09.09.16 – Nungwi – Dar Es Salaam – Zürich
Heute morgen fällt das Aufstehen schwer, denn es naht der Abschied. Wir geniessen nochmals das Frühstück mit Anita und Meck, die sehr aufgeschlossene und liebevolle Gastgeber sind. Ein wahrlicher Glückstreffer, den wir da bei unserer Suche nach einer neuen Unterkunft gefunden haben. Wir plaudern noch ein wenig, zwischenzeitlich checke ich für unseren Flug ein und als die neuen Gäste zum Frühstück erscheinen, gehen wir zurück auf unsere Zimmer und packen. Das Gepäck stellen wir unten beim Eingang hin und surfen noch ein wenig durchs Internet. Vor dem Mittag legen wir nochmals einen Spaziergang am Strand hin, ohne natürlich nicht von den Beach Boys nach Aktivitäten angefragt zu werden. Den einen sehen wir schon zum dritten Mal in den letzten drei Tagen und er meint, er hätte Anspruch, dass wir bei ihm etwas buchen. Schliesslich sei er der erste gewesen, der bei Ankunft mit uns geredet hat (stimmt nicht) und dass das Leben hier hart sei und er etwas verdienen müsse (stimmt, aber wir kriegen die Ferien ja auch nicht umsonst, sondern müssen auch anpacken). Nach einer Weile lässt er locker und wir haben den Strand zur einen Seite hin abgelaufen. Im Zurückgehen kehren wir im Restaurant Guruguru ein. Während wir auf das Essen warten, kommt ein Angestellter (ist aller Anschein nach für Buchung der Aktivitäten zuständig) zu uns und fragt uns ob wir schnorcheln, tauchen, Sunset-Touren machen wollen. Nachdem wir ihm gesagt haben, dass wir abreisen, lässt er nicht locker und fragt weiter ob wir ein Taxi brauchen. Nein! Die Fragerunde ist noch nicht beendet. Jetzt will er wissen, in welcher Unterkunft wir sind. Nun wird es Picco langsam zu bunt. Warum ist das wichtig, fragt Picco zurück. Manchmal sehe auch ich den Sinn der Fragen nicht... Aber der Angestellte lässt uns alsbald in Ruhe und das Essen (Seafood Curry) schmeckt eindeutig besser als die vorhergegangenen Minuten...
Die örtliche Schiffswerft...
... und das Ergebnis davon, auf dem Meer schwimmend
Grösseres Exemplar einer Krabbe
Der Selfie-Stick darf natürlich nicht fehlen
Mein Seafood Curry
Ein letzter Blick zum Strand und dem Leuchtturm
Zurück im B+B verabschieden wir uns von Meck, Star, Rampadi und Simba.
Tschüss B+B, es war wirklich schön bei dir!
Anita fährt uns Flughafen, denn wir nach gut einer Stunde Fahrzeit erreichen. Der Abschied fällt nicht leicht, eine Umarmung und mit den besten Wünschen sagen wir Adiöö. Das Check-In beim Inland-Terminal geht schnell voran. Die kleine Halle wird mit zwei Klimaanlagen runtergekühlt und wir warten bei ungewohnt kühlen Temperaturen, bis unser Flug ausgerufen wird. Der Flug zurück nach Dar Es Salaam dauert wiederum 20 Minuten, den Buschpilot kennen wir vom Flug in den Ruaha. Vor dem Terminal 1 warten einige Taxifahrer, die uns in die Stadt bringen wollen. Picco hat vorgeschlagen, die lange Wartezeit zwischen den Flügen in einem Hotel zu verbringen, damit wir uns da frischmachen können. Gute Idee! Unser anvisiertes Hotel liegt rund 3 km vom Flughafen entfernt. Ein Taxifahrer will dabei 40$. Bei 20$ verneinen wir immer noch und entscheiden, statt ins Hotel direkt zum internationalen Flughafen zu laufen. Ein anderer Taxifahrer folgt uns und bietet für seine Fahrt Hin und Zurück 35000 Schilling. Das Angebot nehmen wir an. Kurze Zeit später treffen wir im „The Dreamers executive Hotel“ ein und nehmen uns ein Zimmer für zum Auffrischen und Duschen. Zwei Stunden später wartet der Taxifahrer unten auf uns und wir fahren zurück zum Flughafen. Inzwischen ist es dunkel geworden und die Strassen verstopfter. Unser Taxi hat seitlich und vorne im oberen Bereich getönte Scheiben, mir ist schleierhaft, wie der Fahrer hier den Überblick behält, vorallem bei seitlichen Verkehr. Längere Zeit fahren wir im Stau, ehe es den letzten Kilometer zum Flughafen flüssig läuft. Der Fahrer erhält von uns 70000 Schilling für Hin und Zurück. Wir geben unser Gepäck ab, holen den Ausreisestempel und gehen zum Gate. Im Restaurant trinken wir ein Savanna, zudem nehme ich noch ein Chicken-Sandwich, um die Malariatablette besser zu verdauen. Aber wenn ich mir das Flughafen-Essen so ansehe, frage ich mich, was nun besser für die Verdauung ist - Tablette oder das Sandwich mit den öl-triefenden Pommes. Vielleicht hebt das eine das andere auf, oder umgekehrt…
Das Flugzeug startet mit ca. 30 Minuten Verspätung, da erstens ein Gepäck von einem Passagier hervorgeholt werden muss, der nicht durch die Passkontrolle gekommen ist und zweitens, weil eine günstige Flugzeit berechnet wurde und wir erst ab 6.00 Uhr am Flughafen Zürich landen können. Der Flug verläuft ruhig. Die Nacht kann nicht wirklich mit Schlafen verbracht werden. Zum Fenster rausschauen macht auch erst beim Überflug über die griechischen Inseln und Athen Sinn, denn von unten erstrahlt ein grosses Lichtermeer von Griechenland. Pünktlich landen wir in Zürich, auch das Gepäck trifft ein. Zusammen laufen wir zur Bahnstation. Hier heisst es Abschied nehmen, einer reist Richtung Ost-, der andere Richtung Zentralschweiz. Danke für die drei spannenden, anstrengenden, lustigen, interessanten, heissen, staubigen, trockenen Wochen in Afrika!
Und jetzt wie bei der Oscar-Verleihung: die Dankesrunde!
Vielen Dank an:
Jean Bosco, Virunga Amani Tours (
www.virungaamanitours.com) - für die Begleitung ab/nach Ruanda, mit den kleinen Abstechern zu den Gorillas und auf den Nyiragongo. Empfehlenswert!
Sikoyo, Mashoka Tours (
www.mashokatours.com) - trotz anfänglich harzigem (im Nachhinein unverschuldeten) Start, für die Tiere im Ruaha und den Sonnenring in Makambako. Empfehlenswert!
Claudio "Picco" Comolli - für die Organisation und Buchung der Reise, für die nette Begleitung und deine Nerven, mich drei Wochen lang zu ertragen...
. OK, als Reiseleiter hattest du ja immerhin die Vorzüge, dass die Hotelzimmer auf der ruhigeren Seite waren und die Duschen Warmwasser gaben (was bei mir ja manchmal nicht vorkam).
Alle Leser, die bis zum Schluss durchgehalten haben, trotz meiner (zeitlich) unzuverlässigen und stockenden Beiträge. Schön, das ihr bis zum Schluss geblieben sind.