THEMA: Zurück aus Simbabwe
06 Nov 2016 14:11 #450967
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  • Mabe am 06 Nov 2016 14:11
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Wir sind gerade frisch zurück aus Simbabwe. Hier ein paar Infos zur aktuellen Lage.

Grenzübergänge:
Wir sind über Pandamatenga ein- und über Chirundu ausgereist. Pandamatenga ist sehr wenig frequentiert (lt. Registrierungsbuch kommen da bis zu 5 Leute am Tag durch) übersichtlich und völlig unproblematisch.
Chrirundu ist schon sehr speziell. Man fährt, wenn man nordwärts unterwegs ist, über die Brücke und hat dann auf der sambischen Seite sowohl die simbabwischen als auch die sambischen Behörden alle in einem Gebäude (One stop border post). In der Halle sind zwar Stände abgeteilt, aber nicht markiert oder bezeichnet, so dass man eigentlich nicht weiss, wer wofür zuständig ist. Einige tragen Uniform, andere sind in Jeans und T-Shirt unterwegs. Einige Offizielle mussten buchstäblich geweckt werden. Wir mussten leider den Eindruck gewinnen, dass der Sambier nicht gerne spricht, dabei hätte ich mehr als einen Gruß, ein "alles in Ordnung" oder den Hinweis, welcher Schritt als nächstes zu tun wäre, gar nicht erwartet. Plakate zur Korruptionsvermeidung und zur Betonung des Dienstleistungschrakters ("we are here for you") gab es reichlich. Schade, dass man in Grenzbereichen besser keine Fotos machen sollte...
Besonders interessiert war man an unserer Fahrgestellnummer und einer so genannten Police Clearance. Wir hatten vom Autovermieter einen Interpol-letter bekommen, der nach einiger Diskussion dann genügte. Das ganze Prozedere dauerte rund 1 3/4 Stunde.

Versorgung
Wir waren in Hwange einkaufen. Dort gibt es zwei große Supermärkte direkt gegenüber mit umfassendem Angebot, das keine Wünsche offen liess. Kartenzahlung war möglich, auch wenn sie gerne Bargeld von uns bekommen hätten.
Tanken ging dagegen nur cash.

Auch in Kariba waren wir Einkaufen. Das Angebot war hier schon eher übersichtlich- kaum Frischwaren und angesichts der enormen Temperaturen in dem Supermarkt haben wir das Kühlregal nur flüchtig gewürdigt. Fleischwaren waren allerdings ok.
Hinter dem Supermarkt gibt es einen richtigen Markt, der allerdings auch nicht viel Frisches im Angebot hatte.
In Kariba gibt es eine topmoderne Total-Tankstelle, bei der Kartenzahlung möglich war (wenn denn die Übertragung funktioniert).

In Kariba haben wir uns an einem Geldautomaten versucht, der tatsächlich 100 $ ausspuckte.

Insgesamt sollte man ausreichend Dollars mitbringen (kleine Scheine!) und bei Plastikgeld nach Möglichkeit VISA und Mastercard dabei haben. Mal wurde das eine, mal das andere akzeptiert.

Polizei
wir hatten nur rund um Hwange, an dem Abzweig nach Binga und vor Kariba road blocks. Führerschein, TIP waren gerne gefragt, einmal wurde das Licht kontrolliert. Der Umgang war immer äußerst freundlich.

Es war jeden Tag deutlich über 40 Grad und staubtrocken. Im Hwange konzentrierten sich die Tiere an den Wasserlöchern, in Chizarira gab es kaum Tiere, in Matusadona nur Elefanten. Mana Pools war da eine herrliche Abwechslung, am Sambesi alles wunderschön frisch und grün, deutlich mehr Tiere in größerer Vielfalt und mit keinem besonders ausgeprägtem Fluchtverhalten.

In Hwange haben wir einen Selbstfahrer auf der Campsite getroffen, ebenso gab es in Chizarira Nachbarn. Ansonsten waren wir überall allein. Erst in Mana Pools gab es noch bis zu zehn (!) andere Camper. Insgesamt alles sehr einsam....

Ein bisschen deprimierend ist es, wenn man sieht, wie alles irgendwie verfällt. Das gilt insbesondere für die staatlichen Campsites. Nichtsdestotrotz sind die dort üblichen attendants bemüht, das Ganze in Schuss zu halten. Wenn jedoch keine Gäste da sind, wird natürlich auch nicht jeden Tag sauber gemacht.

Die Simbabwer haben wir als besonders freundlich, fröhlich und angenehm zurückhaltend wahrgenommen. Zudem sehr hilfsbereit. Nirgendwo haben wir uns belästigt, unsicher oder gar bedroht gefühlt.

Unsere "Nord-Erkundung" hat absolut Appetit gemacht, auch weitere Regionen des Landes zu erkunden.

Gruß
Mabe
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06 Nov 2016 15:06 #450969
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  • Ticktack am 06 Nov 2016 15:06
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Also ZIM steht bei mir auf jeden Fall auch noch auf der To do Liste. Wie sind denn aktuell die Preise? Camping, Essen Trinken??
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06 Nov 2016 18:05 #451006
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Hallo Ticktack,

Diesel um die 1,17 / 1,20 $/ Liter, private Campsites z.B. Masuma River Lodge/Binga oder Gache Gache 15 $ oder Lomagundi/Kariba 10 $ pPpN.

In den Parks gibt es deutliche Spannbreiten: von 15 $ ppN in Robins Camp/Hwange bis 172 $ für eine vorgebuchte exclusive campsite (zzgl Parkgebühr).

Lebensmittelpreise etwas günstiger als bei uns.

Wir waren zwei Mal essen und haben dafür zwischen 8 und 20 $ gezahlt- völlig in Ordnung.

Einzelne Dinge (1 Bier, 2 Dosen Cola...) kosten gerne mal rund 1 $.

Simbabwe ist kein Billigreiseland. Insgesamt finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis ok. Auch wenn die Campsites teilweise sehr teuer sind, muss man einfach mal sehen, was man dafür bekommt. Und damit meine ich nicht eine gepflegte Campsite mit Wasser und Strom, sondern z.B. einzigartige Landschaften und Naturerlebnisse. Und das eine oder andere Mal muss man seine Ausgaben vielleicht als Spende betrachten. Im Schnitt bereuen wir keinen einzigen Dollar, den wir ausgegeben haben.

Gruß
Mabe
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16 Nov 2016 15:53 #452407
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  • muk am 16 Nov 2016 15:53
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Ich nehme mal an "road blocks" sind Verkehrskontrollen, oder? Teilweise habe ich schon gelesen, dass man da etwas bezahlen muss. Sind das offizielle Gebühren und wie hoch sind sie? Welche Kosten entstehen am Grenzübergang bei der Ein- und Ausreise? Was kostet der Eintritt in Hwange? Gibt es sonst noch (unerwartete) Kosten, die man im Auge behalten sollte?
Ich frage deshalb so konkret, weil wir im Februar nächstes Jahr dahin wollen. Da meistens mit Bargeld bezahlt werden muss, müssen wir eine entsprechende Menge mitnehmen, da ja die Geldautomatenversorgung sehr unsicher ist. Wir können im Moment aber noch nicht so genau abschätzen, wieviel Geld notwendig ist.
Danke schon mal vorab für die Beantwortung der Fragen :)
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16 Nov 2016 17:28 #452419
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Hallo muk,

road blocks sind Polizeikontrollen, die nicht per se Geld kosten.
Wenn du kontrolliert wirst und alles ok ist, kostet das nichts :-)
Wenn die Kontrolle es drauf anlegt, kannst du schnell zwischen 5 und 20 $ loswerden (Nummerschildleuchte funktioniert nicht, kein Feuerlöscher etc).
Wir haben da überhaupt keine schlechten Erfahrungen: mehrfach angehalten, ein paar mal kontrolliert, alles immer sehr korrekt und freundlich.

Verschiedene Strecken in Simbabwe sind mautpflichtig (2 $).

Der Eintritt in den Hwange sind 10 $ pro Person und Tag + einmalig 10 $ für das Auto (bis zu 5 Tage). Hinzu kommt die Übernachtungsgebühr (Camping/Lodge?).

Grenzübergang (bei Einreise): wir haben bezahlt 30 $ Visum pP, 45 $ carbon tax, 10 $ road access fee

Ich würde den Bargeldbedarf nicht zu knapp bemessen. Da kann schnell mal was unerwartetes passieren. Wir mussten z. B. eine Autobatterie kaufen...
Auf die Geldautomaten würde ich mich nicht verlassen. Sie funktionieren zum Teil nur mit lokalen Karten, die Ausgabemenge ist beschränkt oder es warten 100 Leute davor...

Simbabwe ist toll. Ich wünsche euch jetzt schon ne tolle Reise

Mabe
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16 Nov 2016 19:01 #452431
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  • leser am 16 Nov 2016 19:01
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Guten Abend
@Löhnen an road blocks
Das ist eine Einnahmequelle für nicht- oder unterbezahlte, echte oder unechte, Polizisten und je nachdem wie viel dieser weitergibt auch für den Staat, besser Bob und seine Nomenklatura......Die Foren und Medien sind voll mit Berichten darüber, ABER:

In den Zeitungen aus der Region wurde wiederholt berichtet, dass der strikte Befehl ausgegeben wurde, Touristen zu (ver)schonen. Diesen Einkommenentgang für die Polizisten müssen nun die ohnehin schon sehr geplagten Zimbabwe Bürger kompensieren. Die Leute können/trauen sich nicht zu reisen/fahren weil sie das Geld für die nun gestiegenen "Strafen" nicht mehr aufbringen können. Es hat schon xxx Demonstrationen nur deswegen gegeben.
Grüße
PS und Fazit: Touristen scheinen derzeit aus dem Schneider zu sein, siehe diesen u. a. aktuelle Berichte, den schwarzen Peter haben jetzt andere
Letzte Änderung: 16 Nov 2016 19:32 von leser.
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