THEMA: Lamu, Watamu und viele tolle Sichtungen
03 Apr 2024 21:26 #684916
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Hallo Carsten

Forstsetzung kommt, langsam aber sicher.... :laugh:

ist halt mal wieder etwas ganz anderes und es freut mich, wenn er Dir gefaellt.

Viele Gruesse
Elvira
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05 Apr 2024 18:36 #685051
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24.2. Gemütlich Frühstücken und auschecken. Dann bringen wir mein Gepäck ins Ocean Sports und fahren zum Mida Creek. Nicholas muss an den Flughafen, eine CH Kollegin abholen, die auch ins Ocean Sports kommt.

Mit Juma spaziere ich erst ein bisschen rum. Wir suchen nichts gezielt, sonden freuen uns, über alles was uns über den Weg fliegt oder kriecht.

8-Beiner bieten sich gradezu an – Marsh Krabbe - Chiromantes ortmanni. Die lebt mehr da, wo die Flut kaum hinkommt.



Und eine weitere tolle Spinne (solche Bilder sind gut für die Behandlung der Spinnenphobie :lol: ) Hermit Spider - Nephilingis cruentata. Das ein Weibchen, die Männchen sind nur ca. 4 mm lang



Kinnfleckschnäpper Männchen / Pale oder East Coast Batis. Das Weibchen hat eine braune Kehle. Einer der typischen Küsten Vogelarten



Juma sagt, schau und ich muss ganz schnell machen, bevor der Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo den riesigen Ameisenlöwen verschluckt hat. Diese Insekten werden fast 10 cm lang! In Nairobi sehe ich nur kleine Varianten.



Sie sind klein und wuseln überall rum. Mit der grossen, weissen Schere winken die Männchen die Weibchen heran. Inversed Winkerkrabbe – Cranuca inversa inversa



Die kleinen, braunen Vögelchen halt… aber der Zimtspornpieper / African Pipit (former Grassland Pipit) – hier die Unterart an der Küste Anthus cinnamomeus annae – seit getrost, es gibt Ornis, die sind noch pedantischer als ich. Ich mache es für die Webseite



Ich weiss nicht, wie oft man in Mida Creek unterwegs sein kann, ohne etwas neues zu lernen. Diese Strandschnecken entfliehen dem Wasser und leben auf Mangroven, an den Stämmen, Ästen und auf Blättern. Hier fressen sie Algen, Bakterien, Fungis und Mikroalgen. Das hält die Oberfläche der Mangroven sauber, so dass Poren nicht verstopfen und sie Salz absondern können. Auf Deutsch heissen sie Strandschnecken, auf English Periwinkle und wissenschaftlich Gattung Littoraria.



Sie sind klein und machen riesige Netze. Sie kommen in den Tropen und Subtropen vor und das in etlichen Arten. Sie gehören zu den echten Radnetzspinnen. Ich finde leider keinen Deutschen Namen… Scimitar-horn Kitespider - Gasteracantha falcicornis. Entweder sind sie ganz rot oder rot gelb, weshalb, weiss ich auch nicht





Mombasa Haftschwanzgecko / Zwerggecko / Taggecko– Lygodactylus mombasicus / Mombasa Dwarf Gecko. Man sieht, wie wichtig knorrige Stämme, Pflanzen, Wurzen und andere Versteckmöglichkeiten nicht nur im Mangrovenwald, sondern generell, sind.



Und nun geht es zum Mittagessen. Nicholas ist auch wieder hier. Juma darf leider nicht essen, da er Muslim ist und den Ramadhan strikt einhält. Auf Sansibar wurden 3 Leute verhaftet, die die Regel gebrochen haben. So streng ist man in Kenya nicht. Der gebratene Fisch, der Reis mit Kokosnuss-Sauce schmecken wieder lecker!

Und nun kommt der Stress…….
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06 Apr 2024 17:59 #685098
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Juma sagt, jetzt aber los zum Wasser. Die Flut wird extrem schnell rein kommen! Wir haben 2 Phänomene, die aufeinander treffen. Vollmond und der Windwechsel. Kaskazi, ist der Trade Wind und weht von Nordosten nach Südwesten von Dezember bis Mitte März. Kuzi bringt stärkere Winde von Südost nach Nordost und oft bringt er auch Regen mit sich. Er weht von Juni bis September. Der Wechsel erfolgt langsam nach der Sonnenwende am südlichen oder nördlichen Wendekreis. Die Übergangsphase nennt man Matalai und in der sind wir nun.

Der Sichelstrandläufer / Curlew Sandpiper wechselt ins Brutkleid bevor er nach Norden zieht.



Der Kiebitzregenpfeifer zieht auch schon sein Brutkleid an. Wasser hat es schon an einigen Stellen…



Es wimmelt nur so von verschiedenen Vogelarten. Die meisten sind eifrig am Futter suchen.



Kiebitzregenpfeifer und Reiherläufer



Da haben Juma und ich etwas übersehen – zwischen Reiherläufer und Regenbrachvögel versteckt sich ein Austernfischer – eine neue Art für mich! Nun sind es 7.5 Lifers!



Die Flut kommt echt rasant! Als ich mich umsah, floss Wasser überall und somit hiess es die Hinterbeine nach vorne nehmen. Man sieht im Wasser die Unebenheiten nicht und das ist für mein Knie nicht die richtige Therapie.





Und dann fangen sie an wegzufliegen und zwar nicht wegen den Fischern. Die Zeit war knapp 30 Minuten. Die Vögel wussten, dass sie vor der Flut weg mussten und dann sah man kaum mehr einen Vogel.





Es geht zurück ins Ocean Sport und ein Hüpfer ins Meer. Meine CH Kollegin treffe ich, da sie auch meine Zimmernachbarin ist. Es kommt eine SMS und ruft zum Apéro. Chris ist ebenfalls CH und lebt an der Südküste. Ich lernte ihn vor ganz vielen Jahren, durch das hier anwesende Forummitglied Picco kennen. Seit da haben wir immer Kontakt.

Den Grund warum Chris und ich hier sind, folgt…..

Übrigens die Regenzeit hat angefangen und in Nairobi Nähe bekommen wir toll Regen, auch um Malindi, wie ich vernehme. Super!
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07 Apr 2024 10:28 #685110
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Hoi Elvira
Bushtruckers schrieb:
Chris ist ebenfalls CH und lebt an der Südküste. Ich lernte ihn vor ganz vielen Jahren, durch das hier anwesende Forummitglied Picco kennen. Seit da haben wir immer Kontakt.
Jaja, jetzt bin ich wieder schuld, schon gut....pfffft!!! :whistle: :P

Mal wieder ein kleines 'danke' für zwischendurch
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07 Apr 2024 12:58 #685124
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Hoi Picco

man kann doch auch fuer gute Dinge schuldig gesprochen werden :cheer: :ohmy:

Musst also keine schlaflosen Naechte wegen Schuldgefuehlen haben :laugh:

Viele Gruesse aus dem nassen Kenia
Elvira
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07 Apr 2024 19:21 #685139
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25.6. Gemütlich Frühstücken und um 08.10 holt mich Nicholas ab. Pünktlich erreiche ich die Schlangenfarm und treffe auf den Deutschen Florian Finke und seine Freundin Rebecca, Aary aus Indien und Kyle der Manager der Schlangenfarm. Chris ist auch schon da. Andere sind neue Gesichter für mich.

Wie letztes Jahre geht es um Wissen über Schlangen und Schlangenbisse, aber auch, das Handhaben von Giftschlangen. Was immer am Wichtigsten ist, die richtige Identifizierung und etliche sehen sich halt schon sehr ähnlich.
Der Raum, in dem die Einführung und Vorstellung der Anwesenden statt findet, ist auf Frieren runtergekühlt. Temperaturschock. Sie passen es etwas an. Florian Finke hat enorme Erfahrung mit Schlangen und auch mit der Behandlung von Giften. Er ist einer der Administatoren auf Facebook “East African Snakes and other reptiles”. Aary lebt in Indien und handhabt und rettet dort Schlangen, auch die riesige Königskobra.

Ich kann es doch nicht lassen und sehe eine grosse Libelle an der Wand. Horned Rockdweller, frei übersetzt, da ich mal wieder keinen Deutschen Namen finde – gehörnter Felsbewohner / Bradinopyga cornuta.



Es geht zum praktischen Teil mit harmlosen Schlangen.

An der Küste gibt es 5 grüne Schlangen! Boomslang, Grüne Mamba, samtig grüne Nachtotter, gefleckte Buschnatter oder Buschschlange, gesprenkelte Buschnatter und südöstliche Buschnatter. Klar führt das zu Verwirrungen und oft sagen die Leute einfach Grüne Mamba.

Dies eine gefleckte Buschnatter / Speckled Green Snake / Philothamnus punctatus. Es gibt sie in grün, halb türkis oder ganz türkis. In allen Formen mit schwarzen Zeichnungen. Buschnattern sind harmlos. Sie fressen Geckos und Frösche.



Welches Ende ist der Kopf? Kenya Sand Boa – Eryx colubrinus. Die einzige Boa in Afrika. Sie hat keine Giftdrüsen sondern würgt die Opfer zu Tode. Die schaufelförmige Nase erlaubt es ihr im Sand, wo sie vorkommt, nach Nagern zu wühlen. 2 Farbvarianten existieren. Sie ist endemisch in Kenia – Ost- und Nordost und extrem NO Tanzania.





Tiger Snake / Telescopus semiannulatus ruht in Verstecken, sogar in Vogelnestern. Sie frisst fast alles, was ins Maul passt, liebt aber Geckos und Chamäleons. Sie hat die Giftzähne hinten. Das Gift ist mild, wenigstens für Menschen.



Ägyptische Katzennatter / Egyptian Cat Snake / Telescopus obtusus (wird auch unter Large-eyes Snake / Telescopus dhara in der Literatur gefunden). Gift ist für Menschen harmlos. Wenn sie warnt, macht sie den Kopf flach.



Es geht wieder in den Kühlraum und das Thema ist, was tun, wenn man von einer giftigen Schlange gebissen wird. Die Wunde sein lassen, also kein Abbinden, kein Ausbrennen, kein Elektroschock, kein Schneiden – Patient und gebissene Gliedmasse ruhig stellen. Der schwarze Stein ist Aberglauben und nützt nichts! Ausser den Patienten zu beruhigen und wenn es eine nur leicht giftige Schlange war, dann hilfts….

Schlangenbisse sind nicht nur in Afrika ein Thema, sondern in ganz Afrika, Indien, Amerika, Australien und Südamerika. Weltweit kommen ca. 100.000 Leute pro Jahr durch Schlangenbisse ums Leben, andere werden verkrüppelt. Betroffen sind vorwiegend Leute in ländlichen Gebieten und dort hat es oft keine oder ungenügend trainiertes Spitalpersonal. Gegengift ist in Afrika Mangelware, was heisst Bisse müssen oft symptomatisch behandelt werden, was aber nicht bei allen Giften hilft. Zum Vergleich, weltweit sind über 1 Million Verkehrstote pro Jahr.

Menschen dringen immer mehr in den Lebensraum von Schlangen ein, was Konfrontationen erhöht. Zudem vermehrt sich durch den vielen einfach irgendwo weggeworfenen Abfall die Rattenpopulation. Z.B. in Durban in Südafrika ist das der Fall und die Schwarze Mamba profitiert. Zudem sind Häuser mit vielen Löchern in den Wänden ausgestattet und im Haus hat es Wasser, Hühner und Ratten – der Tisch für Schlangen ist gedeckt. Nachts laufen viele mit Schlappen und ohne Licht, so dass sie Schlangen nicht sehen können und plötzlich ist es zu spät.

Im Unterschied zu Südafrika, wo es etliche professionelle Schlangenfänger gibt, ist Kenia schwer hinten nach. Diejenigen in der Nähe von Watamu haben Glück. Die Leute von der Watamu Schlangenfarm reagieren sofort und fangen die Giftschlangen. Die werden manchmal eine gewisse Zeit in der Farm gehalten und dann wieder ausgesetzt, wo es weniger Menschen hat.
Häuser werden nach wie vor mit Makuti – Riedgras bedacht. Da fühlen sich Geckos und Nager völlig wohl, aber halt auch deren Fressfeinde, harmlose und giftige Schlangen.

Wer mehr wissen will, kann auf Youtube “Living Zoology” Dokumentarfilme schauen. Super toll gemacht und sehr lehrreich.

Hier ein Ratschlag – obwohl Bisse von Boomslang und Vogelnattern / Twine Snake sehr selten sind.





Als Tourist kommt man relativ selten mit Schlangen in Berührung – also keine Panik. Dennoch heisst es in Camps und Lodgen mit offenen Augen gehen und nachts mit Taschenlampe. Man weiss nie…. Und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Wieder viel gelernt und es geht zurück ins Ocean Sports. Eigentlich möchte ich etwas ausruhen. Doch meine CH Kollegin stürmt um 18.30 Uhr. Komm, der Vollmond geht um 18.50 Uhr auf! Also gut und so sieht er aus. Der Strom ist ständig wieder weg und kommt wieder und es sieht viel schöner aus, wenn nur der Mond leuchtet.

Vielleicht versteht man mich, wenn ich sage, ich liebe den Ort! Abendstimmung um 18.45, das Rauschen der Wellen im Ohr…..



18.49 Uhr



18.54 Uhr



18.57 Uhr



Danach geniessen wir ein gemütliches Abendessen mit Blick aufs Meer.
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