THEMA: Auf zwei Rädern ins Kaokoveld
24 Sep 2009 15:41 #116044
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5.Tag: Huab Rivier - Opuwo

Heute morgen war der Himmel bedeckt, aber keine Wolken, sondern Nebel, der vom starken Westwind weit ins Landesinnere getrieben worden ist. Deshalb war auch die Nacht so kalt, wobei ich betonen muss, dass die Isomatten und Schlafsäcke in den Zelten kuschelig warm waren.

Weil heute wieder eine lange Etappe anstand, begann der Tag wieder mit der ersten Dämmerung. Da die Sonne fehlte war es beim Frühstück auch noch recht frisch.

Da sich Gabi gestern auf der tiefsandigen Strecke hinunter zum Huab einige schmerzhaft Prellungen zugezogen hatte, luden wir Ihr Motorrad zunächst auf den Anhänger; sie wollte erst ab dem Gravel-Pad wieder auf zwei Rädern fahren.

Wir verließen das Flußbett gleich in der Nähe des Camps nach norden. Die anschließende Ebene wird von einer einzelnen großen Düne beherrscht.



Der nun folgende Pass ist auch eine wichtige Migrationsroute der Elefanten zwischen dem Huab und der Palmwag-Consession. Den frischen Hinterlassenschaften der Dickhäuter nach zu urteilen, sind gerade in der letzten Nacht wieder welche hier unterwegs gewesen. Leider sind sie am Morgen schon verschwunden.

Vorbei an einem verlassenen Kral



wird die Strecke immer rauher. Über faustgroßen Schotter und durch zahllose Erosionsrinnen geht es dahin und Gabi hat für sich sicherlich die richtige Entscheidung getroffen, in ihrem Zustand diese Strecke im Auto zu fahren.

Nach ca. 40km treffen wir auf die C39, wo wir auf die Autos warten. Während wir warten kommen wir mit einigen Südafrikanern ins Gespräch, die bei uns anhalten. Bei ihnen sehe ich die neueste Entwicklung für's motorisierte Outdoorcamping - einen geländegängigen Wohnanhänger.

Bald darauf ist auch Gabis Motorrad abgeladen und kurze Zeit später erreichen wir die Tankstelle bei Palmwag, wo wir die leeren Tanks wieder füllen.

Auf den nächsten 50km sehen wir eine Vielzahl von Tieren. Vor allem Springböcke, Giraffen und Zebras, aber auch unseren ersten Elefanten in der Ferne.



Von den vergangenen Regenfällen ist dass Land in frisches grün gehüllt. Wir müssen auf der C43 auch viele noch Wasser führende Flüße durchqueren. Derzeit ist diese ansonsten problemlos mit PKW zu befahrende Straße deshalb nur mit 4x4 möglich.

Mittag machen wir an der Quelle von Ongongo. Es ist inzwischen wieder sehr heiß geworden und so sind die meisten für die sich ihnen bietende Abkühlung dankbar.

Die weitere Strecke über den Joubertpass nach Opuwo ist gut zu fahren. Hier haben die vergangenen Regenfälle nur wenig Schaden angerichtet. Bald tauchen die ersten Baobabs auf, in vollem Laub - ein seltener Anblick.

In Opuwo fahren wir noch schnell an der Tanke vorbei, bevor es dann zu unserer Unterkunft geht, wo wir uns äußerlich im Pool und innerlich mit leckerem Tafel-Lager abkühlen.

Schon beim Abendessen ist die laute Musik der umliegenden Kneipen nicht zu überhören. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sich über den Lärm ärgern, oder mitfeiern. Zusammen mit einem Teil der Gruppe entscheiden wir uns für letzteres und steuern eine in der Nähe liegende Bar an.

Ohrenbetäubender afrikanischer Pop schallt uns stark übersteuert aus den überforderten Lautsprecherboxen entgegen. In und vor der Bar tummelt sich ein buntes Völkergemisch: Himba in Tracht, Herero, Damara, Ovambo; jung und alt. Nur keine Weißen.

Erst mal ein Bier bestellen. Wir werden neugierig beäugt, Weiße scheinen sich sonst nicht hierher zu verirren. Man kommt ins Gespräch, soweit das bei dem Lärm möglich ist. Die ersten von uns werden zum mittanzen aufgefordert (als überzeugter Nichttänzer kann ich mich gerade noch in Sicherheit bringen).

Draußen am Kicker ist's dann eher nach meinem Geschmack. Nach kurzer Zeit beginnt ein engagiertes Match Namibia - Deutschland, dessen Sieg wir als bescheidene Gäste selbstverständlich der Heimmannschaft überlassen. :blush:



Als die Kids bei dieser Gelegenheit meine Knipse entdecken, gibt es kein halten mehr. In einer Tour wollen sie fotografiert werden und sich danach auf dem Display ansehen. Sie geben erst Ruhe, als der Akku alle ist.



Als wir leicht hörgeschädigt zur Lodge zurück, liegt ein fantastischer Abend hinter uns. Besonders interessant fand ich, dass man hier mal nicht als wandelnde Brieftasche angesehen wurde. Kann man tagsüber auf den Straßen von Opuwo keinen Schritt gehen, ohne dass einem etwas verkauft werden soll oder man angebettelt wird, fand soetwas überhaupt nicht statt. Es war, als befände man sich auf neutralem Boden, wo einzig der Mensch für sich zählt.

Ohakane Lodge:

Mitten im Zentrum von Opuwo gelegen, könnte man von Außen auch denken, ein Gefängnis vor sich zu haben. Hohe Mauern mit Stacheldraht ringsum. Betritt man dann die Lodge und kommt in den Innenhof, entdeckt man hier eine kleine Idylle. Palmen, grüner Rasen ein Pool und die reetgedeckte Bar sind von draußen nicht zu erahnen.



Die Zimmer befinden sich in den den Hof begrenzenden Gebäudeflügeln. Alle sind mit Klimaanlage ausgestattet, einfach eingerichtet, aber sauber.

Abendessen gibt es als Buffett in der Bar, ebenso das Frühstück.

In dieser recht günstigen Unterkunft kann man mal anstatt Landschaft und Tieren, typisch afrikanisches Stadtleben mitbekommen. Die Gelegenheit bietet sich in Namibia nicht allzuoft. Allerdings sollte man eine gewisse Lärmresistenz aufweisen.
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:38 von Topobär.
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01 Okt 2009 15:20 #116441
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Aaaaaaaaaaaaah!!!!!!!!!!

Eine Stunde geschrieben und fast am Ende ist alles weg.

:angry: :angry: :angry:
Letzte Änderung: 01 Okt 2009 16:10 von Topobär.
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01 Okt 2009 15:52 #116446
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  • ANNICK am 01 Okt 2009 15:52
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Hallo Topobär,

Du Aermster! Mir ist es auch schon so ergangen! :woohoo:

Auf einmal Alles weg! :dry:

Danke für die netten Berichte. Ich denke manchmal ich bin Live dabei. Aber da kommt auch wieder schnell der Alltag....


Es grüsst
Annick
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01 Okt 2009 15:57 #116447
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Hallo Topobär,

auch wenn es Dir jetzt kein Trost sein mag: Das ist leider vielen hier schon passiert (ist immer mal wieder Thema im Forum).

Dagegen kannst Du Dich am besten versichern, wenn Du alles in einem Schreibprogramm schreibst und erst zum Schluss hier hereinkopierst (nach meiner eigenen Aaaaaaaaaaaah!-Erfahrung mache ich das z.B. jetzt immer so). Oder Du setzt beim Einloggen das Häkchen bei "Angemeldet bleiben".

Gruß aus Empelde,
Antje
Letzte Änderung: 01 Okt 2009 15:58 von paulimann.
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01 Okt 2009 17:08 #116456
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2. Versuch:

6.Tag: Opuwo - Marienfluss-Tal

Der Tag begann schon mit hohen Temperaturen. Gerade heute, bei der anstehenden schweren Etappe hätte ich mir kühleres Wetter gewünscht.

Wir verlassen Opuwo auf der D3703. Zu Anfang ein schmaler, gut zu befahrender Gravel-Pad; ideal zum warmfahren. Dann die große Enttäuschung: Dort wo vor drei Jahren der schöne Single Track begann, geht jetzt der Gravel-Pad in eine große Schneise über, die auf ca. 50m Breite bis nach Etanga geschoben wurde und wie eine häßliche Narbe in dieser schönen Landschaft wirkt. Was soll das? Wollen die hier eine Autobahn bauen?

Hinter Etanga ist Gott sei Dank schluß damit und wir fuhren endlich auf einem schönen Single Track.

Da mein Motorrad keinen Rückspiegel hatte, musste ich mich öfters mal nach Stefan und Christian umdrehen, um zu sehen, ob die beiden noch hinter mir sind. Als der Track mal wieder für längere Zeit geradeaus führt, nutzte ich dies und drehte mich um. Leider hatte ich übersehen, dass sich die beiden Fahrspuren auf unterschiedlichem Niveau befinden. Der Effekt ist vergleichbar, als wenn man mit dem Fahrrad in sehr spitzem Winkel an eine Bordsteinkante fährt, so dass ich bei ca. 50km/h über den Lenker absteige. Die Landung ist hart und es knackt vernehmlich - mal wieder eine Rippe gebrochen. Diese Verletzung zieht sich allmählich wie ein Running Gag durch mein sportliches Leben. Glücklicherweise behindert mich die gebrochene Rippe kaum beim Fahren. Nur Lachen, Husten und Niesen sind sehr schmerzhaft und ich kann den Rest des Urlaubs nur auf der linken Seite Schlafen.

Bald darauf erreichen wir einen markanten Felsen, der direkt am Weg aus der Ebene ragt. Unser Treffpunkt zum Mittagessen mit den Autos.



Unweit des Felsens liegt ein Himba-Kraal und in kürzester Zeit sind alle Frauen und Kinder des Kraals bei uns. Die Neugier ist riesengroß, aber eben nur die Neugier. Da hier nur selten Touristen durchkommen, gibt es keine Bettelei und auch ansonsten ist die Begegnung nicht von "kommerziellen Interessen" geprägt. Die Himbas kennen Ralf schon seit Jahren und freuen sich immer, wenn er Ihnen die Fotos der letzten Jahre auf seinem Notebook zeigt.



Mein Motorrad hatte schon auf den letzten Kilometern Zündaussetzer. Als ich nach der Mittagspause wieder starten will sagt sie keinen Mucks mehr. Ralf hat die Ursache zum Glück schnell gefunden. Dass Massekabel der Batterie war durchvibriert.

Nach nur kurzer Fahrt kommen wir zu einer Gruppe von Häuptlingsgräbern der Himba. Eine interessante Mischung aus christlichem und traditionellem Gedenken. Die Grabsteine könnte man auch auf jedem deutschen Friedhof finden, zum Teil sind sie sogar in Form eines Kreuzes. In den Büschen und Bäumen über den Gräbern befinden sich jedoch wie seit Urzeiten Rinderschädel, von zu Ehren der Toten geschlachteten Rindern. Je mehr Schädel, desto angesehener war der Tote zu Lebzeiten. Interessant ist auch, dass viele der hier Begrabenen sehr alt geworden sind; teilweise über 80 Jahre. Erstaunlich bei den harten Lebensbedingungen hier im Kaokoveld.



Der Weg wir zusehens schwieriger, enger und kurviger. Immer wieder bleibt das Fahrershirt in den Dornen der in den Weg wachsenen Büsche hängen.

Wir nähern uns dem van Zyl's Pass und die Strecke wird jetzt zusätzlich sehr felsig. Hier ist höchste Konzentration gefragt, denn ein Sturz in die kantigen Felsen ist mit Sicherheit sehr schmerzhaft.



Dann erreichen wir den meiner Ansicht nach schönsten Aussichtspunkt Namibias. Am Beginn der steilen Abfahrt hat man einen traumhaften Blick ins unter uns liegende Marienfluss-Tal.



Wir warten hier auf die Autos. Gabi will aufladen lassen. Sie fühlt sich zu erschöpft und will nicht riskieren, jetzt am Ende des Tages noch zu stürzen.

Vom Aussichtspunkt bis hinunter ins Tal sind es nur zwei Kilometer. Eine verdammt kurze Strecke, um einen solch immensen Höhenunterschied abzubauen. Entsprechend steil stürzen wir uns in die Tiefe.



Unten angekommen ist jedoch die einhellige Meinung, dass die Anfahrt zum Pass deutlich schwieriger war, als die Abfahrt hinunter ins Marienfluss-Tal. Die Abfahrt war auch gegenüber meiner Tour vor drei Jahren erheblich leichter geworden. Anscheinend hatten Befahrer vor uns umfangreiche Wegearbeiten verrichtet und die ganz großen Stufen mit Steinen entschärft.

Bis zu unseren Camp war es nicht mehr weit und der Weg ließ sich einfach fahren.

Diesmal lag das Camp im Marienfluss unter einem schönen Annabaum. Mit trockenen Kehlen angekommen freuten wir uns alle auf ein kaltes Bier. Umso größer war die Enttäuschung, dass ausgerechnet der Wagen mit den Kühlboxen noch auf Holzsuche für das Lagerfeuer war. :ohmy: Glücklicherweise mussten wir nur eine Viertelstunde warten. :)



Ohne dass es der Rest der Gruppe mitbekommen hatte, hatte sich heute auch Wolfgang verletzt. Er war beim Fahren mit den Füßen zwischen die Felsen gekommen und hatte sich dabei das Fußgelenk stark verdreht. Jetzt war der Fuß schon so geschwollen, dass er kaum noch aus dem Stiefel kam. Sah nach einer kräftigen Bänderdehnung aus.

Andi kochte mal wieder fantastisch. Selbst unsere Züricher lobten sein Züricher Geschnetzeltes in den höchsten Tönen.

Danach am Lagerfeuer lauschen wir den hier besonders laut "bellenden" Geckos und konnten eine todesmutige Maus beobachten, die direkt über dem Feuer im Geäst des Annabaums balancierte.
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:39 von Topobär.
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06 Nov 2009 11:39 #119862
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Bitte entschuldigt meine lange Schreibpause. Erst war ich im Urlaub :) und dann mußte ich meine Urlaubsrückstände aufarbeiten :( .

7. Tag: Marienfluss-Tal - Serra Kafema

Die heutige Etappe war nur kurz, aber da wir den Lunch schon in Serra Kafema genießen wollten starteten wir wie üblich sehr früh.

Zunächst ging es auf einfachem Weg durch die Berge, die das Marienfluss-Tal vom Hartmann-Tal trennen. Hier leben derzeit recht viele Himbas; es hat vor nicht allzu langer Zeit kräftig geregnet und das Land ist fruchtbar und grün.



An der Red Drum biegen wir nach Norden ab ins Hartmann-Tal. Das Tal ist weites Meer aus Gras, die Strecke weiterhin einfach zu befahren, allerdings auch zunehmend unangenehm, da das Wellblech immer heftiger wird. Wir erreichen einen erhöht liegenden Geländerücken, von dem aus man eine schöne Aussicht auf die weiten des Tals hat.

Hier in der Umgebung gibt es auch zahlreiche Hexenkreise. So werden vegetationsfreie kreisrunde Bereiche von meist 5-8m Durchmesser genannt. Die Entstehung dieser Kreise gibt der Wissenschaft noch immer Rätsel auf.

Je weiter wir nach Norden kommen, um so reichhaltiger wird die Tierwelt. Einmal sind wir inmitten einer riesigen Herde von Springböcken. Es ist ein ganz anderes Gefühl, direkt und ohne Blechhülle um einen herum, zwischen den Tieren zu stehen und zu fahren.

Wir erreichen das Konzessionsgebiet von Serra Kafema. Der Zugang ist nur Gästen der Lodge erlaubt. Ab hier wird die Strecke auch deutlich anspruchsvoller. Das Wellblech wird zu Tiefsand, durch den wir zunächst einem beeindruckendem Aussichtspunkt erreichen. Der Blick geht über die Hartmannberge bis nach Angola.

Ihr werdet Euch sicherlich wundern, weshalb ich hier immer von den schönsten Aussichtpunkten berichte und es keine Fotos davon gibt. Der Grund ist einfach: Die Weite der Landschaft lässt sich nicht auf einem Foto wiedergeben und ihr würdet Euch nur fragen, was dort denn so toll gewesen sein soll.

Der Tiefsand bleibt uns auch weiterhin erhalten und schon bald erreichen wir die Passage, vor der es vielen Teilnehmern schon die ganze Tour über gegraut hat. Es geht eine Düne mehrere hundert Meter in tiefstem Sand steil hinunter. Doch damit nicht genug. Man fährt unten direkt auf eine Felswand zu und hat gerade einmal 5m Platz für eine 90°-Kurve nach rechts. Viele schließen schon auf der Abfahrt mit dem weichen Sand nähere Bekanntschaft und spätestens in der Kurve lagen dann alle außer Harald und mir.



Schnell sind wir aus dem kleinen Canyon wieder heraus und dann öffnet sich der Blick auf das grüne Band der Kunene. Wenn man weiss, wo man suchen muss, entdeckt man in der Ferne schon Serra Kafema.



Die letzten Kilometer sind schnell gefahren. An der Lodge werden wir schon mit einem Begrüßungsdrink und feuchten Tücher erwartet, mit denen wir uns den Staub aus dem Gesicht wischen können.

Nachmittags stehen uns die Aktivitäten der Lodge zur Verfügung. Besonders hervorgehoben werden bei dieser Lodge immer die Quadtouren. Aus unserer Gruppe hat niemand daran Interesse - wen wunderts. Außer Kathrin und mir machen alle eine Boots-Tour auf dem Kunene. Wir hatten die schon beim letzten mal gemacht und wollten eigentlich auf den der Lodge gegenüber am anderen Flussufer liegenden Berg wandern. Allerdings hat es da wohl in letzter Zeit Porbleme mit der angolanischen Grenzpolizei gegeben, so dass diese Tour leider nicht mehr möglich ist.

So entscheiden wir uns für eine Fahrt im offenen Geländewagen durch die Berge und Dünen im Hinterland der Lodge.



Wir haben den Wage für uns alleine und genießen die Fahrt. In der Ferne sehen wir immer wieder Paviane, Springböcke und Oryx.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen wir einen hoch über dem Fluß gelegenen Aussichtspunkt, wo uns ein vorzüglicher Sundowner kredenzt wird. Savanna dry für Kathrin, GinTonic für mich und dazu leckere Knabbereien.



Bis wir auf der Lodge zurück sind ist es dann schon stockdunkel. Wir werden schon am Auto mit einem Cocktail erwartet.

Serra Kafema:

Die absolute Luxuslodge in perfekter Lage. Eine einsamere und abgelegenere Unterkunft ist in ganz Namibia nicht zu finden. Die Gäste kommen fast ausschließlich mit dem Flugzeug, unsere Gruppe ist eine große Ausnahme.

Serra Kafema ist eine Öko-Lodge. Z.b. Solarenergie, Biokläranlage.

Die Lodge befindet sich im Überschwemmungsbereich des Kunene, weshalb alle Gebäude auf Stelzen errichtet und durch Stege verbunden sind. So kann es durchaus sein, dass man ein Krokodil als Untermieter hat.

Die Unterkünfte sind riesig. Mit Stroh gedeckt, die Außenwände aus Canvas und zur Veranda hin, eine riesige Fensterfront. Dieser Bereich läßt sich auch komplett zu Seite schieben, so dass eine ganze Seite des Gebäudes fehlt und man noch näher an der Natur ist. Wir haben so die Nacht verbracht.

Am Hauptgebäude befindet sich ein kleiner Pool, der aber nur zur Abkühlung taugt.



Das Hauptgebäude selbst ist um die Bäume am Flußufer herumgebaut, d.h. die Stämme gehen durch den Innenraum und die Kronen überragen das Gebäude. Es wurden keine Bäume für die Errichtung der Lodge gefällt. Direkt am Wasser gibt es eine Aussichtsterasse und eine überdachte große Sitzecke mit Bar. Hier lässt es sich aushalten.

Das Essen ist hervorragend. Besonders gut sind auch die selbst gebackenen Plätzchen, die in einem großen Glas die ganze Zeit zum naschen locken. Ich musste größte Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht schon vor dem Dinner satt zu sein.
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 15:39 von Topobär.
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