THEMA: Lage in Simbabwe "angespannt"
07 Nov 2012 20:12 #261952
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  • Volker am 07 Nov 2012 20:12
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makorokoto schrieb:
Lieber Christian,

schade, dass Du Dich angegriffen gefuehlt hast.

Ich habe Deinen Beitrag einfach als sehr panikmachend empfunden, und denke, dass das weder der Lage in Simbabwe entspricht noch dem Land in irgendeiner Weise gut tut.

Uebrigens kann ich in den lokalen Medien (z.B. www.newsday.co.zw) keine Hinweise auf steigendes Konfliktpotential oder gar Zwischenfaelle finden, zumindest keine, die von der Norm abweichen. In der Tat ist ein Fussballspiel eine Grossveranstaltung, die ich nicht bedacht hatte (hatte eher politische Events erwogen). Dort ist aber Militarpraesenz normal und moeglicherweise sogar verstaerkt, nachdem es zuletzt zu nicht politisch motiviertej Ausschreitungen gekommen ist und de Fans zudem einen hals haben nach dem Asiagate-Skandal, der jede Menge Supsendierungen mit sich brachte. Das sind uebrigens die Themen, die hier die Presse beherrschen: Tsvangirais Sexleben und Fussballskandal, dazu immer noch ein bisschen Politik, aber wenig Neues.

Ich denke, fuer Touristen ist es sicher wie immer (uebrigens weit sicherer als in NAM oder SA). Da jetzt auch feststeht, dass das Verfassungsreferendum erst im kommenden Jahr stattfinden wird, sollte man davon ausgehen, dass es bis dahin auch noch so bleibt.

Herzliche Gruesse aus Harare,
Doro

Hallo Doro,

vielen Dank für Deine Hinweise aus "erster Hand". Uns ist in den letzten Wochen im Land nichts an Truppenbewegegungen aufgefallen - auch in der MDC-Hochburg Bulawayo nicht. Lediglich in Kariba sahen wir eine Einheit von etwa 20 SoldatInnen aus Mutare, die nach Bekunden des Offiziers eine "Logistics"-Übung hatten, sah eher nach Erholungsurlaub aus ;-)

Habe im Land gehört, dass die Präsidentschaftswahlen wohl frühestens im Juni stattfinden können - auch wegen des Referendums. Man ist guter Hoffnung, dass es nicht wieder zu solchen Ausschreitungen kommt wie in 2008. Korruption ist ein Thema, teilweise verlieren Lokalpolitiker deswegen ihr Amt, so in Schlagzeilen zu lesen.

Von der Polizei wurden wir als Touristen freundlich und korrekt behandelt - außer, dass deren Radarpistolen mal geeicht werden sollten ;-) Aber das geht jetzt ein wenig am Thema vorbei...

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
Letzte Änderung: 07 Nov 2012 20:13 von Volker.
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07 Nov 2012 20:25 #261954
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makorokoto schrieb:
Lieber Christian,

schade, dass Du Dich angegriffen gefuehlt hast.

... vielleicht hat Dein für mich sehr abfällig wirkendes "ist ja suess" dazu geführt?
Ich fand diese Formulierung mal so wirklich richtig scheiße. Damit hast Du Christian indirekt jede Kompetenz abzusprechen versucht.

Denk mal bitte drüber nach, was bei anderen ankommt und nicht nur, was Du glaubst, sagen zu wollen ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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08 Nov 2012 11:58 #262053
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... glaubt denn vor Ort noch ernsthaft jemand an die Wahlen im nächsten Jahr ?
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08 Nov 2012 12:45 #262059
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konno schrieb:
... glaubt denn vor Ort noch ernsthaft jemand an die Wahlen im nächsten Jahr ?

Hallo Konno,

ja, die Zimbabwer lassen sich ihren Optimismus nicht nehmen - nur an den März glaubt wohl niemand mehr, eher an Termine ab Juni 2013.

Man kann im Land durchaus mit Leuten über Politik reden, ohne dass man verhaftet wird.

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
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09 Nov 2012 10:13 #262192
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Hallo Doro,

ich kann Dir im Großen und Ganzen beipflichten.
Leider wird hier im Forum all zu oft die Ansicht vertreten, jedes noch so kleine Informatiönchen aufzubauschen und zu etwas hoch zu stilisieren.

Jeder, der ins südliche Afrika reist, sollte sich ins Stammbuch schreiben lassen: Lest im Vorfeld die Hinweise des Auswärtigen Amtes und legt weniger das in die Waagschale, was "die Anderen" hier oder sonstwo berichten.

Wer glaubt, im südlichen Afrika die gleiche politische und soziale Lage haben zu können, wie in Bad Reichenhall oder St. Peter Ording, der sollte sich lieber um eine schicke, schnuckelige Ferienwohnung im Hochschwarzwald oder ein Wellnesshotel im Harz als Ferienziel aussuchen, anstatt nach Botswana, Zimbabwe & Co. zu reisen.

Lieben Gruß vom Alm
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09 Nov 2012 13:24 #262210
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  • toumtoum am 09 Nov 2012 13:24
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Hallo,

bei unserer Reise durch Zimbabwe im Juni diesen Jahres habe ich versucht mit vielen Leuten über die allgemeine Situation zu sprechen. Die haben genug zu tun, um über die Runden zu kommen. Allerdings meinten viele Leute dort, daß bei wahlen es durchaus zu Unruhen kommen kann. Daß die Wahlen im März 2013 stattfinden ist wohl unrealistisch. Da findet man sehr widersprüchliche Aussagen, ob sie 2013 stattfinden. Allerdings wenn Wahlen angesetzt sind, wäre ich für diese Zeit mit Reiseplanung nach Zimbabwe sehr vorsichtig, auf jeden Fall sollte man einplanen, daß man von heute auf morgen umplanen muß.

ALM schrieb:
Jeder, der ins südliche Afrika reist, sollte sich ins Stammbuch schreiben lassen: Lest im Vorfeld die Hinweise des Auswärtigen Amtes und legt weniger das in die Waagschale, was "die Anderen" hier oder sonstwo berichten.

Sicher eine gute Idee, allerdings sollte man die Hinweise vom Auswärtigen Amt auch mit Vorsicht genießen.
Ich war 2004 im Jemen mit dem Rad unterwegs. Das Deutsche Auswärtige Amt sagte, daß alles toll ist und es gab keine Einschränkungen. Andere Auswärtige Ämter und auch andere Quellen gaben aber an, daß man immer die Sicherheitslage vor Ort checken soll, da immer mit Entführungen gerechnet werden muß (zu diesem Zeitpunkt waren schon über 100 Touristen entführt - später aber immer freigelassen worden). Besonders kritisch wurde von allen die Region um Baraqish gesehen (ist eine tolle Ruinenstadt). Ich habe mich dann auch auf Entführung vorbereitet (wie verhalte ich mich etc.). Ok, entführt wurde ich nicht, aber ich wurde mit einer durchgeladenen AK47 bedroht. Da ich vorbereitet war, gab sich der Täter mit umgerechnet 50 Eurocent zufrieden.

Kurz nach meiner Reise wurden wieder Touristen entführt und bei der Befreiungsaktion wurde eine Touristin getötet. Erst da wurde dann in Deutschland eine Reisewarnung rausgegeben. Witzig war dann noch, daß der Jürgen Chobrog (hoher deutscher Politiker) 1 Jahr später mit Familie entführt wurde.

Die Sicherheitshinweise sind auch immer etwas politisch gefärbt. USA gibt es einige Gebiete wo man extrem vorsichtig sein sollte (wird aber bei den Reiseinweisen nicht erwähnt - ist ja der große Verbündete). Vor Syrien wurde jahrelang gewarnt (ich meine die Zeit bevor es zum Aufstand gegen Assad kam). Das Land gehört ja auch zur "Achse der Bösen". Ich habe selten ein so sicheres Land wie bei meinen 3 Reisen dort erlebt (selbst Fahrrad mit Gepäck ohne Beaufsichtigung und unangeschlossen stehen lassen war kein Problem - in Deutschland hätte ich mich das nicht getraut). Man konnte auch als Frau problemlos allein durch das Land reisen - beim Auswärtigen Amt klang das aber damals ganz anders.

Deshalb auch die Reisehinweise von anderen Ländern mal anschauen (aber auch hier kritisch - da sieht man dann auch die Widersprüche). Aber klar eine Einzelne Meinung reicht nicht aus, um ein Bild zu bekommen.

toumtoum
Letzte Änderung: 09 Nov 2012 13:28 von toumtoum.
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