Samstag, 08.01.2011: Swakopmund
Um 8:00 Uhr soll es mit der
Living Desert Tour (little five) von Chris losgehen. Wir freuen uns schon sehr, schließlich haben wir im Forum nur Gutes gelesen. Als um kurz vor acht der erste Wagen von Living Desert an uns vorbei fährt, wundern wir uns schon. In Namibia ist jemand überpünktlich, das kann doch gar nicht sein
. Der Jeep fährt dann aber auch an uns vorbei. Wahrscheinlich werden erst die anderen Teilnehmer abgeholt. Als das Auto dann aber zum zweiten Mal an uns vorbeifährt, ohne von uns Notiz zu nehmen, werde ich unruhig. „Oh nein, die haben uns vergessen“ und dabei haben wir die Tour gestern erst rückbestätigt
Erst als dann Chris mit 15 Minuten Verspätung und einem völlig andern Auto vor uns steht, fällt mir wieder ein, dass es ja zwei Anbieter mit fast dem gleichen Namen gibt
Das Auto ist mit 8 Leuten voll besetzt. Wir sind eine lustige Runde. Chris nennt uns auch gleich „die Verbrechergruppe“. Da wäre die angehende Journalistin aus Australien mit einem (ganz wichtig - nicht ihrem) Freund Lukas dem Investmentberater, die Anwältin aus Johannesburg und ihrer kanadischen Cousine (Bänkerin). Dirk komplettiert die „Geldräuber-Gruppe“ als Versicherungsvertreter.
Ingrid, Irmela und ich sind von berufswegen eher langweilig
.
Eine Frage darf aber auch von Chris nicht fehlen:
Seid ihr frisch verheiratet? – Nein, aber vielleicht sollten wir langsam drüber nachdenken
Jetzt geht es los, wir fahren in das Revier des Swakop River. Wir sind keine 5 Meter gefahren, da halten wir auch schon an. Chris erzählt uns die Geschichte von „Müsli, Milch und Gästehaus“. Es ist sehr spannend, lernt man die Wüste doch mit ganz anderen Augen zu sehen. Nach den ersten theoretischen Kenntnissen steigen wir in den Wagen, um nun in die Dünen zu fahren. Wir kommen aber nicht weit, nach nur 3 Metern springt Chris aus dem Wagen, rennt auf eine Düne, gräbt und hält uns einen Gecko entgegen. Allein diese Einlage von Chris ist schon faszinierend.
Es ist schön, einen Menschen kennenzulernen, der seinen Job mit einer derartigen Begeisterung macht.
Dieses Spiel „Einsteigen, 3 Meter fahren, Aussteigen“ geht ca. 1 Stunde. So finden wir noch Spinnen, Tok-Tok-Käfer und eine Sandviper.
Erst danach schaffen wir es tatsächlich in die Dünen zu fahren. Dort geht die Erklärung auch gleich weiter. In einem Experiment zeigt uns Chris die Zusammensetzung der Dünen. Mit einem Magnet fährt er über den Sand. Tausende Eisenteilchen hängen daran. „Jetzt starten wir den Relaxtest.“ heißt es dann. Jeder bekommt den eisenhaltigen Sand auf den Arm. Derjenige, bei dem der Arm am meisten durch den Magneten nach unten gezogen wird, hat gewonnen. Chris meint dann gleich in die Runde:“ Ich glaube Mandy gewinnt, so entspannt wie sie im Wagen herumlümmelt.“ Was wollt ihr, ich bin im Urlaub
Hinter der nächsten Düne wartet dann eine Überraschung, die Chris fast zu Tränen rührt. Es ist Stompy, ein Chamäleon ohne Hinterfüße. Er hat es zuletzt vor 2 Monaten gesehen und freut sich nun es wiedergefunden zu haben. Ich würde Stompy ja umbenennen. Brad Pitt passt irgendwie besser. Wenn man beobachtet, wie von allen hektisch ein Foto nach dem anderen geschossen wird, hat das ganze schon etwas von Star und Paparazzi
Anschließend fahren wir auf eine hohe Düne. Hier können wir die Weite und Schönheit der Sandwüste so richtig genießen. Es ist traumhaft. Ich ziehe sofort die Schuhe aus und lass mir den Sand durch die Zehen rinnen. Juhu, wir sind in Afrika
Nach dem doch recht besinnlichen Aussichtspunkt geht es mit einer wilden Fahrt durch die Dünen weiter. Es ist wie Achterbahn fahren, nur besser. Für diesen Tag werde ich das Grinsen aus meinem Gesicht nicht mehr herausbekommen. Allen anderen geht es genauso.
Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder in Swakopmund. Noch völlig übersättigt von den vielen Eindrücken, beschließen wir den Nachmittag ruhig anzugehen. Vorher reservieren wir aber für heute Abend noch einen Tisch im „The Grapevine“, eine Empfehlung der Unterkunft.
Zum Sonnenuntergang gehen wir dann an den Strand. Denn, man glaubt es kaum, heute gibt es keinen Nebel!!
Auf dem Weg zum Steg spricht uns dann Stev an. Natürlich will auch er uns wieder Makalani-Nüsse verkaufen. Ich überlege schon, ob ich unsere Nüsse nicht einfach an den Rucksack hänge
Dirk ist ausnahmsweise nicht auf ihn reingefallen, wenn er sich auch fast schon wieder zu einem Gespräch hat hinreißen lassen. Er quatscht halt mit jedem gern!
Bis zum Sonnenuntergang können wir dann aber nicht am Strand bleiben, denn wir haben den Tisch bereits für 19:30 Uhr bestellt. Leider verlaufen wir uns auf dem Weg zum Restaurant. Das liegt wahrscheinlich an meiner ausgewachsenen Links-Rechts-Schwäche, unter der Dirk schon öfter zu leiden hatte. Eine Karte habe ich natürlich nicht dabei und den Straßennamen weiß ich erst recht nicht mehr. Ich habe mir nur den Weg von unserer Unterkunft gemerkt. Irgendwann finden wir das Restaurant dann doch – auf der rechten Straßenseite, aber sollte es nicht eigentlich links sein….
Das muss man auch erstmal schaffen: in Swakop verlaufen!!
Als wir
„The Grapevine“ betreten, begeben wir uns schon wieder auf eine Zeitreise. Diesmal in die Goldenen Zwanziger. Die Atmosphäre ist hier aber deutlich lockerer als im Hansa Hotel. Uns gefällt es. Wir bestellen unser Essen und suchen unseren Wein an der Theke beim Weintesten aus. Plötzlich steht das Pärchen vom Flughafen neben uns. Auch sie hatten bei Avis kein Auto bekommen. Wir erfahren, dass sie ihr Auto nun bei einem anderen Anbieter gemietet haben, da Avis ihnen nicht helfen konnte oder wollte. Es entspannt sich eine interessante Unterhaltung und mittlerweile können wir sogar über unser Autoproblem lachen. Wenig später gesellt sich dann ein drittes Paar aus unserer Unterkunft zu uns. Es stellt sich heraus, dass auch sie bei Avis nicht den gebuchten 4x4 bekommen haben. Stellt sich die Frage: Wo sind die ganzen Autos? Auch sie sind dann zu einem anderen Anbieter gewechselt. Dirk und ich waren wohl die Einzigen, die so mutig oder naiv waren, darauf zu vertrauen, dass das Auto nachgeliefert wird
Naja, es ist ja alles gut gegangen. Und so genießen wir einfach unseren Abend bei einer guten Flasche Wein und ganz hervorragendem Fisch!
The Grapewine ist sehr zu empfehlen!!
Fazit Swakopmund Guesthouse:
Uns hat es gut gefallen. Die Lage ist gut, innerhalb von 5 Minuten ist alles zu Fuß zu erreichen. Zimmer sind schön eingerichtet und sauber. Das Frühstück ist sehr gut, so dass man ab und zu die Zeit vergisst. Zu betonen ist die Hilfsbereitschaft der Angestellten. So haben sie für uns alle von daheim getätigten Buchungen (Mola-Mola, Living Desert Tour) rückbestätigt.
P.S.: Unsere Meinung vom 1. Tag in Swakopmund müssen wir revidieren. Swakop ist eine tolle Stadt, bei all den Aktivitäten die man hier unternehmen kann. Daher würden wir sie immer wieder auf unserer Tour einplanen!!!