Hallo Christian,
ob sich die Strecke von Linyanti nach Seronga \"lohnt\", ist sicherlich Geschmackssache. Von den Tieren her das gewohnte Bild aus dem Chobe, ein Leopard Elefanten, Antilopen, Zebras, etc. Aber die Strecke hat etwas abenteuerliches an sich. Nach Aussage im \"Reise Know How\" ist sie eine der schlechtesten und am wenigsten befahrenen Strecken von ganz Botsuana. Und das stimmt wohl. Als wir am Buffallo Fence ankamen sahen wir am Registration Book, dass durchschnittlich nur 1-1-2 Fahrzeuge pro Tag, und das häufig Ranger, überhaupt auf die Strecke auffahren. Das heisst nicht, dass sie durchfahren ! Und falls mal ein Baum auf der Strecke liegt, sollte Euch das auch nicht erschrecken. Die Versorgungsfahrzeuge für die Luxury Camps nutzen oft andere Strecken, die aber meist nicht durchgängig sind.
Die Landschaft ist wild, einsam und die Sandpisten sind teilweise elendig tief. Aber wie gesagt - abenteuerlich. Wir sind kurz nach der Durchquerung des Savuti Channel (unser Landy ist im Innenraum etwas mit Wasser vollgelaufen
)zunächst mit einem Elektrikproblem liegen geblieben. Als wir nach einer provisorischen Lösung weiterfuhren haben wir am Abzweig zur \"Verwaltungszentrale\" der Selinda Lodges ein Fahrzeug getroffen. Sie haben uns sofort angeboten, ihnen zu folgen um das Problem bei ihnen auf dem Gelände zu beheben.
Wenn es öfters heisst, dass die Selbstfahrer nicht gerne geshen sind, so kann ich dies für unseren Fall überhaupt nicht bestätigen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Pete vom Headquarter der Selinda Lodges, der uns geholfen hat, in über dreistündiger Arbeit, unseren Landy wieder flott zu kriegen. Damit nicht genug - er hat sich per Funk bei allen Lodges erkundigt, ob der Selinda Spillway überhaupt wegen des Wassers durchquerbar ist. Über einen Buschpiloten hat er dann in Erfahrung gebracht, dass der Spillway trocken ist und hat uns dann noch zur richtigen Abzweigung begleitet. Dies zeigt aber auch, wie wenig die Strecke befahren ist.
Wenn ihr den Savuti Channel durchquert lasst Euch nicht verführen, den Weg durch den Sumpf zu nehmen. Bleibt da, wo bereits Spuren sind. Heller Untergrund ist o.k. und ihr könnt die Wassertiefe ggf. durch hineinlaufen prüfen. Laut Pete gibt es keine Krokodile. Aber vermeidet alles, was dunkel ist. Ihr steckt unweigerlich übelst fest (wir mussten diese Erfahrung einige Zeit später an anderer Stelle machen).
Wir haben dann auch in Seronga beim \"Polers Trust\" übernachtet. Schöner gepflegter Platz. Wir hatten auch anfangs eine mehrtägige Mokorotour geplant, sind aber froh, dass wir doch nur einen Tagesausflug gemacht haben. Wenn man von Chobe/Moremi kommt, ist die Tiervielfalt eher enttäuschend und die Landschaft wird sehr schnell eintönig. Wir haben das Okavangodelta auf dem weiteren Weg \"umrundet\" und von der Südwestseite (Sepopa, Etosha) aus noch einzelne Bootsausflüge gemacht, so dass wir trotz beschränkter zeit einen Gesamteindruck vom Delta bekommen konnten.
Ich würde die Strecke in jedem Falle wieder fahren
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Herzliche grüße, viel Spass und wenn lasst von Euch hören, wie Ihr gefahren seit
Michael