Hallo,

Reuters hat gerade eine Reihe an Analysten zur Randprognose befragt. Die Durchschnittserwartung war, dass der ZAR in den nächsten 12 Monaten zum USD um 8% fällt. Das wäre wenig Kursbewegung. Ich glaube das ist im Moment nicht seriös vorher zu sagen, weil in Südafrika so viele Entwicklungen möglich scheinen.

Eventuell geht das aktuelle, politische Gewürge einfach weiter und der Kurs bleibt ungefähr da, wo er ist. Ein Downgrade auf Junk dürfte weitgehend eingepreist sein und bei Vollzug keine allzu großen Kurssprünge mehr auslösen. Wann und in welchem Ausmaß es Zweitrundeneffekte gibt, kann wohl keiner abschätzen.

Vielleicht zieht Zuma auch noch ein Ass aus dem Ärmel, bekommt den Finanzminister doch noch abgesetzt und noch mehr Kontrolle über den Staat. Dann dürfte der ZAR zu USD und EUR kräftig fallen.

Vielleicht wird Zuma auch in den nächsten Wochen aus dem Amt gekickt. Dann dürfte der ZAR steigen. Gewerkschaften, die Mandela Foundation, die Geschäftswelt und immer mehr ANC-Mitglieder stellen sich gegen ihn. Der State-Capture-Report triggert gerade neue Ermittlungen, die sich auch gegen Zuma richten.

Und als wäre das nicht schon alles kompliziert genug, spielt die Entwicklung der Rohstoffpreise für den ZAR eine große Rolle. Ebenso Zinsentscheidungen der Fed in den USA. Und für den Kurs zum EUR ist natürlich auch relevant, was auf der andere Seite des Währungspaares also in der Eurozone passiert.

Ich würde da auf nichts spekulieren wollen, auch wenn es mir aktuell wahrscheinlicher erscheint, das Zuma in einem Jahr nicht mehr Präsident ist. Für Reisen im nächsten Jahr würde ich alles möglichst spät bezahlen wollen. Mit der "Strategie" kann man wie mit jeder anderen auf die Nase fallen. Immerhin habe ich dann die Gewissheit Illusion, möglichst lange selbst die Kontrolle und den Entscheidungsspielraum zu haben.

Beste Grüße

Guido

Miss Ellie schrieb:
Ja, eher das Gegenteil...seit Anfang Jahr ist der Euro zum ZAR auf Sinkflug, wann die Tendenz gebrochen wird, kann keiner sagen. Vielleicht sehen wir irgendwann wieder 1:10... Jedenfalls ist der Sinkflug gut für alle Südafrikaner. Mit dem momentanen Wechselkurs können sich nur noch die wenigsten eine Reise nach Übersee leisten. Schon Botswana oder Namibia ist für viele unerschwinglich.

Es ist wie es ist, allerdings ein Abschwung seit Februar.......da ist eigentlich erstmal eine Kurskorektur fällig.
Egal, ich hab heute trotz des für mich schlechten Wechselkurses erstmal das Fahrwerk für mein Auto angezahlt. Hauptsache das liegt bereit wenn ich da bin. Mir hätten natürlich die 18:1 von Anfang des Jahres besser gefallen, aber so what...

Maputo schrieb:
Hallo,

das ist aber eine sehr einseitige Sichtweise. Klar Importe werden teurer wenn die eigene Währung nicht so stark ist und der Urlaub auch. Dafür ist man aber konkurrenzfähig gegenüber dem Ausland. Die eigene Produktionskosten sind geringer und vor allem die Tourismusbranche profitiert vom einem schwachen ZAR.

Wenn man sieht, wie hoch die "Inflationsrate" bei den Hotelpreisen z.B. in Namibia ist, dann wird diese gerade von der Währungsabwertung noch überkompensiert. Wertet dagegen die Währung irgendwann wieder auf, dann bleiben unter Umständen die Gäste aus (es sei denn sie sind bereit den dann viel höheren Preis zu bezahlen).

Der Tourismus boomt gerade in Namibia und das hat auch etwas mit dem relativ schwachen ZAR zu tun. Ich kenne die Zahlen nicht, aber ich denke, dass Namibia (mehr) und Südafrika (etwas weniger) auch von den Tourismuseinnahmen schon abhängig ist. Wer in dieser Branche arbeitet wird sich vermutlich eher eine Reise nach Übersee leisten können, wenn er quasi Vollauslastung hat, als wenn die Touristen aus bleiben?

Gruß Markus

Markus615 schrieb:
..meine Aussage war auf Privatpersonen und nicht die Wirtschaft bezogen. Bei 1:10 waren viele meiner RSA Kollegen noch in Europa unterwegs...bei 1:15 oder gar 1:18 ist Europa unerschwinglich geworden.

Moin zusammen,

"Junk rating for SA might be hours away and last years"
www.fin24.com/Econom...-last-years-20161202

Beste Grüße
Christian