TAG 21 – Doch noch einmal Elefanten!
Heute haben wir gute 7 Stunden Autofahrt inkl. Pausen und Tanken vor uns. Es geht bis zur Frans Indongo Lodge. Wir hatten viele Optionen überlegt wo wir die letzte Nacht einräumen können und eine Menge gute Optionen auf dem Weg gefunden. Für Frans entschieden haben wir uns im Endeffekt aufgrund der Lage. Noch gut zu erreichen, ohne Stress. Und dann doch wieder ein Stück näher dran an Windhoek, so dass es auch zum Rückflug eher stressfrei ablaufen sollte.
(wird es aber nicht...)
Gut geschlafen haben wir hier und da wir gestern auch schon so vieles erledigt haben, bleibt uns auch am morgen noch etwas Zeit. Kein Stress mehr, dass ist das Motto für die letzten Tage und wie wir beim Gang auf unsere Terasse feststellen auch das Motto des Lodge-Dackels, der es sich wohl auf unserer Bank die Nacht über bequem gemacht hat. Er hing schon gestern andauernd an uns dran. Keine Ahnung warum, aber irgendwie mochte er uns wohl.
Wir frühstücken ausgiebig auf der Terasse und es gibt alles an Resten, was der Vorrat so hergibt und was ansonsten um wäre. Haltbares und/oder Wertiges packen wir in verschiedene Pakete, die wir evtl. auf dem Rückweg noch verschenken können. Natürlich gehört einem so eine Terasse nie, es gibt immer einen Vogel der die Location und alles was dort konsumiert wird für sich beansprucht.
Hier ist es ein frecher Maskenpirol, den wir aber für gute Fotos gerne willkommen heißen. So sitzen wir dort mit Blick in den Garten und auf den Fluss. Ein verlassenes Webernest hängt im Baum und während wir so unsere Sachen packen hier noch ein echter
"Geheim"tipp: OMURIRO
Der beste Anzünder den wir bislang gefunden haben. Hatten wir schon in Namibia 2017 dabei und überall gesucht und ich glaube in Maun bekommen, nachdem es ihn in Windhoek beim Superspar dieses Jahr nicht gab.
Black-headed Oriole juvenile | Maskenpirol
Auf der Lodge-eigenen Insel gibt es einen kleinen Rundweg und da wir noch lange genug sitzen werden heute, nutzen wir diese für einen kleinen, begleiteten Morgenspaziergang. Auf dem ersten Bild kann man sehen, dass wir gut beschützt wurden. Mr. Dackel (am linken Arm zu erahnen) dackelte immer vor uns her um uns den Weg zu zeigen. Als ob er gewusst hätte wo wir hinwollen und was wir jetzt machen wollten.
Auf dem Cubango ist schon einiges los. Immer wieder sieht man Boote vorbei kommen, mal mehr, mal weniger mit Passagieren besetzt, aber immer perfekt austariert.
Burchells Coucal | Wei
Die Landschaft in der Morgensonne ist noch mal schön und heute fangen wir auch mal die sehr typischen Felsformationen im Fluss auf dem Sensor ein. Sowas sieht man hier sehr häufig. Sieht schon stark aus und solche Steine waren es auch die aktuell den Weg gen Süden auf dem Fluss versperren.
Am Zwischenarm auf der anderen Seite der Insel stehen zwei Jungs und versuchen Fische mit selbstgebauten Angelrouten aus langen Schilfhalmen zu fangen. Lange genug beobachten ob sie Erfolg haben können wir nicht und begeben uns auf den Rückweg zum Bungalow. Dackel voran. Wir packen unsere sieben Sachen in den Wagen, verabschieden uns vom Personal und lassen Justina noch unsere letzte Metalldose in Gummibären-Form inkl. Goldbären-Füllung für ihren Sohnemann da, worüber sie sich natürlich noch mal sehr freut. Auf ein nächstes Wiedersehen.
Die Fahrt nach Frans läuft Großteils ereignislos, wir kommen jetzt locker bis nach Rundu wo wir den Wagen tanken und noch mal checken lassen und dann geht es auf die B8 in Richtung Süden. Unterwegs wundern wir uns über die sehr schönen und modernen Städte, aber verstehen dann auch recht schnell, dass die ganzen Minen hier im Norden auch viel Geld bringen. Und noch ein Detail erkennen wir ab der B8 wieder... was uns so gefallen und fasziniert hat an Namibia. Diese Weite, bzw. dieses ganz besonderes Gefühl, dass dadurch wieder ausgelöst wird. Und schon denkt man an die Gegenden in denen man war, wieder hin will oder was man sich auch noch ansehen möchte. Viele Erinnerungen begleiten uns die nächsten Stunden.
2 Begegnungen gab es dann aber doch noch auf dem Weg.
1. Schnitzer am Strassenrand
Sie säumen den Strassenrand und wir schauen ganz gespannt auf die vielen, beeindruckenden Schnitzarbeiten die am Rand stehen. Im Hintergrund zumeist eine kleine Wellblechhütte der Künstler. Es ist ein bescheidenes Einkommen wie es scheint, was sicher auch an der schieren Masse an Verkäufern liegt. Kilometer um Kilometer kommen wir an solchen Ständen vorbei und immer mal wieder erspähen wir Elefanten am Strassenrand... ja, die sind aus Holz und können wir nicht mehr zählen, aber immerhin.
Wir überlegen, dass wir eigentlich keinen Platz im Koffer haben, aber dann packt es uns doch und wir entdecken einen Stand am Rand der ganz grob geschnitzte Elefanten hat, die wir schon seit längerem sehen und uns am besten gefallen.
Ich fahre auf die andere Seite, weil wir schon am Stand vorbei sind und wende dort, Stück zurück und wieder wenden, dann stehen wir beim gewünschten Stand. Das Manöver hat natürlich Aufsehen erregt und kaum sind wir ausgestiegen und zeigen wohl Interesse ist auch schon die ganze Familie da.
Also, wir haben keinen Platz. Die großen sind aber am coolsten. ABER, wir haben keinen Platz.
Na gut, von den Kleinen könnte man aber den Patenkindern und Familie jeweils einen als Geschenk mitbringen. Das kann man machen. Es gibt polierte und eher natur belassene Elis, die suchen wir und haben eine Handvoll kleine Elis zusammen. Perfekt. Mehr in dem Stil hat er nicht, aber eigentlich reicht das auch schon. Irgendwie schaffe ich es dann doch noch Mara zu überzeugen, dass wenigstens einer der großen
(die dort am Straßenrand stehen) auch noch irgendwie in unsere Koffer passen wird.
Wir sammeln unsere Ausbeute zusammen und handeln den Preis noch etwas runter. Verhandeln muss sein, aber die paar NAM Dollar machen wir mit einem Dankeschön und einem unserer Pakete mehr als wieder weg, dass auf unsere Nachfrage ob sie Bedarf dafür hätten, auch noch gerne angenommen wird.
Wie haltet ihr das? - Wir verschenken nie einfach so, sondern fragen einfach ob derjenige ein paar Dinge gebrauchen kann, die wir nicht mit zurücknehmen können. Wir finden das... respektvoller.
(ist das falsche Wort, aber mir fällt grad kein besseres ein)
2. Die VET-Control mit Kopfschüttel-Faktor
Irgendwann kommen wir von Nord nach Süd durch die rote Linie. Wir werden rausgewunken von einem Kontrolleur und er möchte in unseren Kühlschrank schauen. Kein Problem.
Er schaut rein, schaut uns fragend an:
"Wo ist der Rest?"
Hat er etwa mehr erwartet als 4 Dosen Softdrinks?
Es ist unser letzter Tag heute und sind in einer Lodge. Morgen fliegen wir zurück.
"WO ist der Rest?" - Auftritt eines Typen in "militärischer" Klamotte mit Maschinengewehr umhängend.
"Warum ist da nichts drin?"
Noch mal in aller Ruhe. Das ist unser letzter Tag heute. Wir übernachten in einer Lodge und morgen fliegen wir zurück.
"Habt ihr Fleisch versteckt?"
In Ruhe. Wir übernachten noch ein, in Zahlen 1, mal. In einer Lodge. Da kriegen wir etwas zu essen. Und morgen fliegen wir wieder zurück.
"Warum braucht ihr dann keine Lebensmittel mehr?"
Arrghhh...
LODGE > mit Verpflegung, die Kochen für uns heute Abend. Morgen früh gibt es da Frühstück. Dann fahren wir nur noch den Wagen abgeben und fliegen nach Hause!
Das ist doch wirklich mehr als plausibel.
"Und ihr habt nur noch diese 4 Dosen hier?"
JA!
"Und nur die habt ihr hier im Kühlschrank?"
Ok... durchatmen. Weil wir ja nichts anderes mehr dabei haben. Weil wir nix mehr brauchen und JA, die sind im Kühlschrank, weil wir gerne kalte Getränke trinken??!!
Die beiden schauen weiter skeptisch, aber so langsam fällt der Groschen, dass wir wohl wirklich nichts verstecken. Na endlich, keine Ahnung was mit den beiden los war. Zu viel Sonne auf den Kopf anscheinend.
Wie dem auch sei, ansonsten war es wie gesagt ruhig und nach 6,5 Stunden Fahrtzeit stehen wir um 15.22 Uhr auf der B8. Nix geht mehr, ein Krankenwagen prescht vorbei. Wird wohl nix mit einer sehr frühen Ankunft und wir stecken 51km vor'm Ziel fest.
ABER... irgendwas ist ja immer!
Zum Glück gab' es keinen Unfall. Nur eine Baustelle, auf den nächsten 8 Kilometern wurde eine neue Teerdecke verlegt. Die Baustellenampel muss dementsprechend immer 8km Strecke durchlassen.
Das kann dauern, aber nach guten 20min bewegt sich was und dann räumt natürlich die Ampel auch in einem Schwung gut ab. Ich glaube in Deutschland würden alle komplett ausrasten.
Gegen 16:30h stehen wir auf dem Parkplatz unseres Zwischenziels:
Frans Indongo Lodge
Wir betreten die Lobby und werden von einer Reihe weißer Zähne geblendet. Leider haben wir den Namen nicht notiert, aber vor uns steht ein langer, schlaksiger Concierge mit ansteckend guter Laune und sehr adrett gekleidet.
Er checkt unsere Reservierungen, findet sie und quittiert das mit einem
"TipTop"
Habt ihr eure Koffer, die bringt gleich jemand nach.
"TipTop"
Euer Zimmer, mit Fön für die Dame. Alles
"TipTop"
Mara hat einen Kunden aus Dresden der wohl immer TipTop sagt und an den fühlt sie sich erinnert. Der einzige "deutsche" Begriff den er immerzu sagt hat Mara als Ostdeutsche Erscheinung abgespeichert. Wir treffen später den Besitzer der Lodge, der aus dem Osten kommt, perfekt sächselt und das Bild ist perfekt und der Kreis schließt sich.
Wir machen uns nur ganz kurz frisch und gehen zum Deck. Ein weiterer Grund warum wir die Lodge gewählt haben. Auf den Bildern im Netz sah es so aus, als ob man hier ganz gut sitzen und noch etwas Natur beobachten kann, an angelegten Wasserlöchern und einen schönen weiten blick in die Landschaft.
Check! - Kann man!
Mit einem kühlen Blonden in der Hand genießen wir hier die Sonne, den Blick und die zahlreichen Antilopen die durch die Landschaft ziehen. Wir sitzen hier ganz alleine, eine kleine Familie nutzt den Pool im Garten, ansonsten sind alle Gäste wohl in ihren Zimmern. Komisch, gibt es hier doch so viel zu entdecken.
Roan Antelope | Pferdeantilope
African Red-eyed Bulbul -- Maskenbülbül
Wir verbringen hier auch noch ein zweites Getränk. Es ist wirklich schön, denn immer mal wieder kommen andere Antilopen oder Warzenschweine an den Wasserstellen vorbei oder ziehen durch die hintere Graslandschaft. Wenn man hier etwas mehr Zeit verbringt liegt Okonjima und der Waterberg nah dran, zu ersterem werden Tagesausflüge angeboten, aber auch das eigene Gebiet der Lodge kann man besuchen.
Blesbok | Blessbock
Familiar Chat | irgendein Sperling ???
Waterbuck | Wasserbock
Waterbucks waren erstmal nicht mehr zu toppen, also sind wir zurück ins Zimmer, duschen fertig machen und schon mal unsere Elefanten in Papier, T-Shirts und Handtücher wickeln. Pünktlich zum Sundowner sind wir wieder zurück auf dem Deck und genießen den Sonnenuntergang. Was genau es zum essen gab, dass wissen wir nicht mehr, es war auf jeden Fall gut, aber nur das Highlight hat sich bei Mara noch immer fest eingebrannt. FRISCHER SALAT! - so richtig grüner Blattsalat. Toll!
FAZIT Frans Indongo Lodge
Ein richtig guter letzter Stop. Pool dabei mit Blick, das Sonnendeck mit dem weiten Blick ist auch perfekt zum runterkommen. Man kann hier gut die Seele baumeln lassen und die Zimmer, sowie die ganze Anlage sind top gepflegt. Nicht sooo nah dran am Flughafen, aber wenn man wie wir erst spät fliegt kein Problem und wie oben beschrieben auch geeignet wenn man einfach ein paar Ziele der Umgebung besuchen möchte. Gute
4/5 Sterne können wir locker vergeben und als Empfehlung aussprechen.
Achja... eine Sache war dort übrigens ganz wichtig! - das auch ja niemand seinen Zimmerschlüssel verliert.
Gruß,
Robin