giraffenmog schrieb:
- aber in diesem Land geschieht noch sehr viel mehr Unrecht an der eigenen Bevölkerung. Und die sind nicht in diese Misere geraten, indem sie mehr oder weniger bewusst den Unmut der Regierung auf sich gezogen haben.
Das dachte ich auch, als ich das las. Erstens beleidigt man in ZIM (oder generell in Afrika) nicht irgendwelche Höhergestellten, schon gar nicht den obersten Häuptling, und zweitens ist ihm ja nichts passiert. Er war kurz im Gefängnis und ist für eine lächerliche Strafe freigekommen. Einheimische werden eventuell verhaftet und bleiben dann ewig im Gefängnis, weil es nämlich keine reiche Schweiz gibt, die sofort angelaufen kommt und für sie bezahlt.
Das ist wirklich ein Luxusproblem, was dieser "Unternehmensberater" hier hat.
Wenn man in Afrika ist, sind zwei Stunden nichts. Da fängt man nicht an sich aufzuregen (und wenn es einen noch so stört). Hier können solche Dinge manchmal auch Tage dauern. Ändern kann man daran höchstens etwas, wenn man nett zu den Beamten ist oder ihnen ordentlich Schmiergeld zahlt. Statt sich über die immer neuen Gebühren aufzuregen, hätte er einfach mal fragen sollen, ob sie 100 Schweizer Franken haben wollen, dann hätten sie ihn bestimmt sofort durchgelassen.
Wenn man nach Afrika kommt, muss man tun, was die Afrikaner tun, nicht ihnen die europäische Sichtweise (alles muss schnell und effizient und korrekt ablaufen) aufzwingen wollen. Damit wird man immer baden gehen.
Und was den Vergleich von Gawan angeht: Wenn Du so anfängst, dann ist ganz Afrika wahrscheinlich in Deinen Augen faschistisch. Solche Vergleiche sind einfach nur daneben, denn die Entwicklung hier in Afrika ist ganz anders abgelaufen als die in Europa und befindet sich an einem ganz anderen Punkt. Mugabe ist nicht Hitler, er ist Cäsar, oder einer der ägyptischen Pharaonen. Das entspricht den Gegebenheiten eher. Und damals wurden Leute nicht sehr sanft behandelt, genauso ist es eben heute hier oftmals noch.
Das weiß man aber, und danach kann man sich richten. Was der Herr an der Grenze nicht getan hat. Ich würde durchaus sagen, er ist selbst schuld. Er hat sich nicht so benommen, wie man es hier in Afrika erwartet. Und er hätte sich vorher informieren können.
Ich musste wirklich lachen. Er musste zwei Stunden warten, und die Zöllner haben nur mit dem Handy gespielt und gelacht. Ja und?, dachte ich da. Das ist doch normal. So ist es hier eben. Wenn man sich darüber aufregt, muss man sich die ganze Zeit aufregen.
Wie gesagt: ein Hundert-Franken-Schein hätte die Situation wahrscheinlich in fünf Minuten aufgelöst. Und das hätte diesem Herrn ja nun wahrlich nicht weh getan.