27.5. Eingesperrt
Heute wollen wir zeitig losfahren, da wir im Office im Gonareshou sein wollen, bevor das Büro in Harare zum Wochenende schließt. Dann ist bis Montag keine Buchung der Exclusive Sites mehr möglich und wir müßten drei Nächte in Chipinda Pool bleiben.
Um 6.10 Uhr stehen wir deshalb oben an der Schranke vom Park. Leider ist außer uns niemand da, obwohl der Park offiziell um 6.00 Uhr öffnet. Wir warten eine knappe halbe Stunde, dann laufe ich ein Stück Richtung Dorf. Am nächsten Haus erklärt man mir, dass um 7.00 Uhr geöffnet wird. Zurück zur Schranke. Auch um 7.00 Uhr ist keiner in Sicht. Also jogge ich die 3 km bis ins Dorf, mittlerweile ziemlich genervt. Am Wildlife Office ist eine Angestellte mit Fegen der Außenanlagen beschäftigt. Einen Schlüssel für die Schranke hat sie natürlich nicht. Wie wir aus dem Park kommen sollen ? Hihihi… Nachdem ich etwas deutlicher werde, versucht sie ihre Vorgesetzte anzurufen. Klappt nicht, no Airtime. Sie läuft zum Nachbarn, ich immer hinterher. Auch hier no Airtime. Beim dritten Haus werden wir fündig, ich bekomme das Telefon gereicht und versuche der Dame am Apparat unser Problem zu schildern. Bevor sie uns eine Lösung nennen kann, no Airtime.
Ich erkläre der Wildlife Angestellten noch, dass wir von ihnen eingesperrt wären und nun die Schranke kaputt machen würden. Hihihi….
Ich jogge (bzw. gehe, denn zurück geht es steil bergauf) zurück zur Schranke. Frank hat mittlerweile einen Plan, wie wir die Schranke ohne zu große Zerstörung öffnen können.
Wir ziehen den seitlichen Pfosten mit der Winde zur Seite, so dass die Schranke aus der Kette rutscht.
Klappt in Sekundenschnelle und wir fahren vorsichtshalber zügig davon. Mittlerweile ist es kurz nach 8.00 Uhr. Von einem Angestellten zum Öffnen des Gates ist nach wie vor nichts zu sehen.
Das Wetter ist miserabel, es regnet immer wieder und in den Bergen hängen tiefe Wolken.
Langsam kommen uns auch Zweifel, welche Konsequenzen es haben kann Staatseigentum zu zerstören
Leider ist dann auch noch die A10 gen Süden in miserablem Zustand und von tiefen Schlaglöchern übersät. Frank fährt wie der Teufel, wir sind um einiges schneller als T4A uns vorgibt. Wir wollen ja unbedingt um Mittag im Gonareshou sein, da wir nicht wissen, wann das Büro in Harare schließt.
Vorher müssen wir noch 20 km in die falsche Richtung fahren, da in Chiredzi die einzige Tankmöglichkeit ist. Es regnet mittlerweile in Strömen.
Tatsächlich schaffen wir es bis 12.00 Uhr am Office zu sein. Der Ranger ist bemüht und will unsere Wünsche bzgl der Camps gerne erfüllen. Aber auch hier : Airtime knapp. So ist die Verständigung mit Harare mühsam. Immer wieder wird aufgelegt, damit die Dame in Harare nach freien Plätzen suchen kann. Unser Satphon können wir nicht benutzen, da es ja nicht im Office sondern nur draußen funktioniert.
Trotzdem gelingt es uns zwar nicht hundertprozentig unsere Wunschplätze zu erhalten, aber einen guten Kompromiss. Da Afrika Day Woche ist, sind bis Sonntag noch einige Touristen im Park.
Wir bekommen :
2 N Fishans
2 N Chamulavati
1 N Chiloyo 2
1 N Rossi Pools
Für insgesamt 479,00 $ (96,00 $ Parkfee, 20,00 $ Auto, 15,00 $ 3 Bündel Holz, 6x58,00 $ für die Übernachtungen) Bei Vorbuchung hätte jede Nacht ohne Parkeintritt nur Camping schon 172,00 $ gekostet.
Nach den Aufregungen des heutigen Tages fahren wir auf direktem Weg zur Fishans Furt, die einfach zu durchfahren ist. Auch hier regnet es ein wenig.
Trotzdem ist die Gegend schön mit vielen Baobabs.
Als wir auf der Campsite ankommen, hat der Regen zum Glück aufgehört . Die Aussicht vom Fishans Camp auf die Cliffs ist leider schlechter als Directors (die beste ) und auch als Hlaro. Man muss immer vom Stellplatz ein Stückchen laufen bzw. ins Flussbett hinunter gehen , um die Klippen zu sehen. Trotzdem sehen wir in der Ferne immer wieder Elefanten, die den Fluss durchqueren.
Als wir mal wieder Hühnerbeine (irgendwie sind wir dieses Jahr versessen auf Huhn statt auf Rind) mit Nudelsalat machen, kommen die vollkommen betrunkenen simbabwischen Nachbarn vorbei gefahren. Als wir fragen, was sie suchen, erzählen sie irgendetwas von Wasser aus dem Fluss holen und sind stinkesauer, als wir Ihnen erklären, dass man hier nicht ans Wasser kommt.
Zum Glück ist der Nachbarplatz weit genug entfernt, so dass wir das Gegröhle nur ganz leise hören können.