11.Tag: Zebra Canyon - KoboKobo Mountain Camp
Eigentlich wollten wir heute den Zebra Canyon weiter bis zum Ugab fahren, diesem dann einige Kilometer Richtung Westen folgen, um dann über einen kleinen Track die D2303 zu erreichen. Da der Ugab nach den ausgiebiegen Regenfällen der vergangenen Wochen in diesem Bereich noch nicht wieder befahrbar war, mussten wir umdisponieren.
Mich störte das nicht, kannte ich die geplante Strecke doch schon von unserer letzten Tour und hatte somit jetzt die Gelegenheit, eine neue Strecke kennenzulernen.
Wir fuhren also durch den Zebra Canyon zurück auf die Hochfläche und vorbei an bizarren Sandsteinformationen Richtung Osten, wo wir in einen anderen Canyon abbogen, der ebenfalls zum Ugab führt. Dieser ist deutlich enger und steiniger als der Zebra Canyon.
Direkt am "Save the Rhino Camp" in Brandberg West erreichten wir den Ugab, den wir hier problemlos durchqueren konnten. Ab hier ist nur noch einfache Pad zu befahren, weshalb auch Wolfgang sein Motorrad abladen lies. Endlich wieder Gelegenheit für Ihn, trotz verstauchten Knöchel Motorrad zu fahren.
Je Näher wir dem Atlantik kamen umso kälter wurde es. Als der Seenebel in Sicht kam, wurde es Zeit, sich umzuziehen. Aufgrund meiner Erfahrung von der letzten Tour hatte ich alle meine warmen und winddichten Klamotten im Rucksack, die jetzt zum Einsatz kamen. Danach sah ich aus wie ein Michelin-Männchen.
Die Strecke entlang der Küste ist eigentlich nix für Motorradfahrer. Schnurgerade, eben, langweilige Umgebung, kalt und feucht. Harald und ich wollten die Strecke so schnell wie möglich hinter uns bringen, machten uns klein und im Tiefflug ging es mit 160 km/h Richtung Swakopmund.
Was war denn das? Hatte ich da gerade aus dem Augenwinkel ein Schiff am Strand gesehen. Kurz angehalten und umgeschaut. Tatsächlich, da lag ein großer gestrandeter Fischtrawler unweit des Ufers. Den mussten wir uns aus der Nähe ansehen, was aber gar nicht so einfach war. Der tiefe, extrem verspurte und vor allem sehr schwere Sand lies sich schwieriger fahren, als alles was wir in der Wüste hatten.
Bald erreichten wir Swakopmund, wo sich die ganze Gruppe zum Aufwärmen im Brauhaus traf. Nur meine selbst auferlegte Null-Promille-Grenze beim Motorradfahren, konnte mich von einem leckeren Weissbier abhalten.
Von Swakopmund aus ging es wieder ins Landesinnere. Mit jedem Kilometer, den wir uns von der Küste entfernten wurde es wieder wärmer und schon bald war erneuter Klamottenwechsel angesagt. Ansonsten ist auch diese Stracke bekanntermaßen sehr öde und so ging es mal wieder mit Vollgas dahin.
Nachdem wir die Berge erreicht hatten, war es nicht mehr weit. Die letzten 15km Farm-Track boten noch einmal Fahrspaß und dann erreichten wir am frühen Nachmittag das KoboKobo Mountain Camp.
KoboKobo Mountain Camp:
Ein weitgehend unbekanntes Kleinod unter den Lodges in Namibia. Östlich der D1985 in den Bergen gelegen.
Die zentralen Bereiche mit Pool, Bar, und den älteren Unterkünften befindet sich schön in einen Hügel integriert. Hier gibt es auch einen Beobachtungsstand auf das nahe Wasserloch und auch die Malzeiten werden hier an einer Tafel im Freien eingenommen.
Darüber hinaus gibt es noch modernere Chalets im Adobe-Style, die auf dem weitläufigen Gelände verteilt sind.
Alles ist einfach aber sehr sauber und und mit viel Liebe gemacht. Strom gibt es aus solargespeisten Batterien.
Das besondere an KoboKobo aber ist die zauberhafte Gastgeberin Kirsten, die zusammen mit nur zwei Angestellte den ganzen Laden schmeißt. Sie liest den Gästen jeden Wunsch von den Augen ab und kocht ganz ausgezeichnet. Da sie es zum Grundsatz von KoboKobo gemacht hat, immer nur eine Gruppe gleichzeitig zu bewirten (egal ob 2 oder 15 Personen), ist das Ganze sehr familiär.
Wir haben uns hier wieder extrem wohl gefühlt.