Die Sonne brannte, und wir planten den weiteren Nachmittag. Zusammen fuhren wir die Runde um Mboma Island. Die erste Hälfte des Weges kannten wir bereits aus vergangenen Jahren. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Ebenen, Tiefsand, Wälder, Sträucher und Riedgras wechselten sich ab. Wir benötigten für die 25 Kilometer mehr als zwei Stunden, aber die Strecke war wunderschön. Da der letzte Abschnitt nicht häufig befahren wird, mussten wir oft zwischen eng stehenden Zweigen und Büschen hindurchfahren. An einer Stelle war eine enge Kurve mit beginnendem Tiefsand kombiniert. Wir blieben mitten in der Kurve im Sand stecken, konnten uns jedoch mit Hilfe der Untersetzung befreien. Sarah und Philipp, die hinter uns fuhren, ging es ähnlich. Sie mussten noch einmal ein kleines Stück zurück fahren, dann ging es auch für sie weiter.
Weißscheitelwürger
Graulärmvogel
Lappenstar
Am Ende der Halbinsel durchquerten wir eine Ebene mit hohem Gras, das wunderschön rot in der Sonne leuchtete. Viele Bäume waren von Elefanten zerstört, die rundum die Rinde abgeschält hatten. Wir sahen einen einzelnen Elefanten, der ganz entspannt fraß und bis auf wenige Meter zu unserem Wagen kam. Dann drehte er jedoch ab und verschwand im Dickicht.
Helmperlhuhn
Gegen Ende der Runde um die Halbinsel entdeckten wir ein Pärchen Streifenschakale. Da es für uns erst die zweite Sichtung dieser seltenen Schakale war, freuten wir uns besonders. Während die Schabrackenschakale wie Füchse aussehen, wirken die Streifenschakale mit ihrem etwas buschigeren Fell eher wie Wölfe auf uns.
Gegen viertel nach sechs waren wir wieder zurück im Camp. Auf den letzten Kilometern sahen wir einen phänomenalen Sonnenuntergang.
Zum Abendessen grillten wir Fleisch und Boerewors und machten eine große Schüssel gemischten Salat. Außerdem legten wir Kartoffeln in die Glut.
Es war wieder ein sehr schöner Abend mit den beiden. Wir saßen noch lange am Feuer beisammen und hörten den Stimmen der Nacht zu. Die Elefanten raschelten im hohen Gras, man vernahm immer wieder vereinzeltes Trompeten in der Ferne, die Hippos grunzten, und ab und zu heulte eine Hyäne. Unsere Unterhaltung wurde vom markanten Ruf der Zwergoreule begleitet. Solche Augenblicke entschleunigen doch sehr. Für ein derartiges Konzert und eine gemütliche Runde um ein Lagerfeuer lohnt es sich schon ganz arg, nach Afrika zu reisen.
Kilometer: 90