Fortsetzung 20.03.2014
Auf sehr kurviger und schlaglöcheriger Straße geht es weiter. Uns kommen viele Leute entgegen. Sie tragen ihre mit Einkäufen gefüllten Körbe auf dem Kopf. In der nächsten Ortschaft ist Markt und oft laufen diese Menschen bis zu 30 Kilometer um dorthin zu gelangen!
Die Landschaft hat sich verändert, sie ist hügelig und durchsetzt mit Reisfeldern. An den Hängen stehen zusammengerückt rote Ziegelhäuser. An einem Straßenstand erstehen wir einen Kochlöffel aus Eukalyptusholz.
Kurz vor dem großen Regen erreichen wir das Lemur Forest Camp: Diese Übernachtung haben wir uns „gewünscht“.
Die großen Holzhäuser mit Zeltdach sind nur spartanisch eingerichtet. Hat sicher etwas mit dem vielen Regen, ist ja Regenwald, zu tun. Es gibt keinen Strom, und kein fließendes Wasser. Neben Dusche und WC stehen je zwei gefüllte Wassertonnen mit Schöpftopf zur Verfügung. Zum Duschen kann man sich heißes Wasser dazu bestellen, mischen muss man dann selbst. Hey, wie cool ist das denn….. wohl dem, der einen Partner zum Helfen hat
. Einen schönen Balkon hat es auch, allerdings ist der Wald/Busch ringsherum ziemlich gerodet. Vielleicht wächst das ja wieder nach. Und es regnet wie aus den blauen Wassertonnen in der Dusche. Wir beruhigen uns mit einem Rum-Cola auf dem Balkon und ruhen dann noch etwas aus. Vor dem Abendessen gehen wir noch für eine dreiviertel Stunde auf Nachtpirsch. Nicht sehr komfortabel mit dem Regenponcho und der Kamera darunter, zumal es manchmal in niedrigster Gangart durch den Busch geht. An einer Futterstelle deponiert Daniel, der Hausherr, etwas Banane. Die Mausmakis turnen weit oben im Geäst herum und während wir so nach oben ins Dunkel starren, klaut sich ein kleiner Maki hinter unserem Rücken die Banane weg
. Schlaue wieselflinke Äffchen, ich konnte im ganzen Urlaub nur einen Schnellschuß kriegen.
Und dann, endlich, das erste Chamäleon. Ein Baby, das am Ende eines Zweiges im Regen hängt. Wie süß ist das denn?! Gar nicht so einfach ein scharfes Bild abzulichten. Und dann da noch eins und noch mehr und es ist einfach toll. Weiter oben sitzt ein großes Tier zwischen den Blättern. Die sind gar nicht so leicht zu entdecken. Und dann ist die Tour auch schon zu Ende und wir begeben uns in die gemütliche Stube des Camps. Hier gibt es hervorragenden Schafskäse mit Baguette, gebratenes Ziegenfleisch mit Reis und Gemüse. Und alles ist aus eigener Produktion, auch die Ziege war es. Satt und zufrieden mit unseren heutigen ersten Entdeckungen gehen wir ins Bett und ich träume von der Wanderung die Morgen auf dem Plan steht.