Lugawe und picco, leider hat uns unser Guide nicht so viel Guidance gegeben bei den Bananen, er hat uns nicht auf die roten Bananen hingewiesen. Für das nächste Mal wissen wir es nun dank Euch besser, vielen Dank dafür. Gibt es die roten Bananen eigentlich auch in Deutschland in einem Supermarkt oder einem Spezialmarkt zu kaufen?
28. Tag West Kilimanjaro Gebiet
Da ganz früh morgens die Wolken noch nicht da sein sollen, stelle ich mir den Wecker zum Sonnenaufgang, um ein paar Fotos vom Berg zu schiessen. Tatsächlich, keine Wolke am Himmel. Allerdings scheint die Luft nicht klar zu sein, der Berg zu weit weg oder was auch immer. Die Ergebnisse sind ernüchternd, es gelingt kein annähernd interessantes Foto. Hier mal etwas zur Dokumentation des Sonnenaufgangs am Kilimanjaro.
Die Sonne stieg immer höher, nach dem Frühstück wird der Berg immer unsichtbarer im Dunst.
Die Wolken allerdings bilden einen klassischen Kranz um das ganze Massiv herum, wir sind mit unserer Lodge in diesem Kranz drin, man sieht die Wolken in einem Bogen um uns herum.
Heute fahren wir zu einem touristischen Massai-Boma, dem Olpopongi-Boma, ca. 40km von der Lodge entfernt. Ein Boma ist eine Ansammlung von Gebäuden oder Hütten, die in der Regel durch einen Wall aus Akazienzweigen nach aussen gesichert ist, u.a. gegen Raubtierangriffe auf das eigene Vieh, das zur Nacht innerhalb des Boma-Kreises eingepfercht wird. Es ist ein Boma, das errichtet wurde um Touristen die Massai-Kultur näher zu bringen, die Idee dazu kam von einem Deutschen, der das Boma weiterhin unterstützt, und traf anscheinend auf geschäftstüchtige und lernwillige Massai. Auf dem Weg dorthin sahen wir
African Pygmy Falcon mit seiner Beute
Crowned Cranes
Am Boma angekommen, versammelten sich deren Bewohner vor dem Eingang, um uns als einzige Tagesgäste mit einem Ständchen zu begrüßen. Es klang so ein bißchen wie das „Heyananna heyananna“ aus den Winnetou-Filmen.
Wir wurden dann hineingebeten, und dort führten die Jungen ihren berühmten Sprungtanz (adumu) vor. Die hohen Sprünge sollen die jungen Frauen beeindrucken.
Großmutter sei angeblich 102 Jahre alt und hat zig Nachkommen. Sie sei die Großmutter des Stammesvorstehers Freddy, der selbst Anfang 50 Jahre ist und Kinder und glaube ich auch Enkel hat. Ich hab das alles im Konjunktiv geschrieben, weil ich nicht so ganz dahinter schauen kann, ob dies eine Story für die Besucher ist oder echtes Leben. Jedenfalls steht auf der Website nichts davon
www.maasai-village.com/our-team
Ein Mann kann traditionell mehrere Frauen haben und mit ihnen jeweils mehrere Kinder. Der derzeitige Stammesvorsteher Freddy hat glaube ich mich zu erinnern aktuell 4 Frauen – so die uns erzählte Story. Jede Frau lebt in ihrer eigenen Hütte innerhalb des Boma. Unsere Monogamie ist ja manchmal schon nervig, aber sich mit vier Frauen zu arrangieren stelle ich mir ebenfalls anstrengend vor…
Wir sind mit den Massai in den Busch gegangen und haben einige Erklärungen zu der Viehwirtschaft und den Bäumen und Sträuchern erhalten. Das Englisch der beiden Massai-Wortführer war sehr gut, und auch deutsche Wörter konnten sie gekonnt einflechten.
Massai sind keine Jäger, sondern Viehhirten. Vor ca. 500 Jahren kamen sie aus dem Gebiet des heutigen Äthiopiens in die Region Kenia/Tansania, hatten eine nomadische und auch durchaus kriegerische Lebensweise. Heute sind die Massai sesshaft und friedlich. Die Tradition besagt, dass ein junger Massai als Heranwachsener zum Übertritt in das Erwachsenenleben ein gefährliches Raubtier töten muss. Über diese Vorstellung wird auch unter den Touristen weiter sinniert. Uns wurde die suggestive Frage gestellt, wieviele Löwen heutzutage noch leben würden, wenn dieser Tradition weiter nachgegangen würde. Also, es werden keine Raubtiere mehr getötet von den jungen Massai. Weiterhin sollen die jungen Massai allerdings für ein paar Tage sich im Busch selbst zurecht finden und das von den Eltern Erlernte anwenden. Späher werden heimlich ausgesandt um sicherzustellen, dass den Jungens nichts passiert im wilden Busch.
Grey-capped Social Weaver
Hier wurde uns die Belüftung eines Termitenbaus erklärt und wer sich noch so externes dort einnistet, z.B. Mangusten
Hier wurde uns erklärt, wie sich die Massai Zähne putzen, nämlich mit einem Zweig des Salvadora Persica Buschs
Das Latex des Euphorbia Candelabrum ist giftig. Das Holz wird gerne zur Dachkonstruktion der Hütten verwendet. In der Sprache der Massai heisst der Baum Olbobongi, daher der abgeleitete Name des Boma.
Ein Massai hält Ausschau über die weite Ebene
Dieser Saft von einer Akazie hatte auch eine medizinische Wirkung, habe es aber wieder vergessen. Insektizid?
Uns wurden sehr viele Pflanzen und ihre Heilwirkung vorgestellt, fanden wir sehr interessant. Aber wenn wir es nicht selbst anwenden, geraten die Erläuterungen leider sehr schnell in Vergessenheit, so dass ich hier und jetzt nicht mehr schreiben kann.
Speerwerfen will geübt sein
Zurück im Boma wurden uns die Hütten gezeigt. Einige davon sind Hotel für Touristen eingerichtet mit Dusche und westlichen Sitz-Toiletten mit fliessendem Wasser, es schaute gemütlich und gepflegt aus. Wie in der Schule sind bei einem Unterstand Stühle aufgereit, dort wurde uns die Kultur in einer Art Unterricht erklärt, unterbrochen vom Mittagessen.