THEMA: Drei Vegetarier auf Busrundreise
20 Okt 2016 16:09 #448907
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  • Flotho am 20 Okt 2016 16:09
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13.09.2015

Wie nicht anders zu erwarten, war das Frühstück sehr gut. Das Omelette, das wir zur Wegzehrung mit Käse bestellten, war sehr mächtig aber auch sehr lecker.

Dann hieß es Koffer packen, was diesmal etwas schwerer fiel. Nach dem Auschecken


(Unser Chalet)

hatten wir noch so viel Zeit, dass wir noch drei Saunagänge machen konnten, am Außenpool



auf den Liegen Hörbuch hörten


(Okay, das Photo ist nicht an den Außenliegen aufgenommen, passt aber trotzdem :P )

und nach Tieren Ausschau hielten,



wobei wir außer ein paar Vögeln nichts interessantes mehr sahen. Auch Barbara war endlich wieder fit genug für die Sauna.

Außerdem wollten wir uns von Rübe



und der Katze,



deren Namen wir vergessen haben, geziemend verabschieden, aber die flohen uns heute eher.

Kurz vor der Abfahrt beantwortete die Managerin Katharina, wie schon erwähnt, alle unsere Kommentare auf den Bewertungszetteln, sogar die Tatsache, dass die vegetarische Vorspeise wenig abwechslungsreich immer die Suppe war. Das läge an der Jahreszeit, zu anderen Zeiten gäbe es auch mal Suppe mit Fleisch und für die Vegetarier Salat.

Die Fahrt zum Flughafen war ziemlich gruselig, da der Fahrer von SOA oft mit seinem Handy beschäftigt war und nie das Fernlicht ausgemacht hatte, wenn Gegenverkehr kam, höchstens wenn der Gegenverkehr ausgiebig genug die Lichthupe betätigte. Am Flughafen organisierte der Fahrer noch einen unnötigen Kofferservice, wahrscheinlich ein paar Kumpels, die dann nur den Kofferkuli fuhren, uns selbst aber die Koffer auf- und abladen ließen. Das hätten wir so nicht wirklich gebraucht. Nach der Kofferaufgabe und den Pass-/Personenkontrollen haben wir unsere letzten 400N$ für Souvenirs ausgegeben.

Es war ein ruhiger Flug angekündigt. Es gab aber wieder viele Turbulenzen. Florian fand sie heftiger als auf den Hinflug; da hatte er aber wohl geschlafen, denn Thomas erinnerte den Hinflug als viel, viel schlimmer. Diesmal war es wenigstens nicht so kalt, da wir dicke Jacken dabei hatten. Da es in der Nacht im Flugzeug auch aufgrund eines sehr viel höheren Passagieraufkommens sehr unruhig war, war das Schlafen dennoch schwierig. So haben wir Mad Max Fury Road im Bordprogramm geschaut. Ach ja, das Essen war wesentlich schlechter als auf dem Hinflug. Für uns gab es Reis mit Tomatensoße und Gemüse (genießbar), steinharte Brötchen und unreifes Obst. Aber gutes Essen hatten wir unterwegs ja genug.

Zurück in Deutschland hatten wir einige Wochen mit dem Sortieren der Photos zu tun (von den ca. 5000 wurden etwas mehr als 1000 gelöscht und aus den übrigen dann eine Vorführauswahl getroffen). Da wir einige Male einen Reisebericht vor Familie, Freunden und Kollegen hielten und dabei immer viele vergnügliche Stunden verlebten, wollten wir unsere Erinnerungen auch für uns weiter festhalten, mit einigen Freunden, die nicht dabei sein konnten, teilen, und auch anderen als weiteren Beitrag zum reichen Fundus dieses Forums an Erfahrungen zur Verfügung stellen.

Wir bedanken uns für eure Geduld und Aufmerksamkeit und hoffen, ihr hattet beim Lesen fast so viel Spaß wie wir beim Verfassen! Ein etwas distanzierteres Fazit folgt noch.
Letzte Änderung: 20 Okt 2016 16:17 von Flotho. Begründung: Ich hatte beim ersten Post nicht den aktuellen Text verwendet, daher nochmal neu.
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20 Okt 2016 16:13 #448908
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Wir hatten eine wunderbare Reise, auf die wir immer wieder gerne zurückkommen. Auch das Afrikavirus hat zumindest uns beide erwischt, wobei noch nicht ganz klar ist, inwieweit es dem Subtyp Namibiavirus zuzuordnen ist. Dominant überlagert worden ist es aber von einem Fernreisevirus, d.h., wir wollen mehr von der Welt sehen. Vielleicht Indochina, da gibt es eine interessante für eigene Kleingruppen buchbare Viertnam/Laos/Kambodscha-Tour. Lustig, dass diese Länder von Yawa und Wolfgang beim Forentreffen angesprochen wurden.

Das vegetarische Essen war zumeist sehr gut, obwohl wir durch Florians Kochkünste etwas verwöhnt sind. Probleme könnte man vielleicht in kleinen Gästefarmen bekommen. Aber wenn man etwas Notfallproviant dabei hat, sollte auch das gut machbar sein.
Das Hauptthema des Fazits ist aber die Frage der Busrundreise. Obwohl wir sehr viel Glück hatten – keine Fremdschämerlebnisse nach außen, durchgängig disziplinierte Teilnehmer (der einzige, der mal zu spät kam, war der Reiseleiter), niemand unsympathisches – würden wir das so wohl nicht wiederholen. Man ist in der Zeiteinteilung komplett abhängig. Bei größeren Gruppen müssen die Effizienzverluste gegen unendlich gehen. Selbst bei uns dauerte das Auschecken, wenn wir nicht die ersten waren. Bei den Toilettenstopps wird immer jemandem einfallen, auch noch schnell gehen zu wollen, von den Schlangen bei einem 50-Mann-Bus ganz zu schweigen. Oder die Wartezeiten in Cafés und Restaurant. Verspätungen werden an der Tagesordnung sein und Krankheiten werden herumgereicht (das war bei uns schon heftig mit dem Infekt, den Paul verbreitete). Es sind gar nicht so sehr oder nur die offensichtlichen Nachteile, an die wir gedacht haben – problematische Leute, Menschen, die einander auf den Füßen stehen, Erklärungen, die man nicht mitbekommt, wenn man hinten steht, diverse Extrawürste für Einzelpersonen – die eine solche Tour zu Stress werden lassen dürften, sondern die kleinen, gar nicht abwendbaren Dinge, schon wegen der jeweiligen Ankunftszeiten in der Lodge. Selbstredend hat man nie die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen; wir waren diesbezüglich etwas unglücklich in Sossusvlei, Lüderitz und bei der Fahrt nach Etosha.

Auf der anderen Seite ist es als Nichtselbstfahrer auch kaum anstrengend, auf diese Weise viele Kilometer zurückzulegen. Wir haben sehr, sehr viel gesehen, hatten dennoch Zeit für unsere eigenen Wanderaktivitäten, weil wir eben kaum gruppenbedingte Zeitverluste hatten und kamen dennoch recht erholt an. Für Barbara war es wegen des Infekts natürlich etwas anders. Es ist wohl, wenn man in kurzer Zeit viel sehen will, nicht verkehrt, von harter Hand geführt zu werden. Man verzettelt sich nicht und hat immerhin für das Wesentliche meist einigermaßen Zeit. Dadurch war eigentlich für die ganze Gruppe ein Tag Etosha tatsächlich ‚genug‘. Für uns war es dank der Unterbesetzung jedenfalls ein ziemlich ideal verlaufener Einstieg in das Rund- und Fernreisen.
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20 Okt 2016 16:32 #448910
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Hallo ihr 2,
schade, dass die Fahrt zu Ende ist. Es war schön mit Euch. Ich kletter mal von der Rückbank, aber wer weiß, vielleicht kann ich mich ja irgendwann mal wieder bei Euch einschmuggeln. Danke nochmal fürs Reise teilen.

Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
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21 Okt 2016 14:53 #448987
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  • CuF am 21 Okt 2016 14:53
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Anschließend musste der jeweils andere wohl immer warten, bis die Schmerzrezeptoren die Weiterleitung bis zum Gehirn vollbracht hatten, um entscheiden zu können, ob das jetzt weh tat oder nicht.

Hallo, Flotho, das ist eine sehr interessante Theorie! Herzlichen Dank für den mal etwas anderen Bericht! Wir sind gespannt, ob man von Euch mal wieder was aus Afrika hört!
CuF
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21 Okt 2016 17:27 #449000
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Hallo,
auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht.
Sehr interessante Sichtweisen waren das manchmal und lustig geschrieben noch dazu.
Ich wünsche euch noch viele schöne Reisen. Ihr habt recht, es muss nicht immer Afrika sein (Kann aber :laugh: )

Gruß
Silvio
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22 Okt 2016 10:07 #449050
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  • Berg-Eule am 22 Okt 2016 10:07
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Hallo Thomas und Florian,

ein kleines Fazit, nachdem ich das Ende eures Berichtes gelesen habe: Beim Anblick der Überschrift hatte ich zunächst wenig Lust weiterzulesen, :blush: da ich zum einen schon zwei Busreisen nach Namibia mitgemacht hatte (mit je ca. 30 Personen!), die eine war wunderbar harmonisch, die andere mehr als hummeldumm gewesen.

Zum anderen bin ich kein Vegetarier, habe jedoch auf der erwähnten zweiten Reise ein Dame erlebt, die sich ständig schrecklich beklagt hat, wenn es für sie nicht spezielle Gerichte gab. Nun, ich bin der Meinung, Namibia ist ein Fleischland aufgrund der Rinderhaltung, des Wildes sowie der geringen Anbauflächen, so dass das meiste Gemüse etc. eingeführt werden muss; man ist dort sicher noch nicht überall auf Vegetarier eingestellt. Aber bei all unseren Unterkünften verschiedenster Art von inzwischen vier Reisen hatte ich nie das Gefühl, dass man ohne Fleisch verhungern müsste. Auch mir als Fleischesser hat nicht immer alles geschmeckt wie daheim, aber man muss ja nicht immer über alles gleich meckern. ;)

So hat mir an eurem Bericht gefallen, dass ihr das Essen aus eurem Blickwinkel bewertet habt, aber eben nicht diese hohe Erwartungshaltung hattet, ihr müsstet speziell und bevorzugt behandelt werden.

Was die Gruppenreise angeht, so hattet ihr zwar nicht die großen Katastrophen, aber dennoch haben mich auch eure Erlebnisse darin bestätigt, so etwas nach Möglichkeit nicht mehr zu unternehmen. Wobei es einen Unterschied macht, ob man einfach nur Mitreisender ist und sich auch mal absondern kann oder ob - wie es bei uns zweimal der Fall war - man als Organisator auch noch den Blitzableiter, Seelentröster, Beschwerde-Weiterleiter, Streitschlichter, ... spielen muss.

Es war für mich sehr interessant zu lesen, wie man das Land und die Leute als Neuling sieht - das vergisst man ja schnell wieder, wenn man mehrfach dorthin kommt, weil sich die Perspektiven verschieben, wenn man tiefere Einblicke bekommt.

Ihr habt viel gesehen, auch auf eigene Faust einiges unternommen, mit trockenem Humor berichtet und uns eine Menge schöner Bilder gezeigt. Manchen Vielreisenden mag letzteres langweilen, er sieht es lieber in natura, aber für mich, die ich nicht alle paar Monate ins Land der Sehnsucht komme, sind sie Erinnerungs- und Vorfreudewecker zugleich.

Danke, dass ich mitreisen durfte - vielleicht ein andermal wieder!
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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