THEMA: Uganda/Ruanda: Nicht nur Primaten !
29 Nov 2015 09:25 #409049
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Hallo Daxiang --- dann will ich dich nicht weiter auf die Folter spannen...

26.06.2015 Schimpansen-Trekking
Früh morgens raus aus den Federn. Um 5 Uhr war Early-Early-Bird Frühstück angesagt.
Danach ging es los. Bei leichtem Regen. Je näher wir im Dunkeln dem Kibale Forest kamen, desto stärker regnete es. Dann schüttet es richtig und hört und hört nicht mehr auf. Naja, das nahe Ruwenzori-Gebirge eben. Ruwenzori heißt ja Regenmacher.
Als wir um 7:30 Uhr beim Kanyanchu Visitor Center ankommen, schüttet es immer noch. Aber richtig. Alle lassen sich in der Station nieder. Die Ranger schütteln den Kopf. Bei dem Wetter hat das keinen Sinn. Aber keine Hektik in Afrika.... Wir warten recht entspannt, unterhalten uns mit einem anderen deutschen Paar, das ebenfalls mit Speke unterwegs ist, allerdings als Privattour. Draußen in den Bäumen sind Rotschwanzmeerkatzen zu sehen. Also mal kurz versucht, ein paar Fotos zu machen. Sie sind aber recht weit weg und der Regen ist so dicht, das ein anvisieren kaum möglich ist. Aber immerhin vergeht so die Zeit wie im Flug. Um 10 Uhr ließ der Regen etwas nach. Es schüttette nicht mehr, es regnete nur noch stärker. Und so zogen wir los -- eingepackt in alles, was irgendwie wasserdicht sein könnte. :P Erstmal ein Stück mit dem Auto auf aufgeweichten Wegen,, dann zu Fuß mit unserem Ranger Bosco. Unsere Gruppe: Wir vier und das ebenfalls jüngere Par, das mit Speke auf Privattour war.
Es regnete natürlich immer weiter und durch das Unwetter war alles matschig. Soweit für unsere recht sportliche Gruppe kein Problem. Wir liefen einige Zeit im Wald. Nichts. Die Schimpansen blieben bei dem Wetter lieber im Nest. Recht hatten sie. Einige der Pfade standen mittlerweile unter Wasser. Gut wir also durch. Am Anfang versuchten wir noch, Pfützen und besonders matschigen Stellen auszuweichen, aber irgendwann findest du dich in die Situation ein und dann ist es gar nicht mehr so schlimm. Alles nur Kopfsache... Nachdem wir so einige Zeit mehr mit uns beschäftigt waren, hörte Bosco doch Schimpansenrufe in der Ferne. Wir also in die Richtung los. Die Rufe wurden lauter. Und dann ---- war da dieser breite Pfad, der quer zu uns verlief und uns den Weg versperrte. Aus dem Pfad war mittlerweile ein breiterer Bach geworden. Bosco testete mit seinem Stock die Tiefe. Der Stock verschwand komplett. Also mehr als 1,5 Meter tief und breiter als 3 Meter. Keine Chance, da kommen wir nicht drüber. Also wieder zurück, den Berg hoch. Wir waren recht nahe dran. Aber jetzt müssen wir den ganzen Weg zurück den Hang rauf marschieren. Es ging jetzt schon auf Mittag zu. Achja Mittag. Bei den Gorillatrekkings wurden wir immer ermahnt, nehmt ja euer Lunchpaket mit. Wer weiß, wir lange ihr unterwegs seit..... Hier hatte zum Glück das deutsche Paar auf Privattour einige Schokoriegel dabei, um den vereinzelt absackenden Blutzucker aufzufangen. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen.....
Mir war klar, das war es jetzt... :( :( :(





War es das ? Nicht mit Bosco ! Er plante bereits, ein Fahrzeug in unsere Nähe zu lotsen, das uns aufsammeln und ein Stück weiter wieder absetzen sollte, damit wir in dem Waldstück, von dem wir durch den „Wildbach“-Trampelpfad abgeschnitten waren, nochmals von anderer Stelle auf die Suche gehen können. Hier sahen wir einen hochmotivierten Ranger bei der Arbeit. Aber plötzlich Schimpansenrufe nicht weit weg. Mit Bosco erhaschen wir immer wieder einzelne Blicke auf einen Schimpansen hoch oben in den Bäumen. Kurz darauf kommt die Info, eine andere Gruppe hat ein Nest lokalisiert. Wir und auch die anderen Gruppen hin. Der Plan, kleine getrennte Gruppen zu unterschiedlichen Gruppen zu schicken, konnte als gescheitert angesehen werden. Unter dem Schimpansennest trafen sich fast alle, die morgens in der Rangerstation waren.

So schaut das aus, wenn eine Horde seltsamer Primaten einen Blick auf andere Primaten erhaschen will. Bei dem Primaten rechts mit der am Gesicht angewachsenen Kamera ( im Serienbildmodus auf Dauerfeuer..) handelt es sich um den Schreiber dieses Berichtes.




Zunächst beobachten wir ein, zwei Jungtiere, die vorwitzig immer wieder aus dem Nest kommen um neugierig zu schauen was da unter dem Baum los ist.
Und natürlich wollten sie uns auch vorführen, was sie schon alles können. Wie bei uns.....






Ab und zu kam ein Arm aus dem Nest und schnappte sich die Youngster, um sie ins Nest zurück zu ziehen.
Nach und nach kamen dann auch einige Alttiere raus. Erstmal um ein Geschäft zu erledigen, dann kamen sie etwas weiter runter, um ihr Frühstück ein zu nehmen.








Das war der Zeitpunkt für uns. Bosco mahnt zum Aufbruch.



Wir mussten ja noch ein gutes Stück zurück laufen auf und besser in den überschwemmten Pfaden.



Schön war es schon....




Irgendwann trafen wir auf unser Auto und brachten Bosco zur Station zurück.
Mittlerweile war es schon 13.30 Uhr.


Hier mal ein kurzer Exkurs: Warum ich Afrika liebe


Man stelle sich vor, eine ganze Rangerstation voller Touris. Es schüttet. Alle versuchen, ihre für dieses Wetter doch recht unzulänglich Ausrüstung aus Regenjäckchen und Wanderschühchen irgendwie wasserfest zu bekommen. Unter amüsierter Beobachtung durch die Ranger.
Auf der Veranda der Rangerstation beobachte ich folgendes Bild. Ein Paar fragt bei den Rangern nach, ob sie Ponchos und Gummistiefel zum ausliihen haben: Ja klar haben sie. Eine Tür öffnet sich. Ich sehe etliche Gummistiefelpaare und richtig strapazierfähige große Regenponchos.
Die Touris zahlen die Leihgebühr samt großzügigem dankbarem Trinkgeld. . Ein schöner Verdienst. In anderen Teilen der Welt würden jetzt geschäftstüchtige Menschen ein dickes Geschäft machen wollen: Regenponchos und Gummistiefel in den Warteraum zu den Touris tragen, diese ständig umschwirren, teils sogar bedrängen um ein Riesengeschäft zu machen. Die Preise würden natürlich angesichts der Wetterlage in die Höhe schiessen.
Vorbei wäre es mit unserer Ruhe und Gelassenheit gewesen. Vorbei die Gelegenheit hier in der Rangerstation zu sitzen und die Natur um uns herum auf uns wirken zu lassen.

Dennoch: Hätten die Ranger die Gummistiefel und Regenponchos in den Warteraum gebracht und dezent ausgebreitet... Sie häten ein gutes Geschäft gemacht und ich hätte es Ihnen gegönnt.

Aber so ist es oft in Afrika: Die Tür wird wieder abgeschlossen. Ende.

Ich will mich hier nicht lustig machen über die Ranger. Nein, im Gegenteil. Es macht mich immer wieder nachdenklich, Menschen zu sehen, die nicht immer und überall Geschäft und Geld scheffeln im Kopf haben. In solchen Momenten erahne ich, wie groß der kulturelle Unterschied ist oder auch die Art zu Denken und Handeln. Seit ich nach Afrika reise, habe ich viel von dieser Gelassenheit und Ruhe in mich aufgenommen. Musungu oder weißer Hektiker bin ich immer öfter bewusst nicht mehr.. Auch in meinem Alltag....
Ey, vor Jahren ist es uns in Iringa sogar passiert, das uns einheimische Fußgänger überholt (!!!) haben weil WIR zu langsam gelaufen sind !!! No hurry in Africa :laugh:

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29 Nov 2015 10:02 #409057
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Immer noch 26.06.2015 Magombe Swamps (=Bigodi Sumpfgebiet)

Hmmm, das war doch noch was auf dem Tagesplan: Mittagessen bei Familie Tinka und danach Bigodi Wetland.

Essen bei Familie Tinka

Mehrere Stunden verspätet treffen wir um 14 Uhr bei Familie Tinka ein, die im lokalen Tourismus eine Größe sind. Traditionell werden wir von ältesten Sohn empfangen. Danach kommt dann der Vater zur Begrüßung. Praktischerweise findet das Essen in einem Pavillion im Garten statt. So verdreckt, wie wir sind, hätten wir das elegante Haus sonst ziemlich übel
verschmutzt.
Schuhe ausziehen. Hinsetzen.
Der Sohn serviert das Essen. Die Frauen und Kinder kommen nicht dazu, wenn Gäste bewirtet werden. Zunächst gibt es eine geröstete Kaffeebohne zu kauen. Eine Geste für gern gesehene Gäste.

Ausnahmsweise ein Essensbild. Man beachte aber vor allem die Hose des Berichtschreibers.




Zwischendurch fragt Paul, ob wir noch in die Sümpfe wollen, da es ja schon so spät ist. Also ich will auf alle Fälle.
Gesagt getan, kurz vor 15 Uhr brechen wir auf zum 2-stündigen Marsch.
(Um 16 Uhr wollten wir schon wieder bei Kluges Guesthouse sein – ihr erinnert euch ?)

Bigodi Sumpfspaziergang

Der Pfad führt entlang des Magombe Swamps. Ein Spaziergang auf teils mit Holzbrettern befestigten Weg. Das die Holzbretter teils leicht ins Wasser einsanken, juckt nach heute morgen niemand mehr.




Wir sehen viele Affen und auch etliche Vögel. Die Affen werden regelmäßig von den Schimpansen aus dem Kibale Forest hier in die Sümpfe vertrieben. Viele der Affen sind wirklich in den Bäumen direkt neben dem Weg. Toll ! Leider steht die Sonne schon recht tief – und auf der falschen Seite. Wir müssen ständig direkt in die Sonne fotografieren.




Roter Uganda Stummelaffe




Östliche Vollbartmeerkatze zwischen Roten Stummelaffen.

Und hier noch ein Affe. Ich tippe auf eine Ugandamangabe.






Paul erzählte uns aber, so würden die Mischlinge ausschauen, wenn Östliche Vollbartmeerkatzen was mit Roten Stummelaffen anfangen.
Hat er recht oder uns nur auf den Arm genommen mit der Story ?



Zum Schluß noch ein Riesenturako.





Wir haben einige Exemplare gesehen. Zum Teil flogen sie am Pfad immer wieder einen Baum weiter. Wenn wir dann kamen, wieder zum nächsten Baum usw. Sehr schön anzuschauen. Aber gegen die Sonne ist nur dieses Bild gelungen.

Nach 17 Uhr starten wir die Rückfahrt zu Kluges Guesthouse Farm. Jetzt ist es schon ein wenig blöd, das wir nicht direkt vor Ort im Kibale Forest Camp sind wie ursprünglich geplant.
Aber so ein Unwetter kann ja keiner erahnen. Daher kein Vorwurf.
Zumal es ja an unserem tapferen Fahrer Tony hing, uns jetzt zurück zu fahren. Über vom Unwetter aufgeweichte Straßen, in der schnell einbrechenden Dunkelheit. Die Orientierung wird schwieriger. Einmal biegen wir fast falsch ab, auf einen steil abfallenden Feldweg. Im letzten Moment bemerkt Tony den Irrtum und kann mit viel Gasgeben wieder zurück auf die geteerte Straße kommen.
Gegen 20.30 Uhr erreichen wir recht müde unser Quartier. Schnell 5 Minuten andere Schuhe angezogen und in den verdreckten Klamotten zum Abendessensbuffett, das schon seit einiger Zeit auf uns wartet.
Eine amerikanische Gruppe beobachtet unser Eintreffen mit großen Augen. Später erzählen sie uns, das sie am Vortag beim den Schimpansen waren und diese nach 20 Minuten erreicht hatten. Die Tiere waren am Boden und liefen zwischen ihnen herum.

Fazit des Tages:
Ein „normales“ Schimpansentrekking mit den Tieren am Boden wäre zwar in dem Moment angenehmer gewesen. Aber jetzt mit Abstand ist klar: Dieses Trekking werden wir immer in Erinnerung behalten. Samt den Schimpansen, die wir dabei gesehen haben.
Meine alten Wanderstiefel sind dem Tag übrigens zum Opfer gefallen. Beide Sohlen hingen halb weg. Die Treter waren mir aber eh verdächtig. Daher hatte ich mir im Jahr vorbei in Swakopmund bei Siebolds wohlweislich neue Wanderstiefel aus Robbenleder gekauft. Diese Stiefel sollten beim Gorillatrekking zum Einsatz kommen. Und vorweg: Sie sind ein Traum. Bei beiden bisherigen Aufenthalten in Namibia haben wir bei Siebolds prima Schuhe gekauft. Und sollte es uns wieder in die Gegend verschlagen, kaufen wir wieder welche !

Eine traurige Nachricht gab bei aller Freude auch noch: Beim Schimpansentrekking hat sich ein Mitglied unserer Parallelgruppe des Fuß vertreten und musste das Tekking abbrechen. Im Krankenhaus in Fort Portal dann die Diagnose: Knöchelbruch. Schock.
Lamek der Fahrer der Parallelgruppe blieb den ganzen Nachmittag und abend in Fort Portal (wir haben die Parallelgruppe in unseren Fahrzeug mitgenommen für den Rest des Tages). Auch am nächsten morgen fuhr Lamek sofort wieder nach Fort Portal. Da der Trekking-Tag recht lang war, der Queen-Elisabeth-Park nicht weit weg, sollte es am nächsten Tag zum Glück erst nach dem Mittagessen weitergehen. Am Vormittag und auch noch nach dem Mittagessen wurde von Paul telefonisch der Transport der Verletzten nach Kampala organisiert. Dort blieb sie einige Tage im Krankenhaus, ehe der Rücktransport nach Deutschland stattfand. Soweit die Infos, die wir von Paul im Verlauf der Tage bekommen haben. Leider hatten wir noch keine Kontaktdaten ausgetauscht. Wir hoffen, es ist alles wieder gut verheilt.
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06 Dez 2015 10:33 #409897
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27.06.2015 Auf in den QENP

Am Morgen war erst mal Ausschlafen angesagt. Danach ausgiebig in Ruhe gefrühstückt. Und dabei einen Schmucknektarvogel vom Frühstückstisch aus geknipst.




Danach war Materialpflege angesagt. Schuhe, Rucksack, Hosen. Alles wurde ausgebürstet bzw. ausgewaschen.
Dann war der Vormittag bereits weit fortgeschritten, aber da war ja noch was: Der angrenzende Wald mit Sumpfgebiet. Beim Haupthaus fragte uns ein Kellner, ob wir in den Wald wollten. Yes, sagten wir. Und jetzt passierte wieder etwas ganz "normales": Der Kellner läßt uns wortlos stehen und geht. Wir bleiben ruhig. No hurry in Afrika. Wir haben das schon öfters erlebt: Die Kommunikation findet hier nicht so statt wie in Deutschland. In D hätten wir eine Antwort bekommen wie „Ja, das kann ich übernehmen. Warten Sie bitte einige Minuten, ich ziehe mich nur schnell um.“

Etwa 15 Minuten später ist unser Kellner wieder da: In der Montur eines Rangers des Kibale Forest, mit Wanderstöcken für sich und uns und in Gummistiefeln.
Robert stellt sich als Vogelexperte heraus.







Leider blebit uns nur Zeit für die „kleine Runde“. Ca. 1,5 Stunden.
Wir sehen viele Vögel und Affen. Robert zeigt uns die Bienenstöcke der Farm, erklärt und die verschiedenen Bananenpflanzen (Koch-,Ess- und Wildbananen), zeigt uns was in Uganda alles mit Papyrus gemacht wird. Auch Papier ! Nicht nur die Ägypter hatten das anscheinend drauf.







Zum Abschluß führt uns Robert noch durch den Bereich der Farm, wo die Arbeitskräfte ihre Wohnhäuser haben. Wir hätten noch einige Stunden mit Robert in diesem wunderschönen Gelände unterwegs sein können. Natürlich geben wir Robert ein ordentliches Trinkgeld, da seine Erläuterungen wirklich sehr umfangreich und die ganze Führung ja grundsätzlich kostenlos war.

Wer bei Kluges Guesthouse Farm übernachtet: Unbedingt ein paar Stunden einplanen und eine ausführliche Führung durch den Wald entlang des Sumpfgebietes machen. Man kann da natürlich auch alleine spzieren gehen. Aber wenn ich denke wie viele Vögel und Affen Robert erspäht hat und auf was er uns alles aufmerksam gemacht hat, an dem wir achtlos vorbei marschiert wären.....

Nach dem Mittagessen wurde die Abfahrt nochmals eine Stunde verschoben. Es mußten noch einige Telefonate geführt werden, um den Transport der Verletzten der Parallelgruppe zu organisieren. Irgendwann fahren wir allerdings schon mal los. Das andere Fahrzeug folgt dann später.

Die Fahrt verläuft entlang der Ruwenzoriberge auf guten Straßen. Direkt biegen wir in den QENP ein. Wir sehen Elefanten, Kobs und so weiter.





Dann endlich ein Anblick der Hoffnung gibt.
Eine Büffelherde steht eng zusammen. Ein Zeichen, das Raubtiere in der Nähe sind ?





Wir müssen nicht lange suchen, da entdecken wir „ein sicheres Zeichen“ für Löwen.
Ein Ranger steht mit seinem Moped abseits der Piste neben einem Kakteenbaum.
Grund: Im Baum liegen zwei Löwen. Der Ranger steht da, damit die Fahrzeuge auf der Piste bleiben und nicht näher an den Baum heranfahren. Wir müssen leicht schmunzeln.




So findet man Löwen leicht, wenn immer ein Ranger daneben postiert wird. Wir können einen der beiden Löwen im Baum erkennen. Der zweite liegt außer Sicht. Als wir auf dem Rückweg wieder an der Stelle vorbei kommen, spricht Paul kurz mit dem Ranger, dieser fährt weg und wir umrunden den Baum um auch den zweiten Löwen zu sehen. Ich mag das nicht so gerne, Offroad zu fahren, aber die Löwen liegen weiterhin entspannt im Baum. Was Paul mit dem Ranger besprochen hat ? Wir haben es nie erfahren.





Bei Sonnenuntergang verlassen wir den Park. In der Dunkelheit fahren wir noch eine gute Stunde durch die Ebene und dann auf einen Berg, wo unsere zweite Austauschunterkunft Enganzi Lodge liegt. ( Unweit der Kyambura Schlucht). Es ist stockdunkel. Wir erkennen das Haupthaus oben auf dem Kamm und folgen den Angestellten mit Taschenlampen viele, viele Treppenstufen bergab. Mal rechts mal links. Das unterste Häuschen ist unseres. Machen uns kurz frisch und steigen wieder hoch zum Abendessen. Wir ahnen nur, wie schön die Lodge wohl liegt.
Anhang:
Letzte Änderung: 06 Dez 2015 11:31 von CrocV.
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06 Dez 2015 10:57 #409901
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28.6.2015 QENP und Kazinga-Kanal
Da ist es wieder: Unser Early Bird Frühstück. Hier mal mit Rolex. Im Dunkeln starten wir wieder, wollen wir doch bei Tagesanbruch am Parktor sein. Zunächst treffen wir auf einen Elefantenbullen, der uns einige Zeit auf dem Weg zurückscheucht. Dann biegt er vom Weg ab.







Etwas später treffen wir auf eine größere Elefantenherde mit vielen Kleinen. Die Tiere fressen rechts und links und auf dem Weg. Wir müssen immer wieder zurücksetzen, da die Tiere sich langsam in unsere Richtung bewegen. Dabei drohen sie immer wieder: Ohrenwackeln, Trompeten, Büschel ausreißen und nach hinten werfen.






Da wir immer weiter zurücksetzen beruhigen sich die Tiere etwas. Wir können die Herde 1,5 Stunden lang beobachten, da wir eh nicht durchkommen. Wunderbar, die Kleinen zu sehen.








Und die Halbstarken, die immer wieder in unsere Richtung die Herde absichern. Irgendwann geht die Leitkuh zu den Halbstarken. Es sieht aus als würde sich das Kommando geben: Jetzt reichts. Wir ziehen weiter. Die Zeit ist wie im Flug vergangen.
Danach sehen wir wieder Kobs, Vögel, eine weitere Löwin weit in der Savanne. Zu weit für gute Fotos. Wir fahren in Richtung Mweya Safari Lodge am Kazinga Kanal.
Auf dem Weg wieder sehr viele Elefanten.





Das Lunchpaket futtern wir an einem Aussichtspunkt. Danach noch eine Pause in der Lodge, auch um die Tickets für die Bootstour zu holen. Wir geniessen die Aussicht auf das Wildlife am gegenüberliegenden Ufer des Kanals unter uns.
Und wir shoppen: Zwei geschnitzte Schimpansen gehen mit auf die Heimreise. Na klar, nach dem Trekking.... :cheer:
Auf dem Gelände der Lodge treibt sich eine Truppe Zebramangusten rum. Das ist wohl immer so, wie ich nach der Reise zuhause bei Recherchen festgestellt habe. Aber wir recherchieren ja nicht so viel um voraus...... Wir entdecken Sie erst bei der Ausfahrt aus der Lodge zur Bootsfahrt aus den Augenwinkeln. Sehr schade. Hätten wir gerne etwas beobachtet, die kleinen Gauner.
Die Fahrt auf dem Kazinga-Kanal ist sehr schön. Wildlife ohne Unterbrechung am Ufer.






Nach der Bootsfahrt drehen Paul und Tony noch eine Runde GameDrive mit uns: Den Leopard Loop. Die beiden hat der Ehrgeiz gepackt, uns nach den Löwen auch noch einen Leopard zu zeigen.
Vor allem, nachdem sie erfahren haben, das meine Frau und ich bereits den Safariländern Kenia, Tansania, Sambia und Botswana waren --- und keinen Leopard gesehen haben. Die Gelegenheit, das Safari-Image von Uganda jenseits der Gorillas aufzupolieren.
Tja, jetzt müsste nur noch der Leo mitspielen. Macht er aber nicht. Nur ein Schopfadler und weitere Elefanten zeigen sich.

Elefanten: Bei allen Elefanten ist uns aufgefallen, das sie sehr nervös und misstrauisch waren. Die „Stressdrüsen“ liefen praktisch bei allen Tieren. Wir spekulieren: Ob dies wohl an den großen Tiergemetzeln in Vergangenheit liegt, die zur Zeit Obodes und Idi Amins in den N.P. stattgefunden haben ? Hat hier das sprichwörtliche Elefantengedächtnis dafür gesorgt, das die Tiere bei Anwesenheit von Menschen nervös und misstrauisch sind ?
Oder war es Zufall ? Haben andere Reisende ähnliches beobachtet oder hattet ihr ganz andere Erlebnisse ?
Würde mich sehr interessieren.

Danach geht es zurück zur Lodge. Unsere Parallelgruppe ist (mal wieder) vor uns angekommen und sitzt bereits beim Abendessen.
Wir nutzen die letzten Minuten vor Sonnenuntergang, um die traumhafte Lage unserer Lodge zu genießen und dies in einigen Fotos festzuhalten.







Unser Häuschen..



Blick aus unserem Häuschen

Anhang:
Letzte Änderung: 12 Dez 2015 07:34 von CrocV.
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29.06.2015 Geburtstagsgeschenke in Ishasha

Heute ist „normales Frühstück“, also early Bird statt early, early Bird :laugh: .
Und Paul hat heute Geburtstag! Wir starten erst bei Tageslicht. Bei der Abfahrt von unserem Berg können wir die Bananentransporteure mit Ihren Fahrrädern bei den Vorbereitungen auf ihre tägliche waghalsige Fahrt beobachten. Sie fahren den Berg runter. Was mit dem Gewicht hinten drauf schon ein Abenteuer ist.





Aber dann geht es auf der Durchgangsstraße durch den QENP . Immer in Angst vor Elefanten – denn die lieben ihre Bananenfracht. Daher fahren die Räder meist in kleinen Gruppen.Das Ziel der Bananenräder sind die Dörfer an Kazinga-Kanal. Dort wird keine Landwirtschaft betrieben. Alle Lebensmittel außer Fische werden mit Fahrrädern, Motorrädern und auch Autos heran transportiert. Wir sehen die Fahrräder bei der waghalsigen Abfahrt und auch in der Ebene, wo rechts und links Tiere sein können. Hier treten die Fahrer wie wild in die Pedale, um mit Tempo die gefährlichsten Stellen zu passieren. Ein Knochenjob.....

Plötzlich merke ich, dass ich den Zimmerschlüssel noch in der Tasche habe. :pinch:
Kein Problem für Paul: Wir halten an einer Tankstelle am Berg, hinterlegen den Schlüssel und Paul ruft die Lodge an damit sie den Schlüssel dort abholen. Perfekter Service für denkfaule Morgenmuffel wie mich.. :unsure:

Auf unserer weiteren Fahrt Richtung Ishasha immer wieder Tiere am und auf der Straße.


Gauckler


Grüne Meerkatzen




Rotschwanzmeerkatzen, auch Weissnasenmeerkatzen genannt.


Immer wieder kreuzen Elefanten den Weg. Man beachte im Hintergrund die Fußgängerin.




(Hier die Fußgängerin nochmal von vorne.) Sie marschierte da entlang, während wir ständig Elefanten am Wegrand sahen...
Dieses Gebiet nutzen Mensch und Tier wohl gemeinsam. Wir haben den Eindruck, der Besiedlungsdruck durch die Menschen rund um den QENP ist sehr groß.

Wir erreichen Ishasha. Bevor wir durch das Parktor fahren, erkunden wir eine andere Strecke mit Bäumen, wo auch immer mal wieder Löwen gesichtet wurden. Aber wir finden keine. Naja, wir hatten unsere Baumlöwen ja schon im QENP...

Wir sehen Topis, Gauckler, Gelbschnabelstorch, Leopard
STOP Leopard !?!? :woohoo:
Genauso war es: Wir gondeln seit einiger Zeit ohne Sichtung so vor uns hin durch den Park, jeder guckt irgendwie irgendwo rum. :blink:
Wir waren schon an den Baum vorbei, da ruft Udo plötzlich das besagte „ STOP ! Leopard..“ Genau in dem Moment realisiert auch mein Gehirn – ich hab einen Leopard im Baum gesehen. Als wären die Bilder bei uns beiden Zeit versetzt verarbeitet worden. Ob ich es wirklich noch realisiert hätte, wenn der Ruf nicht gekommen wäre ? Ich glaube eher nicht. Danke Udo !
Wir auf alle Fälle zurückgesetzt und da war er. Direkt neben der Straße. Das Licht hätte besser sein können, aber beim 1. Leopard auf der 4. Afrikareise wollen wir mal nicht so sein. :whistle:





Wir beobachten den Leo einige Zeit rufen unsere Parallelgruppe per Handy heran. Die waren diesmal vor uns. Und sind direkt am Leo vorbei gefahren, ohne was zu sehen. Wie wir beinahe auch.
Als da jetzt auch noch ein zweites Fahrzeug kommt und hält wird es den Leo langsam zu blöde.
Man sah richtig, wie er langsam den Kopf hob und dachte: Wie die wollen jetzt auch noch da stehen bleiben und mich anglotzen ? Die nerven, die Touris..

Er/Sie steht langsaaaaam auf und geht laaangsam den Baum runter.



Immer wieder zwischendurch einige Zeit verharrend, so das wir auch wirklich jede Pose fotografieren können.




Als er weg ist fahren wir weiter. Wenige Minuten später ein Löwenbaum.



Weiter geht es dann -hoffentlich- heute abend, denn irgendwie klappt es grad nicht mehr mit dem Bilder hochladen........
Letzte Änderung: 13 Dez 2015 07:46 von CrocV.
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Mit drei Löwinnen.









Wir umrunden den Baum, Es ist schon ein richtigen Feldweg rund um den Baum. Ein Löwenbaumkreisel sozusagen. Nach einiger Zeit kommen mehrere weitere Fahrzeuge.



Wir verlassen den Trubel.Wir hatten unsere Katzen für heute.

Aber einige Minuten später: Der nächste Baum … Da liegt ein Männchen drin, sagt Paul.



Tatsächlich. Wir haben den Pascha zusammen mit unserer Parallelgruppe ganz alleine. Wir beschließen, hier quasi unter dem Löwen unser Lunchpaket im Auto zu futtern. Immer mit Blick auf das Kätzchen. Der räckelt sich mal, richtet sich mal etwas auf, dreht sich. Mensch, super ! Wie ein Modell.



Ein sehr schöner Platz für unseren Lunch haben wir da.
Mensch Paul, wie hast du das nur alles arrangiert ? Es war jedenfalls ein toller Geburtstags Gamedrive mit Katzen als Gästen.
Wir sehen noch weitere Tiere und dann kommt der Elefantengraben. Ende des N.P.
Wir kommen in bewohnte Gegenden. Es wird wieder waldreicher. An einem Teefeld stoppen wir, um die Aussicht zu genießen.



Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unsere dritte Austauschunterkunft Buhoma Community Rest Camp. Traumhafter Blick auf den Wald. Schon beim Aussteigen Östliche Vollbartmeerkatze in den Bäumen über uns. Alles ist feucht und dunstig. Man sieht und spürt den Bergregenwald richtig. Tolle Atmosphäre.



Unsere Parallelgruppe ist (wieder) vor uns angekommen.
Und es gibt Ärger. Die Paralellgruppe bestürmt uns gleich bei unserer Ankunft: Angeblich müssen wir morgen früh 3 Stunden bis zum Startpunkt des Gorillatrekkings in Ruhija fahren. Sie sind bereits hektisch am telefonieren und debattieren.
Wir meinen zwar auch, so eine lange Anfahrt wäre nicht schön, aber aufregen deswegen ? Aufgrund einer Zeit- und Entfernungsangabe in Afrika? Hmmm – nö.
Afrikanische Zeit- und Entfernungsangaben unterscheiden sich ja bekanntlich seeeehr von europäischen Verständnis. Und selbst wenn es so wäre, dann ist es halt so. Unser Tag war so schön, den möchte ich mir jetzt nicht verderben lassen.
Wir ziehen es vor, unser Zelt zu beziehen, den tollen Ausblick in den Wald und eine Vollbartmeerkatze von der Veranda aus zu beobachten.





Dann machen wir einen kleinen Spaziergang im Ort, bis sich die Gemüter beruhigt haben. Nicht ohne Paul vorher zu bitten, das ebenfalls in den Raum geworfene Abändern des Gorilla-Trekkings von Ruhija nach Buhoma doch nur in Betracht zu ziehen, wenn die Gorillagruppe hier ähnlich viele Mitglieder hat...
Auf unserem kurzen, Spaziergang erfahren wir das im Ort auch ein Community Walk angeboten wird. Na mal schauen, wann wir morgen vom Trekking zurück sind. Zurück im Camp schauen wir kurz im Souvenirshop der Frauen vorbei, können uns aber nicht entscheiden. Wir beschließen morgen nach dem Trekking wieder zu kommen und einen geschnitzten Gorilla zu kaufen der so aussieht wie der den wir -hoffentlich- morgen sehen werden.
Nach dem Abendessen werden wir dann auf dem völlig falschen Fuß erwischt von Paul. Das Gorillatrekking kann nicht verlegt werden, aber wir bleiben am nächsten Tag in Ruhija und beziehen dort eine andere Unterkunft. ….. Aber wir wollten doch... Souvenirshop der Frauen des Ortes.... Meine Frau ist irritiert und traurig.
Verstehen wir nicht ganz, zumal Paul zuvor erzählt, er habe sich bei den Rangern erkundigt: Die Straße ist zur Zeit in sehr gutem Zustand. (Wir werden am näasten Tag sogar nur etwas mehr als 1 Stunde brauchen bis Ruhija).
Aber wir wollen Paul nicht noch mehr Ärger machen in dem wir uns weigern, um zuziehen. Also akzeptieren wir denn spontanen Unterkunftswechsel, der ohne unser zutun zustande kam. Naja, stimmt nicht ganz. Wir haben uns rausgehalten, uns nicht drum gekümmert. Hätten wir gleich beim Eintreffen klar Stellung bezogen, wäre das Ganze vielleicht anders gelaufen. Aber die Stimmung in der Parallelgruppe war emotional so geladen, da hatte ich einfach keine Lust hier im Urlaub in ein Konfliktgespräch einzusteigen.
Die wirklich sehr freundlichen und sehr engagierten Menschen vom Buhoma Community Camp tun uns aber richtig leid. Sie können nichts dafür und können es wohl nicht nachvollziehen, warum wir nur eine Nacht statt zwei bleiben.

Die Nacht in unserem Zelt wird feucht und nasskalt. In der Gegend hing schon bei unserer Ankunft ein feuchtkalter Dunst/Nebel. Da war doch was ? Richtig „Gorillas im Nebel“. Jetzt macht der Titel richtig Sinn für uns. Entfernt ist auch noch das Rauschen eines Wasserfalls zu hören. Alles ist feuchtklamm: Das Holz, die Zeltplanen, das Bettzeug, unsere Reisetaschen.
Wohlweislich haben wir Tropenschlafsäcke dabei. Diese holen wir vorm Schlafengehen aus der Reisetasche. Sie sind noch trocken. Darin eingehüllt ins klamme Bett und die klamme Decke drüber. Zumindest auf der Haut haben wir etwas trockenes.
Ich weiß nicht, ob es in Buhoma immer so feucht ist. Hier war es so. Wir haben trotzdem ganz gut geschlafen. Die Aufregung vor dem Gorillatrekking hat mich aber einige Male Aufwachen lassen.
Dennoch: Diesen Nebel, die Feuchte eine Nacht selbst zu spüren, war sehr eindrucksvoll. Das gehört einfach dazu.
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