Tag 30
Nach einer ruhigen Nacht packen wir ein letztes Mal zusammen, das Dachzelt werden wir leider nicht mehr nutzen...etwas Wehmut beim Zusammenklappen...
Durch den Rangierbahnhof von Palapye schlängeln wir uns Richtung Hauptstraße, einkaufen müssen wir nichts mehr, wir haben wie immer eher Vorräte übrig.
Die Strecke nach Thabazimbi incl. des kleinen Grenzübergangs Stockpoort/Parr´s Halt ist identisch mit der Hinfahrt und ebenso problemfrei.
Bei der Buchung des Tlopi Camps wurde mitgeteilt, dass wir spätestens bis 17 Uhr anreisen sollen, wir kommen exzellent voran und erreichen das Marakele NP-gate um 15 Uhr.
Schön, so können wir bei nur 1 Übernachtung noch etwas den Tag genießen, unsere Sachen packen wir dann so nebenbei, und der Rückflug am nächsten Tag findet eh´ erst am Abend statt...
Wir werden schon erwartet, beim check-in hakt man eine Liste ab, wir sind wohl die letzten Anreisenden des Camps.
Alles geht schnell wie immer, wir bekommen die Schlüssel für das gate und das Zelt, noch die kurze Registrierung bei der Einfahrt ( und auch wie immer die Frage, ob wir Waffen dabei haben... ), schon sind wir im NP.
Im Bontle Camp waren wir schon oft und obwohl es uns dort sehr gut gefällt, ist heute mal das Tlopi Camp dran.
Zuerst müssen wir das gate zum anderen Teil des Parks passieren, erinnert irgendwie an 'Jurassic Parc'....
Kurz danach geht es links ab zum Tlopi Camp, eine abschüssige Piste mit schönen Ausblicken geht hinunter zu dem kleinen Stausee und den Unterkünften.
Unser Platz heißt 'Jacana' und gefällt auf den ersten Blick...das war eine gute Entscheidung für den letzten Abend...
Auto abstellen und neugierig beäugen wir unser Heim, es besteht aus 2 separaten Hütten, einer Küchenzeile mit Glasschiebetür, und dem Schlafzelt mit Holztür und Bad.
Und die Aussicht von der großen Holzveranda mit integrierter Grillstelle erfordert noch vor dem Einräumen unbedingt einen Begrüßungs-Sundowner...
Dann geht es ans Auto ausräumen und nun startet das Affentheater....
Beim check-in am gate wurden wir vor den Affen hier gewarnt, das ist ja nicht selten, aber was hier abgeht ist schon einsame Spitze.
Die Glasschiebetür zur Küche habe ich nur einen Spalt geöffnet und nur kurz aus den Augen gelassen...wieso ist da ein nasser Fleck auf dem Tisch? Hier ist es doch ansonsten sauber...da hat uns offensichtlich im Eiltempo ein Affe auf den Tisch gepinkelt...Reviermarkierung...unglaublich...
Nichts, aber auch wirklich nichts darf man unbeaufsichtigt und geöffnet hinterlassen, so schnelle und heimtückische Affen hatten wir noch nicht. Fast hätten sie es sogar geschafft, trotz geschlossener Tür ins Zelt zu gelangen.
Am Ende der Reise fehlt uns eine silberfarbene Taschenlampe ( glücklicherweise ein billiger Verlust...
), uns fällt keine andere Erklärung ein als dass die Affen sie geklaut haben. Also wer im Tlopi Camp abends ein Licht in den Bäumen sieht, das ist dann unsere Lampe....
Ansonsten gefällt es uns hier echt gut, sehr idyllisch, eine herrliche Aussicht auf das gegenüberliegende Ufer und das dahinter liegende Bergmassiv. Die Hütten sind nicht alle belegt, direkt neben uns 'wohnt' ein junges Paar mit kleinem Jungen. Der steht immer wieder fasziniert vor unserem Landcruiser, die Eltern erzählen, dass er große Autos und Räder liebt, er wird wohl mal Truckfahrer....
Endlich ist das Auto komplett leergeräumt und alles sicher bei geschlossenen Türen verstaut. Wir wollen unbedingt noch entspannt die tolle Lage genießen....
....schräg gegenüber sitzt ein Adler in den Bäumen, fliegt manchmal über´s Wasser....
....Vögel trinken während des Flugs, direkt gegenüber gibt es eine größere badende Kolonie....Libellen, schwarz-weiß-gestreifte Käfer, die eher einen fluguntauglichen Eindruck machen, umkreisen uns in Scharen, wir sitzen in der 'Einflugschneise' zum Baum, versuchen Zusammenstöße zu vermeiden...
Ansonsten ist heute Resteverwertung angesagt, wir haben noch Holzkohle, der einzige Zukauf ist ein Steak für Manni, wir versuchen aus den Resten das Beste zu machen...Käse, Knoblauch, Tomaten, daraus wird etwas Köstliches...
Das Packen der Klamotten wird nebenbei erledigt, eigentlich haben wir mal wieder ganz viel nicht benötigt, sind sehr schnell fertig mit dem Thema...
Den restlichen Abend genießen wir in entspannter Atmosphäre, schauen zu, wie die Sonne verschwindet und die Felsen zum Glühen bringt....
Lange sitzen wir auf der Terrasse, irgendwo weit entfernt rechts von uns wird noch leise gefeiert, man leuchtet mit starken Scheinwerfern die Ufer ab.
Die Grillkohle muss weg, wir geben alles....
Wäre schön, noch einige Tage hier zu bleiben....um Mitternacht reißen wir uns los und gehen ungern schlafen....es war ein wunderschöner entspannter letzter Abend....