06.10.2016 Tarangire NP – Park der Baobabs, Elefanten, Birds und Tsetse-Fliegen –
„Piep-Schau“ am Vormittag
Heute scheint ein sonniger, schöner Tag zu werden – es tummeln sich lediglich ein paar Schönwetterwölkchen am Himmel
Carlos hatten wir schon gleich zu Beginn gefragt, ob er zufällig dankbare Abnehmer für Kinderkleidung kennt. Wir haben nämlich von Bekannten eine sehr großzügige Spende erhalten.
Carlos schlägt uns vor, in einem Waisenhaus kurz vor dem Tarangire vorbeizuschauen. Kurz nach dem Abzweig von der A104 liegt die sehr kleine Einrichtung direkt an der Straße. Ein paar weitere Touristen sind vor uns angekommen und sind gerade fleißig am Verteilen von Süßigkeiten und Luftballons.
Wir lernen zunächst die beiden Verantwortlichen des „Gracious View Children`s Care Center“ kennen, die uns die bescheidenen Räumlichkeiten des Waisenhauses zeigen. Es gibt jeweils ein kleines Zimmer für Jungen und Mädchen, eine ältere Frau aus dem Dorf kocht täglich warme Mahlzeiten. Die Einrichtung wurde 2011 gegründet, um Waisen und benachteiligte Kinder zu unterstützen, sei es mit einem Dach über dem Kopf, einer warmen Mahlzeit am Tag, Kleidung, medizinischer Versorgung und als Ansprechpartner in schwierigen Lebenslagen.
Ein kleiner Junge wird uns vorgestellt, der aufgrund einer schweren Erkrankung kaum noch auf den eigenen Beinen stehen kann. Seine Mutter hat bereits sämtliche Ersparnisse in erste Untersuchungen und einer damit verbundenen Reise nach Daressalam aufgebraucht – eine Therapie kostet allerdings mehr als sie aufbringen kann. Für die weitere Behandlung werden Spenden benötigt. Zwischenzeitlich haben wir auch bereits eine E-Mail zum aktuellen Stand der Dinge erhalten und auch Carlos wird wann immer es ihm möglich ist hier vorbeischauen und uns berichten.
Für uns geht es nach einem dann doch etwas längeren Aufenthalt weiter in Richtung Tarangire NP. Dort angekommen erledigt Carlos die üblichen Anmeldeformalitäten. Es ist kaum etwas los und wir sind bereit zur Einfahrt. Ein letztes Mal wird das Dach unseres Landcruisers aufgeklappt.
Wir fragen uns schon die ganze Zeit warum die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge von allen Seiten eingesprüht werden. Carlos klärt uns auf, dass es sich um ein Mittel zur Bekämpfung der Tsete-Fliegen ist
Bis jetzt haben wir noch keine einzige zu Gesicht geschweige denn zu spüren bekommen. Dennoch sind wir mit vier Fliegenklatschen bewaffnet in Tansania eingereist – Ein dickes Dankeschön an Ingrid (franzicke) an dieser Stelle für diesen Tipp
! Die Waffen werden heute definitiv noch zum Einsatz kommen
und auch nach unserer Abreise Carlos weiterhin gute Dienste erweisen!
Merkwürdige blau-schwarze Fahnen hängen überall in den Bäumen – diese sind uns auch schon im Lake Manyara NP aufgefallen – aber dort gab’s keine Tsetes! Die Farben der Fahnen ziehen die Fliegen wohl an – und ein auf die Fahnen aufgesprühtes Mittel erledigt dann den Rest
.
Der Tarangire Nationalpark, dessen Namensgeber der Tarangire River ist, besticht durch hügelige Wald-Savannen und riesige uralte, zum Teil bis zu 2000 Jahre alte Affenbrotbäume. Er ist quasi der Inbegriff Afrikanischer Landschaftsbilder und außerdem berühmt für seine große Elefantenpopulation. Die Landschaft des Tarangire ist geprägt von Sumpfgebieten, endlos scheinenden Baumsavannen und den legendären Riesenbäumen Afrikas.
Wie wir heute noch feststellen werden, herrscht hier ein wesentlich trockeneres Klima als im restlichen Teil Tansanias.
Und auch für Vogelliebhaber hat der Park Einiges zu bieten – hier kann man auf Spezies treffen, die sonst nur in den trockenen Savannen Nordzentraltansanias vorkommen.
Schon kurz nach der Einfahrt entdecken wir einen juvenilen Weissbürtzel-Singhabicht, der sich augenscheinlich an etwas auf dem Boden zu schaffen macht. Wir vermuten eine Schlange oder eine kleine Maus und beobachten ihn eine ganze Weile.
Er scheint aber kein weiteres Interesse zu haben.
Die ersten Giraffen stecken mit ihren Köpfen in den Bäumen.
Schon zu Beginn können wir einige Spezies der vielfältigen Vogelwelt entdecken.
Ein Zwergspint
... gefolgt von einem Rotschnabeltoko.
Suchbild mit einem Schreiseeadler – Pärchen
Und wie soll es auch anders sein - ein Graureiher darf auch hier nicht fehlen
Unter all die Vögelchen mischt sich ein einsames Impala.
Ein Hagedasch ist gerade beim Frühstück.
Herr oder Frau Geier beobachtet mit Argusaugen die Umgebung.
Ein wunderschönes Schwarzköpfchen-Paar sitzt dekorativ in einem knorrigen Baum
Natürlich lassen auch die ersten Elefanten nicht lange auf sich warten. Sie sind gerade intensiv damit beschäftigt, in dem ausgetrockneten Flussbett nach Wasser zu graben.
Mangusten kruschpeln ein Stückchen weiter im Geäst.
Und kurze Zeit später kreuzt ein Wasserbock unseren Weg.
Eine weitere Gruppe Elis wandert durch das Flussbett geradewegs auf uns zu.
Und unter den schattenspendenden Bäumen ist auch immer was los
Sind sie nicht hübsch
?
Und auf den Bäumen ist sowieso immer was zu entdecken
Hier eine Gabelracke....
.... dort Dreifarben-Glanzstare in schönster Pose
Carlos hat diesen als Mittelmeer-Steinschmätzer (Black-eared wheatear) benamst – aber die kommen in Tansania doch eigentlich gar nicht vor
?! Es ist ein Rüppell-Würger (Danke Konni und Daniela):
Ein Baum voller Kingfisher (Streifenliest – was ist denn davon der Plural
? Streifenlieste
?)
... und einem einzelnen Starweber (White-headed buffalo weaver).
Jetzt biegt Carlos auf einen recht hügligen und einsamen Weg.
Sehr träge und so gut wie bewegungslos unter einem schattenspendenden Baum – quasi direkt am Wegesrand – hängt eine Gruppe Löwen ab
Ziemlich nah
Hier verweilen wir natürlich wieder für eine längere Zeit
Leider bewegen sich die Herrschaften nur minimal
Maximal von der einen zur anderen Seite gerollt
Mal mit Augen zu
Mal mit Augen auf
Trotzdem immer wieder schön zu beobachten
Auf der Weiterfahrt treffen wir auf einen Frankolin.
... und ein Dikdik blinzelt uns entgegen.
Die Landschaft, die sich uns eröffnet ist gigantisch
In diesem Gebiet werden wir von hartnäckigen und nervenden Tsetsefliegen verfolgt
. Die Fliegenklatschen sind im Dauereinsatz
Und Immer wieder treffen wir auf Elefanten. Der Park macht seinem Ruf alle Ehre
In der Ebene gibt es unglaublich viele Baobabs. Diese riesigen Bäume sind immer wieder beeindruckend.
Bald ist es schon wieder Zeit für die Mittagspause – auf dem Weg dorthin treffen wir noch auf eine Gruppe Zebras.
Am Rastplatz angekommen haben wir einen fantastisch schönen Ausblick hinab in den Tarangire – dort tummeln sich gerade sehr fotogen einige Giraffen, Zebras und Antilopen
Unser Lunch nehmen wir unter einem schattenspenden Sonnenschirm ein – denn heute ist es endlich mal richtig schön warm
(rechts im Bild unser tollster aller Guides: Carlos )
Auf dem Picknickplatz tummeln sich zahlreiche grüne Meerkatzen, die zwar niedlich anzuschauen sind, aber bei weitem nicht so friedlich sind, wie sie aussehen
Carlos meint zwar, dass sie vor Guides und „Aufpassern“ in gelben Westen großen Respekt haben – aber ohne Vorwarnung und blitzschnell springt eine der Meerkatzen von hinten auf unseren Tisch und klaut ganz frech Nicos Banane aus der Lunchbox
Noch wird am Nachbartisch gelacht – aber keine fünf Minuten später muss dort dann aber eine ganze Lunchbox dran glauben
! Die Kerlchen sind halt gewitzt
!
Eigentlich wollte ich mich ja kurz fassen – aber beim Sichten der Fotos musste ich doch feststellen, dass mir das nicht so ganz gelingen wird
Deshalb: Fortsetzung folgt
!