wir: es ist nicht einer, es sind mehrere! Nach kurzer Zeit versammeln sie sich wie einstudiert auf einem Erdhaufen.



Was für ein Anblick! Die Stimmung ist unbeschreiblich, die tiefstehende Sonne





und vier wunderschöne Tiere!



Sie scheinen recht gelassen zu sein, einer legt sich gemütlich hin.





Mike funkt mit einem Kollegen, der offensichtlich auch noch herkommen möchte. Er lotst ihn übers Mikro, während wir 10 Minuten lang in Ruhe die vier Raubkatzen beobachten können. Wow! Auf diesem Foto sieht man, dass die Tiere wirklich in Sichtweite sind.



Wir verständigen uns in knappen Worten leise flüsternd und haben viel Zeit zu fotografieren und zu filmen. Wir erkennen nun auch, dass alle Sender tragen.



Zurück in Deutschland lese ich nach: es sind die vier Geparden-Damen aus diesem Bericht

www.aga-internationa...usgewildert_0311.pdf

Deshalb sind sie also auch so wenig scheu. Kurzfristig mischt sich ein bisschen Enttäuschung in unsere Euphorie: sie haben Sender, sie
sind also nicht wirklich wild! Allerdings werden sie – wenn ich das richtig verstanden habe – nicht gefüttert und laut Mike findet man sie auch nicht regelmäßig. Man ortet sie zwar recht leicht, aber es kommt immer drauf an, wo sie sind – man kann nicht in jedes Gelände einfahren. Mike hat sie wohl zuletzt vor 2 Wochen gesehen (ich glaub das jetzt einfach mal – was soll’s!).

Nun wird’s aber Zeit zum Heimfahren – außerdem kommt jetzt noch mal ein Wagen, der die Geparden für sich haben will. Allerdings hatten wir definitiv mehr Glück, denn inzwischen wird es schon fast dunkel – fotografieren kann man sicher nicht mehr gut. Und zudem beschließt die Gruppe weiter zu ziehen:





Zurück auf der Straße gibt’s einen schnellen Drink und die Stimmung ist bestens. Detlef, der Pädagoge aus Frrrrangen, will dann aber doch wissen: "Sach amol, wos hod denn der Achim ghobt?" und ich erzähle das Ganze noch mal schnell. Jeder gibt seine Meinung über Achim ab und die ist einhellig: natürlich meckert er ständig rum, das nervt alle! Und die Platzproblematik von Elke kann auch niemand nachvollziehen. Gut, dann bin ich doch nicht so ganz daneben mit meiner Einschätzung. Manchmal zweifelt man ja an sich selbst....

Die Rückfahrt zieht sich dann natürlich ziemlich und zu allem Überfluss stoßen wir auch noch auf ein Fahrzeug mit einem Platten. Die Gäste sind ausgestiegen und wir hoffen, dass wir keine Raubkatzen vertreiben müssen. Mike hilft derweil dem anderen Guide beim Reifenwechsel – praktisch veranlagt ist der nette Kerl auch noch! Er übernimmt das Kommando und der Reifen ist ruckzuck gewechselt.



Dann endlich geht’s zurück zur Lodge. Es gibt dann auch recht schnell Abendessen - was uns dabei stört, ist die sehr enge Bestuhlung - man kommt dadurch kaum an seinen Platz. Das Buffet ist am Anfang gut, aber dann werden die leckeren Dinge nicht nachgefüllt. Schade... Dafür sind die Getränke alle im Preis inbegriffen.

Im Restaurant befinden sich auffällig viele - vermeintliche - Russen. Martin aus Laibzisch klärt uns aber auf, dass es Balten sein müssen. Russisch kann er noch aus alten Zeiten - und das sprechen die definitiv nicht. Egal was es sind - wir amüsieren uns über die Kleidung der Damen, die überall hin passt nur nicht nach Afrika. Ein kurzes Stück Stoff, dazu hochhackige Sandalen. Naja, wem's gefällt...;) Sieht für unseren Geschmack aber völlig deplaziert aus.

Wir hören von unserer anderen Gruppe, dass sie einen Elefanten und einen Löwen gesehen haben, außerdem haben sie noch einen eigenen Plattfuß auf der Hand. Wir bieten 4 Geparden sowie einen fremden Blattfuß dagegen. Speziell Birgit ist sehr enttäuscht, dass sie die Geparden nicht gesehen hat – und da tut sie mir wirklich leid. Sie hatte extra ihr "Leiberl" mit einem aufgestickten Gepardenkopf bis zum Ende der Reise aufgespart und heute angezogen....

Mit Achim (und auch der restlichen Familie B. - Sippenhaft ;) ) rede ich seinem Wunsch entsprechend kein Wort – und ich werde das auch bis zum Ende der Reise durchhalten!

Wir stehen mit Andrea und Detlef noch kurz auf der Terrasse und beobachten ein Nilpferd. Allerdings ist es sehr dunkel und man sieht es nur schemenhaft. Das Starren in die Dunkelheit macht müde und so verschwinden wir alle bald in unsere luxuriösen Betten!
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Mittwoch, 11. Mai – Von Erindi nach Windhoek, Rückflug am Abend

Heute dürfen wir bis 10 Uhr auf der Lodge bleiben – ein gutes Gefühl, einmal nicht im Morgengrauen den fertig gepackten Koffer vor die Tür stellen zu müssen.

Trotzdem bin ich schon um 6 Uhr unterwegs zum Haupt"wasserloch" (See) vor der großen Terrasse. Hier ist es wirklich schön, man könnte lange auf den gemütlichen Sesseln sitzen



nur ist leider nicht viel zu beobachten.




Das Hippo, das jetzt noch an Land unterwegs ist,



zieht sich bald ins Wasser zurück und man hört dann nur noch ab und zu das lustige Schnauben und Prusten von ihm und seinen Kollegen.

Am kleinen Wasserloch vor unseren Bungalows treiben sich ein paar Gnus herum



und zum Abschied noch ein paar Warzenschweine.





Das Frühstück hat offensichtlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn ich kann mich an keine Einzelheiten des Büffets mehr erinnern. Wir schwärmen aber dabei noch mal von unserer Gepardensichtung gestern Abend.

@ Alle, die mich wegen der Sender angeschrieben haben: es geht mir weniger darum, dass bzw. ob die Geparden fotogen oder wild sind, sondern wohl eher darum, dass wir die Tiere nur durch technische Hilfsmittel gefunden haben.

Wobei – wie schon von mir und anderen gesagt – die Ortung nur bedingt sicherstellt, dass man die Tiere dann auch tatsächlich sieht. Von daher wissen wir das Erlebnis durchaus sehr zu schätzen – und ganz besonders die tolle Abendstimmung dabei, die das "Tüpfelchen auf dem i" war!

Nach dem Frühstück sitzen und stehen wir und unsere netten Nachbarn Detlef und Andrea auf der Terrasse,



stellen fest, dass die Sattelschrecken auch hier unterwegs sind und amüsieren uns über einen Springbock, der seinem Namen alle Ehre macht. Wie ein afrikanischer Derwisch hüpft und rennt er durchs Lodgegelände.



Noch schnell ein Blick in den Shop geworfen – keine Tischdecken – und dann geht’s auch schon los zum letzten Bus-Boarding.

Unterwegs sehen wir noch einmal die große Impala-Herde vom Vortag, dieses Mal ohne Warzenschweine, dafür mit wesentlich besseren Lichtverhältnissen. Ich schiebe mein Fenster auf und fotografiere und filme.





Dabei bemerke ich nicht, dass Birgit auch gerne zum Zuge kommen würde und ich ihr aber mit meinem breiten Rücken die Sicht verstelle. Gerade als sie mich bittet Platz zu machen und ich dies auch tue, kommt aus dem Heck des Busses von Sabine ein überdeutliches, süßlich säuselndes "Birgit, kommt doch zu uns nach hinten zum Fotografieren, wir lassen dich ans Fenster!. Ja, schon gut, ich habs kapiert und weiß ja selber, dass ich manchmal in Fototrance falle und dann unhöflich die vermeintlich besten Plätze blockiere(wobei es immer noch andere gäbe)... Birgit nimmts aber recht gelassen und bleibt vorne.

Noch ein letzter Blick auf die schöne Landschaft von Erindi



und dann fahren wir durchs Tor und sagen tschüss.



Fazit Erindi: sehr schöne Zimmer, äußerst gepflegte Anlage, tolle Terrasse. Das Essen und der Service im Lokal fallen dagegen ein wenig ab, sind aber ausreichend für meine Bedürfnisse.

Die Fahrt am Abend war sehr schön, man hatte hier den Eindruck von wesentlich mehr Professionalität als beim grootbergschen Wüstenelefanten-Tracking. Besser als auf der Anib Lodge war es aber auch nicht – nur gibt es auf Erindi natürlich ganz andere Tiere und auch die Landschaft ist noch abwechslungsreicher.

Ich hätte gerne ein wenig mehr Zeit gehabt,um in Ruhe am Wasserloch zu sitzen – auch wenn ich befürchte, dass ich trotzdem nicht mehr gesehen hätte außer den Krokodilen (die ja aber eigentlich in dieser Gegend nichts zu suchen haben), dem (fast unsichtbaren) Hippo am Abend und dem deutlicheren am Morgen. Zwei Giraffen, kaum zu sehen am Horizont gab es auch noch – und das war’s (am Wasserloch). Gerd, da hast du mir ein weiteres Mal ein bisschen zu viel versprochen!!! (Bist du eigentlich regresspflichtig? :laugh: )

Auch hier gilt also: vielleicht muss ich noch mal kommen.....


Kurz nach dem Gate müssen wir einen Stopp einlegen – Sabine-Schätzle ist es wohl schlecht :sick: (bestimmt weil sie hinten sitzen muss! :P ). Aufgeregt werden von Mama Medikamente aus dem Koffer, der natürlich erst aus dem Kofferraum geholt werden muss, zusammengesucht und die Behandlung "vom Mädle" kann beginnen. :blink:

Ja ich weiß, man soll nicht lästern, wenn es jemand schlecht geht, aber den Wirbel, der hier und auch an anderen Stellen um ein 30jähriges "Kind" :blush: gemacht wird, finde ich schon recht sonderbar, passt aber in mein Bild der Familie.

Wir fahren über die üble Piste



Richtung B1 und dann heißt es Abschied nehmen von Sandpad und Gravelroad, von Schlaglöchern und Verspülungen (da vorne sieht man Teer!!).



In Okahandja erklärt uns unser Guide, dass er für seine Hochzeit hierher geflüchtet sei – und trotzdem noch jede Menge mehr Gäste kamen als eingeladen waren (ist wohl so üblich). Dann zeigt er uns noch die Hererogräber und meint augenzwinkernd, ob wir wüssten, für wen der 4.Platz reserviert sei? Naja, klar, für ihn, den Ovambo-Held!:P



Tulivu tankt noch schnell und dann sollte es eigentlich weitergehen nach Windhoek. Erst will aber Detlef noch ein paar Schlussworte an uns und ein paar Dankesworte an Tuilvu loswerden. Also Motor und Klimaanlage aus und Ohren gespitzt.

Detlef macht es kurz und dann... nein, wir fahren immer noch nicht weiter, denn jetzt will Birgit noch! Oweia...:silly: aber es wird dann doch ganz lustig, auch wenn es im Bus immer heißer wird.:S

Innerlich lachen sicher alle diejenigen von uns im Bus, die Hummeldumm gelesen haben, denn Birgit alias Pepi Gruber setzt (nichtsahnend, sie kennt das Buch nicht) zu einem selbstverfassten Gedicht an! Echt – ich hab das nicht erfunden!! B) Und ich brech schon vor innerlichem Lachen zusammen, bevor sie überhaupt loslegt!:silly:

Jetzt weiß ich auch warum sie in den letzten Tagen so häufig mit Papier und Bleistift anzutreffen war! Leider geraten ihr die Zettel immer wieder durcheinander und sie verliert entsprechend oft den Faden – außerdem trägt sowohl ihr hartnäckiges Verdrehen einiger Orts- und Landschaftsnamen als auch unser Wissen über ihren dichtenden Kollegen bei Jaud zur allgemeinen Heiterkeit bei. :laugh: :laugh:

Damit Ihr auch was zu lachen habt, hab ich meine Video-Aufnahme abgehört. Dabei ist mir übrigens noch eine Macke von ihr aufgefallen, die ich wohl verdrängt hatte beim Berichtschreiben: um uns ihr kosmopolitisches Wesen näher zu bringen, mischte sie während der ganzen Reise in ihre Redebeiträge gerne ein paar Brocken bayrisches Englisch – denn Bildung is very important, des sog i aich!

Ich zitiere mal ein paar Ausschnitte:

Dulivu und Nambia
So a Sänse of Africa
Namibia ein Wüstenland
Kaner hats von uns gekannt

Im Kalahari Sänds Hodel
Fanden wir Erholung schnell.
In Joes Beerhouse am round täbel
Fanden alle schnell a Fäbel
Für die Elferreisegruppe.

Mit 5 Damen und 6 Heeern,
brauchte kaner sich beschwärn.
Und der zwölfte in der Runde
Dulivu Ovambo-Mann
Führte unsre Mannschafd an.


Cänjen-Lodsch mit Kugelbärgen
Und mit Hütten wie von Zwärgen
.............................


Im Regen ließ Dulivu uns stehn,
am Tsahir-Pass mussten wir gehn.

(mit dem Namen des Tsaris-Hoogte-Passes stand sie die ganze Zeit auf Kriegsfuß)


Stundenlange Schotterpisten
Still wurds in der Rappelkisten
Rauf und runda
Kreuz und quer
Flogen wir im Bus umher

Morgens on the road agän
Damara Haiwei namber ten
Tief in den Mopanebärgen (auch eine Wortschöpfung von ihr)
Sollten Tiere sich verbärgen

Unser Ziel, Damara-Land
Für Elefanten recht bekannt
Doch auf der Safaritour,
gabs Elefanten.....scheiße nur

(das vorletzte Wort hat sie wirklich ganz süß und leise flüstern vorgetragen und hatte die Lacher auf ihrer Seite)


Early in de morning
Achim ruft
stilvoll in John Waynes Kluft
auf zu roten Himbafrauen
ließen sich recht gern anschauen
Mit den fetten Wuschelzöpfen
Un den Oka-Wundertöpfen

(Hier bringt sie eine Zwischenfrage,
die ein Beispiel für ihr
ganzes Frageverhalten während der Reise ist:
Dulivu, Aka oder Oka?
Sie hat bis heute nicht verstanden,
dass von Ocker die Rede ist....)
;)

In der Früh auf Fotopirsch
Leider sahn wir meist nur Hirsch
Impalas beim Morgensport
Gingen von dem Weg nicht fort
Er besprang sie voller Lust
Sie dagegen zeigte Frust

Tulivu fuhr rauf und runter
Herbert fiel den Sitz hinunter
Von den Großen der Big Faif
Sahn wir leider nur zwei alaif....


Und so weiter...

Natürlich müssen wir "Eingeweihten" besonders lachen, die Parallelen zu Pepi Gruber sind einfach zu komisch :lol: ! Trotzdem: Hut ab, Birgit! Sie hat sich viel Arbeit damit gemacht und die Reise nett und zum Teil originell zusammengefasst und man konnte auch ohne Hintergedanken an vielen Stellen herzlich und offen lachen! Ehrlich gesagt hätte ich ihr so ein "Werk" gar nicht zugetraut. 5 Pluspunkte ;-)

So, Bus und Klimaanlage an und ab geht’s zurück nach Windhoek. Dort werden wir am Kalahari Sands rausgelassen, weil wir uns da schon auskennen. Ein Treffpunkt in zwei Stunden wird vereinbart (zum Glück sprechen wir noch mal über die Abflugzeit, denn Tulivu hatte einen anderen Termin im Kopf und hätte uns ein bisschen zu spät zum Airport gebracht!).

Schnell im Hotel aufs Klo (frau kennt sich ja aus) und dann geht’s auf einen letzten Beutezug ins Craft Center. Tulivu hat uns erklärt, dass hier aus ganz vielen Regionen Namibias Ware verkauft wird und so die Chance, etwas zu finden, das man unterwegs gesehen hat, recht groß ist.

Na also, das wäre doch gelacht - eine Tischdecke muss her! :cheer: Mit meiner armen Schwester im Schlepptau, die das Wort "Tischdecke" sicher schon nicht mehr hören kann, machen wir uns auf die Suche. In einem der letzten Shops werden wir fündig – YES! :)




Hier auch noch der Vollständigkeit halber ein Foto von dem Wandbehang aus Outjo (beides bereits daheim).



Noch schnell ein paar Kleinigkeiten für die Jungs als Mitbringsel, ein bisschen Schmuck für mich und für Schwesters Nachbarin und dann lassen wir drei uns im Café des Centers nieder. Es wurde ja schon an anderer Stelle darüber geschwärmt – und es ist tatsächlich ein würdevoller Abschluss der Reise! So einen guten Kaffee hatte ich mehr als zwei Wochen lang nicht getrunken und dazu ein ausgesprochen leckeres Stück Kuchen – von Sahneschnittchen Nr.4 serviert.;)



Ich bin froh über diese entspannten Minuten vor dem Rückflug, denn was jetzt kommt, kennt ja jeder. Koffer aus dem Bus laden, Tulivu umarmen, Trinkgeldumschlag in die Hand drücken, Tränchen verdrücken, Koffer schleppen, ängstlich auf die Waage schauen, einchecken, Formulare ausfüllen, dumm rumsitzen.... Aber Stopp, da sind ein paar Dollar übrig und so werden wir erstaunlicherweise doch noch stolze Besitzer einer Giraffe!!

Ausgerechnet in einem kleinen Airport-Shop finden wir das Exemplar, das uns sowohl von der Größe als auch von der Ausführung her gefällt.


(Hier seht Ihr sie wohlbehalten zuhause angekommen zusammen mit ihrem Freund, dem Zebra aus der Grootberg-Lodge!)

So was nennt man Glück! Das Tier wird fachmännisch eingepackt und ich lasse mein Baby nicht mehr aus den Augen, bzw. aus dem Arm. Die anderen (natürlich nicht Familie B., von denen halte ich Abstand – nicht dass mir doch noch ein falsches Wort heraus rutscht) lachen über mich, weil ich mit verträumten Blick das Giräffchen im Arm schaukle. Von mir aus kann es jetzt heim gehen, ich habe alles erledigt!



Hihi,gerade sehe ich, dass im Hintergrund eine der leicht bekleideten Damen aus dem Baltikum unterwegs zur Maschine ist (in apricot, wenig Stoff, leichte Schuhe, das hatte sie schon am Abend vorher an - ich würd mir alles abfrieren im Flieger :P !)

Der Flug ist recht ruhig – mal davon abgesehen, dass die Sitznachbarin meines Mannes (meine Schwester und ich sitzen hinter ihm – und auf dem Herflug hat es auch geklappt, dass er den Doppelsitz für sich hatte) unter verbaler Inkontinenz leidet. Oje, so was kann er gar nicht ab (und wer jetzt denkt, dass ich so viel rede wie ich schreibe, täuscht sich!!! Oder, Schwester? Kannst ruhig ehrlich sein!) – ich leide mit ihm!:woohoo:

Das Essen schmeckt mir richtig gut, auch das Personal ist entgegem dem Hinflug sehr freundlich – nur mit dem Schlafen wird es wieder nur für kurze Zeit etwas. Mein Rücken kann sich mit den Sitzen nicht anfreunden.:(

In Frankfurt verpassen wir, obwohl wir pünktlich landen, unseren geplanten Zug, da der Zoll nicht öffnet. Alle werden ungeduldig, auch die Crew darf nicht durch. Nach langer Zeit erfahren wir, dass es ein Sicherheitsproblem wegen eines herrenlosen Koffers gibt.

Jetzt waren wir 16 Tage in Afrika – und haben kein einziges Mal so lange gewartet! :unsure:


Der nette Nebeneffekt ist aber, dass wir am Bahnhof Martin noch mal treffen und wir uns bei einer Tasse Kaffee in Ruhe verabschieden können.

Tja, und dann sind wir wieder zuhause bei Kindern und Katzen!:)


Ein Résumé werde ich auch noch ziehen – und dabei versuchen, möglichst objektiv, sachlich und auch selbstkritisch zu sein. Bis dann.....!
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:54 von Champagner.
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Mein Fazit

Bericht: Das Schreiben des Berichtes hat mir viel Freude, Spaß (und einiges an Mühe) gemacht. Ich konnte so die Reise quasi ein zweites Mal durchleben und zurück bleibt eine dauerhafte Erinnerung!

Da ich kaum Tagebuch geschrieben hatte (das muss sich in Zukunft ändern!), musste ich vieles anhand der Fotos und einer Landkarte rekonstruieren. Dabei stellte ich - wie schon auf der Reise selbst - fest: obwohl man z.T. ewig über die Pads gerumpelt ist, hatte man doch das Gefühl, im Zeitraffertempo in völlig verschiedene Landschaften katapultiert worden zu sein. Kalahari, Canyon Lodge, Lüderitz, Sossusvlei, Swakopmund, Damaraland, Etosha..... eigentlich zu viel für (m)einen kleinen Kopf! Deshalb ist solch ein Bericht auch eine Hilfe, alles ein wenig besser zu verarbeiten.

Manchmal hatte ich keine Lust mehr weiterzuschreiben, da vor allem das Aussuchen und Hochladen der Fotos unendlich viel Zeit gekostet hat. Hier gilt mein Danke Euch, liebe Fomis, denn ohne Eure positiven Kommentare, ohne das viele Lob und ohne die Hilfe an manchen Stellen, an denen mir das Fachwissen gefehlt hat, wäre ich vermutlich irgendwo in der Namibwüste ausgestiegen und man würde noch heute nach mir suchen :laugh: !

Danke auch an meine Schwester :kiss: für ihre Begleitung auf der Reise und beim Berichtschreiben – ich musste öfters mal ihre Erinnerung zu Rate ziehen, bevor ich einen Tag ins Reine tippen konnte. Danke an meinen Mann für seine Fotos und die GPS-Aufzeichnung.

Busrundreise: a) die Fakten:

Es hatte verschiedene Gründe, warum wir diese Art des Reisens wählten – ich will nicht näher darauf eingehen. Unser Guide war klasse, sehr informativ und immer um unser Wohl bemüht (kleine Provisions-Kaffeefährtchen seien ihm verziehen).

Die Tour war gut zusammengestellt, es war die klassische Einsteigerrunde mit tollen zusätzlichen Aktivitäten. Die Quartiere waren im Großen und Ganzen sehr schön und es war mir auch sehr wichtig, dass wir oft zweimal am selben Ort übernachtet haben. Der Bus war sehr bequem und gut ausgestattet. Wir hatten genau eine Panne von ca. 10 Minuten, und das war in Kamanjab, als der Motor nicht ansprang – aber da hatte ja Achim dann seinen großen Auftritt!

Vorteil einer Busrundreise: man bekommt alles recht bequem serviert und kann sich auf die Reise an sich konzentrieren. Nachteil davon: man bekommt nicht ganz das Feeling wie bei einer Selbstfahrertour. Zumindest habe ich von meiner USA-Selbstfahrertour intensivere Eindrücke zurückbehalten, das kann aber auch daran liegen, dass die Söhne mit dabei waren und man vieles mit deren begeisterten Augen gesehen hat.

Für mich war es auf jeden Fall als Einstieg die richtige Art Namibia zu bereisen, weil ich ein kleiner Schisser bin :woohoo: und die Straßen inklusive Linksfahren mich doch zu viele Nerven gekostet hätten! :silly:

b) das Zwischenmenschliche:

Ich habe es eben an Uli geschrieben: man muss mit der richtigen Erwartungshaltung an die Sache heran gehen. Wer glaubt dort Freunde fürs Leben zu finden soll ruhig weiter träumen. Unsere Gruppe war sehr diszipliniert, das war mir eigentlich das Allerwichtigste!

Nichts ist schlimmer als die Warterei auf Unpünktliche oder das Umdrehen, weil ein Schussel etwas in der Lodge vergessen hat. So etwas gab es bei uns nicht, was für ein Segen! Klar, Achim war immer der Letzte, der beim Fotografieren wieder in den Bus stieg, aber das blieb im Rahmen und da muss ich mich auch an meine eigene Nase fassen: ich neige gelegentlich zur Ungeduld!

Achim und Birgit bin ich ehrlich gesagt sehr, sehr dankbar! Ohne sie wäre mein Bericht doch recht farblos geblieben..... Schon während der Reise habe ich mich bei einigen Vorfällen gefreut, dass sie mir so schönen Stoff für meinen Bericht liefern. Wie gesagt bin ich ein Fan von Realsatire! Natürlich habe ich vorallem Eigenschaften der Beiden (+ Familie) herausgestellt, die skurril oder nervig waren - das liegt in der Natur der Sache. Sie hatten aber auch ihre guten Seiten, das möchte ich hier betonen! ;)

Und natürlich gestehe ich jedem aus der Gruppe zu, dass – und zwar aus welchen Gründen auch immer - er mich total blöd fand! :)

Was meine Lästerei über Birgits Englisch betrifft muss ich mich ein zweites mal an die eigene Nase fassen: im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich den Titel meines Threads ja auch zum Teil in Englisch verfasst habe...:blush:

Warum Achim mich am Schluss auf dem Kicker hatte weiß ich ehrlich gesagt nicht oder kann es nur ahnen.:unsure: Vielleicht war ich auch nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber die Sache ist für mich abgehakt, ich wollte die Beziehung zu ihm und auch zu Birgit nach dem Urlaub sowieso nicht vertiefen.:P Man schafft es bei der knapp bemessenen Zeit heutzutage ja kaum die alten Freundschaften zu pflegen....

Hätte ich wählen dürfen, so hätte ich die Reise zu sechst gemacht, also mit Martin, Detlef und Andrea. Die lagen irgendwie auf der gleichen Wellenlänge mit uns, es gab interessante Gespräche und sie hatten auch nicht diese nervenden Afrika-Vorerfahrungen.... Mit ihnen hat es richtig Spaß gemacht zu reisen!

Verblüffend fand ich die vielen Parallelen zu Hummeldumm. Entweder war es purer Zufall oder Herr Jaud hat im Vorfeld ausführliche empirische Forschungen betrieben und seine Gruppe mit den signifikantesten Merkmalen versehen, so dass die Trefferquote beim Vergleich mit anderen Gruppen möglichst hoch ist. :blink:

Beim Buchen einer Busreise sollte man auf jeden Fall beachten: es bleibt ein Restrisiko! Ich denke da nur an die Trenchcoatlady-Truppe im grünen Bus! Die beiden Damen haben wir übrigens auf dem Flughafen in Windhoek wieder gesehen – das hab ich im Bericht total vergessen zu erwähnen. Sie sahen doch seeehr zerknittert aus!

Unser Guide hat uns auch von Gruppen erzählt, bei denen er bestimmte Personen zu Einzelgesprächen aus dem Bus zerren musste – es gibt wohl ab und zu schon richtige Unruhestifter – da war Achim sicher ein Lämmle dagegen. Die Gefahr, unangenehme Typen anzutreffen, steigt natürlich proportional zur Anzahl der Teilnehmer. Dies war auch ein Grund für mich, eine Reise mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 19 zu wählen ( und um so besser, dass es dann nur 11 waren).

Die Dauer von insgesamt 18 Tagen (mit An- und Abreise) war gerade noch okay – aber man hat gemerkt, dass nach zwei Wochen doch eine leichte Form von Lagerkoller eintritt (bei uns verstärkt durch die Frustrationen bei der Suche nach Tieren).


Nun aber zum Wichtigsten - Namibia: Ich habe es mir anders vorgestellt – und nicht nur, weil es so grün war durch die lange und ausgiebige Regenzeit. Es war mir nicht klar wie bergig das Land ist und wie wenig es dem Klischee von Afrika entspricht. Man sieht: das ganze Schmökern in Reiseberichten und –führern hilft nichts – man muss selber hin und es sich anschauen!

Wie geschrieben waren wir alle etwas enttäuscht über die Tiersichtungen – wobei man beim Betrachten der Fotos doch wieder einen anderen Eindruck bekommt. Leider ist es so, dass man vor Ort ganz schnell alles als "normal" empfindet und sich in kurzer Zeit daran gewöhnt, dass am Straßenrand Strauße spazieren gehen, Oryxe auf der Wiese grasen und Springböcke zur namibischen Grundausstattung zu gehören scheinen.

Viel Spaß hat es mir gemacht die unterschiedlichen Antilopenarten kennen und auseinanderhalten zu lernen (und zwar nicht aus kulinarischer Sicht ;) )! Trotzdem würde ich bei einem nächsten Mal gerne einige Tiere, warum nicht auch die Big Five :lol: , etwas näher zu sehen bekommen. Immerhin hatten ein paar Giraffen Mitleid mit uns und zeigten sich ganz nahe an der Straße :kiss: .

Landschaftlich besonders gefallen haben mir die Granitformationen hier und da, dann natürlich die Gegend um Sesriem mit Sossusvlei und das Damaraland mit Twyfelfontein.

Viele Fragen bleiben offen: wie sieht Nambia aus, wenn es trocken ist? Kann man Wüstenelefanten und Löwen aus der Nähe sehen? Wie fährt es sich auf frisch geschobenen Pads? Was tummelt sich in Okaukuejo außerhalb der Regenzeit am Wasserloch? Wie sieht der Etosha-NP nach Osten hin aus? :huh:

Tja, Fragen sind da um beantwortet zu werden – ich denke, irgendwann in den nächsten Jahren wird es mich wieder nach Namibia verschlagen, allerdings werde ich den Süden auslassen und dem Etosha eine zweite Chance (auch durch einen längeren Aufenthalt) geben. Mit Bus - in einer Kleingruppe mit Guide - oder gar als Selbstfahrer? Keine Ahnung – es wird auf die Umstände ankommen, aber ich tendiere zu Version 2 oder 3. Der Gedanken an die Möglichkeit, ein eigenes Tempo zu wählen und etwas ganz in Ruhe und alleine zu genießen ist schon verlockend.... ;)

So, mein Timing ist genial – ab morgen soll es Sommer werden. Die Gefahr, dass ich in ein tiefes Loch falle, weil ich nun nichts mehr zu Schreiben habe, ist also gering!

Bele


P.S.: Als Dank für Eure Geduld werde ich die Tage mal nach einem Foto mit Achim und seinem Tropenhut suchen und es so verfremden, dass ich es hier einstellen kann!
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:55 von Champagner.
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08 Aug 2011 14:51 #199551
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  • Champagner am 23 Jul 2011 09:55
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Gerd1942 schrieb:
Hallo Bele,

das war's dann wohl mit meiner Glaubwürdigkeit für Tiersichtungen.
Ganz liebe Grüße
Gerd

Naja Gerd, hellsehen kann niemand! Immerhin hast du mir sehr viele Stunden, wenn nicht Tage Vorfreude beschert - das ist doch auch was wert!

@ Seven: na da wünsch ich dir viel Spaß und nimms einfach locker!
Falls du noch nicht so richtig weißt, was du in deinen Koffer packen soll, mach ich dir anbei mal einen Vorschlag für einen feschen Safari-Look! :woohoo:





Nein, das ist keine Puppe im Schaufenster - das ist Achim in den Dünen! :laugh: (Und außer dass das Gesicht unkenntlich gemacht wurde ist an diesem Foto alles echt!)

Sodele, das ist jetzt aber wirklich das Ende meines Berichts!

Bele
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:56 von Champagner.
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