Nachdem ich gestern beim Versuch den nächsten Teil des Reiseberichts einzustellen, dreimal Mal abgestürzt bin
, nun ein weiterer Versuch, erstmal ohne Fotos. Die 7 Stück (auch nicht mehr als sonst) versuche ich dann nachträglich hinzuzufügen. Hoffe sehr, es klappt nun...
10.09.2016 – Letzter Tag in Tandala (Teil 1)
Am heutigen Vormittag ist erneut etwas Abwechslung zum normalen Safari-Alltag im Park geplant. Es soll ja nicht langweilig werden.
Wir werden mit unserem Guide Chris und zwei Massais eine Buschwanderung auf dem Gebiet von Tandala unternehmen. Nun sind wir schon voller Vorfreude, überhaupt mal wieder per pedes unterwegs sein zu können. Zwischendurch etwas Bewegung bei so viel Futtern und durch die Gegend kutschiert werden, kann uns ganz sicher nicht schaden.
Denken wir jedenfalls, als wir beim Frühstück sitzen und eifrig bei der morgendlichen Kalorienaufnahme sind. Die wollen schließlich gleich verbrannt werden, die Kalorien... Und noch etwas ist anders. Heute früh sind wir doch tatsächlich nicht mehr die einzigen Gäste in Tandala! So was, andere Touristen in „unserer“ Lodge!
Das sind wir verwöhnten Gören, doch gar nicht mehr gewohnt.
Zwei englische Pärchen sind spätabends noch angekommen und reisen heute früh auch schon wieder ab in Richtung Park. John erzählt uns, dass es beim Abendessen heute aber trotzdem richtig voll wird in Tandala. Seine Schwester und Familie kommen zu Besuch und auch ein französisches Honeymooner-Pärchen checkt heute noch ein. Irgendwann musste unser glückliches Einsiedlerleben als einzige Gäste ja enden.
Die Massai, die gleich mit uns zusammen in den Busch spazieren, wärmen sich derweil noch am Lagerfeuer auf. Sie sind alle in Tandala als Sicherheitspersonal und Nachtwächter beschäftigt.
Wir starten unseren Rundgang direkt am Hauptgebäude und im Entenmarsch. Einer der Massai läuft voran, dann folgt Chris, dann Serap, dann meine Wenigkeit und am Ende der zweite Massai-Nachtwächter. In nächsten Bild, kann man - hinter dem Knick, den die Straße macht – in weiter Entfernung (und auch nur wenn man ganz genau hinschaut) eine der scheuen Antilopen erkennen, die unseren Weg kreuzen.
Wir laufen immer tiefer in den Busch hinein. Tiere sehen wir leider keine, dafür erklärt Chris uns jedoch die vielfältige Welt der Pflanzen und Bäume unterwegs.
Unter anderem diese tolle Pflanze mit dem roten Püscheln. Die war uns schon im Ruaha überall aufgefallen. Ein Toothbrush Tree in Blüte. Ähnelt wirklich verdächtig einer Zahnbürste.
Außerdem gibt es u.a. eine spannende Einführung in die Welt der Termiten in ihren ober- und unterirdischen Bauten. Wie sie es schaffen, dort konstant die Temperatur zu halten, dass die Termiten selbst unterirdisch Pilze als Nahrung züchten usw. So ein unscheinbarer Termitenhügel kommt uns mit einmal vor, wie eine ganz andere Welt im Miniformat.
Auch die von den Elefanten versehrten Baobabs dienen mit Ihren großen Löchern vielen Tieren als Unterschlupf. Selbst Bienen bauen dort gern ihre Nester. Wir laufen an mehrere großen Exemplaren vorbei, bevor wir auf die ausgeblichenen Knochen eines verstorbenen Elis stoßen. An diesem Gebiss hätte wohl jeder Zahnarzt seine helle Freude gehabt.
Dann geht es noch hoch auf den kleinen Hausberg von Tandala. Die Massai leihen uns schnaufenden Mädels beim Aufstieg ihre Stöcke aus, die wir nur zu gern annehmen. Echt praktisch so als Wanderstock! Von oben hat man einen schönen Weitblick. Der leider auf dem Foto überhaupt nicht rüberkommt, daher gibt es lieber keins.
Serap ist auf der Wanderung immer wortkarger geworden. Sonst gar nicht so ihre Art. Ihr geht es leider überhaupt nicht gut. Sie hat starke Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, daher brechen wir die Wanderung in der Hitze früher als geplant ab. Serap begibt sich direkt ins Bett und entscheidet sich schweren Herzens heute auf die allerletzte Nachmittags-Safari zu verzichten. Die Ärmste, dabei hatte sie sich so gefreut, noch einmal in Ruhe Elefanten beobachten zu können. Echt gemein.
Ich verspreche ihr viele Fotos zu machen…
Das leckere Mittagessen nehme ich dann leider auch einsam und allein auf der Veranda ein. Es gibt griechischen Salat mit Avocado-Streifen, danach eine Riesen-Portion Spaghetti (vermutlich die für Serap und mich zusammen) mit einer leckeren tomatigen Sauce und frischem Parmesan. Beim noch folgenden Pudding streike ich. Rien ne va plus!
Etwas merkwürdig hier in Tandala ist übrigens immer, dass mehrere Angestellte wortlos stehend direkt in der Nähe des Tisches warten, bis man fertig ist. Und dann auch umgehend abräumen, sobald man seine Gabel hingelegt hat. Man kommt sich so ziemlich beobachtet beim Essen vor. Ganz besonders beim alleine essen! Puh, ich bin daher richtiggehend erleichtert, als ich zurück in unser Zelt gehen und Serap noch etwas zu trinken, eine Kopfschmerztablette (gestiftet von John) und einen kleinen Salat mitbringen kann.
Mal sehen, was die letzte Nachmittags-Safari noch an tierischer Ausbeute bringen wird…