THEMA: Betreutes Wohnen im Bodenzelt - Botswana 2014
06 Sep 2014 15:07 #352717
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  • Champagner am 06 Sep 2014 15:07
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....oder auch:




Auf den Titel komme ich später zu sprechen – zuerst kurz wie es zu dieser Reise kam:

Bereits 2011 in der Sossusvlei Lodge (Namibia) merkte ich, wie sehr mir das Flattern der Zeltplanen gefällt und wie dabei Erinnerungen an schöne Campingurlaube hochkommen.

2012 habe ich bei meiner Lodge-Tour durch Botswana vor allem die Tented Camps lieben gelernt und sofort gespürt: hier in diesem Land möchte ich irgendwann einmal mit dem Zelt reisen! So nahe wie möglich an der Natur sein....

Meine Lodge-Reise für August 2013 war schon lange gebucht (Camping war kein Thema wegen meiner Mitreisenden, war aber völlig okay, weil ich eh noch mal in zwei Lodges/Camps von 2012 wollte), als im Februar 2013 eine Freundin bei mir zu Besuch war und sich meine Botswana-Fotos anschaute. Ich erzählte ihr nebenher, dass ich fest vorhätte, 2014 eine geführte Campingtour mit zu machen. Frau Miebach (Iwanowski) hatte diese schon öfters „getestet“ und mir immer wieder davon vorgeschwärmt – seitdem ging mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf :ohmy: . Außerdem bot sich eine solche Tour für mich als Single an, der Aufpreis ist minimal und das Fahren, das ich mir dort nicht zutrauen würde, entfällt.

Ein Tag später kam eine Mail von der besagten Freundin A.: „Schick mir doch bitte mal das Infomaterial“ und zwei Tage später „W. ist auch interessiert“. (W. ist der Mann von A.)

Kurz und gut – wir haben uns recht schnell für die Fish-Eagle-Safari von Bush Ways Safaris entschieden, wobei wir mit Hilfe von Frau Miebach das Ende etwas abgeändert haben.

So sieht die Strecke aus – die Karte habe ich mir von Bush Ways ausgeliehen (selbstverständlich mit deren freundlicher Genehmigung) – die Änderung am Schluss habe ich versucht einzuzeichnen.





Die einzelnen Etappen waren wie folgt:

21. August: Abflug abends nach Johannesburg mit SAA
22. August: Weiterflug nach Maun (SAA) – ÜN in der Island Safari Lodge
23. August: Beginn der Campingreise – Fahrt zu Nguma Island Lodge, mit Motorboot u. Mokoro auf eine Insel im OkavangoDelta
24. August: ÜN auf Insel im Okavango Delta
25. August: Rückflug als Scenic Flight, ÜN in Maun, Audi Camp
26. August: Fahrt in den Moremi, HATAP Campsite bei Xakanaxa
27. August: HATAP Campsite bei Xakanaxa
28. August: HATAP Campsite bei North Gate
29. August: HATAP Campsite Savuti
30. August: HATAB Campsite Chobe (oberhalb von Serondela)
31. August: HATAB Campsite Chobe (oberhalb von Serondela)
01. Sept.: ÜN Chobe Safari Lodge, Kasane – Sunset-Boatcruise
02. Sept.: Fahrt nach Victoria Falls – ÜN Ilala Lodge
03. Sept.: Nachmittags Heimflug von Vic Falls über Johannesburg nach Frankfurt (SAA)

Die Tour fährt planmäßig am 1.9. direkt (bzw. mit einem Zwischenstop an der Station von Bush Ways in Kasane, wo getankt und der Trailer abgestellt wird) von der Campsite im Chobe nach Livingstone. Ich fand das aber zu hektisch und wollte sowohl noch eine Bootsfahrt auf dem Chobe haben als auch lieber auf der Zimbabwe-Seite der Fälle übernachten. Meine Mitreisenden waren einverstanden und so wurde dies von Iwanowski bzw. Safari Destination so organisiert und verrechnet.

Das alles geschah vor 1,5 Jahren – also genug Zeit um darauf zu sparen und sich zu freuen :) !

Und dann ging es wie immer ganz plötzlich los – komisch, die letzten Wochen vor dem Urlaub vergehen jedes Jahr wie im Flug :blink: !

Natürlich war ich sehr gespannt auf meine Mitreisenden (wobei ich zwei davon ja schon kannte). Von Frau Miebach hatte ich einige Wochen vor der Abreise erfahren, dass außer uns dreien nur noch eine zusätzliche Person die Reise gebucht hätte. Letztes Jahr hatte ich Caroline, eine Mitarbeiterin von Bush Ways, im Sango Camp kennengelernt und seitdem haben wir ab und zu Mailkontakt. Sie hat mir dann ein paar Tage vor der Abreise mitgeteilt, dass noch ein junges Paar aus Deutschland mitfahren würde, das seit zwei Wochen in Maun ist und bei Bush Ways (er) bzw. Safari Destinations (sie) arbeitet. Deren Reise war als „educational“ gedacht, d.h. sie sollten dabei die Produkte der Firmen kennen lernen. Caroline meinte aber noch, dass es auch immer wieder Last-Minute-Bucher gäbe, es müsse also nicht bei 6 Personen bleiben. Okay, lassen wir uns also überraschen...... weniger als die möglichen 12 Personen wäre natürlich schon toll....!

Noch kurz zum Packen: Erlaubt waren nur 12 kg in einer Tasche sowie Tagesrucksack und Fototasche. Den Platz, den ich nach Erreichen der 12 kg noch in meiner Tasche hatte, füllte ich mit Stiften, Papier und abgelegter Kleidung meiner Jungs aus. Bush Ways unterstützt Bana Ba Letsatsi, ein Straßenkinderprojekt in Maun. Außerdem sind sie wohl gerade dabei, eine Foundation aufzubauen, welche die Regionen unterstützen soll, die während der Safaris bereist werden, bzw. wo die Firma ihre Lodges hat („Please note that we are busy finalising the creation of our Bush Ways Foundation. We will be supporting an increased number of local initiatives and NGOs and also conducting our own projects mostly to support the communities where we have been involved now for a few years already.”).
Meine kleinen Mitbringsel sollten - von Caroline organisiert - dort abgeliefert werden, wo es am sinnvollsten ist.

Außerdem war noch ein Geschenkpäckchen an Bord, das ich im Auftrag einer lieben, mir persönlich bekannten Fomine an eine Bekannten von ihr in Maun überreichen sollte.

Mein eigenes Gepäck bestand aus dem üblichen Bestand an afrikatauglichen Bekleidungsstücken & Co., einem ganz dünnen Seidenschlafsack als Inlet, Mütze, Handschuhe (@ Clax: nein, es gab leider kein Schokoladenwettessen...ich hätte sofort mitmachen können mit meinem Outfit), einem alten Spannbetttuch – und – last but not least: aus meiner Thermounterwäsche B) :whistle: !

Dazu eine kleine Anmerkung: es gibt hier im Forum einen Herrn, dem ich in einem Anfall von geistiger Umnachtung (oder nennen wir es besser Naivität :blush: ) so ganz nebenbei erzählt hatte, dass dieses Accessoire auf meiner Packliste steht, woraufhin ich vor meiner Abreise backstage von ihm einiges an Spott und Geläster zu lesen bekam.... :woohoo: B) :evil: :angry: :silly:

Ihm sei nun gesagt (vielleicht liest er ja mit... ): diese besagte Thermounterwäsche war mein wichtigstes Kleidungsstück überhaupt in Botswana und ich habe sie lieben und schätzen gelernt wie sonst kaum etwas aus meiner Reisetasche :kiss: !

Genug der Vorrede – lassen wir die Reise beginnen (wenn auch erst mit der wie immer öden Anreise)!
Letzte Änderung: 11 Aug 2022 14:20 von Champagner.
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06 Sep 2014 15:09 #352718
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  • mamba29 am 06 Sep 2014 15:09
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Hallo Bele,

Erster! Du bist ja fix. Ich freu mich , dass es los geht.
Und der Titel ist echt klasse.

LG
Susanne
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06 Sep 2014 15:22 #352719
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  • Papa Kenia am 06 Sep 2014 15:22
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Hallo Bele!

Schon wieder zurück? Ist ja irre wie die Zeit verfliegt.

Bis jetzt hört sich ja alles ganz vielversprechend an. Ich freue mich auf einen tollen Reisebericht á la Bele!

Liebe Grüße
Papa Kenia
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06 Sep 2014 15:22 #352720
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Hi Bele
bin dabei und ganz gespannt. Schöne Einstimmung für unseren Urlaub ;)
LG
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06 Sep 2014 15:22 #352721
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  • picco am 06 Sep 2014 15:22
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Hoi Schampus

Bin doch dabei!!!
Hab auch ein eigenes Zelt und natürlich mein Porta Potty...darf ich???

...Unterwäsche...hmm...war noch nie unser Thema, odrr??? :blink:
(Wobei Backstage ja nicht wirklich meine Art ist...rumblödeln aber schon...)
Letzte Änderung: 06 Sep 2014 15:24 von picco.
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06 Sep 2014 15:30 #352723
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Anreise (Donnerstag, 21. und Freitag, 22. August 2014)





Am 21. August, dem Tag der Abreise, hat mein jüngerer Sohn Geburtstag, so dass wir alle noch gemütlich zusammen zu Mittag essen , danach geht es dann recht früh mit der Bahn nach Frankfurt, um für eventuelle Zugausfälle oder Verspätungen ausreichend Puffer zu haben. Zum Glück ticken meine Mitreisenden gleich, so dass die frühe Fahrt zum Flughafen kein Thema war und wir lieber in Frankfurt die Wartezeit gemeinsam absitzen statt alleine daheim mit dem zwanzigsten Mal Taschenumpacken ;) .

Der Flug bis Johannesburg ist unspektakulär, ich frage beim Einchecken freundlich lächelnd, ob es vielleicht möglich wäre, dass der Platz neben meinem Gangplatz in der Mittelreihe frei bliebe – und siehe da, so ist es :) ! Somit gehen die 10 Stunden recht angenehm vorüber. Niemand stört mich und Platz habe ich auch genug....

In Johannesburg überbrücken wir die lange Wartezeit (mehr als 4 Stunden) in der Bidvest Lounge ( www.bidvestlounge.co.za/ ) – danke noch mal an die entsprechenden Fomis für diesen guten Tipp, allen voran Chrigu! Ich hatte die Plätze vorab online gebucht und netten E-Mail-Kontakt gehabt, da das Formular auf der HP eigentlich nicht korrekt ausfüllbar ist.

Casimodo würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass ich mopsig daliege B)





Es tut sehr gut, die Beine hochzulegen, auch die Snacks sind ganz okay (natürlich kein Luxusangebot, aber von jedem und für jeden ein bisschen was), Kaffee gibt es und sonstige Getränke – und als es uns langweilig wird, gehen wir noch duschen in den sehr schönen geräumigen Sanitärkabinen (Waschbecken, Toilette und Dusche, Kleiderständer, Handtücher) .
Das Ganze kostet pro Person knapp über 18 €.





Für den Weiterflug habe ich natürlich einen Fensterplatz gebucht – dumm nur, dass Reihe 5 kein Fenster hat :ohmy: (ich musste an Picco denken, dem gings auch mal so)! Also schnell umgesetzt – leider sind die Fenster alle sehr trübe und diesig ist es zudem. Trotzdem hier ein (etwas überarbeitetes) Foto von den Makgadikgadi-Pans, auf der Google-maps-Karte ist es der untere linke Teil.






Der Boteti hat richtig viel Wasser und einen großen See gebildet – also hat das Diagramm vom Wasserstand im, bzw. am Ende des Deltas, das ich immer mal wieder aufgerufen hatte vor der Abreise, nicht gelogen: es ist wirklich viel Wasser unterwegs in dieser Gegend Botswanas!




Anflug auf Maun:





Am Flughafen steht als Überraschung Caroline da – ich freue mich sehr, sie wieder zu sehen :) ! Sie stellt uns unseren Guide Spencer vor. Dieser bringt uns zu unserem Wohnzimmer für die nächsten 9 Tage, eine Landrover-Defender-Spezialanfertigung (Foto von Bush Ways).





Dort sitzt schon Daphne (gesprochen: Däffniii) aus Südafrika – ein echter Volltreffer für unsere Besatzung, wie sich bald zeigen wird :kiss: ! Unsere erste Amtshandlung besteht im Einkauf von Getränken für die Reise, denn diese (außer Tee und Kaffee) sind nicht inklusive.



Dann bringt uns Spencer zur Island Safari Lodge, wo wir vier untergebracht sind.

Hier ein paar Impressionen der Lodge und Umgebung:













Sieht recht nett aus, ist aber nicht der Brüller.....Die Umgebung ist schön, aber die Zimmer sind sosolala, sie stinken fürchterlich nach Anti-Mücken-Chemie :sick: , was total sinnfrei ist, denn unter der Tür ist ein breiter Ritz, so dass jederzeit Nachschub reinkrabbeln könnte, wenn er wollte :woohoo: . Mit Hilfe einer Wolldecke aus dem Regal dichte ich alles ab. Dann versuche ich zu duschen. Vorsichtshalber gibt es ein Schild mit der Bemerkung, dass es 5 Minuten bis zum Eintreffen des warmen Wassers dauern könnte. Okay, ich versuche es erst mal mit 5 europäischen Minuten, und als das nichts nützt, mit 5 afrikanischen :whistle: ..... Irgendwann fällt mir ein, dass zweimal Duschen am Tag eh nicht gut für die Haut ist und beschließe, dass Zähneputzen reicht. Der Wasserhahn am Waschbecken fürs Warmwasser ist lustig – wenn man ihn aufdreht, bzw. es versucht, dreht er sich komplett in dem Loch, in dem er steckt :silly: . Na ja, warmes Wasser wird sowieso völlig überbewertet – und als Optimistin sehe ich das Ganze als Einstimmung fürs Campen. Da gibt’s doch auch keine Wasserhähne...so what!

Ich gehe ein bisschen spazieren und freue mich, gleich ein paar Tiere zu treffen.













(Schön geht anders...... :woohoo: )

Das Päckchen gebe ich an der Rezeption ab, inzwischen kam ein Anruf, dass die Empfängerin krank ist und ihr Mann das Geschenk morgen abholt. Ich hoffe, dass alles geklappt hat, ich hab noch nicht nachgefragt.



Auf den Booten auf dem Thamalakane flattert die Flagge von Botswana – da wir unterwegs auch über die Bedeutung derselben gesprochen haben, hier der Vollständigkeit halber die Beschreibung (Quelle: Wikipedia):

Die Farbe Blau symbolisiert sowohl den Himmel als auch Wasser und Regen und stammt aus dem Wappen Botswanas, in dem "Es möge Regen geben" geschrieben ist. Die Streifen in Weiß und Schwarz, die sich auch an den Zebras, welche die Schildhalter des Wappens sind, finden, stehen für die Harmonie zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen.


Als ich zurück zu meiner Hütte komme, habe ich netten Besuch am Fenster sitzen! Er ist nicht alleine und die knuffigen Kerlchen führen unter anderem eine zirkusreife Flug-Show vor! Allerdings gibt es einige unsanfte Abgänge (nicht fotografiert, aber auf dem letzten Foto ist es kurz davor!) und ich muss leise vor mich hinlachen :cheer: !













Wir vier treffen uns später zum Essen – dieses ist vor allem bei den Beiden, die etwas Landestypisches essen, sehr gut. Von meiner Pizza kann man schließlich auch nicht erwarten, dass sie nach dem langen Weg von Italien hier her noch frisch und knusprig ist – selber schuld, wenn man so was bestellt, denke ich. Alles dauert seeeeehr lange, aber wir sind ja im Urlaub und dazu noch in Afrika – passt!! Auf diese Weise haben wir wenigstens genug Zeit um uns zu unterhalten. Daphne ist eine sehr angenehme, weltoffene, kritische und intelligente Frau Ende 50 – außerdem kennt sie sich sehr gut mit der Vogelwelt Afrikas aus. Sie lebt in East London und erzählt, wie sie als Kind und Jugendliche ihr Land erlebt hat und dass das „eben alles einfach so war wie es war“. Erst später hat sie Dinge kritisch hinterfragt, war sehr betroffen und lernte Xhosa, die Sprache des dort ansässigen Volkes. Es ist ein netter und interessanter Abend und beim Einschlafen (ich schlafe zum Glück dann tief und fest) bin ich gespannt auf den nächsten Tag, an dem unsere Campingreise so richtig beginnt.
Letzte Änderung: 30 Nov 2014 11:27 von Champagner.
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