Hallo,
bei unserer Reise durch Zimbabwe im Juni diesen Jahres habe ich versucht mit vielen Leuten über die allgemeine Situation zu sprechen. Die haben genug zu tun, um über die Runden zu kommen. Allerdings meinten viele Leute dort, daß bei wahlen es durchaus zu Unruhen kommen kann. Daß die Wahlen im März 2013 stattfinden ist wohl unrealistisch. Da findet man sehr widersprüchliche Aussagen, ob sie 2013 stattfinden. Allerdings wenn Wahlen angesetzt sind, wäre ich für diese Zeit mit Reiseplanung nach Zimbabwe sehr vorsichtig, auf jeden Fall sollte man einplanen, daß man von heute auf morgen umplanen muß.
ALM schrieb:
Jeder, der ins südliche Afrika reist, sollte sich ins Stammbuch schreiben lassen: Lest im Vorfeld die Hinweise des Auswärtigen Amtes und legt weniger das in die Waagschale, was "die Anderen" hier oder sonstwo berichten.
Sicher eine gute Idee, allerdings sollte man die Hinweise vom Auswärtigen Amt auch mit Vorsicht genießen.
Ich war 2004 im Jemen mit dem Rad unterwegs. Das Deutsche Auswärtige Amt sagte, daß alles toll ist und es gab keine Einschränkungen. Andere Auswärtige Ämter und auch andere Quellen gaben aber an, daß man immer die Sicherheitslage vor Ort checken soll, da immer mit Entführungen gerechnet werden muß (zu diesem Zeitpunkt waren schon über 100 Touristen entführt - später aber immer freigelassen worden). Besonders kritisch wurde von allen die Region um Baraqish gesehen (ist eine tolle Ruinenstadt). Ich habe mich dann auch auf Entführung vorbereitet (wie verhalte ich mich etc.). Ok, entführt wurde ich nicht, aber ich wurde mit einer durchgeladenen AK47 bedroht. Da ich vorbereitet war, gab sich der Täter mit umgerechnet 50 Eurocent zufrieden.
Kurz nach meiner Reise wurden wieder Touristen entführt und bei der Befreiungsaktion wurde eine Touristin getötet. Erst da wurde dann in Deutschland eine Reisewarnung rausgegeben. Witzig war dann noch, daß der Jürgen Chobrog (hoher deutscher Politiker) 1 Jahr später mit Familie entführt wurde.
Die Sicherheitshinweise sind auch immer etwas politisch gefärbt. USA gibt es einige Gebiete wo man extrem vorsichtig sein sollte (wird aber bei den Reiseinweisen nicht erwähnt - ist ja der große Verbündete). Vor Syrien wurde jahrelang gewarnt (ich meine die Zeit bevor es zum Aufstand gegen Assad kam). Das Land gehört ja auch zur "Achse der Bösen". Ich habe selten ein so sicheres Land wie bei meinen 3 Reisen dort erlebt (selbst Fahrrad mit Gepäck ohne Beaufsichtigung und unangeschlossen stehen lassen war kein Problem - in Deutschland hätte ich mich das nicht getraut). Man konnte auch als Frau problemlos allein durch das Land reisen - beim Auswärtigen Amt klang das aber damals ganz anders.
Deshalb auch die Reisehinweise von anderen Ländern mal anschauen (aber auch hier kritisch - da sieht man dann auch die Widersprüche). Aber klar eine Einzelne Meinung reicht nicht aus, um ein Bild zu bekommen.
toumtoum