Liebe Forumfreunde
Ich möchte Euch mal einen meiner Lieblingspark – den Tsavo West – näher vorstellen. Welcher auf Rang 1 steht, kann nicht mal ich sagen, denn jeder hat seinen Reiz und seine interessanten Seiten. Sicher ist, ich liebe die Akazien-Commiphorengebiete, die zwar nicht den Tierreichtum der Savannen, wie die Masai Mara und Serengeti haben, dafür aber oft für Ueberraschungen sorgen. Zudem sind sie weniger mit Touristen überlaufen.
Erstmal ein paar Daten zum Park:
Fläche: 7,065 km²
Höhe: 600- 1800 m.ü.M.
gegründet: 1948
Distanz von Nairobi 232 km, 5-6 Stunden Fahrt (mit den neuen Speedgovernor’s die nur noch 75 km pro Stunde erlauben, wohl länger)
Distanz von Mombasa 250 km, 4-5 Stunden Fahrt
Klima: warm - heiss 20-36 Grad C, 200-700 mm Regen pro Jahr
Flugplanmässige Flüge von Mombasa, Nairobi und der Masai Mara fliegen Tsavo West an. Von anderen Parks können Charterflüge die Transferzeit verkürzen.
Tsavo West ist durch die Verbindungsstrasse und Zugschiene Mombasa - Nairobi von seinem grossen Bruder Tsavo Ost getrennt. Weder die Strasse noch die Eisenbahn sind mit einem Zaun versehen, so dass die Tiere diese überqueren können, was allerdings für etliche den Tod durch Kollisionen mit Fahrzeugen zur Folge hat. Hügel, teils Urgestein (Gneiss und Schiefer) teils vulkanischen Ursprungs wie die noch jungen (ca. 500 Jahre) Chyulu Hills, charakterisieren die von Flussläufen durchzogene Landschaft. Tektonische Kräfte sprengten die Urgranitdecke und entweder schleuderten die Lava raus oder wie im Falle des Shetani Lavastroms floss und fliesst immer noch raus. Die schwarze Farbe des Shetani zeugt von seinem jungen Alter.
Die Vegetation der semiariden Landschaft ist dominiert von Commiphoren, Akazien und weiteren an lange Trockenzeiten angepassten Pflanzen, wovon etliche entweder Sukkulenten sind oder Knollenpflanzen. Einige Baumarten lasse in der Trockenzeit die Blätter fallen, wobei der Baobab das bekannteste Beispiel ist. Akazien schützen sich durch lange Dornen vor Blätterfressern, wie Spitzmaulnashörner, Giraffen und Antilopen, andere Pflanzen haben einen ekelhaften Geschmack.
Die von der roten Latherit Erde gefärbten Elefanten gehören sicherlich zu den Blickfängern. Man begegnet ihnen oft und meist da, wo Wasser sich in Tümpeln oder Flüssen gesammelt hat.
Im Hintergrund das Ngulia Gebirge
Ein junger Bulle, der uns Angst machen will....
Auch das kann man im Tsavo West erleben, Elefanten mit Regenbogen. Es war Ende Dezember und nach einem heftigsten Gewitter, der die Wege im Nu in Bäche verwandelte.
Sicht von der Ngulia Lodge
Auf diesen kleinen Vulkanhügel kann man hoch spazieren. Die noch schwarze Lava zeigt, dass er noch sehr jung ist.
Der Shetani Lavastrom beginnt gleich ausserhalb des Chyulu Tores. Als er vor nur 200 Jahren von den Chyulu Hügeln runterfloss, glaubten die Eingeborenen, dass der Shetani (Teufel in Swahili) aktiv geworden sei. Es kann an ihm oder auf ihm in Begleitung eines Rangers gewandert werden.
Leviathan, der 2. grösste Lavatunnel der Welt wurde 1975 entdeckt. Er ist mehr als 13 km lang und stellenweise bis zu 500 m weit. Er wurde nach der riesigen Schlange einer jüdischen Legende benannt. Im Schein der Taschenlampe entdecket man seine Struktur und Tausende Fledermäuse, ein Erlebnis besonderer Art. Er befindet sich am Fusse der Chyulu Hills.
Fortsetzung folgt......