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THEMA: Bericht zu meinem etwas anderen Spendenprojekt
10 Apr 2010 09:18 #136171
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  • enkosi am 10 Apr 2010 09:18
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Hallo Fomis,

Im Januar bat ich unter dem Thread „ein etwas anderes Spendenprojekt“ um Eure Meinungen. Einige von Euch haben sich bei mir gemeldet, herzlichen Dank nochmals. Daraus entstand auch der Kontakt zu Jörg. Er begleitete mich 3 Wochen lang und unterstützte mich in der Ausführung meines Projektes. Nun möchte ich Euch gerne von dieser interessanten Zeit berichten.

Die Grundidee war, in einer Schule in Rundu einen Geschichten- und Malwettbewerb zu veranstalten. Die besten 20-30 Gewinner sollten eine Ziege kriegen.
Des Weiteren habe ich Anfang März 50 Buchverlage angeschrieben und eine Handvoll zeigten Interesse und warten derzeit noch auf das Einreichen eines Manuskripts.


Mit dem Intercape ging es am 16. März von Kapstadt Richtung Windhoek los und am darauf folgenden Tag kam ich frühmorgens an. Jörg holte mich vom Busbahnhof ab und gemeinsam gingen wir frühstücken. Dabei erzählte er mir über seine Erfahrungen mit den Khwe Buschleuten. Die Khwe’s leben ca. 200km östlicher von Rundu am Caprivistreifen. Jörg lebte mehrere Jahre in dieser Region und sehr rasch entschloss ich mich, mein Projekt dort auszuführen.

Am Freitag fuhren wir los und machten unsere Stops jeweils in Grootfontein und Rundu. Am Montag, 22. März kamen wir nachmittags in Divindu an. Nachdem wir unsere Zelte aufgeschlagen hatten, fuhr Jörg zum Khwe Stammensoberhaupt Ben und vereinbarte, dass wir am darauf folgenden Tag vorbeikommen würden. Das taten wir auch und Ben zeigte sich sehr erfreut, dass die Khwe’s unterstützt werden. Er machte mir jedoch den Vorschlag, dass die Kids was Kleines gewinnen und dafür die gesamte Community die Ziegen erhalten sollen. Mit dem Wirtschaften dieser Tiere soll vor allem den Schulen, aber auch der ganzen Community geholfen werden, wie z.B. dem Kauf von Saatgut. Ich willigte ein und so fuhren wir zur Kippi George Schule.

Nachdem wir mit dem Schuldirektor gesprochen hatten, schritten wir in die erste Schulklasse, Grade 4. Ich erklärte den Schülern was zu tun ist und gab Stift und Papier ab. Das Gleiche erfolgte auch bei Grad 3. Nachdem wir aus dem Zimmer kamen nahm mich Justa, die Hauptlehrerin zur Seite und riet mir auch in die Martin Ndumba Schule zu fahren, dort sähe sie grösseren Erfolg für die Geschichten. Diesen Rat befolgten wir auch und innerhalb eines Tages waren beide Schule informiert. Wir vereinbarten, die Unterlagen am Freitag abzuholen.

Spontan fuhren wir am Mittwoch zur Kippi Georg und zu unserem Erstaunen drückte uns der Direktor zwei Stapel Zeichnungen und einige Gedichte in die Hand. Brauchbare Geschichten waren leider keine darunter. Trotzdem war ich hocherfreut, dass die Kids dies innerhalb so kurzer Zeit gemacht hatten. Den restlichen Tag und den Donnerstag verbrachten wir damit, die Ziegen und das Rind für das Abschlussfest zu finden. Dabei half uns der Buschmann Thadeus. Während des unseres ganzen Aufenthaltes stand er uns zur Seite was vor allem beim Kauf der Tiere eine grosse Hilfe war.

Am Freitag fuhren wir zur Martin Ndumba Schule und als die Direktorin mir den Riesenstapel übergab, war ich einfach sprachlos! 170 Geschichten von fünf Klassen (Grad 8-10).

Das Wochenende verbrachten wir damit, den Kauf der Tiere zu fixieren und natürlich mit dem Lesen aller Geschichten. Zwar waren viele Doppelläufer dabei, doch im Grossen und Ganzen war ich mehr als zufrieden.

Der Montag, 29. März war der grosse Tag der Feier. Um punkt 7 Uhr standen wir bei der Kippi George und erwarteten jeden Augenblick das Rind angeliefert. Als dies nicht geschah, fuhren wir zum Kraal des Verkäufers und bald darauf machten sich drei Männer auf den Weg. In der Zwischenzeit fuhren wir zum Bruder von Ben, denn dieser wird in Zukunft die Ziegen für die Gemeinde hüten. Als Lohn brachten wir ihm einen 50kg Maissacke vorbei. Als wir wieder bei der Schule ankamen, wurde das Rind bereits zerlegt. Während Mais und Fleisch kochte, machte ich die Preisverleihung. Die Kinder standen in Klassenreihen vor mir und der Direktor eröffnete die Ansprache. Dann überreichte ich den Gewinnern je einen 5kg Maissack und 3 Saucenbeutel. Schon bald war das Essen fertig und jeder bekam seine Portion zu Essen. Erschöpft aber zufrieden kehrten Jörg und ich ins Camplager zurück und ein gemütlicher Abend beschloss diesen wunderbaren Tag.

Die Preisverleihung der Martin Ndumba Schule war für Mittwoch geplant und pünktlich standen wir morgens bei der Direktorin. So besuchten wir Klasse für Klasse und übergaben den Gewinnern ihren Preis.

Aufgrund eines unglücklichen (oder doch glücklichen?) Umstandes hatte ich um die 50kg Mais und 100 Suppentüten zuviel eingekauft. Was nun tun damit? Jeder der uns in irgendeiner Weise behilflich war, hatte ich bereits berücksichtigt. Auf einmal kam mir der Kindergarten entlang der Strasse in den Sinn. Wir fuhren bereits ein paar Mal vorbei, doch im Eifer des Gefechts ergab sich nie die Möglichkeit für einen Besuch. So fuhren wir dorthin und die Leiterin, Christophina, empfang uns. Sie erklärte uns, dass sie zu Beginn einen Betrag von 10 Nam. Dollar verlangten, doch da einige Eltern dies nicht aufbringen konnten, kann nun jedes Kind kostenlos in den Kindergarten. Unterstützt wird der Kindergarten von einer christlichen Organisation namens CAFO (The church alliance for orphans, in Windhoek). Leider reichen die Geldmittel nicht aus, um täglich Mais für die Kinder zu kochen. Nachdem wir die Lebensmittel Christophina überreicht hatten, machten sich Jörg und ich auf den Weg zurück nach Windhoek.

Da ich zurzeit noch in Kapstadt bin und erst im Mai in die Schweiz zurückkehre, kann ich erst dann meine Homepage www.enkosi.ch aktualisieren. Bilder werde ich dann auch welche reinstellen.

Dies war nur ein ganz kurzer Bericht meines Projektes. Ich durfte während dieser Zeit viele unglaublich nette Menschen kennen lernen. Ich schätze mich sehr glücklich Einblicke in die Lebensweise und Traditionen des Buschvolkes gewonnen zu haben. Es ist eine wertvolle Erfahrung und ich bin sehr gespannt wie sich alles weiterentwickeln wird. Sicher ist, dass ich nicht das letzte Mal dort war! Auch Dir Jörg, vielen Dank fuer Deine Unterstuetzung!


Liebe Grüsse
Sabina
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10 Apr 2010 10:05 #136172
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Hallo Sabina,

klingt schon mal sehr schön Dein Projekt! Schau mal hier, diese Verein macht (weltweit) grob so etwas wie Du in Rundu gemacht hast: www.123kinderlachen....dex.php/namibia.html

Vielleicht ist es für Dich interessant sich mit denen einmal auszutauschen? Kann Dir da gerne einen Kontakt herstellen, da wir für den Verein die Initiative in Namibia und der Mongolei durchgeführt haben.

Sonnige Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 10 Apr 2010 10:17 von travelNAMIBIA.
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10 Apr 2010 11:17 #136175
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Hallo Sabine

Besten Dank für den tollen Bericht.
Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg!

LG aus Bern
Walter

Ich nehme an Grad 3 usw entspricht die Schulstufe. Welche Schulstufe entspricht 3, 4 usw?
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10 Apr 2010 12:57 #136178
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Hi Walter,

Grade bedeuteut nichts anderes als Klasse. Also Grade 3 = 3. Klasse.
Früher gab es noch die Bezeichnung "Standard" in Namibia, da musste man dann praktisch 2 Klassen abziehen, d.h. Standard 1 war Klasse 3.

Sonnige Grüße
Christian
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11 Apr 2010 20:02 #136340
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  • Joerg am 11 Apr 2010 20:02
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Danke Sabina!
war eine klasse Aktion, schade dass sie niemand aestimiert. Die Khwe Danken Dir.....
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
Letzte Änderung: 11 Apr 2010 20:03 von Joerg.
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11 Apr 2010 20:51 #136346
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Hallo Sabina

Danke für diesen interessanten Bericht.
Viel Glück, Kraft und Erfolg für Deine weitere Arbeit.

Lieben Gruss

Manfred
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