THEMA: Familienabenteuer, Namibia & Botswana Juli 2016
06 Dez 2016 00:09 #454820
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Das Anheizen des Tanks hat nicht den gewünschten Effekt von heißem Wasser, meine Jungs fachen jedoch mit den ausgeliehenen brennenden 1 Meter langen Feuerscheiden ein ordentliches Lagerfeuer an. Wir bereiten uns auf die letzte Nacht im Dachzelt vor und beginnen mit den Vorbereitungen für unser letztes Essen am Feuer unter freiem Himmel. Hier in der Kalahari wird es doch empfindlich kälter als in den letzten Tagen. Schnell wird auch im Rücken unseres Sitzplatzes und unter den Stühlen, kleine Feuer und Gluthaufen in Position gebracht. Ein paar brennende Kohlen unter dem aller Wertesten, macht das Sitzen im Freien, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, doch wieder sehr angenehm.


Nachdem die Letzten Bier- und Weinvorräte verbraucht sind, kuscheln wir uns ein letztes Mal in unsere Dachzelte. Es wird die eisigste Nacht unserer Reise. Am Morgen wird unser Horrorzelt (also mein Sohn Simon und ich) sehr unsanft von eiskalten Tropfen, der an der Zeltplane hängenden und in der Sonne langsam schmelzenden Eiszapfen!!! geweckt. Um nicht komplett durchnässt zu werden, müssen wir panisch unser Dachzelt verlassen und schaukeln dabei unsere Karre so umher, dass auch schnell der Rest der Familie sich aus dem "Tussizelt" schält und wir unsere Morgentoilette bei frischen Temperaturen verrichten können.




Sobald die Sonne unsere durchgefrorenen Glieder erreicht, wird es sehr angenehm und man kann die Ärmel erneut hochkrempeln.
Dieser sehr einsame Platz vermittelte uns in dieser Nacht und wir konnten es regelrecht spüren, nochmal die Größe, Einsamkeit und Weite dieses beeindruckenden Landes.
Schnell unsere Sachen gepackt, den restlichen Proviant an unseren netten San-Guid verschenkt und ab ging es zurück, natürlich wieder durch alle Farmtore, zur Hauptstraße und Richtung Namibia.

550km bringen wir in 6,5 Stunden hinter uns und erreichen um 15.30 Uhr unser letztes Ziel die "Okambara Elephant Lodge".

Letzte Änderung: 08 Dez 2016 21:01 von Dillinger.
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06 Dez 2016 00:51 #454823
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Die Familien geführte Okambara Lodge ist ein Traum. Wir bekommen ein Turmzimmer mit gigantischen Ausmaßen und das gesamte Gebäude hat ein wenig etwas von einer Burg mit afrikanischem flair. Vor dem Gebäude wird man von Pfauen und Ziegen begrüßt. Nach einem herzlichen "Hallo" beziehen wir unser Zimmer. Mit einem kühlen Bier erforschen wir den weitläufigen Garten und die tolle Anlage mit Wasserloch, Geparden-, Leoparden- und Caracalgehege.







Vor unserer Abreise aus Deutschland gab es einen Wehmutstropfen, wir mußten unsere beiden Hunde Baghira (eine Brandlbracke) und Thora einen (Bayrischen Gebirgsschweishund BGS) zu Hause bei meiner Mutter lassen. Hierfür nochmal vielen Dank, falls du den Bericht lesen solltest. Auf der Terrasse der Lodge begrüssen uns 3 BGS, darunter ein Welpe, der exakt unserem Eigenem zum verwechseln ähnlich sieht. Absolut unglaublich.








Der Hauseigene Papagei ist der absolute Boss im Garten und nimmt sich was er möchte. Zumindest versucht er es.


Meine Frau mag das bunte Federvieh nicht so gerne und versucht Ihn zu missachten.


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06 Dez 2016 01:29 #454825
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Auf Okambara treffen wir auch noch eine Reistruppe die wir am ersten Tag im Bwanana Hauptquartier bei Carsten Möhle kennen gelernt hatten. Sie hatten uns echt gute Ratschläge gegeben uns sind zu einer anderen Tour aufgebrochen und beendeten Ihre Reise, wie wir auf Okambara. Gemeinsam nehmen wir an einem Abend-Game-Drive teil (der einzige geführte Drive unserer Reise) und kommen nochmal in den Genuss eines herrlichen Sonnenunterganges mit Sundowner Getränken und einer super Nashornsichtung. Mama Nashorn mit Jungtier, meint unsere Truppe angreifen zu müssen und verfolgt uns recht flott über einige hundert Meter. Extrem schnell können diese Riesen sein und wir sind froh, dass unser Auto noch schneller ist.




In der großzügigen Halle der Lodge wird gemeinsam mit allen Gästen und den Eigentümern das gemeinsame Abendessen eingenommen. Bei einem großen Kaminfeuer und Kerzenschein wird ein vorzügliches und mit einheimischen, kulinarischen, Köstlichkeiten bestücktes Menü gereicht. Ein Absoluter Highlight sind das Zebragulasch und der hausgemachte Schinken.




Bei einem Verdauungsspaziergang auf der Terrasse werden wir von zahlreichen Stachelschweinen empfangen.




Zwei Tage entspannen wir an diesem tollen Ort und würden jeder Zeit hier nochmal verweilen. Leider gehen auch diese Tage wie im Flug vorbei und so müssen wir zu unserer letzten Etappe zurück nach Windhoek aufbrechen.



Diese hübsche Dame öffnet uns netter Weise das Farmtor.
Zurück in Windhoek fahren wir zur Nachbesprechung zu Bwana Tucke-Tucke und treffen dort Carsten, der uns mit einem Grinsen und den Worten " Puh, alle vier sind zurück" begrüßt. Wir geizen nicht mit Lob für seine tolle Planung und Berichten von unseren Abenteuern die wir auf dieser super Reise erlebt haben.








Herzlich verabschieden wir uns von Carsten und auch von unserer parallelen Reisegruppe und starten Richtung Innenstadt, um unseren treuen Gefährte auf 4 fetten Rädern, mit einem weinendem Auge, bei Savanna abzugeben. Die Wagen Rückgabe klappt absolut problemlos, trotz einiger Kratzer, einem abgebrochenem Spiegel und hundert Tonnen Staub im Auto. Ich würde dort jeder Zeit wieder einen Wagen mieten, es gab nichts zu bemängeln.


Ein Mitarbeiter bringt uns zum Flugplatz und wir checken ein.
Letzte Änderung: 12 Dez 2016 09:57 von Dillinger.
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06 Dez 2016 23:29 #454970
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Leider geht nun unser Afrika-Abenteuer langsam zu Ende und wir warten am Flughafen auf unseren Rückflug. Etwas geschafft und voll mit neuen Eindrücken, ist die Stimmung etwas bedrückt.




Noch schnell im Duty free geschoppt, ich bekommen ein Verbot, die letzte Möglichkeit zum Biltong Einkauf zu nutzen, widersetze mich jedoch der Anordnung und erstehe 3 Päckchen. Mein Sohn bevorzugt eher süßere Teile.


Unser Rückflug verläuft planmäßig und ohne Vorkommnisse. Bei dem ersten Leuchten der Sonne über Deutschland, beginnen wir den Landeanflug und werden am Flughafen von meiner Mutter und unseren Hunden abgeholt.












So, unsere erste Reise nach Afrika ist zu ende und ich möchte mich bei allen bedanken, die Interesse an unserem Bericht gefunden haben und uns auf diesem Abenteuer Gesellschaft geleistet haben.

Eins möchte ich noch anmerken:

Wir waren noch nie in Afrika, wir waren noch nie Campen, wir haben noch nie einen Urlaub planen lassen. Aber es war wunderbar und wir fanden es alle super. Auch unsere Kinder sind von der Reise total begeistert, trotz der sehr langen Fahrstrecken. Mein Dank gilt Carsten Möhle, der mit seiner Truppe eine perfekte Route für uns vorgesehen hat. Ganz besonders bewundere ich meine Frau, die der ganzen Sache doch sehr skeptisch gegenüber stand, aber nun auch zu 100% vom Afrikafieber erfasst ist. Eine Situation wird mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, unsere erste Elefantensichtung in freier Wildbahn. Wir am Straßenrand angehalten, da dutzende Elefanten links der Straße im Busch entdeckt wurden, Entfernung ca. 100 Meter. Einer der Elefanten, meinte zumindest meine Frau, stellt die Ohren und droht. Wir werden durch Silke zum sofortigen Rückzug und Weiterfahrt, wegen der Gefahr eines angreifenden Elefantenbullens aufgefordert. Er war wirklich über 80 Meter entfernt und hat nur wegen der Hitze etwas mit den Ohren gefächelt. Diese Angst hatte sich schnell erledigt und nur einen Tag später, wurden in aller Ruhe die grauen Riesen auf 5 Meter betrachtet und genossen. Auch die Angst vor Schlangen hat sich schnell gelegt. Einmal wurde mit Abreise gedroht, als sich ein längliches Teil im Busch bewegte. Gott sei dank handelte es sich nur um den Schwanz eines Waranes und wir konnten die Reise fortsetzen. An das afrikanisch Leben mußten wir uns erst gewöhnen, einkaufen in sehr überschaubaren Läden, Fleisch ohne Etiketten aus riesigen Kühltruhen kramen, keine Ahnung zu haben was man da kauft und essen wird, Getränke in kleinen Straßenkiosken kaufen, Tanken (eigentlich kein Problem, jedoch das Bezahlen immer wieder ein Abenteuer) usw. usw. usw. Ich möchte im Nachhinein nichts davon missen.

Namibia und Botswana sind geniale Länder mit echt netten Menschen und einer atemberaubenden Natur und Tierwelt. Wir haben nur an der Oberfläche gekratzt und werden sicher wieder kommen. Meine Planung für 2018 wir bald beginnen.

Ich hoffe Ihr hattet Spaß mit den 4 Schmidts aus Hessen.
Letzte Änderung: 06 Dez 2016 23:33 von Dillinger.
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07 Dez 2016 07:28 #454980
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  • afrika-paula am 07 Dez 2016 07:28
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Hallo Dillinger,
ich habe euren Reisebericht und die schönen Bilder mit Genuss verschlungen.
Ja, einmal Afrika erlebt, macht total süchtig!!! Ihr könnt nun lange davon träumen oder eine neue Tour planen.
Danke, für den schönen Reisebricht :) .
Eine schöne Adventszeit wünscht euch

Paula
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07 Dez 2016 16:19 #455050
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  • binca75 am 07 Dez 2016 16:19
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Hallo ihr 4 Schmidts aus Hessen,

auch ich habe euren Reisebericht begeistert mitgelesen und fühle mich seitdem inspiriert und motiviert, doch auch einmal das "Wagnis" Campen einzugehen... Für nächsten Sommer ist nun alles schon komplett durchgebucht, aber vielleicht 2019? :woohoo:
Wir waren im Juli das zweite Mal in Namibia. Mein Mann wollte nach unserer ersten Reise 2005 in dieses wunderschöne Land eigentlich auf dieser Tour schon unbedingt ein Dachzelt, nur ich habe mich geziert: das ganze Gepäck (ich bin eh leicht chaotisch...), die Kälte in der Nacht und dann das Ganze mit 2 fast 8jährigen...? Nee, lieber nicht... :whistle:
Die Empfindungen deiner Frau konnte ich genau nachempfinden. Ich war anfangs auf unserer Reise völlig nervös, als die Jungs allein draußen die Welt entdeckten. Wir hatten ihnen natürlich gesagt, dass sie niemals Steine einfach so mit der Hand anfassen dürften wegen der vielen kleinen Tiere etc... Natürlich entwickelten die Kids ihre eigene Haltung dazu und gingen damit etwas anders um. Mein Mann war da um einiges entspannter... B)
Aber irgendwann erwartete auch ich nicht mehr den todbringenden Skorpion in jeder Felsspalte und konnte mich sehr entspannen, gerade weil die Kinder so große Entdeckerfreude an allem entwickelten... :cheer:
Für nächsten "Sommer" habe ich mir jetzt erstmal das Linksfahren als kleines Ziel vorgenommen... Danke nochmal an alle Ladys vom Forumstreffen in Hermannsburg für den großartigen Zuspruch! Der Toyota Hilux ist mit Zweitfahrer gemietet, ich muss also ran... :P

Tja, nochmals danke! Ich bin jetzt tatsächlich so richtig gedanklich ans Campen herangeführt worden... Und 2019 wären die Kinder 11 Jahre alt. Wahrscheinlich ein geeignetes "Campingalter"... ;)

Liebe Grüße
Bianca
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