21.9. Xaro Lodge ... oder „I can see it ...”
Nachts war wieder eine laute Eule - aber ich traue mich nicht, die Vogel-App zu starten
.
Hippo- und Elefantengeräusche, Vögel. Wir schlafen gut und lang, werden von einem
Bushbuck vor unserer Terrasse begrüßt.
Ein wunderbar leckeres Frühstück - Müsli, Joghurt, Obstsalat, Obst, herzhafte Platte mit Schinken, Käse, Tomaten, Gurken, auf Wunsch auch Cooked Breakfast. Exzellentes Essen - sagte ich es schon?
Gegen halb 9 Uhr geht‘s mit Tom auf den Morning Walk. Wir sehen eine
Pel‘s Fishing Owl (die ist riesig, 60 cm hoch, 150 cm Spannweite):
... und erfahren, dass Elefanten immer wieder einen Kurzschlaf machen, ca. 5-10 min, und dabei ihren Kopf etwas erhöht an einen Ameisenhügel lehnen. Wir lernen, woran man die Mulden erkennen kann: Größe, Höhe und vor allem der passend liegende Elefantendung
.
Baumwürger
Den Tag über chillen wir, eine kühle Brise weht vom Fluss in unsere Lounge, wir vervollständigen die Bird- und Mammal-Liste.
Über uns unter dem Dach eine Peters‘s epauletted Fruit-bat
Nur unterbrochen von einem wieder leckerem Light Lunch (Sandwich und Salat) ... dann ruft auch schon Kaffee und Kuchen um 15:00 Uhr, bevor es dann auf die Bootstour geht. Mann-o-Mann, Stress pur
.
Ich plane schon, dass ich mir noch einmal 2,5 Wochen zum 65.ten wünscht, dann kann Karin bestimmt nicht widerstehen. Zur Sicherheit vielleicht samt Tochter, dann gibt es Argumentationshilfe
. Maun-Kayak-Moremi-Guma Lagoon-Xaro-RiverDance wäre doch eine tolle Idee ...
Für die Bootstour nimmt Tom Sichtungswünsche entgegen. Kein Witz - er erzählt, dass manche mit einer Liste kommen, was ihnen noch an Sichtungen fehlt. Tom sagt, dass er dabei sehr erfolgreich ist. Bei der Morgenwanderung konnten wir schon bewundern, was er alles sieht. Die Pel‘s Fishing Owl hätte keiner von uns gesehen - selbst als er genau den Ort beschreibt und sogar hinzeigt, dauert es eine Weile, bis wir sie auch sehen.
Unser Sichtungswunsch: Malachite Kingfisher (den Woodland Kingfisher gibt es nur in der Regenzeit). Und er wird erfüllt ... leider ohne Foto - ich habe es einfach nicht geschafft, bei dem schwankenden Boot zu fokussieren.
Aber viele, viele andere Vögel.
Little Egret
Krokodil und Water Thick-knees
Wire-tailed Swallow
Dieser Pied Giant Kingfisher unterhielt uns mit seinen Flugkünsten:
White-fronted Bee-eater
White-backed Night Heron
Black-winged Stilt
African Skimmer
Common Greenshank
Lustig: Als Tom uns einen Goliath Heron zeigt, ruft Karin „Yes, I can see it“ ... aber Tom antwortete „Look at the other side“.
Und ein wunderschön leuchtendes junges Krokodil
Hier gibt‘s andere Vögel als im Delta, Im Vergleich zum Delta bzw. Moremi hat man hier nicht die überbordende Land-Tierwelt. Zu viel Monokultur aus Papyrus und Schilf. Aber auch einmal interessant anzuschauen.
Insgesamt dauert die Tour 3 Stunden.
Tom ist ein guter Guide, er war beim berühmten Otto in der Lehre. Er hat einen unglaublich fantastischem Blick und viel Wissen. Das einzige, was noch zu verbessern wäre: das Boot so positionieren, dass man nicht gegen die Sonne fotografieren muss. Und besser wären auch Mitfahrer, die an Vögeln interessiert sind statt nur Krokodile, Hippos und Elefanten sehen zu wollen.
So leidet das Fotografieren unter Gegenlicht oder falschem Abstand und vor allem der fehlenden Muße (auch für Tom), weil die Mitfahrer weiter zum nächsten Krokodil wollen.
Das Abendessen ist wieder eine Wucht: Gemüsepfannkuchen mit Dillsoße, frischer, knackiger Salat, Rinderfilet (köstliche Qualität) mit Kartoffelpüree, Rotweinsoße und Broccoli, als Dessert Brownie mit Sahne. Der Brownie schmeckt sogar mir, weil weder Brownie noch Sahne so unsäglich süß sind wie die Desserts in den bisherigen Lodges.
Das ganze serviert im Garten, mit Kerzenlicht, Mondschein und all den Geräuschen des Flusses. Romantisch.
Anschließend noch etwas Lesen in der Lounge.
Abends wird schon wieder überall geleuchtet, wo denn Howard das Hippo ist. Okay, mit einem Hippo ist nachts überhaupt nicht zu spaßen, aber es wird schon sehr viel Gewese um „Vorsicht, wilde Tiere“ gemacht. Dass man den Bereich des Morning Walks nicht alleine gehen darf ... da haben wir auf der Kayaktour, im Moremi, Linyanti, Chobe, Bwabwata ganz andere Umgebungen gehabt. Hier kann einem bei Tag ja höchstens ein Elefant begegnen, keine Löwen, keine Hyänen, keine Leoparden gibt es hier. Aber okay - die müssen halt mit unvorsichtigen Touris rechnen.
Gegen 21 Uhr sind wir im Tent, wir hören das Hippo (oder einen Elefanten? Nein, wohl eher Hippo) nebenan plantschen, die Wildkamera wird doch ein letztes Mal montiert ... vielleicht kommt ja Howard vorbei.