Liebe Conny,
vielen herzlichen Dank für deine Offenheit.
Ich denke, es tut uns allen gut, unser Leben zu reflektieren und zu überlegen was denn wirklich bleibenden Wert für uns hat und wie wir unsere Prioritäten setzen sollen. Dein Schicksal hat uns einmal mehr gezeigt, wie schnell sich alles ändern kann und wie schnell es passieren kann, dass sich Wünsche nicht mehr realisieren lassen.
Du hast geschrieben: Eigendlich sollte ab diesem Jahr ( ich werde 63 und wollte in Rente gehen )noch mal ein neues Kapitel anfangen Das tut es, nur anders als du es erwartet hast.
Du hast ein extrem schweres Jahr hinter dir, wenn man die Krankheitszeit dazurechnet, waren es mehr als zwei Jahre. Aber du hast dich durchgekämpft, ungeahnte Kräfte freigesetzt und während des ersten Trauerjahres gelernt dich mit deiner neuen Situation zu arrangieren. Du bist sicher in manchen Dingen über dich hinausgewachsen, weil du es musstest.
So wie es klingt, fängst du nun wieder an Pläne zu schmieden und eine neue Normalität zu entwickeln. Ich freu mich für dich, dass du die Hochzeit deines Jüngsten mit planen kannst, dass deine Kinder mit dir Wandern gehen und dass sie anscheinend auch gerne mal ein paar Tage im "Hotel Mama" Urlaub machen. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass du wieder einen Namibia-Urlaub planst und dass du den Mut und die Entschlossenheit aufbringst, im kommenden Jahr deine Rentenzeit einzuläuten. Das alles klingt, als würde das Leben in dich zurückkehren. Es gibt mir, und sicher auch manch anderen Leser ein Stück Zuversicht dass man mehr schaffen kann, als man sich zutraut.
Ich wünsche dir, dass in diesem Jahr dein Lachen wieder oft zu hören sein wird und dass es viele schöne Momente geben wird, die dich dankbar und glücklich sein lassen. Das schließt ja nicht aus, dass du deinen Mann von Herzen geliebt hast und er für den Rest deines Lebens seinen Platz in deinem Herzen hat. Beides ist möglich!
Vielen Dank nochmal, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast.
Liebe Grüße,
Silvia