5.Tag: 20.04.2011
Kieliekrankie - Grootkolk
263,4 km
Heute Nacht flog immer wieder eine kleine Fledermaus in unserem Schlafzimmer herum. Mein Mann schlief jedoch tief und fest und glaubte es mir anfangs nicht wirklich. Doch es sollte auch noch anders kommen in den nächsten Tagen…
Übrigens, heute war sowieso mein(!) großer Tag. Ich durfte mit dem tollen, neuen Auto bis nach Grootkolk fahren!!! Allerdings nur, da mein Mann mit einem wehen Fuß nicht recht konnte
Naja, er bereute es später noch, denn die „Kalahari Seenplatte“ war ein Traum zum Fahren!
Von Kieliekrankie führte unser Weg zuerst nach Kij Kij und da die Straße nach Twee Rivieren immer noch gesperrt war, hatten wir das Nossob-Tal Richtung Norden bis nach Dikbaardskolk ganz für uns alleine. Anfangs waren es nur Pfützen auf der Straße, irgendwann ärgerten wir uns, dass wir nicht von Beginn an die ganzen „Seen“ gezählt hatten, und dann tauften wir die Straße im Nossob-Tal auf den Namen „Kalahari-Seenplatte“, denn sie glich regelrecht einer Seenlandschaft. Nach den letzten heftigen Gewittern stand hier oftmals alles unter Wasser.
Dies hatte aber auch einen besonderen Reiz, denn nie zuvor hatten wir eine solch beeindruckende Fülle von Tieren hier erlebt. Riesige Oryx-, Kuhantilopen- und Springbockherden zogen durch das Tal. Wir hatten auch das Glück einen Honey Badger zu sehen, doch leider verschwand er sehr schnell im hohen Gras. Auf dem Weg nach Nossob konnten wir auch einen Adler ausmachen, der auf einem Baum thronte.
Im Nossob Camp angekommen, tankten wir noch kurz und mein Mann putzte die Autoscheiben, da ich wohl zu schnell durch manch ein Wasserloch gefahren war
Auf der Karte der Wildsichtungen war Richtung Grootkolk ein roter Punkt für Löwen eingetragen. Wir entdeckten auch immer wieder Löwenspuren im Sand, doch Löwen sahen wir leider keine. Später erfuhren wir, dass sie im dichten Gras lagen, jedoch nur schwer zu sichten waren.
Wenige Zeit später lief eine ganze Gruppe kleiner Strauße auf der Straße. Wo waren da wohl die Straußeneltern? Etwas weiter entfernt sahen wir sie. Doch einige Kilometer entfernt lief ein ganz kleines, einsames Straußenkücken in der Hitze an der Straße entlang. Weit und breit waren keine anderen Strauße zu sehen, hoffentlich hatte es seine Familie nicht verloren… Ich weiß, es sind die Gegebenheiten der Natur, aber man würde so ein kleines Tierchen doch am liebsten einpacken und mitnehmen…
In Grootkolk empfing uns dann der Ranger und wir bezogen unser Chalet.
Mein Mann plauderte etwas mit unserem Nachbarn, wie sich bald herausstellte auch ein Fomi! Abends wurde dann wie immer der Grill zum Braai angeworfen. Doch schon um 20 Uhr war es überall ganz still, alle hatten sich schon in ihre Unterkünfte verzogen. Da die fliegenden Tierchen immer penetranter wurden und auch der Wind immer mehr auffrischte, beeilten wir uns mit dem Essen und räumten rasch das Geschirr zusammen. Danach verzogen wir uns auch in unsere Betten, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Die Nacht war recht ruhig, ohne Fledermausflug über dem Kopf
Doch da wir am nächsten Morgen später als alle anderen aus dem Bett kamen, waren wir die letzten, die zum Game Drive aufbrachen. Doch, hmmm, das Glück ist mit den Dummen
…
Liebe Grüße
Kathy & Marco