THEMA: Nein, wir sind nicht in den Flitterwochen!
11 Feb 2011 21:42 #175186
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  • dirkmandy am 11 Feb 2011 21:42
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Freitag, 14.01.2011: Ausflug zur Kolmanskuppe

Heute wollen wir die ehemalige Diamanten- und jetzige Geisterstadt Kolmanskuppe besuchen. Schon beim Frühstück werden wir gewarnt, dass die Fahrt ein wenig stürmisch werden kann. Ein Mitarbeiter erzählt uns, dass sie gestern zwei unfreiwillige Gäste hatten, die eigentlich nach Lüderitz wollten. Sie mussten umdrehen, weil ein heftiger Sandsturm das Weiterfahren unmöglich machte. Das Zauberwort heißt Passatwind :laugh:

Unsere Fahrt beginnt ruhig und auf der Strecke Nähe Garub sehen wir schon die ersten Wildpferde direkt am Straßenrand. Sie werden aber vorerst vernachlässigt. Zum Einen sind wir wieder spät dran, denn wir müssen bereits 11:00 Uhr in Kolmanskuppe sein, um die Führung mitzumachen. Zum Anderen wollen wir uns die Wildpferde eh auf dem Rückweg genauer anschauen.

So 40 km vor Lüderitz verstehen wir die morgendliche Warnung. Es zieht ein heftiger Wind auf, der immer wieder Sand aufwirbelt und über die Straße peitscht. Es ist aber nicht so schlimm, dass wir nicht weiterfahren könnten.



Um viertel vor 11 Uhr erreichen wir die Einfahrt zur Kolmanskuppe. Wir müssen noch am Eingang warten, da vor uns ein Fahrer, so scheint es, in längere Preisverhandlungen eingestiegen ist. Als wir an der Reihe sind, macht Dirk das Fenster auf seiner Seite ganz auf. Großer Fehler :laugh:
Denn innerhalb von 30 Sekunden ist das Auto voller Sand. Und die Jungs lassen sich noch richtig Zeit beim Kennzeichen notieren, so dass Dirk zu einem ordentlichen Gesichts-Peeling kommt. :laugh: Er braucht sich aber nicht ärgern. In Deutschland geben Frauen dafür viel Geld aus und er bekommt das Ganze sogar kostenlos! :laugh:
(Anmerkung Dirk: Ha ha. Sehr lustig.)



Wir erhalten so aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Führung. Denn in kurzen Hosen durch so einen „Sandsturm“ zu laufen, macht wirklich keinen Spaß.
Zu Beginn der Tour werden wir aber noch geschont, denn der Start ist drinnen im ehemaligen Casino. Unsere kleine Gruppe (7 Personen) bekommt von unserem Guide, nachdem er einen kritischen Blick auf unsere Schuhe geworfen hat, erst mal eine Warnung. Alle mit Flip-Flops sollen doch besonders vorsichtig sein und immer aufpassen wo sie hintreten. In der vorherigen Woche gab es nämlich gleich zwei unschöne Zwischenfälle mit Schlangen. Dirk und ich tragen zwar Turnschuhe, ob uns die bei einem Schlangenbiss mehr schützen, wagen wir aber zu bezweifeln. Aber da wir in diesem Urlaub schon genug Schlangen gesehen haben, sind wir eh darauf bedacht, zu schauen wo wir hintreten.

Nach der kleinen Belehrung geht es dann los. Unser Guide, ein Mann an die 70 Jahre, erzählt viel Interessantes und schafft es, uns immer wieder zum Lachen zu bringen. An Schautafeln erklärt er uns das Leben in der Stadt. So haben wir noch 30 Minuten Schonfrist, bevor wir wieder in die Sandhölle müssen. :laugh:



Schon beim Öffnen der Tür merken wir, dass der Sturm noch an Stärke zugenommen hat. Die Tür wird einem förmlich aus der Hand gerissen. Das heißt auch, dass die Kamera genauso schnell wie sie ausgepackt war, wieder im Rucksack verschwindet. Wir haben ja schließlich noch 5 Tage in Namibia und wollen auch noch ein paar Bilder machen... :laugh: Oder hat schonmal jemand gehört, dass ein Peeling auch für Kameras gut ist?!

Der Weg zum Haus des Architekten ist nicht weit, aber schon jetzt vergeht einem die Lust nach einem Spaziergang. Der Sand sticht auf der Haut wie tausend Nadelstiche. Der Guide hat Mitleid (er trägt ja auch eine lange Hose) und so bewegen wir uns nur im Windschatten der Häuser und suchen immer wieder im Inneren Unterschlupf. Nichts desto trotz ist die Führung sehr spannend. Außerdem fühlt man sich durch das Wetter erst recht wie in einer Geisterstadt. Teilweise ist es richtig unheimlich.

Nach der Führung erkunden wir das Gelände noch auf eigenem Weg. Wenigstens in den alten Häusern kann man Fotos machen und die Stimmung einfangen. Nach einer halben Stunde geben wir aber auf. Genug Peeling für heute! :laugh:



Anschließend machen wir noch eine „Stadtrundfahrt“ durch Lüderitz. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich habe keine Lust, bei diesem Wetter durch die Stadt zu laufen. Deswegen sind wir ziemlich schnell auf dem Rückweg zu den Wildpferden.

Am offiziellen Aussichtspunkt ist von der Pferden nichts zu sehen. Dort wird aber gerade kräftig gebaut (zumindest sieht es nach Baustelle aus, gearbeitet wird gerade nicht). Wir vermuten, dass ein neuer Beobachtungsposten für Touristen gebaut werden soll. Fertigstellung: März 2025 :P

So fahren wir weiter. Unsere Pferde sehen wir aber trotzdem noch. Sie stehen nicht unweit von heute Morgen wieder direkt an der Straße. So kann ich auch in aller Ruhe Fotos machen. Beobachten können wir sie leider nicht, da es keine Möglichkeit gibt, neben der Straße stehen zu bleiben. Aber gesehen ist gesehen :)



Den Nachmittag verbringen wir wieder in der Sonne auf der Terrasse. Wir lassen einfach die Seele baumeln und beobachten unsere Besucher.



Wir warten den Sonnenaufgang ab und fahren wieder zum Restaurant. Denn wir hatten uns doch Entschieden, auch heute im Restaurant zu essen. Es war gestern einfach zu gut und wir sind im Urlaub doch echt ein wenig faul geworden und lassen uns gerne rundum verwöhnen! :laugh: Dafür haben wir uns aber entschieden, unser Frühstück morgen direkt in The Rock zu genießen.

Im Restaurant zeigt sich heute ein ganz anderes Bild. Alle Tische sind belegt!! Trotzdem sind Essen und Stimmung wieder hervorragend.

Heute gibt es:

Vorspeise: Geräucherter Lachs
Hauptgang: Oryx-Gulasch mit Reis und Brokkoli
Nachspeise: Pudding

Wir schnappen uns noch unser Frühstück und machen uns auf den Rückweg. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Terrasse liegen wir gut gepeelt im Bett.

Tageskilometer: 287

Fazit Eagles Nest:
The Rock ist der Hammer, was vermutlich auch für die anderen Bungalows gilt. Da wir aber keine Lust auf Selbstversorgung hatten, wäre es für uns schöner gewesen, näher am Haupthaus zu sein. Schuld sind die vorherigen Unterkünfte, die uns mit fantastischem Essen verwöhnt haben – da will man gar nicht mehr selbst kochen. Wir empfehlen es uneingeschränkt, würden aber vor allem aufgrund der Lage von Klein-Aus-Vista nicht noch einmal dorthin fahren. Einmal sollte man unbedingt dort gewesen sein, uns reizt es nicht für ein zweites Mal.
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:30 von dirkmandy.
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12 Feb 2011 08:53 #175199
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  • Beate2 am 12 Feb 2011 08:53
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Guten Morgen Mandy und Dirk,

haltet mal die Hand an den Monitor - ich schick ein bisschen Wärme rüber... B)
Die lässt sich immer so schlecht einpacken :dry:

Danke für die Morgenlektüre und ein schönes Wochenende
Beate
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12 Feb 2011 08:57 #175201
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  • SASOWEWI am 12 Feb 2011 08:57
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dirkmandy schrieb:
Ganz im Gegensatz zur Auffahrt zu The Rock. Dirk nennt sie liebevoll: die Auffahrt der Grauens! :laugh: Ohne 4x4 kommt man tatsächlich kaum zum Parkplatz vor dem Haus. Sie ist so steil und eng, dass sie nur in kleiner Übersetzung zu fahren ist. Wir erkennen auch einige Scherben von Rücklichtern und Scheinwerfern. Unser Tipp: Wer mit 2x4 unterwegs ist, sollte sich die Auffahrt lieber sparen!

Hallo Ihr beiden,

wir haben auch in "The Rock" gewohnt, eine der schönsten Unterkünfte unserer damaligen Tour. Unser Toyota Quantum hat übrigens vor der Tür geparkt, alles kein Problem, Beweisfoto hätte ich auch ;)



Sasowewi
Letzte Änderung: 12 Feb 2011 09:09 von SASOWEWI.
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12 Feb 2011 13:32 #175227
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  • Elchontherun am 12 Feb 2011 13:32
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Hallo Mandy und Dirk,

Euer Bericht liest sich sehr gut, ihr habt Euch viel Mühe damit gemacht - vielen Dank! :) Und die tollen Fotos noch dazu, so richtig zum Genießen, denn an vielen von Euch gezeigten und beschriebenen Plätzen sind wir auch schon gewesen!!

Ein schönes Wochenende wünscht
Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

Namibia 2013 - www.namibia-forum.ch...-reise.html?start=12
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12 Feb 2011 16:02 #175241
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  • bayern schorsch am 12 Feb 2011 16:02
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Hi Ihr Zwei,

1. Euer Bericht: wunderbar, mit ganz tollen Fotos und Ihr habt das wirklich vergnüglich und gut geschrieben.

2. Auffahrt The Rock: wir waren auch dort und haben unseren 2x4 vor der Haustüre geparkt. Alles ganz easy, aber zugegeben schon etwas steil. Aber machbar. Fazit: da kann jeder hochfahren, zumal das steile Stück betoniert/gepflastert ist.

3. Essen: Wir haben beide Male BRAAI bestellt und waren restlos begeistert. So ein gutes Rindersteak haben wir noch nie auf dieser Welt gegessen. Und auch all das Andere, was bei unserem Braai-Paket dabei war - es hat uns umgehauen. Aus unserer Sicht ein GROßER Fehler, wenn man nicht selber grillt. Es war einfach nur der pure Wahnsinn. Und dann der Salat, alles fertig geschnipselt, sogar die Marinade war schon angemacht.Und die Kartoffeln in der Alufolie. Und die Sandwiches. Und die Lammkotelets. Und dann auch noch zwei Stück Torten zur Nachspeise. Und dann der Tisch - der war schon aufgedeckt und prompt wurde am nächsten Tag alles wieder saubergemacht und für den Abend wieder frisch eingedeckt. Das Einzige was zu tun ist: Feuer anzünden, Fleisch nach exakt 40 oder 50 Minuten auf den Grill legen, essen.

4. Nochmal hinfahren: wir würden das jederzeit und gerne wieder machen. Die zwei Nächte, die wir dort waren, waren viel zu wenig. Ihr habt ja auch den Trail gemacht. Wir hatten dazu gar keine Zeit. Schließlich ist "The Rock" eine honeymooner-suite vom Feinsten. Und: endlich mal ein Bett ohne Besucherritze.

Aber was sollen wir sagen - bei unserem nächsten Namibia-Urlaub werden wir den Süden nicht bereisen. Aber vielleicht beim übernächsten mal. Aber dann mindestens drei Nächte "EAGLES NEST". Und mindestens drei Mal grillen ...

Liebe Grüsse, wir freuen uns schon sehr auf die Fortsetzung Eures Berichtes.
der bayern schorsch
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12 Feb 2011 16:27 #175245
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  • dirkmandy am 11 Feb 2011 21:42
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Hallo zusammen!

Danke für Eure zahlreichen Antworten und das Lob! :laugh:

Ok, dann nochmal zur viel diskutierten Auffahrt von The Rock:
Natürlich kann man mit einem 2x4 hoch fahren. Allerdings bin ich der Meinung, dass man dazu etwas Übung haben sollte, da ein schwach motorisiertes Auto schon ein bisschen Schwung oder eine starke Kupplung braucht. Vor allem beim ersten Mal ist es sehr spannend, weil man ja nicht weiß, was einen oben erwartet. Und beim ersten Mal sind wir auch ganz normal im ersten Gang hoch gefahren. Total easy ist es mit der kleinen Übersetzung - das kann dann jeder. Wer also kein geübter Fahrer ist, lieber unten stehen bleiben. So seh' ich die Sache. :)

Ja, das Braai... Wir haben im Vorfeld schon viel drüber gelesen und hatten auch fest vor, den Grill anzuschmeißen. Aber das Essen im Restaurant war auch wirklich hervorragend. Tolle Fleischqualität, auf den Punkt zubereitet und die Beilagen waren auch fantastisch. Bestimmt die selbe Qualität wie das Braai-Paket. Uns ging es so, dass wir uns abends auf ein bisschen Gesellschaft gefreut haben und auch die Gespräche mit Einheimischen sehr genossen haben - wir waren ja meistens allein mit den Angestellten. In Kombination mit unglaublicher Faulheit sind wir halt immer wieder im Restaurant gelandet. :laugh:

Was die Unterkunft angeht, würden wir auch wieder hinfahren. Vermutlich werden wir aber beim nächsten Mal den Süden auslassen bzw. den Teil um Aus und Lüderitz nicht noch einmal anfahren. Wenn doch, wäre Eagles Nest die allererste Wahl!! Dann mit Braai?!? :laugh:

LG, Dirk
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:31 von dirkmandy.
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