THEMA: Namibiarundreise für Fotografen
07 Aug 2009 17:00 #111558
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Namibiareise für Fotografen (Teil 13)
Etoscha


Der erste Blick geht Richtung Untermieter. Der sitzt immer noch friedlich neben dem Lichtschalter und hat mich diese Nach nicht aufgefressen. An der Decke hängt noch ein weiterer Untermieter der gleichen Gattung. Ooops, jetzt wird es im Bungalow aber langsam voll.

Egal, ich hüpfe ins Bad und dann in die Stiefel, Fotogeraffel geschnappt und dann geht es ins Restaurant. Da wird erst einmal gegessen, was das Buffet hergibt. Dann werden die Boliden gesattelt. Heute haben wir wieder zwei Autos und Mathias wird uns wieder fahren. Beim Sonnenaufgang wird das Tor geöffnet. Wir wollen zu einen Wasserloch im Norden fahren, das von einen Löwenrudel besetzt wurde. Die Fahrt soll schnell gehen, deshalb sollen wir nicht bei jedem Zebra und jedem Springbock anhalten. < snief >. Immerhin haben wir Mathias als Fahrer, der hält dafür für jeden Vogel. Folglich sind wir erst am Wasserloch angekommen, als die Sonne bereits so hoch stand, dass keine schönen Gegenlichtaufnahmen mehr möglich sind. Aber auch ohne den Vogelfotostopp während wir zu spät gewesen.
Wenig später sehen wir eine Gruppe Punker. Alle mit wildem Irokesenschnitt. Die wollen uns nicht passieren lassen. Daraufhin habe ich gedroht, dass ich Mikado kann. Davon waren die Streifenschnitzel nicht sonderlich beeindruckt. Aber die Androhung, gleich eine CD von Hans Albers aufzulegen, hat Wirkung gezeigt. Fluchtartig suchten sie das Weite.



Wenig Später macht es ganz laut Pufffff! Ist jetzt ein Reifen geplatzt? Nein, am Straßenrand liegt eine regungslose Puff-Otter. Hein fängt das Vieh gleich ein und zeigt uns stolz seine Jagdtrophäe. Die Puffotter ist etwas lädiert, aber noch ganz frisch! Das ist „the catch of the day“. Wir sind noch kurz am diskutieren, wie Puffotter schmeckt und ob wir sie mitnehmen sollen. Dann kann der Koch in Okaukuejo mal einen richtigen Schlangenfraß brutzeln. Die Situation ist ähnlich wir, in diesen Catoon:

www.ruthe.de/fronten...ort=datum&order=DESC



Kurze Zeit später sehen wir einen kleinen Räuber am Straßenrand. Wie gebannt schaut er auf eine Stelle. Da bewegt sich auch etwas im Gras. Mit einer flinken Bewegung schnellt er vor und schon fliegt eine Schlange durch die Luft. Sie stürzt zu Boden, will sich aufrichten, aber schon ist der Räuber zur Stelle und geschickt gibt es die nächste Flugshow. Das wiederholt sich mehrfach, bis der kleine Räuber sicher ist, das die Schlange tot ist. Jetzt kommt das größte Problem: Wie isst man eine Schlange? Mit Messer und Gabel? Stäbchen? Oder Amerikanisch mit den Pfoten? Der kleine Räuber hat kein Schweizer Messer zur Hand und so hat er seine Probleme die Schlange in mundgerechte Stücke zu zerreißen. Aber er ist dann doch zu seinem Frühstück gekommen.



So einen Kill sieht man nicht alle Tage. Der Schlangenadler muss heute fasten!



Unsere Pirschfahrt wurde von ein paar grimmig schauenden Gestalten mit großem Schlagschwanz gestoppt. Es sind Erdhörnchen. Ein Eishörnchen ist mir bei der Affenhitze jetzt lieber …



Ein Raubvogel (junger Graubürzel Singhabicht) im Gebüsch wollte unbedingt fotografiert werden. Dann gab er mir seine Email-Adresse, damit ich das Bild schicken kann.



Dann sind wir zum Wasserloch Nebrowni gefahren und stehen im Stau. Das Wasserloch ist dicht umlagert von hunderten von Zebras, Springböcken, Oryx und ein paar Strauße sowie ca. 10 Fahrzeugen vom Reisebus bis zum Tretauto. Am Wasserloch liegen zwei Löwen, jeweils an einem Ende des Wasserlochs. Durch ihre bloße Anwesenheit verhindern sie, dass die Tiere an das Wasser können. Nur vereinzelt wagt sich mal ein Springbock oder Oryx an das Wasser. Ständig mit den Augen auf die Löwen gerichtet. Wenn ein Löwe sich bewegt (z.B. gähnt oder mit dem Kopf wackelt) dann jagen die Tiere gleich wieder vom Wasser weg. Wir beobachten die Szene eine Weile. Dann wird es einen Löwen zu langweilig und er kommt langsam angetrottet, um die Gesellschaft seines Bruders zu suchen. Jetzt waren die ersten Tiere etwas mutiger. Auch eine Zebrafamilie nutzt die Gelegenheit. Kaum haben sie sich zum Trinken gebückt, wackelt der Löwe etwas mit dem Kopf und schon spritzen Wasser und Schlamm hoch und die Zebras suchen das Weite.
Nach einer Weile formieren sie sich neu und tasten sich, die Löwen ständig im Blick, wieder an das Wasserloch an. Nachdem wir die Situation über mehrere Stunden beobachtet haben, machen wir eine weitere Runde durch den Nationalpark, ohne etwas Interessantes zu sehen. Es ist schon Mittag und die Tiere verkriechen sich in den Schatten. Auf dem Rückweg fahren wir wieder am Wasserloch vorbei. Diesmal stehen die Autos um einen Busch in der Nähe des Wasserlochs. Die beiden Löwen war es zu warm geworden und sie haben sich in den Schatten eines Baumes verkrochen. Somit konnten die anderen Tiere endlich ihren Durst löschen. Da ich schon genug Bilder von unterm Baum schlafenden Löwen habe, habe ich mir die Situation geschenkt und wir sind zur Siesta nach Okaukuejo gefahren.



Am Nachmittag haben wir noch mal eine kleine Runde gedreht. Es ist aber sehr wenig los und die Löwen sind auch verschwunden und das Wasserloch verweist.
Nur ein stolzer Strauß führt seinen Nachwuchs aus.



Abends ist es am Wasserloch in Okaukuejo auch sehr ruhig. Eine einsame Giraffe hat sich über eine Stunde langsam genähert, bevor sich zum Trinken verrenkt hat.



Abends sind wir noch im Restaurant und haben uns über das reichhaltige Buffet hergemacht. Danach haben wir noch eine Bildbesprechung gemacht, die durch einen neugierigen Schakal, der bis an den Tisch rankam, unterbrochen wurde. Am Wasserloch von Okaukuejo ist immer noch nix los und so bin ich ins Bett gegangen. Ich schaue noch mal kurz nach, wo meine achtbeinigen Untermieter sich rumtreiben. Schließe das Moskitonetz und lasse im noch mal den Tag Revue passieren. Die vorletzte Nacht in Afrika ist angebrochen.



Fortsetzung folgt! :P

PS: Nein wir haben die Puffotter nicht plattgefahren
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Namibiarundreise für Fotografen (Teil 14)
Etoscha - Frans Idongo


Nach einer erneut zu kurzen Nacht werden schnell die sieben Sachen gepackt.
Dann geht es zum Wasserloch in Okaukuejo.
Die Sonne ist auch schon wach.
Sie schaut zwischend en Schäfchenwolken durch und
taucht das Wasserloch in ein goldgelbes Licht.



Nach und nach haben auch die Springböcke, Streifengnus und Zebras ausgeschlafen.
Sie werden mit frischen Quellwasser betankt.



Nachdem auch wir unsere Betriebsvorräte am Frühstücksbuffet aufgefüllt haben,
sitzen wir wieder wie die Ölsardienen im Boliden.
Mathias ist bereits mit dem zweiten Wagen über alle Berge Richtung Palmwag.
Der erste Stop ist am Wasserloch Nebrowni.
Aber heute ist dort nicht viel los.



Ein Strauß steht im Wasserloch mitten im Morast.
Der hat eine Konsistenz von Schnellzement.
Die Füße bewegen sich nicht?
Hat der Strauß jemanden verpfiffen und wurde
von der Helmperlhuhnmafia einbetoniert?



Dann stellt sich uns die Helmperlhuhnmafia in den Weg.
Sollen wir jetzt auch im Wasserloch einbetoniert werden?
Hein rollt langsam auf die Hühnerbande zu.
Die bleiben wie angewurzelt stehen.
Kurz bevor das erste Perlhuhn überrollt wird,
gibt der Klügere nach und die Hühner laufen gemächlich vor dem Auto her.
Hein gibt langsam Gas. Der Abstand wird wieder kleiner.
Die Hühnerbande läuft jetzt gemütlich die Straße entlang.
Wie lange wollen die uns noch aufhalten?
Wollen die Wegezoll?
Hein gibt mehr Gas und erhöht das Tempo.
Jetzt kommt Schwung auf und die Hühnerbande läuft mit flotten Tempo vor uns her.
Aber sie sind nicht bereit unseren Boliden passieren zu lassen.
Hein läßt die Muskeln spielen und drückt auf die Tube.
Der Motor röhrt auf.
Das Hühnervieh bekommt die Panik.
Wie ein wilder Hühnerhaufen rennen sie wild flatternd die Straße entlang.
Aber sie geben hartnäckig die Strasse nicht frei.
Es richt nach Hünerfrikassee heute abend.
Hein schaltet hoch und läßt den Boliden laufen.
Das Federvieh flitzt mit atemberaubender Geschwindigkeit vor uns her
und schimpft dabei mit lautem Geschnatter.
Am Wasserloch Olifantsbad biegen wir geschickt ab und die Hühnermafia läuft ins Leere!
Ätsch ausgetrickst! :P



Am Wasserloch ist nix los und so setzen wir die Fahrt fort.
Die Hühnermafia sitzt ausgepumpt am Strassenrand und läßt uns
jetzt ungehindert passieren.
Wenig später treffen wir am rechten Rand auf eine Gruppe brauner Gestalten.
Das sind bestimmt Radikale. Sie tragen geschwungene Waffen.
Die sind waffenscheinpflichtig und bestimmt verboten!
Sie haben bereits als Kriegsbemalung einen schwarzen Streifen auf der Nase angelegt.
Werden sie gleich über uns herfallen?
Wir spenden ein paar Büchsen Windhoek Lager.
Bei der Aufteilung der der Büchsen geraten sie in Streit.
Wir nutzen die Chance und machen uns aus dem Staub.



Kaum sind wir den Braunen entkommen, werden wir verfolgt.
Ein wilder Springbock galoppiert neben uns her.
Hein läßt die Zügel locker und den Boliden laufen.
Aber es hiflt nix, der Springbock läßt sich nicht abschütteln.
Darf der das überhaupt?
Der ist noch ganz jung und noch grün hinter den Ohren.
Wenn das seine Mama wüßte!
Wir bleiben stehen und der junge Springbock schaut uns traurig an.
Er kommt vermutlich von einen chinesischen Wunderheiler.
Für ein schnelleres Geweihwachstum wurde er akupunktiert.
Wir haben ihn mit Windhoek Lager abgefüllt.
Als ein Auto in die Gegenrichtung fuhr, galoppierte er in Schlangenlienien hinterher ...



Das Vogelportrait von gestern hat bei Stefano Eindruck hinterlassen.
Inzwischen halten wir bei jeder Gabelracke.
Diese bunten Vögelchen sitzen in den Bäumen und warten auf Insekten.
Wir haben da nix zu befürchten.



Aber dann saß dieser grimmig dreinschauender Geselle auf einen Baum am Wegesrand.
Neugierig schaut er durch das offene Autodach ins Wageninnere.
Ernährt er sich von Touristen?
Wird er sich gleich im Sturzflug auf unser Auto stürzen?
Wird er sich einen von uns greifen?
Geschickt halten wir ihn durch unsere großen Teleobjektive auf Abstand.
Somit können wir unserem Schicksal noch einmal entrinnen



Punkt 12 Uhr erreichen wir das Anderson-Gate.
Jetzt sind wir in Sicherheit.



Von wegen Sicherheit, das erste Warnschild auf der C38 ist ein deutlicher Hinweis,
dass auch hier wilde Gesellen unterwegs sind.
Sie lauern arglosen Touristen auf der Strasse auf.
Dann schlitzen sie mit den messerscharfen Eckzähnen die Reifen auf.
Mit erhobenen Schwanz sausen sie dann zum Zaun am Strassenrand.
Verschwinden in einen Tunnel unter dem Zaun.
Tauchen auf der anderen Seite wieder auf und lachen sich ins Fäustchen.



In flotter Fahrt geht es auf guter Teerpiste auf der C38 über
Outjo und Otjiwarongo zur Frans Idongo Lodge.
Kurz bevor wir in die D2433 zur Lodge einbiegen kommt uns ein Güterzug entgegen.
Meine Knipskiste klickt wie verrückt. Stefano weiss, dass meine heimliche Liebe der Eisenbahnfotografie gilt.
In Otjiwarongo gibt es eine Brücke über die Bahn.
Das wäre ein toller Fotopunkt!
Stefano willigt ein.
Das Jagdfieber ist bei mir geweckt.
Hein wendet den Boliden und fährt gemächlich dem Zug hinerher.
Hein! Was machst Du da? So geht das nicht!
So werden wir nie als erstes auf der Brücke sein!
Es war Hein seine erste Zugverfolgung.
Also mal schnell die Regeln erklärt:
1. Vollgas
2. Gänge für maximale Beschleunigung voll ausfahren.
3. In Kuven nicht vom Gas gehen. Gegebenenfalls Gegenfahrbahn in Ideallinie mitbenutzen.
4. Zugverfolger haben Vorfahrt, egal was auf den Schildern steht.
5. Gebremst wird nur beim Erreichen des Fotopunkts. Dafür aber heftig!
Hein läßt die Pferdchen laufen.
Die Drehzahlnadel ist im roten Bereich.
Der Motor dröhnt.
Das Zugende kommt in Sicht.
Wagen um Wagen schieben wir uns am Zug Vorbei.
Jetzt sind wir schon auf Höhe der Loks.
Die Brücke bei Otjiwarongo ist bereits in Sicht.
Hein gib Gas!!!
Der Bolide rauscht die Brücke hoch.
Wir haben einen kleinen Vorsprung.
Ob das reicht?
Auf der Brücke legt Hein eine saubere Zielbremsung hin.
Ich springe aus dem Wagen.
Der Zug kommt bereits um die Ecke.
Noch ein Sprint bis zum optimalen Punkt.
Der Zug ist da!
Kamera hochgerissen, der Fokus sitzt und
Klick-Klick-Klick-Klick-Klick macht die Kamera.
Die Loks hupen.
Die Führerhaustür öffnet sich.
Ein winkender Lokführer schaut heraus.
Ein sich freuender Kiboko winkt zurück!
Die Mitreisen wundern sich noch, wie schnell ein Kiboko laufen kann ...



Im zweiten Anlauf erreichen wir dann die Frans Idongo Lodge
Zwei bedrohliche Riesen bewachen die Eingangstür.
Sie lassen uns passieren.
Aber lassen sie uns auch wieder raus?



Werden wir im Kochtopf landen?
Der rechte Potje ist bestimmt für mich.



Wir beziehen unsere sehr schön eingerichteten Bungalows.
Bis zum Essen haben wir noch etwas Galgenfrist.
Es gibt dort einen Fernseher.
Ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und schalte ein!
Es läuft das Erste!
Bei ARD und ZDF reihern sie in die ersten Sitze oder
sitzen sie in der ersten Reihe. Egal.
In den Nachrichten hauen sich die Politiker wieder leere Worthülsen um die Ohren. Das Afrikafeeling ist wie weggeblasen!
Ganz schnell die Flimmerkiste aus!
Ich tue das nie wieder!



Dann geht es auf die Terasse.
Bei einen eisgekühlten Windhoek Lager geniesse ich den Ausblick.



Auf dem Gelände der Lodge gibt es seltener Tiere.
Diese sind so selten, dass sie in Namibia nicht vorkommen.
Sie stammen aus Südafrika und Ostafrika.
Leider ist das Wasserloch so weit von der Terasse entfernt, dass ich die Gorillahantel mit Konverter bestücken muss.
Das Luftflimmern macht sich auf den Bildern bemerkbar.
Auf einer Pirschfahrt würde man den Tieren näher kommen.
Aber das hat hier eher das Feeling eines Safariparks.
Wir lehnen dankend ab.
Mit dem Bierchen in der Hand enstehen ein paar Bilder:



Auch eine Schnaps- äh Akaziendrossel lässt sich blicken



Dann geht es zum Abendessen ins Restaurant.
Wir lauschen dem Quaken der Frösche.
Mit lautem Getöse in Dolbi-Surround!
Quark-Quark-Quark-Quark.
Das ist so perfekt, dass kommt bestimmt vom Band.
Plötzlich Stille.
Wir beten die Bardame die Platte nochmal aufzulegen.
Sie grinst uns an.
Dann kommt wieder das Quark-Quark-Quark ...



Es gibt ein leckeres Drei-Gänge-Menü.
Den Anfang macht eine leckere Vorspeise mit frischem Lachs.
Ob der im Swakop-River gefangen wurde?



Dann ist die Hauptspeise an der Reihe.
Die Kellnerinnen kommen im Gänsemarsch.
Die Speisen werden durch einen Deckel vor neugierigen Blicken geschützt.
Die Spannung steigt.
Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
Gleichzeitig wurden dann die Deckel entfernt.
Gefüllter Kudu!
Lecker-Lecker! Schlemm-Schlemm! Jamm-Jamm!



Als Nachspeise gab es eine Birne, die bei der Ernte in einen Topf mit heisser Schokolade gefallen ist



Es ist der letzte Abend in Afrika.
Wir sitzen noch lange am Feuer.
Mit reichlich Amarula lassen wir die Reise nochmal Revue passieren.
Nachdem das Feuer abgebrannt, das Personal längst im Bett und der Amarula alle ist, finden wir mit Mühe unseren Bungalow. :blink:
Die letzte Nacht wird wohl besonders kurz werden ...
... umso besser schläft es sich dann im Flieger.



Fortsetzung folgt :woohoo: :P
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Namibiarundreise für Fotografen (Teil 15)
Cheetah Conservation Fund - Winhoek


Die Nacht ist extrem kurz.
Der Rucksack wird für den Heimflug gepackt.
Nicht benötigte Gegenstände bleiben zurück.
Ein letztes Frühstück in Afrika und auf geht es
zu den Bestien des Cheetah Conservation Fund.

Wir sind pünktlich zum Lauftraining da.
In einen etwas quadratischen Areal (ca. 30x30m) sind zwei dieser Bestien.
Sie warten schon auf uns.
Wir dürfen das Areal betreten.
Die Fototaschen müssen draußen bleiben.
Ich bewaffne mich mit D300 + 70-200/2.8 + 1,4 TC und D200 + 16-85.
Dann nähere ich mich den Bestien.
Mich reizen Aufnahmen aus der Hocke.
Die Ranger kennen aber kein Pardon.
Wer sich "klein" macht, wird zur Beute.
Mit anderen Worten, der Fotograf stirbt aufrecht!

Über vier Ecken ist ein Drahtseil gespannt.
Dieses wird von einer Winde angetrieben.
Am Seil hängen ein paar bunte Stofffetzen.
Wir müssen uns parallel zu einer Kante aufstellen.
Das ist sehr unpraktisch, weil wir uns so gegenseitig behindern.
Besser ist eine Reihe in 45° zu einer Ecke.
Aber es bleibt keine Zeit zum Überlegen.
Es geht los!
Die Seilwinde rotiert.
Die Stofffetzen flitzen um das Karree.
Die Geparde flitzen hinterher.



Staub steigt auf.
In den Kurven fliegen Dreck und Grasbüschel.
Die Kameras klicken mit maximaler Bildfolge.
Ich kämpfe noch mit Autofokusfunktionen und
bevor ich so richtig warm laufe,
sind die Bestien bereits müde.
Wie aufgeblasene Stubentiger umschnurren sie den Ranger.
Es gibt ein paar Leckerlies.
Das war es!
Für mich ging das alles leider viel zu schnell.
Meine Fotoausbeute ist beschämend.
In Zukunft würde ich auf den Telekonverter für einen
schnelleren Autohokuspokus verzichten.



Wir bekommen eine 2. Chance.
Die Cheetas im Gelände sollen gefüttert werden.
Wir klettern auf die mit Sitzen ausgestattete Ladefläche eines Pickups.
Ich bewaffne mich mit D300 + 200-400 + TC14 und D200 + 16-85.
Auf dem weiträumigen Gelände des CCF sind es rund 25 km Fahrt bis zu den Bestien.
Die Fahrt führt an unendlich langen Zäunen entlang.
Schleusen mit Doppeltore grenzen die Gehege voneinander ab.
Die Cheetahs warten schon auf uns



Wir erreichen die Cheetahs.
Es gibt einzelne, riesige Gehege jeweils für Männchen und Weibchen.
Der Pickup mit den Rangern und Pferdefleischbatzen fährt voraus.
Die Geparde jagen hinterher.
Wir nehmen die Verfolgung auf.
Wir sind in eine Staubwolke gehüllt.
Auf den wild hüpfenden Pickup sind mit der Gorillahantel keine Fotos möglich.
Ein Objektivwechsel ist unmöglich.
Nachdem sich die Geparden genügend angestrengt haben,
werden die Batzen Pferdefleisch von der Ladefläche geworfen.



Die Cheetas erhaschen einen Fleischbrocken.
sie flüchten damit in den Schatten von Büschen oder ins Dickicht.
Dann knabbern sie verträumt an Ihrer Mahlzeit herum.
Mit Wildlife hat das nix mehr zu tun.
Trotzdem sind mir meine besten Gepardenfotos gelungen.



Gegen Mittag heißt es Abschied nehmen.
Ein letztes Mal besteigen wir den Boliden.
Mit Siebenmeilenstiefeln sausen wir über die B1 nach Windhoek



Der Airbus A340-300 der Air Namibia wartet schon auf uns



Nach ein paar Fläschen Rotwein wiegt mich das Summen der Motoren in den Schlaf.
Ich träume von Afrika von Löwen, Zebras und Giraffen im Sonnenuntergang.
Das Aufsetzen der Maschine in Frankfurt holt mich in die Realität zurück.
Am Gepäckband verabschiede ich mich von Stefano und liebgewonnenen Reisegruppe.
Mit dem ICE geht es nach Mannheim.
Die Regionalbahn spukt mich vor der Haustür aus



Die letzten Meter werden zu Fuß zurückgelegt.
Das Häusle steht noch, das Auto freut sich schon auf mich.
Der Briefkasten quillt über - Werbung und Rechnungen - Wie immer!
Schon sitze ich im zurückgelassenen Chaos in meiner Wohnung
und die Reise geht noch mal in Gedanken an mir vorbei.
Eine schöne Reise ist zu Ende.
Die Sehnsucht nach Afrika bleibt.
:woohoo:
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01 Sep 2009 13:48 #113882
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Namibiarundreise für Fotografen (Teil 16)
Resümee


Das Reisekonzept einer Gruppenreise für Fotografen hat mir sehr gut gefallen.
Wir hatten alle die gleichen Interessen mit einer guten Mischung zwischen
Anfänger, Amateure und Profis.
Stefano Levi hat die Reise und Workshops sehr gut geleitet.
Den Anfängern konnte er die Grundlagen der Fotografie sehr gut erklären.
Ich habe mir auch ein paar Kniffe von den Profis abgeschaut, neue Funktionen ausprobiert und dazugelernt.
Insbesondere möchte ich noch mal die Flexibilität von Stefano hervorheben,
der kurzfristig ein zweites Auto für die Pirschfahrten organisiert hat.
Ohne diese Maßnahme wäre vermutlich die Stimmung in der Gruppe gekippt.
Die Organisation der Reise durch Abendsonne Afrika und den Guides vor Ort
war perfekt. Mit so einer Reisegruppe und Stefano als Reiseleiter würde
ich gerne wieder auf Reisen gehen. Voraussetzung ist aber ausreichend Platz
im Auto. Ausreichend ist eine Sitzreihe pro Fotograf.

Namibia gilt als Einsteigerland. Afrika für Anfänger.
Namibia empfinde ich als eher langweilig und erinnert mich in vielen Bereichen an den Südwesten der USA - Texas, New Mexico.
Entlang der Straßen sind überall Zäune. Das Land ist aufgeteilt.
Die Besiedlung ist dünn und man sieht selten Menschen.
Die Städte machen einen aufgeräumten - nach afrikanischem Maßstab sterilen - Eindruck.
Die Landschaft ist sehr schön, aber bis auf Dead Vlei nicht einmalig auf der Welt.
Es gibt spannendere Länder in Afrika (Uganda, Eritrea, Madagaskar).

Besonders gut hat mir das Damaraland gefallen.
Zelten in der Wildnis. Die Milchstrasse leuchtete am Himmel in bisher ungekannter Helligkeit. Wir waren Tagelang auf Pirschfahrt durch Palmwag und sind keinen anderen Autos begegnet.

Würde ich noch mal nach Namibia fahren?
Der Caprivi-Streifen steht noch auf meiner Wunschliste.
Den kann man auf einer Reise durch Botswana oder Zambia "mitnehmen".
Auch wenn ich noch nicht alles von Namibia gesehen habe, gibt es momentan noch einige afrikanische Länder, die mich mehr reizen, als eine weitere Reise nach Namibia.


Statistik:
Auf der Reise habe ich 9035 Aufnahmen gemacht.
Davon sind 1129 in die nähere Auswahl gekommen.
Die Bilder verteilen sich wie folgt auf die Kameras und Objektive:

Kameras
Nikon D200 392 35%
Nikon D300 737 65%

Objektive
Sigma 8mm Fisheye 7 0,6%
Sigma 10-20mm 26 2%
Nikon 16-85mm 473 42%
Nikon 50 mm 5 0,4%
Nikon 70-200 235 21%
Nikon 105 macro 20 2%
Nikon 200-400 363 32%

Telekonverter
Nikon TC14EII 242 21%
Nikon TC17EII 75 7%


Die Fotos wurden mit folgenden Brennweiten gemacht:

8 7 0,6%
10- 15 18 1,6%
16- 17 95 8,4%
18- 20 49 4,3%
21- 24 21 1,9%
25- 35 88 7,8%
36- 50 76 6,7%
51- 70 75 6,6%
71- 85 103 9,1%
86-105 47 4,2%
106-135 39 3,4%
136-200 121 10,7%
201-300 88 7,8%
301-400 136 12,1%
401-500 32 2,8%
501-600 115 10,2%

Vielen Dank an Alle, die bis zum bitteren Ende durchgehalten und den ganzen Reisebericht gelesen haben.
Ich hoffe, ich konnte Euch durch die überspitzte Forumlierung etwas Freude bereiten.

Vielen Dank für Euer Feedback zum Reisebericht.

Viele Grüße aus der Kurpfalz
Bernd
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