THEMA: Nein, wir sind nicht in den Flitterwochen!
31 Jan 2011 19:49 #173101
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Samstag, 08.01.2011: Swakopmund

Um 8:00 Uhr soll es mit der Living Desert Tour (little five) von Chris losgehen. Wir freuen uns schon sehr, schließlich haben wir im Forum nur Gutes gelesen. Als um kurz vor acht der erste Wagen von Living Desert an uns vorbei fährt, wundern wir uns schon. In Namibia ist jemand überpünktlich, das kann doch gar nicht sein :). Der Jeep fährt dann aber auch an uns vorbei. Wahrscheinlich werden erst die anderen Teilnehmer abgeholt. Als das Auto dann aber zum zweiten Mal an uns vorbeifährt, ohne von uns Notiz zu nehmen, werde ich unruhig. „Oh nein, die haben uns vergessen“ und dabei haben wir die Tour gestern erst rückbestätigt :laugh:

Erst als dann Chris mit 15 Minuten Verspätung und einem völlig andern Auto vor uns steht, fällt mir wieder ein, dass es ja zwei Anbieter mit fast dem gleichen Namen gibt :laugh:

Das Auto ist mit 8 Leuten voll besetzt. Wir sind eine lustige Runde. Chris nennt uns auch gleich „die Verbrechergruppe“. Da wäre die angehende Journalistin aus Australien mit einem (ganz wichtig - nicht ihrem) Freund Lukas dem Investmentberater, die Anwältin aus Johannesburg und ihrer kanadischen Cousine (Bänkerin). Dirk komplettiert die „Geldräuber-Gruppe“ als Versicherungsvertreter. :laugh: Ingrid, Irmela und ich sind von berufswegen eher langweilig :).

Eine Frage darf aber auch von Chris nicht fehlen: Seid ihr frisch verheiratet? – Nein, aber vielleicht sollten wir langsam drüber nachdenken :)

Jetzt geht es los, wir fahren in das Revier des Swakop River. Wir sind keine 5 Meter gefahren, da halten wir auch schon an. Chris erzählt uns die Geschichte von „Müsli, Milch und Gästehaus“. Es ist sehr spannend, lernt man die Wüste doch mit ganz anderen Augen zu sehen. Nach den ersten theoretischen Kenntnissen steigen wir in den Wagen, um nun in die Dünen zu fahren. Wir kommen aber nicht weit, nach nur 3 Metern springt Chris aus dem Wagen, rennt auf eine Düne, gräbt und hält uns einen Gecko entgegen. Allein diese Einlage von Chris ist schon faszinierend. :laugh: Es ist schön, einen Menschen kennenzulernen, der seinen Job mit einer derartigen Begeisterung macht.

Dieses Spiel „Einsteigen, 3 Meter fahren, Aussteigen“ geht ca. 1 Stunde. So finden wir noch Spinnen, Tok-Tok-Käfer und eine Sandviper.



Erst danach schaffen wir es tatsächlich in die Dünen zu fahren. Dort geht die Erklärung auch gleich weiter. In einem Experiment zeigt uns Chris die Zusammensetzung der Dünen. Mit einem Magnet fährt er über den Sand. Tausende Eisenteilchen hängen daran. „Jetzt starten wir den Relaxtest.“ heißt es dann. Jeder bekommt den eisenhaltigen Sand auf den Arm. Derjenige, bei dem der Arm am meisten durch den Magneten nach unten gezogen wird, hat gewonnen. Chris meint dann gleich in die Runde:“ Ich glaube Mandy gewinnt, so entspannt wie sie im Wagen herumlümmelt.“ Was wollt ihr, ich bin im Urlaub :laugh:



Hinter der nächsten Düne wartet dann eine Überraschung, die Chris fast zu Tränen rührt. Es ist Stompy, ein Chamäleon ohne Hinterfüße. Er hat es zuletzt vor 2 Monaten gesehen und freut sich nun es wiedergefunden zu haben. Ich würde Stompy ja umbenennen. Brad Pitt passt irgendwie besser. Wenn man beobachtet, wie von allen hektisch ein Foto nach dem anderen geschossen wird, hat das ganze schon etwas von Star und Paparazzi :laugh:



Anschließend fahren wir auf eine hohe Düne. Hier können wir die Weite und Schönheit der Sandwüste so richtig genießen. Es ist traumhaft. Ich ziehe sofort die Schuhe aus und lass mir den Sand durch die Zehen rinnen. Juhu, wir sind in Afrika :)



Nach dem doch recht besinnlichen Aussichtspunkt geht es mit einer wilden Fahrt durch die Dünen weiter. Es ist wie Achterbahn fahren, nur besser. Für diesen Tag werde ich das Grinsen aus meinem Gesicht nicht mehr herausbekommen. Allen anderen geht es genauso.

Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder in Swakopmund. Noch völlig übersättigt von den vielen Eindrücken, beschließen wir den Nachmittag ruhig anzugehen. Vorher reservieren wir aber für heute Abend noch einen Tisch im „The Grapevine“, eine Empfehlung der Unterkunft.

Zum Sonnenuntergang gehen wir dann an den Strand. Denn, man glaubt es kaum, heute gibt es keinen Nebel!!



Auf dem Weg zum Steg spricht uns dann Stev an. Natürlich will auch er uns wieder Makalani-Nüsse verkaufen. Ich überlege schon, ob ich unsere Nüsse nicht einfach an den Rucksack hänge :laugh: Dirk ist ausnahmsweise nicht auf ihn reingefallen, wenn er sich auch fast schon wieder zu einem Gespräch hat hinreißen lassen. Er quatscht halt mit jedem gern! :)

Bis zum Sonnenuntergang können wir dann aber nicht am Strand bleiben, denn wir haben den Tisch bereits für 19:30 Uhr bestellt. Leider verlaufen wir uns auf dem Weg zum Restaurant. Das liegt wahrscheinlich an meiner ausgewachsenen Links-Rechts-Schwäche, unter der Dirk schon öfter zu leiden hatte. Eine Karte habe ich natürlich nicht dabei und den Straßennamen weiß ich erst recht nicht mehr. Ich habe mir nur den Weg von unserer Unterkunft gemerkt. Irgendwann finden wir das Restaurant dann doch – auf der rechten Straßenseite, aber sollte es nicht eigentlich links sein…. :laugh:

Das muss man auch erstmal schaffen: in Swakop verlaufen!!

Als wir „The Grapevine“ betreten, begeben wir uns schon wieder auf eine Zeitreise. Diesmal in die Goldenen Zwanziger. Die Atmosphäre ist hier aber deutlich lockerer als im Hansa Hotel. Uns gefällt es. Wir bestellen unser Essen und suchen unseren Wein an der Theke beim Weintesten aus. Plötzlich steht das Pärchen vom Flughafen neben uns. Auch sie hatten bei Avis kein Auto bekommen. Wir erfahren, dass sie ihr Auto nun bei einem anderen Anbieter gemietet haben, da Avis ihnen nicht helfen konnte oder wollte. Es entspannt sich eine interessante Unterhaltung und mittlerweile können wir sogar über unser Autoproblem lachen. Wenig später gesellt sich dann ein drittes Paar aus unserer Unterkunft zu uns. Es stellt sich heraus, dass auch sie bei Avis nicht den gebuchten 4x4 bekommen haben. Stellt sich die Frage: Wo sind die ganzen Autos? Auch sie sind dann zu einem anderen Anbieter gewechselt. Dirk und ich waren wohl die Einzigen, die so mutig oder naiv waren, darauf zu vertrauen, dass das Auto nachgeliefert wird :laugh:



Naja, es ist ja alles gut gegangen. Und so genießen wir einfach unseren Abend bei einer guten Flasche Wein und ganz hervorragendem Fisch!

The Grapewine ist sehr zu empfehlen!!

Fazit Swakopmund Guesthouse:
Uns hat es gut gefallen. Die Lage ist gut, innerhalb von 5 Minuten ist alles zu Fuß zu erreichen. Zimmer sind schön eingerichtet und sauber. Das Frühstück ist sehr gut, so dass man ab und zu die Zeit vergisst. Zu betonen ist die Hilfsbereitschaft der Angestellten. So haben sie für uns alle von daheim getätigten Buchungen (Mola-Mola, Living Desert Tour) rückbestätigt.

P.S.: Unsere Meinung vom 1. Tag in Swakopmund müssen wir revidieren. Swakop ist eine tolle Stadt, bei all den Aktivitäten die man hier unternehmen kann. Daher würden wir sie immer wieder auf unserer Tour einplanen!!!
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:26 von dirkmandy.
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01 Feb 2011 19:33 #173322
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Sonntag 09.01.2011 Tagesziel Rostock Ritz Desert Lodge

Der Plan ist Swakopmund heute zeitig zu verlassen. Die Tagesstrecke ist zwar mit 310 km nicht allzu weit. Die Straßenverhältnisse über die Mondlandschaft sollen aber katastrophal sein. Natürlich können wir auch direkt über die C14 Richtung Sesriem fahren. Die einzigartige Natur entlang der D1991 mit Mondlandschaft und Welwitschia, sowie der D1982 mit Wasserloch Hotsas und Ganab wollen wir uns aber nicht entgehen lassen. Beim Frühstück bleiben wir aber mal wieder kleben. Unsere Abendbekanntschaft aus Kalifornien erzählt über das Reiseziel USA.

So schaffen wir es erst gegen 10 Uhr auszuchecken. Tanken müssen wir natürlich auch noch schnell. Dabei stelle ich mal wieder fest, dass Tanken in Namibia ein echtes Erlebnis ist. Der Tank wird bis zum letzten Tropfen gefüllt. Dann noch ordentlich am Auto wackeln, es könnte ja noch was reinpassen. In meinem Kopfkino übertrage ich dieses Bild nach Deutschland. Ein echter Spaß. Ich beim volltanken unseres Smarts: Kräftig am Wagen wackeln, dabei aber aufpassen, dass man das Auto nicht versehentlich umschubst und immer daran denken jede Tankstelle mitzunehmen :laugh:

Natürlich verpassen wir die Straße zur Mondlandschaft die von der C28 abgeht. Ich war mal wieder zu langsam. So bleibt nur mein Lieblingsspruch: Bitte wenden!!!!
Aber ich habe ja noch 10 Tage zum Üben. Irgendwann werden die Karte und ich schon noch Freunde :laugh: Lange dauert unsere Fahrt dann aber nicht, denn heute muss ich ,typisch Frau, ständig auf Toilette. Da hilft nur eins: anhalten und hinters Auto! Das gute in Namibia, man sieht entgegenkommende Autos ja schon 10 Minuten bevor sie vorbeifahren. Genug Zeit also zum Pippi machen :laugh:



Die sogenannte Mondlandschaft ist ein nahezu vegetationsloses Gebiet, was uns das Gefühl vermittelt, dass wir auf einem fremden Planeten sind. Es ist so ganz anders, als wir Namibia bis jetzt kennengelernt haben. Aber das ist es ja auch, was uns an diesem Land so fasziniert. Auf kurzen Distanzen ändert sich die Landschaft immer wieder und dabei gleicht kein Ort dem Anderen.



Von der Mondlandschaft fahren wir die Abzweigung zur Riesen-Welwitschia. Uns reichen aber schon die kleineren Exemplare am Wegesrand. Also stoppen wir und schauen uns die Pflanze mal genauer an. „Aha“ denken wir uns. In diesem Punkt sind Dirk und ich wahrscheinlich Naturbanausen. Für uns sieht das Ganze halt sehr nach „Unkraut“ aus. :laugh:
Also sparen wir uns den Weg zur Riesen-Welwitschia und wenden. Der Weg ist heute ja auch weit genug.



Der Weg führt uns auch über die Blutkuppe. Ein Umweg der sich lohnt.



Die Straße entlang der Wasserlöcher Hotsas und Ganab ist schon toll. Wir können sogar einige Tiere sichten. Es sind die üblichen verdächtigen: Springbock, Oryx und Strauß :). An den Wasserlöchern selbst, wie sollte es auch anders sein, ist nichts los. Nur die Überreste eines Zebras zeigen, dass es hier tatsächlich tierisches Leben gibt :laugh: Vielleicht sollten wir langsam daraus lernen und keine Wasserlöcher mehr anfahren :)



Ganz zufällig erkennt Dirk am Straßenrand das Schild zum Kuiseb Canyon. Und da wir ja ständig jede Abzweigung fahren, begeben wir uns auch hier auf Erkundungstour. Die Fahrt hinauf zum Pass ist eine echte Tortur für meine Nerven. Ich muss ständig an unsere Reifen denken. Hoffentlich halten sie diese steinige und scharfkantige Auffahrt aus. Nach unserer ersten Panne bin ich ein wenig empfindlich, was Steine und Reifen angeht. Ist vielleicht eher ungünstig bei einer Tour durch Namibia :laugh:

Oben angekommen, bin dann auch ich wieder entspannt. Die grandiose Aussicht hilft einem aber auch dabei. Es wundert mich aber trotzdem, dass es für diesen Weg keine Allrad-Empfehlung gibt. In Namibia ist es doch üblich solche Wege mit Warn-Schildern zu versehen. Mit einem Polo hat man hier jedenfalls keine Chance heil hochzukommen :)



Die restliche Strecke auf der C14 verlangt Dirk einiges ab. Die Straßenverhältnisse sind katastrophal. Dagegen war die Fahrt durch die Mondlandschaft die reinste Entspannung. Auf dieser Straße ist volle Konzentration angesagt. Denn neben dem üblichen Wellblech gibt es hier riesige Löcher im Belag. Eine solche Fahrt macht keinen Spaß, da kann auch die landschaftlich schöne Fahrt durch den Ghaub Canyon nicht motivieren.



Nach 6 Stunden Fahrt erreichen wir endlich die Einfahrt zur Rostock Ritz Lodge. Wir sind beide erleichtert, war die heutige Etappe aber auch wirklich sehr anstrengend. An der Rezeption werden wir dann freundlich und mit Welcomedrink empfangen. Das tut gut!
Wir beziehen dann schnell unser Zimmer und wollen auch gleich an den Pool. Dieser ist leider total überfüllt. Eine halbe Stunde vor uns hat nämlich eine Motorradgruppe eingecheckt. Pech gehabt :( Bei dem Gedanken, dass die Fahrer diesen Weg auf nur 2 Rädern absolvieren mussten, habe ich dann aber Mitleid. Ihnen sei der Pool wirklich gegönnt.



So genießen wir eben den Ausblick von unserem Balkon. Dirk findet es so schön, dass er gleich einschläft. :) Allzu viel Zeit bleibt ihm aber nicht, denn wir haben uns für den Naturdrive mit anschließendem Sundowner angemeldet. Es wird eine Privattour. Wir sind die einzigen Gäste, die mit John, unserem Guide, unterwegs sind. Wir fahren durch das erster Gatter, da meint John zu uns: „Schaut, da liegt ein Schlange!“ Ich kann sie aus meiner Perspektive leider nicht erkennen, bin aber froh im Jeep zu sitzen. Keine 5 Minuten später, am nächsten Tor, erzählt uns John, dass er hier letzte Woche beinah von einer Schlange gebissen worden wäre. Als Dirk dann auf die Frage von welchen Tieren die ganzen Löcher sind, die Antwort bekommt: „Feldmäuse und Schlangen“, ist es aus. Es fiel ein paar Mal zu oft das Wort Schlange. Wir hatten eigentlich vor, morgen früh eine Wanderung zu machen. Jetzt gibt es Plan B: AUSSCHLAFEN! :laugh:



Nach gut 2 ½ Stunden fahren wir zu unserem Platz für den Sundowner. Für uns gibt es Gin Tonic. John meint dann auch gleich: „Ich hab für euch die ganze Flasche Gin mitgenommen!“ Eigentlich wollten wir vom Sonnenuntergang auch etwas erleben :laugh:



Danach geht es gleich ins Restaurant. Von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf einen unglaublichen Sternenhimmel. Neben einer Flasche Wein gibt es heute..

Vorspeise: Salat
Hauptgang Dirk: Knoblauchsteak (wenn die Knoblauch sagen, dann meinen die Knoblauch :laugh: )
Hauptgang Mandy: Oryx-Steak (300 Gramm Fleisch)

Wir platzen förmlich. Der Wein bekommt mir nach der anstrengenden Fahrt auch nicht wirklich. Ich verfalle in einen komatösen Zustand :laugh: Im Bett angekommen, begebe ich mich sofort ins Traumland….

Fazit Rostock Ritz Lodge:
Die Lodge ist schön und besticht durch ihre außergewöhnliche Lage. Allein um bei den derzeitig schlechten Straßenverhältnissen die Fahrtzeit nach Sesriem zu verkürzen, ist es super. Das Personal ist freundlich und alles sehr gepflegt. Trotzdem ist die Lodge für uns, im Vergleich zu allem bisher gesehenen, kein Highlight. Dass liegt wahrscheinlich daran, dass alles ein wenig eng gebaut ist.

Tageskilometer: 310
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:27 von dirkmandy.
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03 Feb 2011 21:15 #173796
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Montag, 10.01.2011: Tagesziel Sossusvlei Lodge

Nach unserer plötzlich auftretenden Schlangenphobie können wir heute länger schlafen :).
Es ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, keine Wanderung zu machen, denn so haben wir mehr Zeit beim Frühstück. John hatte uns nämlich gestern erzählt, dass die hier ansässigen Erdmännchen immer zum Frühstück erscheinen. Und ich, ihr werdet es ahnen, finde diese ja soooo süß :laugh:

Aber leider sehen wir kein einziges Erdmännchen. Die haben wohl auch Hummeldumm gelesen und fürchten, dass ich sie einstecke und als Souvenir mitnehme :laugh: So bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere ganze Liebe den beiden Hunden von Kücki zu schenken. Die freut's :)

Nach dem Frühstück packen wir und starten unsere heutige Etappe. Uns graut es wieder auf die C14 zu fahren. Ab Solitär soll die Straße aber wieder besser werden. Genießen wir einfach die schöne Landschaft.



Natürlich halten auch wir in Solitaire zum Tanken. Für den legendären Apfelkuchen ist es aber noch zu früh. So geht es gleich weiter Richtung Sossusvlei Lodge.



Bereits gegen 13 Uhr erreichen wir die Lodge. Wir parken direkt neben einem weißen VW-Bus, der uns merkwürdig bekannt vorkommt :).

Nach einer kurzen Einweisung werden wir zu unserem Bungalow/ Zelt gebracht. Uns gefällt es. Es ist schön eingerichtet und der Ausblick von der Terrasse ist einfach toll. Natürlich ist die Anlage mit 45 Einheiten ziemlich groß. Hier fällt es uns aber gar nicht so auf, da alles sehr auf Privatsphäre ausgelegt ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass jetzt zur Nebensaison die Lodge nur zur Hälfte (wenn überhaupt) belegt ist. Und die Lage direkt am Eingang zu den Dünen ist natürlich auch nicht zu verachten.



Da uns beiden der Magen knurrt, wollen wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen. Einen Snack gibt es aber nicht, da die Lodge nur ein Mittagsbuffet anbietet. 110 NAD pro Person ist aber ein fairer Preis. Und so gönnen wir uns ein 3Gang Mittagessen :). Das Essen ist jetzt nicht herausragend aber völlig ok.

Auf dem Weg zurück zum Zimmer hören wir auf einmal nach uns rufen. Die Stimmen kommen direkt aus dem Pool. Es sind die 2 Damen aus dem Weinheimer Vierergespann (Frans Indongo Lodge, Halali, Okaukuejo). Natürlich, der VW-Bus :laugh:
Es ist ein lustiges Wiedersehen. Die Damen geben uns noch einige Tipps für unseren morgigen Besuch im Sossusvlei. Unter anderem empfehlen sie uns die „Big Mama“ zu besteigen. Beinahe haben wir das Gefühl in Afrika ein paar Ersatzeltern gefunden zu haben, so liebevoll wird sich um uns bemüht :).

Für uns steht ein entspannter Nachmittag auf der Terrasse an. Um die Raumtemperatur ein wenig angenehmer zu machen, schaltet Dirk auch gleich die Klimaanlage ein. Und was passiert? Nichts! Er probiert jede mögliche Kombination, aber es will einfach nicht funktionieren. Na, bloß gut, dass Dirk kein Bombenentschärfer geworden ist…. Ich nehme den blauen Draht, nein den grünen, nein den roten …. :laugh:

Am Ende bleibt ihm nur die Möglichkeit, an der Rezeption um Hilfe zu bitten. Die kommt auch prompt und 5 Minuten später sitzen wir in einem klimatisierten Zimmer! :)
(Ergänzung Dirk: Die Klimaanlage war tatsächlich defekt, ich hab alles richtig gemacht! :laugh:)

Der Nachmittag tröpfelt so vor sich hin. Wir verbringen ihn mit Wäsche waschen (Mandy) und Buch lesen (Dirk) - also total entspannt.
Im Laufe des Nachmittags wird es immer windiger. Ein feiner Sandschleier verdeckt den Himmel. Schade, denn wir hatten uns schon richtig auf den Sonnenuntergang gefreut. Ist es für uns schon zu einem Ritual des Urlaubs geworden. Trotzdem suchen wir uns eine schöne Stelle und genießen bei Gin Tonic und Rock Shandy das, was vom Sonnenuntergang zu sehen ist.



Das Abendessen in der Sossusvlei Lodge ist auch in Buffetform gehalten. Beim Hauptgang kann man sich sein Essen aus frischen Zutaten selbst zusammenstellen und bekommt es direkt vor seiner Nase zubereitet. Dirk ist begeistert und nutzt die Gelegenheit, sich quere durch die namibische Wildlandschaft zu essen :laugh: Recht hat er: das Essen ist top.

Wir verabschieden uns recht früh. Denn wir haben vor, morgen um 5 Uhr aufzustehen, um direkt bei Sonnenaufgang zum Sossusvlei zu fahren. Zumindest ist das der Plan…. :laugh:

Tageskilometer: 142
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:27 von dirkmandy.
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03 Feb 2011 22:00 #173806
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Dienstag, 11.01.2011 Sossusvlei Lodge

Der Wecker klingelt tatsächlich um 5:00 Uhr. Dirk überredet mich aber den Wecker noch mal wegzudrücken. Ok, denke ich mir, es sind ja nur 5 Minuten. Zumindest geht der Handywecker bei mir nach 5 Minuten wieder an! Ich kann nicht weiterdösen, bin ich doch schon so gespannt auf den Tag. So wundere ich mich auch recht schnell über die doch recht langen 5 Minuten. Als Dirks Wecker dann zum zweiten mal klingelt, ist es dann auch schon 5:15 Uhr :laugh: Das nennt man ausgetrickst. Dirk ist aber auch ein echter Morgenmuffel und 5 Uhr eine doch eher unangenehme Weckzeit.

Da wir nicht auf die Idee mit dem Frühstückskörbchen gekommen sind, sitzen wir also wirklich um 5:45 Uhr beim Frühstück. Ich kann mir gerade mal ein halbes Brötchen hinunterwürgen. Denn wo Dirk Probleme mit dem zeitigen aufstehen hat, bin ich ein „früh“Frühstücksmuffel :).

Nur 20 Minuten nach Toröffnung, also um 6:20 Uhr, sitzen wir im Auto. Wir müssen noch unser Permit, einen Plan vom Sossusvlei und Wasser kaufen. Also rein in den Shop. Insgesamt kaufen wir 4 Liter kaltes Wasser und verstauen diese in unserer Kühltruhe. Soviel Wasser braucht man auch, denn es ist bereits jetzt ziemlich warm.

Wir sind erst Auto Nummer 7 was heute in den Park einfährt. Ein deutliches Zeichen der Nebensaison, steht man sonst um diese Zeit bereits Schlange, wie wir schon oft gelesen und gehört haben. Nach 20 Kilometern überkommt mich das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben. Na klar, der Plan vom Park :laugh: Dann müssen wir die „Big Mama“ halt alleine finden – ein Problem, denn die Dünen sind alle „Big“ :).



Den ersten Haltepunkt finden wir aber noch problemlos ohne Karte. Die Düne 45. Nun gilt es die Düne zu erklimmen. Ein echt anstrengendes Unterfangen. So fit wie wir dachten, sind wir nämlich nicht. Dirk meint dann auch zu mir: „Wenn du mich heute noch auf einer anderen Düne sehen willst, dann drehen wir jetzt um!“ Lange muss er mich darum nicht bitten :laugh: Daher entscheiden wir uns nach 2/3 des Aufstiegs die Sicht zu genießen und schließlich umzukehren.



Die Fahrt geht dann weiter zum 2x4 Parkplatz. Wir machen dort erstmal eine kleine Toilettenpause und überlegen, ob wir selbst bis zum 4x4 Parkplatz fahren. Natürlich bin ich wieder der Schisser. Ich habe Bedenken, dass wir uns irgendwo festfahren und dann unter lautem Gelächter befreit werden müssen :). Dirk ist aber davon überzeugt, dass es nicht dazu kommen wird. Nachdem ich erkenne, wie sehr er sich auf diese Fahrt freut, stimme ich ihm natürlich zu. Die Fahrt kann beginnen. Der Weg ist schon sehr abenteuerlich. Vor allem immer wieder zu schauen, welche der 100 Fahrrinnen denn nun die Richtige ist. Wir schaffen es dann aber ohne Probleme bis zum Parkplatz des Deathvlei. Dort angekommen halten wir nach der „Big Mama“ Ausschau. Wir drehen uns in alle Richtungen: ist es die Düne, oder die, oder die???? :) Wahrscheinlich hat man uns unsere Ratlosigkeit ziemlich deutlich angesehen, denn wir werden sofort gefragt, ob man uns helfen kann. Natürlich!

So erfahren wir auch, dass wir noch ein kleines Stück weiterfahren müssen, um zum eigentlichen Sossusvlei und zur „Big Mama“ zu kommen. Um 8 Uhr stehen wir dann vor dem auserkorenen Ziel. Mit Blick nach oben stellen wir fest, dass es eine ziemliche Anstrengung werden wird, dort hoch zu laufen. Das Thermometer hat jetzt schon gut 30 °C erreicht.
Da ich aber unbedingt die Düne hinunterrennen will, muss ich jetzt da hoch!



Also auf geht’s. Der Aufstieg geht dann aber einfacher als erwartet. Die Düne ist aber auch nicht ganz so steil wie die Düne 45. Außerdem wird die Zeit mit dem Versuch verkürzt, eine Eidechse à la Chris zu fangen. Der Versuch scheitert natürlich kläglich! Dirk findet es allerdings sehr lustig, wie ich so über den Dünenkamm stolpere :laugh: Nebenbei findet er noch ein paar Dancing-White-Ladies (diese weißen Spinnen, zum Glück die Mini-Varianten) und lockt sie aus ihren Löchern.

Nach 20 Minuten haben wir es dann ganz nach oben geschafft. Noch schnell ein paar Beweisfotos geschossen, sonst glaubt uns ja niemand, dass wir hier hoch gelaufen sind. (vor allem Dirk nicht, denn neben früh Aufstehen, zählt auch Wandern nicht gerade zu seinen Hobbys :laugh: ).



Dirk darf als erstes rennen. Vorher verpacken wir aber alle Wertsachen ordentlich im Rucksack. Denn hier einen Autoschlüssel zu suchen, ist schlimmer als die berüchtigte Nadel im Heuhaufen :laugh: Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass hier der ein oder andere Schatz begraben ist :).
Dann läuft Dirk los. Mit riesigen Schritten rennt er die Düne hinunter. Was für ein Tempo. Ich hoffe, das geht auch langsamer, sonst sehe ich mich schon die ganze Düne hinunterkullern :)
Dirk hat den Auftrag, von mir Fotos zu schießen. Also warte ich, bis er wieder in mein Blickfeld kommt. Ich ziehe meine Schuhe aus (lasse aber die Strümpfe an) und renne los. Unter lautem (wirklich lautem) hihihhihihihihihihihi flitze ich die Düne herab. Zwischendurch verliere ich noch fast eine Socke, kann sie aber gerade noch festhalten (Zehakrobatik) :laugh: Was für ein Spaß. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu lachen. Meine Worte zu Dirk fallen daher auch recht klar aus: „Noch mal, noch mal!!!!“ Beim Gedanken, dass ich dann denselben Weg auch noch mal hoch laufen muss, verzichte ich aber auf eine zweite Tour. :)



Als nächstes steht der Besuch des Deathvlei an. Mittlerweile ist es 10 Uhr und wir haben die 40 °C Marke bereits geknackt. Mit genügend Wasser (wir haben immer 2 Trinkflaschen dabei, die wir ständig auffüllen) ist es aber noch ganz gut auszuhalten. Man sollte allerdings nicht vergessen Socken zu tragen, der Sand ist nämlich brutal heiß – Autsch :).

Wir laufen also los. Und fragen uns so langsam, wo dieses „verdammte“ Vlei ist. Der Weg zieht sich nämlich ganz schön. Erst als man den nächsten Hügel erklommen hat, sieht man es vor sich. Der lange Weg lohnt sich aber in jedem Fall. Ein sehr magischer Ort breitet sich vor uns aus.



Als wir wieder das Auto erreichen ist es bereits 12 Uhr. Unser Weg führt uns Richtung Parkausgang mit einem Umweg über den Sesriem Canyon. Es überrascht uns aber, wie viele Autos uns auf dem Rückweg entgegenkommen. Bei den jetzigen Temperaturen möchte ich nicht mehr in den Dünen rumlaufen. Es ist einfach zu warm, um noch richtig Spaß zu haben. Heute ist auch kein schattenspendendes Wölkchen am Himmel.

Uns ist aber auch aufgefallen, dass viele Leute vom 2x4 Parkplatz zum Sossusvlei laufen. Die meisten haben es aber noch nicht mal bis zum Deathvlei geschafft, sondern sind vorher umgekehrt. Zu dieser Jahreszeit ist Laufen in der Mittagszeit keine gute Idee. Es ist zu warm. Unser Tipp: Nimm einfach ein paar NAD in die Hand und nutze den Shuttle Service. Dann hat man wenigstens noch was von den Dünen!

Der Sesriem Canyon ist dann klein aber fein. Wer etwas Spektakuläres erwartet, sollte sich den Weg aber sparen. Uns gefällt der kleine Umweg!



Wieder in der Lodge angekommen gönnen wir uns wieder das „kleine“ Mittagessen. Der Blick vom Restaurant ist ja auch sehr schön, deshalb kann man nebenbei total relaxen. Mit der Entspannung ist es allerdings vorbei, als eine italienische Großfamilie Einzug hält. Alles dreht sich um Mama (70 Jahre), die es wirklich drauf hat, ihre Kinder und Enkelkinder herumzukommandieren. Wir flüchten und hoffen, dass sie nicht in der Lodge eingecheckt haben :)

Den Nachmittag verbringen wir analog zu gestern entspannt auf der Terrasse. Und auch heute zieht gegen Abend ein Wind auf, der einen störungsfreien Blick auf den Sonnenuntergang verhindert. Das Dinner verläuft entspannt, denn die italienische Großfamilie taucht nicht auf.

Fazit Sossusvlei Lodge: Schöne Unterkunft, die trotz ihrer Größe viel Freiraum bietet. Die Lage ist optimal, um die Tour zum Sossusvlei in aller Früh zu beginnen. Das Essen ist top, die Anlage sehr gepflegt und das Personal sehr freundlich. Natürlich ist es Typsache, eine so große Lodge zu besuchen. Wir würden aber, im Gegensatz zur Kempinski Lodge mit ähnlichen Ausmaßen, immer wieder kommen.
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:28 von dirkmandy.
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03 Feb 2011 23:10 #173809
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Wir waren übrigens heute Abend bei unserer Agentur und haben nochmal über das Avis-Problem gesprochen. Schließlich durften wir in den ersten drei Tagen Polo statt Hilux fahren - aber Hilux bezahlen.

Die Agentur kümmert sich darum, dass wir die zu viel bezahlten Kosten zurück erhalten (+ X als Entschädigung) und dass der Reifen, den wir in Swakop kaufen mussten, schnell erstattet wird.

--> Wir müssen uns um nichts kümmern, die Agentur ist servicestark und nimmt es sich zur Aufgabe, die Angelegenheit zu unserer Zufriedenheit zu klären. Freut uns natürlich, wenn wir es auch so erwartet haben.

(Nebenbei haben wir schon über die nächste Reise gesprochen :laugh: - die werden wir zumindest größtenteils auch wieder über sie buchen. Super Konditionen und im Fall der Fälle eine Ansprechpartnerin, die sich um alles kümmert.)


Schönen Abend zusammen!

LG, Dirk
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09 Feb 2011 19:09 #174815
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Mittwoch 12.01.2011, Tagesziel Koiimasis

Heute geht unsere Tour in die Tiras Berge. Ziel ist die Ranch Koiimasis. Da wir nur 250 Kilometer zu fahren brauchen, lassen wir uns mit dem Frühstück Zeit.

Im Auto bereite ich natürlich, wie jeden Tag, alles generalstabsmäßig für die Fahrt vor. Trinkflaschen gefüllt mit kaltem Wasser in die Kühlbox, Ferngläser griffbereit auf die Rückbank, Kamera in die Mittelkonsole und Karte auf den Schoß. Es kann losgehen.

Kurz hinter Sesriem fällt uns das Hotel „Le Mirage“ auf. (Kennt das jemand?) Es sieht aus wie eine Burg. Da wir diese Gestaltung mitten in der Wüste sehr lustig finden, mache ich ein Foto….

Und dann springt es mir in grünen Lettern entgegen: Akku leer!
Neeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnn! Der Albtraum eines jeden Nambia-Reisenden. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, geht die Strecke heute über die D707, die Traumroute Namibias. Katastrophe.
Ich mache die Kamera schnell aus, um noch ein paar Energiereste zu sparen. So können wir vielleicht noch 2-3 Fotos machen. Könnte ja sein, dass heute die Big Five über die Straße rennt :laugh:

(Die kläglichen Reste reichen tatsächlich noch für 2 Bilder)


Die Strecke D707 ist wirklich sehr schön. Rote Sanddünen schmiegen sich an dunkle Berge, gefolgt von weiten Ebenen, die mit einem zarten grün überzogen sind. Landschaftlich ist es sehr abwechslungsreich und spannend. Auch hier sieht man eine Menge Tiere. Wer die Möglichkeit hat, diese Route zu fahren, sollte es unbedingt machen.

Auf der Ranch angekommen, sind wir von der Weite fasziniert. Für Pferdeliebhaber ist es ein echter Traum. So stehen entlang des Weges zur Lodge unzählige Pferde mit Fohlen.



Die gesamt Anlage ist toll. Alles ist in die Landschaft integriert. Es gibt nur 4 Bungalows. Die Tatsache, dass wir die einzigen Gäste sind, verstärkt das Gefühl der Einsamkeit (positiv) noch mehr. Die erste Amtshandlung besteht natürlich darin, den Akku der Kamera wieder aufzuladen.



Von der Ranch aus wird ein Nightdrive angeboten, den wir uns nicht entgehen lassen wollen. Wir wissen zwar nicht, was uns erwartet, freuen uns aber Namibia auch bei Nacht zu erleben.
Den Nachmittag verbringen wir im und am Pool. Es ist herrlich einfach mal nur zu relaxen.



Auf zum Abendessen: Im Restaurant suchen wir unseren Tisch. Sollte ja eigentlich nicht so schwer sein, sind wir ja die einzigen Gäste. Wir sehen allerdings nur einen Tisch für drei Personen.
Sehr seltsam – gibt es in Namibia etwa einen Brauch von dem wir noch nichts wissen???? Oder ist uns gar meine Oma hinterher gereist? Denn es riecht verdächtig nach ihrem (Rot- bzw.) Blaukraut! :laugh: Wir witzeln weiter vor uns hin, werden aber schnell aufgeklärt, dass noch ein weiterer Gast erwartet wird. Macht Sinn, warum sollte der arme Mensch auch alleine sitzen :laugh:



Dann kommt Wulff, der Besitzer der Ranch und umliegenden Farmen. Er ist der fehlende „Gast“ - eine schöne Bezeichnung :) Wir unterhalten uns sehr nett und erfahren wieder mehr über Namibia.

Das heutige Menü:

Vorspeise: Kürbissuppe
Hauptspeise: Springbock-Steak und Lamm mit Rotkraut und Kartoffeln
Nachspeise: eingelegtes Obst

Um 20:45 Uhr werden wir von Anke, der Farmbesitzerin, abgeholt. Wir nehmen vorne in der Fahrerkabine platz, so dass wir alles gut verstehen können. Tommy, Ankes Sohn, steht auf der Ladefläche des Jeeps und leuchtet für uns die Umgebung aus. Unsere Erwartung ist eigentlich nicht so hoch, da wir uns nicht vorstellen können, dass viel zu sehen ist.

Wir fahren noch nicht weit, da stoppt das Auto. Direkt vor uns auf der Straße sitzt ein Schreigecko. Anke „fängt“ ihn für uns ein. Wobei fangen wohl etwas übertrieben ist. Der Kleine ist so vollgefuttert, dass er sich noch nicht mal mehr bewegen kann. Da fällt, auf die Frage nach einem Namen, die Wahl nicht schwer: BERND. Angelehnt an meinen Papa, der auch gerne mal soviel isst, dass jedes bewegen schwer fällt :laugh: (Sorry Papa!!!)
Bernd wird natürlich schnell wieder laufen gelassen und es wird penibel darauf geachtet, dass ihm nix passiert.

Kurz darauf leuchtet Tommy eine Falbkatze an. Sie bleibt tatsächlich auf einem Felsvorsprung stehen und lässt sich von uns beobachten. Niedlich, wie sie sich immer wieder vor ihrem eigenen Schatten erschrickt.

Die Fahrt geht im Schritttempo weiter über das Farmland. Wir sehen Hasen, einen Uhu, Streifeniltis (kleine Stinktiere), Steinböcke und Klippspringer sowie einen Kapfuchs. Eine Walzenspinne die ich als groß betitele (Handgroß), wird als Medium abgetan. Dann sehen wir noch eine Löffelhund-Familie. Die Kleinen suchen mit nach unten gestellten Ohren nach Futter. Ich finde sie so putzig, dass ich sie am liebsten mitnehmen würde.

Anke hält auch an einem 25 Jahre alten Werbervogelnest. Wir dürfen aussteigen und das Nest von unten beobachten. Dabei zeigt sich, dass wir perfekt vorbereitete Reisende sind. Ankes Taschenlampe gibt nämlich den Geist auf und wir können sofort mit einer Ersatzlampe aushelfen :laugh: Es ist schon interessant zu beobachten, wie die Vögel ihre Köpfe aus dem Nest stecken.
Wir werden aber ausdrücklich gewarnt, diese Beobachtung Tagsüber zu unterlassen. Die Gefahr, dass statt Vögeln eine Schlange aus dem Nest schaut, ist einfach zu groß. Ich möchte mir nicht vorstellen, was dann passiert. Obwohl die Verlockung sich ein solch imposantes Nest genauer anzuschauen schon groß ist. Wahrscheinlich auch für andere Touristen.

Denn gesuchten Leoparden finden wir leider nicht. Die Gewissheit, dass er in der Nähe ist, ist aber groß. Er hatte vor kurzem ein kleines Fohlen auf der Farm gerissen. Da wir aber bereits Leoparden gesehen haben, ist die Enttäuschung nicht so groß. Wir erfreuen uns einfach an allen Tieren. Sind unsere Erwartung ja bereits mehr als übertroffen.

Mein Fazit: In der Nacht sind alle Tiere niedlich :laugh:

Nach einer ausführlichen Sternenkunde machen wir uns auf den Weg zu unserem Bungalow. Davor grasen gerade ein paar Klippspringer. Wir genießen dieses Bild und machen es uns noch mal auf der Terrasse gemütlich. (Tipp: vor dem Nightdrive eine Flasche Wein aufs Zimmer bestellen, sonst gibt es wie bei uns nur Tee :) )
Wir gehen heute mit der Gewissheit ins Bett, dass man in Namibia auch in der Nacht nie allein ist :)

Fazit Ranch Koiimasis: Ein traumhafter Platz, wo man sich ganz allein fühlt. Entspannung pur. Es ist das erste Mal bei dieser Reise, dass wir uns ärgern, bereits vorab alle Unterkünfte gebucht haben. Ansonsten wären wir nämlich sehr gern noch eine zweite Nacht auf Koiimasis geblieben. Ein absolutes Muss: der Nightdrive.!

Tageskilometer: 242
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:29 von dirkmandy.
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