THEMA: MassaiMaraMigration2013-Der ganz normale Wahnsinn?
22 Aug 2013 19:14 #301429
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  • beate am 22 Aug 2013 19:14
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Topobär schrieb:
Die Auto-Ansammlungen der über Funk verbundenen Tourguides sind für mich einer der Hauptgründe, selbst zu fahren.
.

Genau!!

Ich war noch nicht in der Marra. Ich habe aber schon einiges im TV darüber gesehen und eigentlich wollte ich da immer mal hin. Aber nachdem ich diese Bilder oben gesehen habe, habe ich wirklich alle Lust verloren.

Wir waren letztes Jahr in der Serengeti und haben tausende von Gnus gesehen, wir als einziges Auto dazwischen. Das war dann doch interessanter als die Flussquerung. Und auch in der Serengeti haben wir als Selbstfahrer nach meiner Meinung mindestens genausoviel, sehr wahrscheinlich aber mehr gesehen als alle geführten Touren mit Guide.

Gruss Beate
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23 Aug 2013 08:55 #301458
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  • Topobär am 23 Aug 2013 08:55
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Wenn man selbstständig in der Mara unterwegs ist, kann man auch dort problemlos Ruhe und Einsamkeit finden. Wir standen z.B. über eine Stunde allein bei einem Löwenrudel mit 8 verspielten Cups. Seh es einfach so, dass sich die Safariwagen alle bei ein oder zwei Highlights drängeln, alle weiteren Highlights dafür umso ruhiger sind. Ich würde immer wieder in die Mara fahren.
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17 Sep 2013 11:08 #304600
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  • AfricaDirect am 17 Sep 2013 11:08
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Hallo,

wir sind seit Samstag aus Kenia wieder zurück und es war eine tolle Reise. Wir hatten auch das Glück in 4 Tage mehrere Crossings sehen zu dürfen.

Wir waren in Kichwa Tembo, also auf der Mara-Seite, wo auch die Mara Serena Lodge liegt. Wir hatten bei den Crossings auf unserer Seite zwischen 2 und ca. 12 Fahrzeugen. Alles lief sehr gesittet ab und vor allem gab es auf dieser Seite auch einen Ranger, der konstant zwischen den Crossing Points patrouillierte. Wenn sich die Herden auf der anderen Seite sammelten, hat er auf unserer Seite alle zurückgeschickt auf die Anhöhe. Dort musste gewartet werden, bis die ersten Tiere den Fluss überquert hatten, um die Crossings nicht zu stören. Das hat auch immer super geklappt und es gab auch bei den Crossings kein "Hauen und Stechen". Keiner fuhr dem anderen in den Weg. Es war einmal ein Selbstfahrer gleich unten zum Fluss gefahren (wahrscheinlich aus Unkenntnis, wobei man sich natürlich fragen könnte, warum 5 Fahrzeuge oben am Berg und nicht am Fluss stehen), auch dieser wurde vom Rancher höflich und freundlich nach "hinten" geschickt.

Soweit "unsere" Flussseite. Auf der anderen Seite sah die ganze Sache leider komplett anders aus. Hier waren bestimmt immer zwischen 30 und 40 Fahrzeuge unterwegs. Das alleine wäre ja eine Sache gewesen, aber das Verhalten dieser Fahrzeuge war größtenteils schockierend. Statt mit Abstand zum Fluss zu warten, wurde direkt an den Crossing Points gewartet. So kamen die Tiere erst gar nicht, sondern wanderten weiter, und wanderten wieder zurück und wieder weiter. Ein ewiges Hin und Her, die Tiere konnten einem wirklich leid tun, denn man konnte sehen, dass sie unbedingt über den Fluss wollten. Auf den Hügeln, die mit Gnus überseht waren, wurde mitten durch die Herden gebrettert und zum Teil hatte man den Eindruck, dass die Tiere zum Fluss getrieben werden sollten (welch ein Schwachsinn). Ganz schlimm wurde es dann, wenn die ersten Tiere runter zum Fluss gingen. Am Figtree Crossing (der Flussrand ist dort mit Büschen bewachsen und die Tiere gehen durch die Büsche runter zum Fluss) rasten die Fahrzeuge mitten in die Büsche rein, zwischen die Tiere und zum Teil wurde sogar dort ausgestiegen oder auf die Dächer geklettert. Das Resultat war, dass die Tiere panikartig die kleine Halbinsel verließen und in die Gegenrichtung stürmten. Ohne Tiere fuhren die Fahrzeuge wieder runter, die Herden kamen zurück und das schlechte Schauspiel startete von neuem. Es war wirklich sehr traurig zu beobachten.
Wir haben dann mit mehreren Guides von unterschiedlichen Lodges darüber gesprochen (wir waren in Kichwa Tembo) und sie erzählten, dass die beiden Seiten zu verschiedenen Distrikten gehören und es hier nur um Geld geht. Auf der anderen Seite gibt es wohl auch Ranger, aber diese kontrollieren so gut wie gar nicht. Und wenn wechselt wohl u.U. Geld die Hände, so dass keinerlei Regulierung stattfindet. Das Schlimme ist, dass durch dieses Verhalten die Touristen nichts davon haben, denn sie werden dadurch keine Crossings sehen. Und es war leider auch zu beobachten, dass vor allem die Minibus-Fraktion dieses Verhalten zeigte (aber das kann auch nur ein sehr subjektiver Eindruck sein).

Aus unseren Tagen kann ich aber sagen, dass die Mara sich in jedem Fall lohnt. Denn es gibt auch "einsame" Momente, in denen man diese einmalige Landschaft und seine Tiere genießen kann. Das geht auch mit Guide und nicht nur als Selbstfahrer (damit möchte ich nicht diese unendliche Diskussion anstossen, was besser ist, denn beides kann schön sein). Grundsätzlich gibt es auch eine Regel, dass sich nur 5 Fahrzeuge an einem Sighting befinden dürfen (außer an den Crossings) und wir haben auch mal gewartet und fanden das völlig in Ordnung. Auch das hat im großen und ganzen geklappt, mit einigen Ausnahmen). Wir hatten aber diverse Löwen, Black Rhino und Leoparden Sichtungen, wo wir alleine waren.

Nach dieser Reise kann ich nur sagen, dass wir Kenia echt toll fanden, sowohl den Teil mit Guide in der Mara als auch unseren Selbstfahrer-Teil. Ich kann jetzt die Begeisterung von z.B. Picco oder Topobär sehr viel besser nachvollziehen.

Schöne Grüße,

Nicole
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17 Sep 2013 13:32 #304625
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Hallo Nicole,

.....Deine erwähnte "Minibusfraktion" sind ja auch meist auswärtige Fahrer, die eine Kenya-Rundtour

begleiten, die Camps in der Mara haben eigentlich nur richtige Geländefahrzeuge, auch in der

Farbgebung dunkel/grün/oliv gehalten........

BMW
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17 Sep 2013 16:14 #304667
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  • Fritzmann am 17 Sep 2013 16:14
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Die Fahrer tun nur das, was die Gäste - also wir - von ihnen erwarten oder sogar verlangen.
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17 Sep 2013 17:39 #304682
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  • Topobär am 23 Aug 2013 08:55
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...oder was die Fahrer meinen, dass die Touristen es wollen.
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